Der heiße Playoff-Kracher in der NFL zwischen den Kansas City Chiefs und den Miami Dolphins wird eine eisige Angelegenheit.
Als wäre das Duell in der ersten K.o.-Runde zwischen den beiden Football-Schwergewichten nicht schon brisant genug, mischt sich nun auch der nordamerikanische Winter ein. Bis zu minus 20 Grad erwarten die Meteorologen für die Partie in Kansas City in der Nacht auf Sonntag (2.00 Uhr MEZ).
Der Bevölkerung in Kansas City wurde wegen des eisigen Wintersturms in dieser Woche geraten, sich nicht unnötig draußen aufzuhalten. Den Dolphins aus Florida, dem Sunshine State mit derzeit gemütlichen 20 Grad, wird das nicht möglich sein.
Wettbewerbsverzerrung? "Wir veranstalten ja keine Schneeballschlacht"
Weil die Chiefs auf ihrem Arrowhead-Stadion mit einer Kapazität von 76.416 Plätzen kein schützendes Dach haben, könnten die eisigen Bedingungen zum willkommenen Faktor für die Gastgeber werden. Denn der Titelverteidiger um Star-Quarterback Patrick Mahomes und Travis Kelce hat eine unerwartet unsouveräne Hauptrunde hinter sich.
Miami-Headcoach Mike McDaniel betonte, dass die Kälte im mittleren Westen der USA keine Entschuldigung sein sollte, sondern ein Ansporn für sein Team, "das gemeinsam durchzustehen".
Der junge und schlagfertige Trainer freut sich auf das Topspiel zur besten US-Sendezeit am Abend. "Ich habe jetzt schon Gänsehaut", sagte er im Vorfeld und ergänzte: "Vermutlich werde ich auch am Samstag Gänsehaut haben - aus anderen Gründen."
Auch sein Gegenüber, der erfahrene Andy Reid, will die Kälte nicht als Vorteil für sein Team werten. Dabei haben die Chiefs winterliche Bedingungen deutlich öfter erlebt als die Dolphins rund um deren in Hawaii aufgewachsenem Quarterback Tua Tagovailoa. "Darauf kann man sich nicht verlassen. Sonst gerät man in Schwierigkeiten", sagte Reid, der die Chiefs schon zu zwei Super-Bowl-Triumphen geführt hat. "Wir veranstalten hier schließlich keine Schneeballschlacht."
Chiefs wollen die offensivstarken Dolphins entschärfen
Chiefs-Quarterback Mahomes erlebt zwar statistisch eine seiner schwächsten Spielzeiten, ist in entscheidenden Momenten aber nach wie vor ein herausragender Ballverteiler. Zusammen mit seinem Tight End Kelce - dessen Liaison mit Sängerin Taylor Swift monatelang sowohl die American-Football- als auch die Popwelt begeisterte - ist Mahomes für jeden Gegner brandgefährlich.
Das erste Duell der beiden Teams im November gewannen die Chiefs in Frankfurt mit 21:14.
Für Miami soll der pfeilschnelle Tyreek Hill der Erfolgsfaktor werden. Die Dolphins haben mit Jaylen Waddle zudem einen weiteren starken Wide Receiver in ihren Reihen, auch die beiden Runningbacks Raheem Mostert und De'Von Achane sind immer für Touchdowns gut.
Knapp 30 Punkte pro Spiel erzielten die Dolphins in der Hauptrunde und waren damit das zweitbeste Team der Liga. Die Chiefs kommen nur auf knapp 22 Zähler - haben dafür aber weniger Punkte zugelassen (17,3) als die Dolphins (23). Diese Werte zählen am Wochenende freilich nicht mehr - wenn es raus geht in die Kälte.