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Die Cinderella-Story eines Italieners in der NFL

Der Touchdown Tuesday ist zurück. Die Stories nach dem 1. Spieltag:

Die Cinderella-Story eines Italieners in der NFL Foto: © getty

Und da sind wir auch schon wieder!

Die NFL-Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 1 der Saison 2017:

Was für ein Auftakt für die Kansas City Chiefs! Im ersten Spiel der neuen Saison gegen den Titelverteidiger New England Patriots zu gewinnen, kann schon einiges. Vor allem auswärts. Vor allem mit 42 Punkten. So viele haben die Patriots unter Bill Belichick noch nie kassiert und auch noch nie so viele Yards Raumgewinn zugelassen (537). Die Leistung von Kareem Hunt feiern wir ohnehin noch unten ab, an dieser Stelle wollen wir auch Alex Smith hervorheben, der dieses Mal mehr als nur den Game Manager gemimt hat. Vier TD-Pässe, 352 Yards. Tyreek Hill hat seine starke Rookie-Saison mit 133 Yards auch gleich bestätigt. Einziger, aber riesiger Wermutstropfen: Für Eric Berry ist die Saison mit Achillessehnenriss vorbei. Diesen Ausfall zu kompensieren, wird für die Chiefs ganz schwierig. Nichtsdestoweniger hat das Team von Head Coach Andy Reid gleich zu Beginn gezeigt, dass mit ihm in der AFC zu rechnen sein wird. Wer weiß, vielleicht könnte am Ende der Regular Season dieser Sieg entscheidend sein. Stichwort: Heimvorteil.

Einige Verlierer hätten sich nach dem Opening Weekend hier einen Platz verdient, doch einer sticht dann doch heraus. Hatten die Houston Texans nicht Ambitionen in dieser Saison? Hm, nach Woche 1 können wir das noch nicht wirklich beurteilen - es scheint aber irgendwie nicht so. Weil das wirklich schlecht war, was die Texaner im AFC-South-Duell gegen die Jacksonville Jaguars abgeliefert haben. 7:29 zu Hause gegen einen direkten Konkurrenten zu verlieren, das ist für die Ansprüche Houstons eigentlich schon peinlich. Weil offensiv gar nichts ging, wurde der arme Tom Savage (warum er arm ist, lest ihr auch unten) auf die Bank gesetzt und durch Rookie Deshaun Watson ersetzt. Die Defensive konnte Blake Bortles nicht ausreichend unter Druck setzen und Leonard Fournette ging bei seinem NFL-Debüt ohnehin wie das Messer durch die Butter. Aufwachen, Houston!

Willkommen zurück, geliebte NFL! Stellvertretend für das Opening Weekend steht dieser Touchdown-Pass von Carson "Houdini" Wentz zu Nelson Agholor - oh jaaaaaaaaaa!

Halleluja, Indianapolis Colts! Man kann ja Spiele verlieren, auch das erste einer neuen Saison, aber 9:46 bei den Los Angeles Rams unterzugehen ist fast schon eine Kunst. Aber die wahre Kunst ist, zu wissen, dass Andrew Luck möglicherweise nicht zu Saisonbeginn spielen kann und dennoch auf Scott Tolzien zu bauen. Da wissen wir mittlerweile, dass er keinem Team die Spiele großartig gewinnen wird. Gut, man hat dann doch noch Jacoby Brissett von den Patriots dazugeholt, aber mehr als eineinhalb Spiele für die Patriots standen bei ihm auch nicht zu Buche. Und gänzlich entstand in Woche 1 der Eindruck, dass die Colts - entschuldigt die Ausdrucksweise - ein Sauhaufen sind. Mit Luck sollte man um den Titel rittern, aber das sieht ehrlich gesagt so aus, als würden die Colts bei "Suck for Sam" (siehe unten) mitmachen.

Unser Spieler der Woche lautet: Calais Campell. Denn so stellt man sich das erste Spiel für sein neues Team vor. Bis zu dieser Saison spielte der 31-Jährige für die Arizona Cardinals, in der Free Agency unterschrieb der Defensive End einen Vierjahres-Deal für 60 Millionen in Jacksonville. Das Jaguars-Debüt ging nicht nur mit einem Sieg bei den Texans in seine Geschichtsbücher, sondern auch mit einem Rekord. Vier Sacks in einem Spiel, das ist natürlich Jaguars-Rekord (gibt es ja erst seit 1995). Den NFL-Rekord für Sacks in einem Spiel hält übrigens Derrick Thomas mit sieben, der diesen 1990 für Kansas City gegen die Seahawks aufstellte.


Das ist sie wieder, unsere Lieblings-Liga! Da ist es auch wieder, euer (hoffentlich) Lieblings-Magazin in Sachen NFL! Und gleich zu Beginn noch einmal unser herzlichstes Dankeschön für den User-Touchdown-Tuesday vor der Super Bowl - nicht nur aber auch wegen solcher Aktionen lieben wir dieses Format so sehr und wollen euch auch während der Saison 2017 wieder informieren und unterhalten, lustigeren "G'schichterln" ebenso wieder Platz bieten wie eher unerfreulichen Themen, kurzum: Das NFL-Leben und was uns davon bewegt, hier zum Thema machen. Auch in diesem Jahr gilt wieder die "Spielregel": Es gibt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ja, wir werden vielleicht das eine oder andere Hauptthema zu Gunsten einer Nerd-Story (siehe mein dritter Pfeil nach oben) weglassen. Um trotzdem ein rundes Bild vom jeweiligen Spieltag zu bekommen, vertrauen wir weiter voll und ganz auf eure Eindrücke in der Kommentarfunktion - und wir freuen uns über jeden Beitrag, egal ob jahrelanger Stamm-Korrespondent oder "Rookie", der erstmals seine Meinung kundtut. Wie sagt mein geschätzter und verehrter (damit habe ich meine Pflicht-Nettigkeit für diese Saison erfüllt, hehehe. Aber es stimmt ja auch!) Kollege Kastler immer: Together we make football! Der erste Spieltag hatte es wieder mal in sich - in unseren Rubriken oben (mit einem "Neuzugang", in dem für die wahrhaft großen Spieler-Leistungen ebenso Platz sein wird wie für unsere schwerst subjektive Meinung) und auch unter diesen Zeilen versuchen wir einiges davon abzubilden. Meine thematische Reise durch die Saison 2017 soll hier mit dem Hinweis auf einen Spieler jenes Teams beginnen, in dessen Wohnzimmer die Reise dieser Saison endet - genau den Minnesota Vikings. Dass Sam Bradford seine "Wikinger" zur Heim-Super-Bowl führt, halte ich zwar für unwahrscheinlich, aber der Auftakt war sehr brav. Seine Completion Percentage betreffend war der frühere Nummer-1-Pick bekanntlich schon letzte Saison sehr brav, aber mehr halt nicht. Nur mit mutlosen Pässen geht es eben auch nicht. Vergangene Saison kam Bradford erst sehr spät nach Minnesota, mit einer vollen Vorbereitung ist vieles leichter. Aber mindestens genauso wichtig: Dank Dalvin Cook endlich wieder Unterstützung durch das Laufspiel zu haben, öffnet zusätzliche Räume. Ich bin auch nicht unglücklich, dass ich mir in zwei meiner Fantasy-Ligen Stefon Diggs geschnappt habe. Schaumamal, das könnte eine stark verbesserte Offense werden. Aber, und das ist ein großes Aber: Das war erst Week 1 - wir sind ein bisschen schlauer, was die wahren Kräfteverhältnisse betrifft, aber eben noch nicht so ganz schlau. Gerade die Arbeit zwischen dem ersten und dem zweiten Spieltag ist eine enorm wichtige, wenn es gilt, nach den ersten Eindrücken an den richtigen Schrauben zu drehen.

Buffalo Bills, Jacksonville Jaguars und Los Angeles Rams - dass diese Teams als einzige in ihrer jeweiligen Division gewinnen würden, haben wir doch alle geahnt, oder? Gut, das hat derzeit natürlich noch null Aussagekraft, aber immerhin! Ausdrucken und einrahmen, würde ich vorschlagen! Diese Zeilen sollen sich um die Rams drehen. Man darf viel machen, nur nicht einen 46:9-Sieg gegen die Colts in ihrer derzeitigen Verfassung überbewerten. Dennoch werte ich es als Zeichen, dass die Rams in einem Spiel mehr Punkte erzielen als gefühlt in den drei Spielzeiten davor zusammengerechnet. Stammleser wissen, was ich vom früheren Coach dieses Teams gehalten habe... Mit Sean McVay, dem jüngsten NFL-Coach der modernen Ära, haben die Macher in L.A. einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Der 31-Jährige ist nicht nur fraglos eines der größten Coaching-Talente der Liga, sondern auch ein offensiver Mastermind - dass auf dieser Seite des Balles etwas vorangeht, ist alleine deshalb schon Pflicht. Dass man in dieser Saison herausfinden muss, was man an Jared Goff wirklich hat, liegt ebenfalls auf der Hand. Dass die Rams außerdem in der Offseason mit dem Trade für Sammy Watkins oder dem Draften von Cooper Kupp wirklich alles versucht haben, ihrem (Vielleicht-)Franchise-QB genügend Anspielstationen zur Verfügung zu stellen, ist aller Ehren wert. McVay hat als Offensive Coordinator in Washington bewiesen, dass er gewillt ist, attraktiven Football zu bieten. Sein Background als Enkel des früheren 49ers-GM John McVay sollte ihn ohnehin von Kindestagen an auf das rauhe Leben in der NFL vorbereitet haben. Und dieses besagt, dass McVay die guten ersten Eindrücke in einen nachhaltigen Aufwärtstrend ummünzen muss. Denn noch pfeift das Publikum in Los Angeles auf die Rams. Ohne die Freude der Anhänger über den geglückten Auftakt trüben zu wollen, aber der Zuschauerzuspruch im Coliseum war schon ein wenig peinlich - und das obwohl Tickets teilweise um 6 (!) Dollar verschleudert wurden. Mich ärgert das, weil ich diese Stadt wirklich sehr verehre und möchte, dass sich neben der Liebe zum College-Football wenigstens ein NFL-Team dort etabliert (ein zweites mit den Chargers braucht kein Mensch...). L.A. ist kein einfaches Pflaster, L.A. braucht Show - und diese müssen die Rams bieten. Aber auch in Richtung Publikum gilt: L.A., das könnt ihr besser!

Sagen wir mal so: Während der Offseason hat man nicht unbedingt am Zettel, dass man beim Touchdown-Tuesday-Kickoff in die neue Saison einen Kicker huldigen wird. Aber was soll ich sagen? Grande, Giorgio Tavecchio, grande, grande, grande! Vier Field Goals steuerte der Italiener zum Sieg der Oakland Raiders bei den Tennessee Titans bei. Erstens ist es natürlich schön zu sehen, wenn Europäer in der NFL reüssieren - egal auf welcher Position. Zweitens ist es nicht gerade einfach, sehr, sehr kurzfristig in die Fußstapfen des verletzten Sebastian Janikowski zu treten - seit 2002 (!) hat kein anderer ein Field Goal für die Raiders erzielt. So schnell es am Ende auch ging (Tavecchio wurde erst am Samstag in den aktiven Roster aufgenommen), so lange musste der 27-Jährige auf diese eine große Chance warten. US-Medien schreiben derzeit davon, dass der Kicker den "saddest pro day ever" hatte. Als sich der damalige Cal-Student den NFL-Scouts präsentieren wollte, fing es zu regnen an, die Scouts flüchteten ins Trockene - Tavecchio zog sein Programm trotzdem durch, mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In San Francisco, Green Bay und Detroit schaffte er es in der Folge nicht in den Roster, auch in Oakland musste er drei Jahre warten. Jetzt hat er es geschafft. Somit ist er viertens auch ein Hoffnungsträger für all jene Spieler, die an ihrem NFL-Traum festhalten. Rund 1100 Spieler verloren am Wochenende vor Woche 1 durch die Roster Cuts ihren Job und versuchen nun irgendwie in der Liga zu bleiben. Never give up! Vielleicht erlebt ihr auch einen Moment wie Tavecchio nach dem Spiel in der Kabine:

Habt ihr im Laufe der Offseason auch hin und wieder mal gelesen, dass Quarterback X oder Quarterback Y der "diesjährige Matt Ryan" werden kann? Also ein Spielmacher, der schon eine Zeit lang in der Liga ist, respektable Leistungen brachte, aber nie so richtig in Superstar-Sphären durchgestartet ist. Ryan hob vergangene Saison ab, wurde sogar MVP. 2017 sollte Andy Dalton - laut Meinung einiger Experten - in seine Fußstapfen treten. Mehr und vor allem gesunde Anspielstationen, dazu Laufspiel-Unterstützung durch drei mehr oder weniger fähige Running Backs. Nun ja, Week 1 war keine Sternstunde für Dalton-Believer. 0:20-Shutout gegen Baltimore, fünf Turnover (vier Interceptions und ein Fumble) - so sieht kein MVP-Bewerbungsschreiben aus, so muss man eher aufpassen, dass man nicht für A.J. McCarron gebencht wird. Wie auch immer: Ein Match ist viel zu früh, um ein endgültiges Urteil zu fällen. Worauf man sich aber vermutlich einiges kann: Dalton sollte heuer liefern. Es ist bereits sein siebtes Jahr in der Liga. An mangelnder Erfahrung scheitert es nicht mehr, am (offensiven) Personal rund um ihn herum sollte es auch nicht mehr scheitern, sobald die Bengals Jeremy Hill endlich degradieren. Es liegt an Dalton zu zeigen, dass er mehr als guter Durchschnitt ist, den ich ehrlicherweise in ihm sehe (für den manche Teams wie Houston oder Indy aber derzeit einiges geben würden, haha).

"Suck for Sam" - drei Worte, die mir in dieser Saison mächtig auf die Nerven gehen werden. Knappe Einführung für alle, die mit diesen Worten nichts anfangen können. Der Quarterback-Klasse im Draft 2018 wird einiges an Potenzial nachgesagt - vor allem Sam Darnold von USC. Deswegen in Anlehnung an das einstige "Suck for (Andrew) Luck" eben "Suck for Sam". Wobei mit Lamar Jackson, Josh Allen und Josh Rosen auch andere Spielmacher-Talente abzustauben wären. Manchmal zahlt es sich langfristig aus, im richtigen Jahr schlecht zu sein - man frage nach bei den Indianapolis Colts, die auf diesem Weg zu Peyton Manning und Andrew Luck gekommen sind. Dass es in dieser Saison das eine oder andere Team darauf anlegt, steht außer Frage - dieser Gruß geht in erster Linie in Richtung der New York Jets, die sich redlich bemühten, ihr Talent-Level in Richtung null zu bringen. Dies ist ivor allem für Head Coach Todd Bowles schade, dem ich gewisses Potenzial unterstellen würde, der aber nach der prognostizierten Horror-Saison seinen Job kaum retten können wird. Der Auftakt gegen Buffalo war nichts für Feinschmecker, vorsichtig formuliert. Auch den San Francisco 49ers kann man durchaus unterstellen, ein Auge auf einen der Jungstar-QBs zu haben - wobei mir an und für sich die Stoßrichtung des neuen Chef-Duos Kyle Shanahan und John Lynch nicht so schlecht gefällt und mir auch die Variante Kirk Cousins alles andere als vom Tisch scheint. Am meisten lachen würde ich jedoch bei den Colts. Wenn Luck bald wieder mitmachen kann, ist die Gefahr gering. Aber nichts Genaues weiß man nicht und nach einer Offseason, in der man sich monatelang auf den Fall, dass der Superstar-Spielmacher nicht rechtzeitig fit wird, vorbereiten kann, mit Scott Tolzien daherzukommen, ist gelinde gesagt... naja, nicht druckreif. Wahrscheinlich ist: Auch das eine oder andere weitere Team wird spätestens zur Saison-Halbzeit merken, dass in diesem Jahr wenig gehen wird. Man wird sehen, wie dies die Strategie im Hinblick auf den Draft beeinflussen wird. Wobei schon auch festzuhalten gilt: Auch die College-Saison ist noch zu absolvieren, und auch in dieser kann jede Menge passieren.

Ein kurzes PS zu einem Gedanken, den man sicher in den folgenden Wochen mal näher beleuchten wird: Wenn man an diesem Wochenende Herrschaften wie Tolzien oder Tom Savage von den Houston Texans bei der Arbeit zugeschaut hat, könnte man durchaus auf die Idee kommen, dass die Arbeitslosigkeit von Colin Kaepernick nicht rein sportliche Gründe hat - ich weiß, ein kompliziertes Thema und ich werde nie der größte Anhänger der Zielgenauigkeit von "Kap" sein, aber just saying...

Es ist leider der negative Dauerbrenner in der NFL: Verletzungen. Man kann viel über Chancen und Gewinnwahrscheinlichkeiten von Teams diskutieren, dabei weiß jeder, dass bei so manchen Team lieber nicht der falsche Spieler ausfallen sollte - liebe Grüße an die Oakland Raiders und Derek Carr in der vergangenen Saison, weil es mir spontan einfällt... Aktuell zittern die Arizona Cardinals um David Johnson und mit ihnen zumindest ein Teilnehmer jeder Fantasy-Liga. So schnell geht es und aus dem Nummer-1- (oder Nummer-2-)Pick im Fantasy-Draft wurde ein Horror-Los. Der Cardinals-RB muss sich einer OP unterziehen und fällt zwei bis drei Monate aus. Na bumm! In meiner Auction League war es tendenziell keine gute Idee, ihn mit rund einem Drittel meines Gesamtbudgets zu ersteigern... Damn! Apropos Fantasy: Letzte Saison haben wir mit einigen Usern Salary-Cap-Football gespielt. Der entsprechende Anbieter pausiert in diesem Jahr leider, falls sich der eine oder andere wundert, warum keine Einladung kam. Einige unserer User haben eine Draft-Liga auf die Beine gestellt - danke dafür! Dass der Live-Draft quasi zeitgleich während des Georgien-Länderspiels und daher ohne mich über die Bühne ging, werden mein "vom Potenzial her ausbaufähiges" Team (habe heute meinen höflichen Tag) und ich euch natürlich nie verzeihen, hahaha. Aber schaumamal, was sich da noch retten lässt. Es kann ja oft schnell gehen und manchmal sind es die Kleinigkeiten und unverhofften Entscheidungen, die das NFL-Leben auszeichnen. Und hier schließt sich der Kreis zurück zu David Johnson. Arizona verlor zum Auftakt bei den Detroit Lions (Gratuliere "Neo", schade "mundafinga!). Dieses Duell erinnert mich an eine meiner Lieblingsszenen in der TV-Geschichte - sorry, falls ich die Anekdote nicht zum ersten Mal bringe, aber sie passt gerade so gut: "All or Nothing" zeigt im Draft-War-Room, wie sich die Macher der Cardinals unterhalten, dass sie bei Pick-Nummer 55 einen gewissen Ameer Abdullah draften würden - den Running Back, den sie wochenlang verpflichten wollten. Blöd nur, dass Detroit Abdullah mit Pick Nummer 54 wegschnappte. Arizona brauchte eine spontane Verlegenheitslösung und probierte in der dritten Runde einen gewissen David Johnson aus - mit dem 86. Pick. Die Moral der Geschichte ist bekannt: Johnson ist heute einer der drei besten Running Backs der Liga, Abdullah versucht sich nach groben Verletzungsproblemen endlich zu etablieren (und ich hoffe auch aus Fantasy-Gründen, das gelingt endlich!). Jetzt ist Johnson out und Abdullah hat seine Chance. Ob Verletzungen oder solche Episoden: In einer Liga, in der man so wenig wie möglich dem Zufall überlassen möchte, hängt manchmal erstaunlich viel vom Zufall ab...

Good to be back! Auch ich möchte noch einmal meinen Dank an euch kundtun, nach wie vor bin ich ob des User-Touchdown-Tuesdays ganz baff. Diese Überraschung ist euch wirklich gelungen, ich hoffe, ich konnte mit meinem Kommentar darunter halbwegs etwas zurückgeben. UND: Mein Super-Bowl-Tipp war zur Hälfte richtig. Atlanta kam auf 28 Punkte, New England dann aber doch auf 34 statt 24. Sah irgendwie lange Zeit nicht so aus... Na gut, was war, war. Woche 1 der neuen Saison ist in den Büchern und ich komme nicht umhin, Kareem Hunt meinen Glückwunsch zu diesem NFL-Debüt auszurichten. Da kommt dieser junge Mann, spielt das erste Mal in dieser Liga und macht bei seinem ersten Auftritt das, was er im College nie getan hat - das Leder zu verlieren. Doch so schlägt man zurück: 246 Yards von der Line of Scrimmage, drei Touchdowns. Die Chiefs sprachen ihm nach dem Fumble gleich wieder Mut zu, er durfte gleich wieder den Ball tragen und dankte es artig. Toller Sieg für die Chiefs, aber wirklich tolles Debüt von Hunt. Da freuen wir uns schon jetzt auf Woche 2!

So weit, so gut Green Bay Packers. So ein Duell muss zunächst einmal gewonnen werden und dieser Sieg kann noch so viel wert sein, wenn es Richtung Jänner geht. Wir lassen die Kirche noch im Dorf, aber was die Packers defensiv gezeigt haben am Sonntag, geht in jene Richtung, auf die viele gehofft haben. Vielleicht ist aber auch wiederum die Seattle-Offense doch ein zu laues Lüftchen ist für die Gegend, in der die Seahawks fliegen wollen. Noch schwierig zu beurteilen, aber mein Gefühl sagt mir, dass sich an der Packers-Defense noch andere die Zähne ausbeißen werden, vor allem, wenn Mike Daniels immer so einen Tag erwischt. Offensiv hat es Aaron Rodgers sowieso drauf, bewies am Sonntag einmal mehr, wie es geht, wenn der Gegner nicht aufpasst. Jordy Nelson ist schon wieder zur Stelle und Martellus Bennett fällt nicht nur als sein Rächer auf. Aber auch bei so einem wichtigen Sieg sollte das Motto lauten: R-e-l-a-x. P.S.: Schön, dass Earl Thomas wieder da ist!

An dieser Stelle möchte ich auch noch Jason Witten, einem verdienten Spieler der NFL, gratulieren. Bei 11.904 Yards hält der Tight End mittlerweile und hat damit den Receiving-Rekord von Michael Irvin gebrochen. Hut ab! Der 35-Jährige befindet sich mittlerweile schon in seiner 15. Saison und auch wenn die Anzahl der Yards nachgelassen hat, ist er kontinuierlich zur Stelle. Ohne ungut aufzufallen. Im März hat er seinen Vertrag bis 2021 verlängert, da ist also jemand auf den Spuren von Brady unterwegs. Bravo auch den Cowboys für die souveräne Vorstellung gegen die Giants. Die Defensive montierte Eli und die Beckham-losen New Yorker ordentlich ab. Das macht Hoffnung und ist auch eine Ablenkung von diesem lästigen Ezekiell-Elliott-Sperre-oder-doch-nicht-Sperre-Drama...

Ich muss noch einmal zum Kickoff-Game zurückkommen. Denn vielleicht war es nicht das beste Omen, Mark Wahlberg als Master of Ceremony für die große Banner-Show zu engagieren. Der große Patriots-Fan verließ ja bei der epochalen Super Bowl im Februar das Spiel zur Pause. Nun gut, sein Sohn habe sich nicht wohl gefühlt, sagte der Schauspiel-Star später, und das ist natürlich ein Argument, das sticht. Dennoch schien das Omen eben kein gutes zu sein, wenn danach 42 Gegenpunkte folgten, so viele wie noch in der Belichick-Ära in Massachusetts. Doch Vorsicht ist geboten. Bitte schreiben wir nicht diese Patriots gleich wieder ab, zumindest ich werde es nicht tun. 29. September 2014, New England verliert bei - richtig - Kansas City mit 14:41. Viele schrieben die Patriots ab und was kam? Natürlich das Gegenteil. Sie holten den Titel in derselben Saison und zwei Jahre später wieder. Auch wenn Brady jetzt 40 Jahre alt ist. Belichick hat es in seiner wie immer ausschweifenden Pressekonferenz richtig formuliert: "Bad coaching, bad playing, bad football." Auf dem Platz wird das dann bald bedeuten: "Best coaching, best playing, best football." Ladies and Gentlemen, der AFC-Champion heißt auch diese Saison New England.

Houston, you got a problem (with me). In zwei meiner vier Fantasy-Ligen habe ich die Defense der Texans aufgestellt und wurde bitter enttäuscht. Warum habe ich sie aufgestellt? Aus zwei Gründen: Weil ich sie als gut empfinde. Zweitens: Weil Blake Bortles gegenüberstand. Ich werde sie aber auch weiter behalten, weil das Passspiel halbwegs gut verteidigt werden konnte. Beim Laufspiel gibt es Verbesserungspotenzial. Es scheint bei den Texans eher in der Offense zu hapern, nicht nur wegen dem Benchen von Tom Savage. Kollege Bill O'Brien ist ja nicht gerade ein geduldiger Mensch, wenn es um solche Entscheidungen geht und Rookie Deshaun Watson bewegte den Ball auch etwas weiter. Doch offenbar ist die O-Line sehr verwundbar. Das ist egal bei welchem QB nie gut. Zehn Sacks und zehn QB-Hits - Franchise-Negativrekord. Vielleicht ist aber auch Jacksonvilles Defense ziemlich geil. Warten wir ab, eine Woche gespielt, noch halte ich mich mit Urteilen zurück. Aber vielleicht sollte Duane Brown auch seinen Holdout beenden, vielleicht hat er aber auch (leider) alles richtig gemacht...

Apropos Holdout. Interessante Theorie: War der Unterschied zwischen Le'Veon Bell (47 Yards) und Antonio Brown (182 Yards) am Ende nur Training? Gut, es war nur ein Spiel, aber der eine hat sich seinem Holdout gewidmet, der andere war in der Vorbereitung mit dabei. Könnte damit schon zusammenhängen. Ich verstehe, wenn Spieler ihre guten Leistungen honoriert wissen wollen. Aber am Ende des Tages hat in der NFL noch (fast) jeder das bekommen, was ihm ob seiner Leistungen zusteht. Kurzum: Holdouts finde ich für den Hugo. Mal schauen, ob Bell auch in Woche 2 eingerostet wirkt. Apropos Running Backs, die zum Auftakt enttäuscht haben: Adrian Peterson erlief 18 Yards für die New Orleans Saints und hatte offenbar auch einen Disput mit Sean Payton. Kein guter Start in die neue Saints-Ära. Peterson dementierte einen Streit uind meinte zum Disput, der auf Video zu sehen, aber nicht zu hören war: "Ich könnte auch gesagt haben: Ich liebe dich." Ja, genau.

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl LII, die am 4. Februar 2018 in Minneapolis, Minnesota, stattfinden wird.

Die Stadt hat das größte Einzelsportereignis der Welt schon einmal ausgerichtet, 1992 im Metrodome, in dieser Saison wird der finale Höhepunkt im ein Jahr alten U.S. Bank Stadium stattfinden.

Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-1-Pick:

New England Patriots vs. Green Bay Packers

Angeblich habe ich dieses Tippspiel ja noch nie gewonnen, angeblich auch vergangene Saison nicht. Angeblich. Nun wir wissen es nicht genau, deswegen starten wir einfach neu durch und sagen, es war nichts. Wenig überraschend werde ich mit meinem 1. Pick gleich gewinnen und das dann am Ende der Saison entsprechend feiern. Denn die Patriots werden sich wie oben schon erwähnt von diesem Nackenschlag zu Saisonbeginn wie üblich grandios erholen. Keiner in der AFC hat den längeren Atem. Die Packers haben sich gegen Seattle bereits in Woche 1 Homefield-Advantage gesichert. Ich sehe schon die Massenwanderung Green Bays ins vier Autostunden entfernte Minneapolis. Ausgerechnet beim großen Erzrivalen die Super Bowl zu gewinnen, hätte schon etwas.

PETER ALTMANN und sein Week-1-Pick:
New England Patriots vs. Seattle Seahawks
Frei nach dem Motto "Wer zuletzt lacht, lacht am besten" wähle ich zwei Verlierer des ersten Spieltags, bei denen ich mir (noch) wenig Sorgen mache, die kriegen den Turnaround schon hin. Und natürlich auch, weil ich am Schluss am besten lachen werde - welche Verschwörungstheorien auch immer Kollege Kastler im Sinn hat.

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 2 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 2

  • Houston gegen Cincinnati zum Auftakt von Woche 2? Hm, klingt aktuell nach einem 0:0 der schlechteren Sorte. Dank kürzerer Overtime wird es aber genau so kommen.
  • Die Patriots halten Drew Brees unter 100 Yards, doch Adrian Peterson läuft plötzlich 180.
  • Sean McVay empfängt gleich in Woche 2 sein altes Team aus Washington. 83:3? Nein, ganz im Gegenteil: Kirk Cousins zeigt es seinem alten Chef mit vier Touchdowns in einem Spiel.
PETER ALTMANN über Week 2
  • Die Jacksonville Jaguars halten erstmals seit Woche 1 der Saison 2011 bei einer positiven Bilanz (auch damals 1-0, nonetnana!). Mit einem souveränen 33:3 gegen Tennessee erhöhen sie auf 2-0 - darüber, wann das das letzte Mal der Fall war, gibt es leider keine seriösen Aufzeichnungen...

  • Gegen Minnesota ist es endlich soweit: Antonio Brown fängt als einziger Pittsburgh-Passempfänger Bälle von Ben Roethlisberger.

  • Jay Cutler spielt bei seinem Miami-Debüt gegen die Chargers eine fehlerfreie Partie (Alleine für die Bold-Predictions ist der Rücktritt von Rücktritt von meinem Lieblings-Superhelden Gold wert. Und ich mag ihn wirklich irgendwie, nicht falsch verstehen...!)

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