Und da sind wir auch schon wieder!
Die NFL-Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.
Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.
Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?
Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 11 der Saison 2017:
Aber sie werden doch nicht? Nein, geht wirklich nicht! Die Sache mit dem Fluch und so! Ungeschriebenes Gesetz, eh schon wissen! Man kann sich ja inzwischen auf gar nichts mehr verlassen, aber dass ein NFL-Team im eigenen Stadion keine Super Bowl bestreitet, ist eine der Konstanten, die wirklich Bestand hat. Irgendwas kam im halben Jahrhundert der Super-Bowl-Ära immer noch dazwischen. Freilich, auch die Minnesota Vikings haben noch einen weiten, weiten, weiten, weiten Weg vor sich - also sportlich gesehen, von der Distanz her wäre es ja nur eine Fahrt im Mannschaftsbus bis zum "Big Game" in der eigenen Arena. Und bleiben wir ehrlich: So richtig zutrauen tut man es einem von Case Keenum geführten Team nach wie vor nicht, selbst wenn man Teddy Bridgewater in der Hinterhand hat. Aber irgendwas hat diese Vikings-Ausgabe der 2017er-Saison an sich. Und was sie ganz sicher hat: Sie hat einen Statement-Sieg gegen ein anderes NFC-Spitzenteam, das sich noch nicht so richtig einordnen lässt, in der Tasche. Das Duell mit den Los Angeles Rams war von der Tabelle her das absolute Topspiel in Week 11 und diese Aufgabe hat Minnesota souveränst gelöst.
Die Älteren von euch werden sich noch gut erinnern können - damals, an die Zeit, als die Kansas City Chiefs ein gar nicht mal so geheimer Geheimfavorit auf den Gewinn der Super Bowl waren. Damals im September und Anfang Oktober. Damals, als die AFC West auch noch als eine der stärksten, wenn nicht die stärkste Division der diesjährigen NFL-Saison galt. Ja, da braucht man schon ein besonders gutes Gedächtnis! Die Gegenwart ist eine vergleichsweise eher traurige. Vier der letzten fünf Spiele verloren und als traurigen Tiefpunkt das Kunststück zustande bringen, gegen die New York Giants zu verlieren und dabei offensiv wirklich gar nichts auf die Reihe zu bringen - na servas! Leute, sogar die San Francisco 49ers haben die Giants eben erst beschämt. Die Buffalo Bills haben sich wirklich alle Mühe gegeben, in dieser Woche in dieser Kategorie aufzutauchen, aber dieser Sonderfall muss erstens ohnehin noch ausführlich besprochen werden und zweitens geht nur wenig unter diese Chiefs-Blamage. Ihr "Glück" könnte wenigstens sein, dass die AFC West derzeit eine ziemliche Gemeinheit ist.
Wir haben extra noch einmal in der Bedienungsanleitung für den TT nachgeschaut, aber nirgends steht geschrieben, dass unser Play der Woche auch ein Happy End haben muss. Wäre dies ein stinknormal-langweiliger-Allerwelts-Pick-Six geworden, würde niemand außerhalb von Cincinnati und Umgebung darüber reden. Aber so kennen jetzt einige Herrschaften mehr das "Konzentrationswunder" Dre Kirkpatrick - auch was wert:
???? WATCH TO THE END! ????
— NFL UK (@NFLUK) November 20, 2017
Dre Kirkpatrick had a 1️⃣0️⃣1️⃣-yard Pick-6 in sight until this happened...???? pic.twitter.com/j7mVOIxarR
Nathan Peterman hat als Kind wie jede Football-Hoffnung sicherlich davon geträumt, sich in den Geschichtsbüchern der NFL zu verewigen. Das tat er gleich in seinem ersten Start als QB der Buffalo Bills - leider dezent anders, als er es sich erträumt hatte. Falls jemand das vergangene Wochenende komplett verschlafen hat, hier schnell die Fakten: Überraschend als Ersatz für Tyrod Taylor zum Starter befördert, warf Peterman in der ersten Hälfte des 24:54-Debakels gegen die Chargers fünf Interceptions, ehe er gebencht wurde. Fünf Interceptions bei 14 Passversuchen. Nicht jede ging auf seine Kappe, dennoch: Fünf Interceptions bei 14 Passversuchen! Wir maßen uns nicht an, von der schlechtesten QB-Leistung der NFL-Geschichte zu sprechen, aber so mancher Experte tut dies. Zumindest war es eine der schlechtesten Coaching-Entscheidungen ever (unten mehr). Aber um es in einen historischen Kontext zu setzen: Fünf Interceptions bei 15 oder weniger Pässen hat es in der langen NFL-Geschichte zuvor erst vier Mal gegeben. 1933, 1935 und 1937 - also in der wenig passfreudigen NFL-Steinzeit. Seither ist dies nur einem passiert: 1973 einem gewissen Archie Manning. Wiederholt sich Geschichte und das tut sie oft, werden zumindest Petermans Söhne irgendwann NFL-Legenden. Wenigstens ein kleiner Trost.
Wir wollen nicht so tun, als wäre die Blamage von Kansas City nur dem Totalversagen der Chiefs geschuldet. Die New York Giants spielten zwar nicht großartig, hatten aber natürlich auch etwas mit ihrem Sieg zu tun - und das nicht nur wegen des großartigen Catches von Roger Lewis. Die Auszeichnung zum Spieler der Woche geht daher stellvertretend an Landon Collins. Denn wir mögen es, wenn jemand nach dem Vorwurf der Arbeitsverweigerung zurückschlägt. Der Hintergrund: Nach der selbst für Giants-Verhältnisse peinlichen Niederlage in San Francisco machte Head Coach Ben McAdoo Collins im Videostudium vor versammelter Mannschaft so richtig zur Sau. Von einem All-Pro-Safety kann man auch mehr erwarten, als er es zuletzt gezeigt hat. Collins antwortete mit einem Monster-Spiel: Elf Tackles, vier assistierte Tackles und eine Interception. Auch Janoris Jenkins, der ähnlich in der Kritik stand, fing einen Pass ab. Das nennt man Charakter in einer schwierigen Situation, nachdem ihnen selbiger abgesprochen wurde. Hut ab!
"Also nach langer Zeit des Lesens hier werd ich mich auch mal einbauen!" Herzlich Willkommen "czes0r" - Sätze wie diese sind es, die Kollegen Kastler und mir neben den profunden Analysen unserer Stammkorrespondenten am meisten Freude machen. So gesehen ist es wieder mal höchste Zeit für ein herzliches Dankeschön unsererseits für eure tollen Beiträge! Das große Ziel muss sein, dass sich irgendwann von jedem Team zumindest ein Fan hier outet - also los, du Los-Angeles-Chargers-Anhänger! Ich weiß, es gibt dich, also trau dich! Es ist kein ganz großer Zufall, dass ich gerade die Chargers erwähnt habe, denn dieser Eintrag soll sich um das Playoff-Rennen in der AFC drehen, auch wenn ich nicht ganz sicher bin, ob der grüne Pfeil der richtige ist. Aber lassen wir es mal als extraspannend durchgehen. Aber der Reihe nach: Gut, New England und Pittsburgh sind wohl durch. Mich würde interessieren, ob jemand von euch auch noch ein anderes AFC-Team im Hinblick auf die Super Bowl am Zettel hat?!? Ich würde diesbezüglich trotz des aktuellen Megatiefs Kansas City noch nicht ganz abschreiben - wie immer gilt: Im Jänner muss man in Form sein und die Chiefs scheinen mir in Normalform nicht so schlecht für Jänner-Football geeignet (Ich weiß, ein schlechteres Timing für solche Ansagen gibt es kaum). Dies gilt auch für die Defense von Jacksonville, die in der Postseason jedem Gegner unangenehm werden kann. Aber mit Blake Bortles ins NFL-Endspiel? Das muss ich erst sehen, bevor ich es glaube. Die beiden Wild Cards gehen derzeit an Tennessee und Baltimore und hier geht - bei allem Respekt - das Trauerspiel los. Ich unterstelle beiden Teams derzeit aus den unterschiedlichsten Gründen nur bedingt Playoff-Material, wenngleich es mir gefällt, wie etwa die Ravens allen widrigen Umständen zum Trotz immer wieder Wege finden, um Spiele zu gewinnen. Dennoch: Dass diese beiden Teams derzeit in den Playoffs wären, bedeutet, dass es im Moment in der AFC zehn weitere Teams gibt, die noch schlechter einzuordnen sind. Oder sehen wir es positiv: Neun Teams (Cleveland ausgeklammert), die mit einem richtig starken Saison-Finish in die Playoffs und somit ins Super-Bowl-Rennen springen können. Die Chargers trotz 0-4-Start und aktueller 4-6-Bilanz in der Postseason? Nicht auszuschließen, wenn man sich ihr Restprogramm und die aktuelle Formkurve so mancher Kontrahenten anschaut. Auf Baltimore (5-5) fehlt nur ein Sieg. In dieser Alles-ist-möglich-Saison kann man gerade in der AFC wenig bis gar nichts ausschließen, sollte ein Team zur denkbar besten Zeit in Fahrt kommen.
PS.: Wer übrigens glaubt, die Cleveland Browns sind in dieser AFC wegen einer 0-10-Bilanz schon aus dem Playoff-Rennen eliminiert, irrt gewaltig. Es müssen nur diese läppischen 46 Szenarien eintreten und Cleveland ist mittendrin statt nur dabei - ein Dankeschön an einen Kollegen in der Steiermark, der hier nicht dauernd namentlich genannt werden möchte, für diesen Hinweis, haha.
Der Donnerstag liegt schon fast eine Woche zurück, aber diese 40:17-Show der Pittsburgh Steelers gegen Tennessee gehört hier noch einmal extra gewürdigt. Wie der obere Eintrag besagt, ist es derzeit die allgemeine Weisheit, dass in der AFC händeringend nach einem ernsthaften Herausforderer für New England gesucht wird. Pittsburgh ist derzeit in der Hackordnung der AFC wohl die klare Nummer zwei. Die Steelers siegten und siegten, oftmals jedoch ohne dabei restlos zu überzeugen, um es einmal vornehm auszudrücken. Ich denke, ein derartiges Ausrufezeichen von Ben Roethlisberger und Co. war wirklich einmal von Nöten! Denn falls es vor seinen drei TDs jemand vergessen hat: Antonio Brown ist kein ganz so schlechter Receiver. So ganz wird man das Gefühl nicht los, dass gerade offensiv noch immer Luft nach oben besteht (Bell, Bryant...), aber dies ist zunehmend Jammern auf hohem Niveau. Wie auch immer: Ich würde mich wirklich über ein Playoff-Duell zwischen Pittsburgh und New England freuen. Ich täte nämlich nicht ausschließen, dass die Steelers diesmal einen Weg an den Patriots vorbei finden werden.
Ich bin diesmal ziemlich AFC-lastig unterwegs, aber zwei sehr, sehr aufregende Spiele der NFC dürfen nicht zu kurz kommen - auch weil sie zeigen, wie eng Freud und Leid in der NFL bisweilen zusammenliegen. Einerseits geht es um New Orleans gegen Washington - was für ein Spiel!!!! So deppert es nach einer fürchterlich-dramatischen Niederlage wie dieser, die womöglich die Saison beendet hat, auch klingen mag: Ich fand es beeindruckend, welche Show die Redskins in New Orleans die längste Zeit abgezogen haben. Alleine an der eigenen 15-Yards-Linie einen Fake Punt zu veranstalten - wow! Kirk Cousins spielte überragend! Nun darf man sich auch wieder sehr intensiv auf das Thema seiner Zukunft konzentrieren. Der Weltspartag ist zwar schon vorbei, aber in meinen Augen sollte man in der Hauptstadt beginnen, das nötige Kleingeld zur Seite zu legen und sich endlich mal über einen gescheiten Vertrag drübertrauen. Irgendwie ist es eine Schande, dass Washington bei 4-6 steht, aber die Schnittpartien gegen namhafte Konkurrenz gingen in den vergangenen Wochen bis auf den Sieg in Seattle leider verloren und nun ist auch noch Chris Thompson dahin. Dennoch: Die Redskins machen durchaus Spaß! Und die zweite Partie? Chicago gegen Detroit! "Neo" ist vermutlich um einige Jahre gealtert, aber auch dies war wieder einmal ein Spiel, das man einfach irgendwie gewinnen muss - egal wie. Dass Bears-Kicker Connor Barth im entscheidenden Moment versagte, interessiert in zwei Wochen niemanden mehr. Bei allen Defiziten: Detroit ist in der NFC voll im Rennen und in diesem Zusammenhang erwarte ich mir auch enorm viel vom Thanksgiving-Showdown mit Minnesota. Die Lions haben in dieser Saison schon bei den Vikings gewonnen - gelingt dieses Kunststück auch zu Hause, ist der Tiebreaker in der Tasche und die NFC North darf sich auf ein lustiges Saison-Finish freuen.
So mancher Experte überschlägt sich derzeit mit Superlativen beim Versuch, den Grad der Fehlleistung von Sean McDermott, dem Head Coach der Buffalo Bills, einzuordnen. Gut gefällt mir, dass es eine ähnlich falsche Entscheidung wäre, während der Hochzeitsreise nur mit Freunden Golf zu spielen, anstatt sich um die frisch vermählte Braut zu kümmern. Ich kann mir vorstellen, dass dies ähnlich schlecht kommt. Wir haben oben schon das dramatische Scheitern von Nathan Peterman behandelt. Diese Darbietung hätte sich eigentlich ein Fünffach-Oh-Boy verdient. Aber ich möchte mich hier weniger am jungen QB abarbeiten, denn der Rookie hat es derzeit ohnehin schwer genug und ich wünsche ihm von ganzen Herzen, dass dieses Match im Rückblick auf seine lange Karriere nicht mehr als ein guter Einstieg nach dem Motto "Erinnerst du dich, am Anfang ging alles schief, aber dann..." ist. Ich möchte mehr über McDermott diskutieren. Letztlich ist es der Head Coach, der wissen muss, ob sein junger QB so weit ist, um diesem Druck standzuhalten. In der aktuellen Bills-Situation gibt es verknappt zwei Zugänge, die diskutiert werden. Erstens: Wie kann er nur den QB tauschen, das Team lag vor dem Spieltag auf einem Playoff-Platz und die Postseason kennen viele Buffalo-Fans ohnehin nur vom Hörensagen? Zweitens: Die Bills hatten eine okaye Bilanz - trotz Tyrod Taylor und nicht wegen -, also ist es legitim, etwas anderes zu probieren, noch dazu, da Taylor ohnehin keine längerfristige Zukunft in Buffalo haben dürfte. Beides sind Gedankengänge, die irgendwo nachvollziehbar sind. Mir fällt es allerdings alles andere als schwer, mich hier klar zu positionieren, und zwar mit ersterem Argument: Ja, Taylor ist bestenfalls ein Durchschnitts-QB, aber ihn in einer Situation, in der Buffalo mehr als berechtigte Playoff-Hoffnungen hat, zu benchen, ist der reine Wahnsinn! Noch dazu, wenn man sich alles andere als sicher sein kann, dass man eine bessere Alternative hat. Peterman ist ein Fünftrunden-Pick, und das vermutlich nicht ohne Grund. Ich verstehe die Sehnsucht in Buffalo, endlich einen so richtig kompetitiven QB haben zu wollen, komplett. Aber dieses Team ist derzeit so gebaut, um auf anderen Wegen als durch überragendes QB-Spiel Matches zu gewinnen. Diesen Pfad hätte man nicht unbedingt verlassen müssen - und schon gar nicht, in dem man ein junges Talent maßlos überfordert. Gut, wie schlau es in diesem Zusammenhang war, Marcell Dareus zu traden, sei dahingestellt - die Defense war zuletzt auch nicht mehr diesselbe wie zuvor. Dennoch: Man wird sich der eigenen Stärken besinnen müssen. Ich wünsche McDermott, den ich für einen begabten Coach halte, wirklich, dass am Ende nicht dieser eine Sieg gegen die Chargers fehlt. Leicht wird es ohnehin nicht, wenn man einrechnet, dass Buffalo noch zwei Mal gegen New England ran muss.
Viel Negatives kann man dieser Tage ja nicht sagen über die New England Patriots, also kann man sich ein wenig über die kuriosen Aussagen von Bill Belichick über das Mexiko-Gastspiel lustig machen. Okay, dass der logistische Aufwand mühsam ist, liegt auf der Hand. Aber sein Missfallen an diesem Trip unter anderem auch damit zu begründen, dass ja ein Vulkan ausbrechen oder die Erde beben hätte können, ist schon ein bisserl - naja... Na Gott sei Dank ist noch mal alles gut gegangen! Aber dies sind eben Naturereignisse, die ein Kontrollfreak wie Belichick nicht beeinflussen kann, also lassen wir es mal so stehen. Was nur schwer stehen zu lassen ist, ist die Leistung der Oakland Raiders in dieser Partie. Zur Erinnerung: Das ist ein Team, das mit Super-Bowl-Ambitionen in die Saison ging. Ich verlange wirklich nicht, dass man die Patriots aus dem Stadion schießt, aber ein wenig mehr Gegenwehr darf man sehr wohl einfordern. Die Defense performt inzwischen schon die längste Zeit schlecht, aber auch Derek Carr und seiner Offense kann man kaum eine nennenswerte Weiterentwicklung unterstellen - vor allem wie blind der QB für Amari Cooper ist, ist richtiggehend auffällig. Das Pensionsende von Marshawn Lynch hat die Raiders auch nicht gerade auf das nächste Level gehoben. Der Situation in der AFC sei Dank, dass man mit einer 4-6-Bilanz noch alle Chancen hat. Letztlich ist Potenzial Trumpf und so gesehen könnten die Raiders noch mit einem blauen Auge davon kommen, wenn sie rechtzeitig zu sich selbst finden. Verfehlen die Noch-Kalifornier jedoch die Playoffs, bin ich gespannt, wie safe Head Coach Jack Del Rio wirklich ist. Debatten wird es dann definitiv geben, und das schien vor nicht allzu langer Zeit nur schwer vorstellbar.
Auch hier ein PS.: Und zwar zum Patriots-Mexiko-Abenteuer. "muehli17" hat mich auf diesen Beitrag über die Abenteuer von Julian Edelman und Danny Amendola in Mexiko aufmerksam gemacht. Ich hatte selbst noch nicht die Zeit, aber ich vertraue ihm voll und ganz, dass es interessant ist.
Apropos enttäuschendes Spitzenspiel. Enge Spiele gibt es natürlich auch in dieser Saison genug, aber wenn wir ehrlich sind, hat so manche Partie, von der man sich viel versprochen hat, nur wenig gehalten. Zumindest eine Halbzeit lang war dies beim NFC-East-Showdown zwischen Dallas und Philadelphia nicht der Fall, die Cowboys gingen sogar mit einer 9:7-Führung in die Pause. Endstand: 9:37. Die Art und Weise, wie die Cowboys in der zweiten Halbzeit eingingen und nach allen Regeln der Kunst vorgeführt wurden, war durchaus schockierend. Ja, Dak Prescott macht derzeit keine leichte Phase durch. Aber ich stelle jetzt einmal folgende These auf: Genau diese aktuelle Phase ist es, die ihn auf das nächste Level heben kann, wenn er die richtigen Schlüsse daraus zieht. Es kann und wird ihm in seiner Karriere noch öfter passieren, dass sein Left Tackle oder sein Eh-schon-wissen-Wer-RB fehlen und er noch mehr Verantwortung tragen muss. Zuletzt sah er wie das aus, was er ist: Ein Spielmacher im zweiten Jahr. Dass im NFC-East-Fernduell der 2016er-Draft-QBs Carson Wentz derzeit klar die Nase vorne hat, ist für jedermann ersichtlich. Dessen staubtrockenes Spiel - gestützt auf einen ausgeglichenen Kader - ist wirklich erstaunlich. Aber ich bin guter Dinge, dass auch Prescott wieder in die Spur finden wird!
Wird erstmals in der Geschichte ein Team die Super Bowl im eigenen Stadion spielen? Endet der Super-Bowl-Fluch mit den Minnesota Vikings und Case Keenum als Quarterback? Habe ich das wirklich geschrieben? Ja, am Papier immer noch irgendwie schwer vorstellbar, aber am Platz aktuell nicht komplett unrealistisch. Die Defense und Key Player wie Adam Thielen, Stefon Diggs oder auch Plötzlich-Starter Latavius Murray erweisen sich als überaus hilfreich - die O-Line sowieso. Mit einem Sieg in Detroit ist der NFC-North-Titel quasi fix und damit ein Heimspiel in den Playoffs. Dass die Vikings bei 8-2 halten, ist ob der Verletzungen von Sam Bradford und Dalvin Cook beachtlich. Noch beachtlicher war die Defense-Leistung gegen die Rams. Ich möchte allgemein zwei Spieler herausstreichen, Everson Griffen, der sich zu einem beachtlichen Pass Rusher entwickelt hat (aktuell 10.0 Sacks) und Adam Thielen, der mit 380 Yards in drei Spielen auf den Spuren von Cris Carter und Randy Moss ist. Aber das Beste am Sieg gegen L.A.? Es war ein Triumph aller Units und das macht die Vikings zu einem Contender. Noch mehr nach einem Sieg in Week 12.
Tom Brady ist 40 und spielt so juvenil wie eh schon in den vergangenen Jahren. In dieser Saison hat er aktuell die meisten Yards (3146), die wenigsten Interceptions (2) und kommt auf die zweitmeisten Yards pro Versuch (8,28). Und da kommt Brandin Cooks ins Spiel, der gegen die Raiders sein bestes Spiel als Patriot hatte. Auch ohne Julian Edelman hat New England bekanntlich viele Waffen im Angriff, aber die Deep Threat hat in den letzten Jahren gefehlt. Schaut ja auch nicht so schlecht aus, wenn Cooks einen 64-Yarder von Brady fängt, oder? Am Ende des Tages war dieser Trade mit den Saints eine Win-Win-Win-Situation. Den Saints geht es ja ohne Cooks offensichtlich auch nicht so schlecht.
Herzlichen Glückwunsch einer aktiven Legende, Larry Fitzgerald. Seit Sonntag ist der Cardinals-Receiver die Nummer 5 der ewigen Receiving-Yards-Liste mit 15157 Yards. Und ja, bitte spiele noch ein Jahr und hole dir noch Platz zwei. Den hat Terrell Owens aka T.O. mit 15934 Yards inne, vor Fitzgerald liegen auch noch Randy Moss (15292) und Isaac Bruce (15208) - aber das wisst ihr natürlich eh alle. Ich bin pro Vertragsverlängerung, weil ich "Fitz" nicht nur gerne beim Spielen zuschaue, sondern weil er irgendwie auch der netteste Typ zu sein scheint, den ich nicht kenne. "mundafinga" wird mir mutmaßlich Recht geben, jeder andere kann sich u.a. auch via Staffel 1 von "All or nothing" überzeugen.
Wie mitunter zu erwarten war, hielt Seattle in Spiel 1 ohne Richard Sherman der Offensive von Atlanta nicht genug stand. Oben haben wir die verletzten Stars aufgelistet, die auch einem breiteren Publikum abseits des TT bekannt sind. Sherman war das jüngste prominente Opfer und geht Seattle wie auch Kam Chancellor natürlich ab. Die Legion of Boom war leider einmal. Am Montag ging das Verletzungspech weiter, u.a. traf es RB Mike Davis. Apropos Laufspiel, welches Laufspiel? Offensiv kann Russell Wilson nicht alles alleine stemmen. Er hat alles gemacht, damit die Seahawks die Partie offen halten, ihm im vierten Viertel zuzuschauen macht einfach Spaß. Aber das Field Goal zum Ausgleich kann er halt nicht auch noch kicken. Seattle hat punkto Running Backs nach dem Lynch-Abgang einfach auch ins Klo gegriffen (Eddie Lacy) bzw. wiederum Verletzungspech (Chris Carson) gehabt. Warum am Montag Thomas Rawls trotz Matchfitness inaktiv war, ist aber auch nicht ganz nachvollziehbar. Blöde Situation, die am Ende auch die Playoff-Teilnahme kosten kann.
Ja, das war leider nur ein Aufflackern der Packers-ohne-Aaron-Rodgers vergangene Woche gegen die Bears. Zum ersten Mal seit 2006 erzielte Green Bay in Lambeau Field keine Punkte, das war noch zwei Jahre, ehe Rodgers von Brett Favre übernahm. Brett Hundley warf gegen eine präsente Ravens-Defense drei Interceptions, produzierte einen Fumble und wurde sechs Mal gesacked. Ein Sieg in fünf Spielen ist nicht gerade berauschend. Aber ich bin bei Mike McCarthy: Hundley soll weiter die Chance bekommen. Die Packers arbeiten seit 2015 mit Hundley, er soll weiter Erfahrung sammeln, ehe Rodgers vielleicht doch noch zurückkommt. Wenn Hundley bei 7-6 an Rodgers übergibt, sind sogar noch die Playoffs drin.
Oh boy, war das schlecht von den Chiefs. Dabei ist doch Andy Reid so gut, wenn es um das erste Spiel nach einer Bye geht. 16-2 war seine Bilanz, als Playoff-Kandidat bei den 1-9-Giants zu gastieren wäre jetzt eigentlich auch nicht die schwierigste Aufgabe nach der Pause gewesen. Zeigt aber auch den Trend in dieser Saison. Absolut nichts ist in Stein gemeißelt. Die gute, alte Bundesliga-Weisheit gilt auch hier: Jeder kann jeden schlagen. Gilt überraschend auch für die Giants. Apropos Weisheiten: Schuster bleib' bei den Leisten. So gesehen hatte diese Partie sogar etwas Historisches. Denn erst zum zweiten Mal in der Super-Bowl-Ära gab es in einer Partie je einen Pick pro Team nach Pässen von Nicht-QBs. Am 11. November 1973 beim 30:19 der Denver Broncos gegen die San Diego Chargers gab es die Premiere. Travis Kelce sollte lieber Pässe fangen...
Travis Kelce is looking to pass.
— NFL (@NFL) 19. November 2017
Travis Kelce goes DEEEEEP down field.
Travis Kelce throws an INT... #KCvsNYG pic.twitter.com/zyWAxqJzhA
Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...
BERNHARD KASTLER und sein Week-11-Pick:
New England Patriots vs. Minnesota Vikings
Hihihi, Erster. Nachdem ich dem Kollegen Altmann hier in den vergangenen Wochen den Vortritt gelassen habe, werfe ich zum ersten Mal in dieser Saison die Minnesota Vikings ein. Wenn Tom Brady weiter so G.O.A.T.ig spielt, ist die neuerliche Super-Bowl-Teilnahme schwer zu verhindern.
Week | AFC-Team | NFC-Team |
---|---|---|
01 | New England Patriots | Green Bay Packers |
02 | Kansas City Chiefs | Seattle Seahawks |
03 | Kansas City Chiefs | Atlanta Falcons |
04 | Kansas City Chiefs | Green Bay Packers |
05 | Kansas City Chiefs | Philadelphia Eagles |
06 | New England Patriots | Philadelphia Eagles |
07 | Buffalo Bills | Los Angeles Rams |
08 | Pittsburgh Steelers | Philadelphia Eagles |
09 | Jacksonville Jaguars | Philadelphia Eagles |
10 | New England Patriots | Los Angeles Rams |
Week | AFC-Team | AFC-Team |
---|---|---|
01 | New England Patriots | Seattle Seahawks |
02 | New England Patriots | Atlanta Falcons |
03 | Kansas City Chiefs | Green Bay Packers |
04 | Kansas City Chiefs | Detroit Lions |
05 | New England Patriots | Carolina Panthers |
06 | New England Patriots | Philadelphia Eagles |
07 | Pittsburgh Steelers | Seattle Seahawks |
08 | Houston Texans | Seattle Seahawks |
09 | New England Patriots | New Orleans Saints |
10 | Pittsburgh Steelers | New Orleans Saints |
In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 12 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!
BERNHARD KASTLER über Week 12
- Blair Walsh sorgt mit fünf Field Goals für den Seattle-Sieg bei den 49ers.
- Nathan Peterman sorgt mit fünf TD-Pässen für den Bills-Sieg bei den Chiefs.
- Green Bay sorgt mit fünf Punkten für den Packers-Sieg bei den Steelers.
- Die New Orleans Saints holen im Schlager bei den Los Angeles Rams einen 25-Punkte-Rückstand auf und gewinnen.
- Connor Barth wird Chicagos Held bei der Sensation in Philadelphia. Ihm zu Ehren werden drei Goal Posts aufgestellt - irgendeines wird er schon treffen. (UPDATE: Uuuuups, da ist mir doch glatt durchgerutscht, dass die Bears Connor Barth völlig überraschend entlassen haben. Warum eigentlich? Sorry dafür! Aber gut, dann wird Chicago in Philly erst recht gewinnen, hehe!)
- Baltimore gegen Houston wird den QB mit dem besten Rating von Week 12 stellen.
Zum Abschluss unser traditionelles Thanksgiving-Tippspiel, in dem es wie immer darum get, wer den fiktiven Truthahn für unsere fiktive Thanksgiving-Feier im kommenden Jahr zubereiten wird:
KASTLER:
Detroit - Minnesota 17:23
Dallas - L.A. Chargers 14:17
Washington - N.Y. Giants 12:9
ALTMANN:
Detroit - Minnesota 17:13
Dallas - L.A. Chargers 24:27
Washington - N.Y. Giants 27:10