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NFL-User-Vorschau: Wer ist der King der NFC?

Die LAOLA1-User stellen die Ausgangslagen der 16 NFC-Teams der NFL genauer vor - und geben eine Prognose ab:

NFL-User-Vorschau: Wer ist der King der NFC? Foto: © getty

Bevor wir unsere erste "neue" User Endzone nach dem Spieltag 1 in der NFL präsentieren, wollen wir einen kleinen Einblick auf jedes einzelne Team geben. Wir, das sind die bewährten User-Endzone-Autoren.  Was hat sich bei den Teams getan, wen zählen wir zu den Contendern und wo schaut es die nächsten Jahre mau aus. Beginnen wir heute mit der NFC, bevor wir in die Champion-Conference AFC kommen.

NFC North (neo)

Nachdem der Divisionsieg im letzten Jahr erstmals seit gefühlten Ewigkeiten eine klare Geschichte für "meine" Detroit Lions war, erwarte ich in der kommenden Saison zumindest ein Duell auf Augenhöhe mit den Green Bay Packers. Aber Vorsicht: Auch den Bears wird das Potenzial nachgesagt, den Lions und den Packers gehörig in die Suppe zu spucken. Eine wahre Wundertüte sind für mich die Vikings, die für mich heuer ganz schwer einzuschätzen sind.

 

Detroit Lions

(2023: 12-5, Conference-Finals)

Lions-QB Jared Goff und Co.
Foto: © getty

Die Detroit Lions haben eine Saison hinter sich gebracht, welche für einen langjährigen Fan, wie ich es bin, kaum greifbar war. Zwei Siege in den Playoffs (WC & Divisional) sind mehr Post-Season-Siege der Franchise in einer Saison als in den letzten 50 (!) Jahren. Folgerichtig gehen die Lions etwas ungewohnt als Division-Favorit in die kommende Spielzeit, man ist also der Gejagte. Diesen Status hat man sich in den letzten zwei Jahren kontinuierlich erarbeitet, aber die Lions wollen offensichtlich noch mehr, denn der eingeschlagene Weg wurde eiskalt weitergegangen: Das Trainerteam konnte weitgehend gehalten werden und QB Jared Goff, sein Bodyguard OT Pennei Sewell sowie Lieblingsanspielstation Slot-WR Amon-Ra St. Brown wurden mit teuren, langfristigen Verträgen ausgestattet. Kontinuität ist das Schlagwort und ich bin gespannt, ob diese auch in der kommenden Saison Früchte trägt.

Offense:

Die Offense ist aus meiner Sicht qualitativ gut aufgestellt, es fehlt vielleicht ein wenig an WR-Breite. Das Prunkstück ist natürlich die O-Line, die vielleicht beste in der Liga. Rund um den bereits erwähnten OT Sewell kommen noch Decker, Glasgow, Ragnow und Zeitler. Sollte diese Line stabil und möglichst verletzungsfrei durch die Saison kommen, sehe ich wenig Gründe, warum die Offense der Lions auch 2024 nicht funktionieren sollte. OC Johnson wurde gehalten und an Playmakern mangelt es in der Motor-City ohnehin nicht. Neben WR St. Brown sind hier insbesondere die beiden Runningbacks Gibbs und Montgomery sowie TE Sam LaPorta zu nennen. WR Jameson Williams wartet zudem auf seinen Durchbruch nach Verletzungspech in der Vorsaison, sein großes Potenzial konnte er bereits andeuten. Dahinter ist es aber zugegeben etwas dünn.

Defense:

Das Sorgenkind der Vorsaison, trotzdem hat es für den Einzug ins NFC Championship Game gereicht. Insgesamt erwarte ich mir hier schon einen Sprung nach vorne. Mit CB Arnold konnte man eines der vielversprechendsten Secondary-Talente des Jahrgangs draften und von den etablierten Spielern wie DE Aidan Hutchinson oder anderen Defensivspielern wie Branch, Anzalone, Davis, oder Melifonwu erwarte ich mir zumindest keine Verschlechterung. Gegen mobile QBs hat man letztes Jahr alt ausgesehen und auch die Passverteidigung war selten sattelfest – ich hoffe, dass man an diesen Problemzonen auch taktisch in der Offseason gearbeitet hat.

Ausblick:

Die Lions werden definitiv um die Division-Krone der NFC-North mitspielen. Vorausgesetzt der Verletzungsteufel schlägt nicht erbarmungslos zu, sehe ich wenig Gründe, warum die Lions heuer schlechter performen sollten als in der Vorsaison. Sorgenfalten bereitet mir jedoch nach wie vor QB Goff, auch wenn seine Vertragsverlängerung verdient war: Er gehört meiner Meinung nach nicht zu den Top-QBs der Liga und wenn die O-Line der Lions nicht wie in der Vorsaison die Gegner dominiert, wird das Offensivspiel gehörig stottern. Aber in der sehr kurzlebigen NFL ist Kontinuität selten geworden und dafür werden die Lions auch hoffentlich weiter belohnt.

Prognose: 11-6, Playoffs

 

Green Bay Packers

(2023: 9-8, Divisional Playoffs)

Packers-QB Jordan Love
Foto: © getty

Für mich eines der Überraschungsteams der Vorsaison. Nachdem Abgang von Star-QB Aaron "Impfschwurbler" Rodgers 2023, hätte ich mir nicht erwartet, dass es so schnell wieder Playoff-Football für Cheesehats-Fans gibt. Aber QB Jordan Love hat im Vorjahr sehr gut gespielt und gezeigt, dass er mehr als "ready" ist für den Starterjob in Green Bay. Ich glaube, wenn Loves Entwicklung so weitergeht, wird man die Ära-Rodgers nicht mehr vermissen, da bei Love neben den Leistungen am Platz auch das Verhalten abseits davon stimmt.

Offense:

Natürlich muss man hier den Abgang von Star-RB Aaron Jones aufführen. Solch einen Playmaker zu ersetzen, ist schwierig. Doch mit Josh Jacobs, der von den Raiders gekommen ist, hat man hier zumindest sinnvoll reagiert. Ansonsten gibt es mit WR Doubs, Melton und Watson gute Anspielstationen für QB Love. Ein großes Fragezeichen ist für mich die O-Line in Green Bay: Wenn diese halbwegs stabil auftritt, kann & wird die Offensive Spaß machen.

Defense:

Mit Spielern wie DE Rashan Gary & Arron Mosby und Ausnahmekönnern wie Jaire Alexander oder Xavier McKinney in der Secondary hat man hier schon eine hohe Baseline. Via Draft hat man 2023 in der ersten Runde mit DE Lukas van Ness, von dem ich sehr viel halte, weiter die Defensive an der Linie verstärkt. Insgesamt denke ich, dass die Defense der Packers zu den besseren der Liga gehören wird.

Ausblick:

Wer einen längerfristigen Leistungseinbruch der Packers nach der Ära Rodgers & Jones erwartet hatte, wurde schon im Vorjahr eines besseren belehrt. Ja, es gibt Fragezeichen in der Offense (O-Line, Receiver müssen ihre Leistungen bestätigen), ja, Jordan Love muss seine überragenden Leistungen aus dem Vorjahr auch erst noch bestätigen. Aber die Entwicklung geht in die richtige Richtung und bei günstigem Saisonverlauf kann die Divisionkrone auch wieder ins Lambeau-Field wandern.

Prognose: 9-8, Playoffs

 

Minnesota Vikings

(2023: 7-10)

Vikings-WR Justin Jefferson
Foto: © getty

Die Vikings haben nach einer eher enttäuschenden Vorsaison den Schlussstrich unter das Kapitel QB Kirk Cousins gezogen. Im Draft hat man in der ersten Runde mit J..J. McCarthy einen potenziellen Nachfolger gefunden, der aber jetzt doch einige Zeit mit einem kaputten Meniskus ausfallen wird. Nach einem vielversprechenden erstem Preseason-Spiel ist das schon ein herber Dämpfer für die kommende Saison.

Offense:

Die O-Line bietet mit Center Garrett Bradbury und Tackle Christian Darrisaw zwar eine gewisse Baseline an, leider sind die Spieler daneben oft zu inkonstant und es fehlt auch an Breite. Daher würde ich die O-Line in der derzeitigen Zusammensetzung als eine der schwächeren in der Liga sehen. An Waffen für den QB mangelt es nicht, wenn man WR wie Justin Jefferson, Jordan Addison, TE T.J. Hockenson (leider derzeit verletzt) oder RB Aaron Jones in den eigenen Reihen hat. Fragwürdig wird es halt jetzt, wer die Pässe werfen soll, wenn Rookie McCarthy länger ausfällt – die Backups Darnold, Hall oder Mullens sind alles andere als etablierte Starter in der NFL. Ob es wieder ein Wechselspiel wie letzte Saison geben wird?

Defense:

Wie schon die O-Line ist die Defensive Line für mich hier ein großes Sorgenkind. Etabliertes NFL-Material findet man in diesem Mannschaftsteil nur sehr spärlich. Das macht es auch für die Spieler dahinter schwerer, zu glänzen. Daher tue ich mir mit einer Einschätzung sehr schwer, weil man die Vikings heuer einfach auf der defensiven Seite des Balles sehr schwer predicten kann.

Ausblick:

Tja, was soll man zu den Vikings sagen: Captain Kirk Cousins (QB) ist Geschichte, Rookie McCarthy verletzt und daher ist mir nicht ganz klar, wer dort nun das vorhandene Starpersonal (RB Aaron Jones, WR Justin Jefferson) mit Pässen versorgen soll. Dazu kommen noch aus meiner Sicht zwei sehr instabile Linien, was eine Leistungs-Stagnation realistisch erscheinen lässt. Es schaut mir aber alles zu sehr nach "Wundertüte" aus, daher schaue ich nicht sehr positiv in die kommende Vikings-Saison. Das (Offensiv-)Potenzial für ein Team das Spaß machen kann, ist jedoch definitiv da.

Prognose: 6-11

 

Chicago Bears

(2023: 7-10)

Bears-Quarterback Caleb Williams
Foto: © getty

Nach einer enttäuschenden Vorsaison haben die Bears im Draft mit dem #1-Pick Caleb Williams (QB) und #9-Pick Rome Odunze (WR, übrigens von mir beim NFL-Mock-Draft 2024 der LAOLA1 User richtig predicted) zwei Supertalente an Land gezogen. Dies weckt bei einigen Joe Burrow/Ja’Marr Chase-Vibes (Cinncinati Bengals Saison 2022) in Chicago, die Aufbruchsstimmung ist spürbar. Doch wie ist es um den Rest des Teams bestellt?

Offense:

Alle Bears-Fans hoffen natürlich auf die neuesten Attraktionen im Haus, QB Williams und WR Odunze. Williams sah in der Preseason schon richtig gut aus, was den Hype natürlich weiter entfacht. Dahinter kann der neue OC Shane Waldron auf etablierte Spieler wie Khalil Herbert, DeAndre Swift (beide RB) oder D.J. Moore. Keenan Allen wurde aus LA geholt, kam jedoch mit einem enormen Gewichtszuwachs und fehlender Spritzigkeit nach Chicago. Er sollte ein große Hilfe für den Rookie-QB sein, jetzt ist er ein großes Fragezeichen. Ich freue mich auf die Offense der Bears, sollte schön anzusehen sein, insbesondere deswegen, weil ich deren O-Line als stabiler einschätze wie beispielsweise bei den Vikings.

Defense:

Die Defense ist schwer vorauszusagen. Auf der einen Seite findet man hier potenziell gute Spieler wie DE Montez Sweat und Tremaine Edmunds und auch in der Secondary gibt es einiges an Nfl-proven Talent. In den vergangenen Jahren hat man es aber selten geschafft, eine starke Einheit aus dieser Unit zu formen – man hatte immer das Gefühl, dass die schwache Offense auch die Defense hemmt. Das könnte sich in der neuen Saison ändern, die Zutaten dazu sind da und ich erwarte definitiv eine Steigerung!

Ausblick:

Ich rechne mit starken Bears, auch wenn ich den Hype-Train etwas bremsen will. Ja, das neue Rookie-Duo mit QB Williams und WR Odunze kann Spaß machen und richtig in der NFL einschlagen. Aber: Es sind immer noch Rookies. Viel wichtiger ist es, dass die Bears als Team ihre PS auf das Feld bringen. Das Potenzial ist bei den Bears definitiv vorhanden, um ein gewichtiges Wort um die Division mitzureden – die Konstanz hingegen sehe ich eher noch nicht.

Prognose: 9-8

 


NFC East (Fredix)

Die Division war 2023 gewissermaßen eine Zweiklassengesellschaft: Während die Cowboys und Eagles in den Playoffs waren, wo es für beide gerade einmal für einen kurzen Moment der (Schaden-)Freude gereicht hat, als sich der jeweils andere blamiert hat, fanden sich Giants und Commanders im Keller der Liga wieder und durften daher früh draften.

 

Dallas Cowboys

(2023: 12-5, Wild Card Round)

CeeDee Lamb und Micah Parsons
Foto: © getty

Zum dritten Mal in Folge 12-5 in der Regular Season, zum dritten Mal in Folge frühzeitig in den Playoffs gescheitert. Der gesamte Coaching Staff inkl. Neuzugang DC Mike Zimmer und QB Dak Prescott haben auslaufende Verträge und Teamowner Jerry Jones Ansage, 2024 "all in" zu gehen, war höchst unglücklich: Den Cowboys fehlt schlichtweg der Cap Space dafür. Auch die Bereitschaft, ihn zu schaffen, ja man musste sogar zahlreiche Spieler ziehen lassen, weil der Cap Space für Vertragsverlängerungen fehlte. Einzig Star-Receiver CeeDee Lamb konnte sich über einen neuen Vertrag freuen (136 Mio für 4 Jahre, davon 38 Mio Signing Bonus). Die Cowboys haben eine Erwartungshaltung geschaffen, die sie gar nicht erfüllen konnten oder wollten und wenig überraschend waren dann auch alle anderen 31 Teams aktiver in der Offseason.

Offense:

Die Cowboys hatten letzte Saison eine der besten Offenses der Liga, Highest Scoring, Passing unter den Top 5, Rushing immerhin gutes Mittelfeld. In der O-Line sollen die Rookies Tyler Guyton (1st Round) und Cooper Beebe (3rd) die Abgänge von LT Tyron Smith und C Tyler Biadasz kompensieren. RB Tony Pollard soll - ausgerechnet - durch Ezekiel "Zeke" Elliott ersetzt werden und dem ohnehin schon dünn aufgestellten Receiver-Corps hinter Star CeeDee Lamb hilft der Abgang von Michael Gallup auch nicht.

Defense:

In der Regular Season zählte auch die Defense zu den besten der Liga, in den Playoffs hätte sie nicht einmal Nasenbluten stoppen können, geschweige denn Aaron Jones oder Jordan Love. Ähnlich wie in der Offense gibt es an der Spitze ein paar Stars und dahinter viele Fragezeichen: CB Trevon Diggs kehrt nach seinem Kreuzbandriss vor knapp einem Jahr zurück, DaRon Bland fällt jedoch verletzungsbedingt zu Beginn der Saison aus und Veteran Stephon Gilmore hat den Verein verlassen. Auch der Passrush sieht hinter Superstar Micah Parsons, nach zahlreichen Abgängen, weniger breit aufgestellt aus als letztes Jahr. Notgedrungen setzen die Cowboys daher insgesamt auf günstige Spieler: Junge mit Rookie-Deal, denen der Durchbruch (noch?) nicht gelungen ist oder alte Spieler mit Verträgen für 1 Jahr, deren beste Zeit aber wohl bereits hinter ihnen liegt.

Ausblick:

Die Cowboys sehen sich gerne als Contender und das sind sie auch, aber nur, wenn es um einen Platz in den Playoffs geht. Das wird schwierig genug und mit der Super Bowl werden sie heuer nichts zu tun haben und die Refs werden ihnen nicht noch einmal zum Sieg über die Lions verhelfen. Nach der Saison wird es noch schwieriger, den Kern der Mannschaft zusammenzuhalten, um nicht weiter hinter die Schwergewichte der NFC zurückzufallen.

Prognose: 9-8, Playoffs

 

Philadelphia Eagles

(2023: 11-6, Wild Card Round)

Eagles-QB Jalen Hurts
Foto: © getty

Die Eagles sind sensationell in die Saison gestartet und sahen bei 10-1 so aus, als könnte sie niemand in der NFC stoppen. Am Ende der Regular Season sind sie jedoch förmlich implodiert, in die Playoffs gestolpert und konnten ihre Schwachstellen in der Defense dort nicht mehr kaschieren. GM Howie Roseman hat in der Offseason daher viel investiert, um diese aus dem Weg zu räumen und das Team weiter zu verstärken, solange das vielzitierte Fenster für einen Super-Bowl-Sieg weit offen steht.

Offense:

Die Offense der Eagles war unter den Top 10 der Liga zu finden und sollte das auch heuer wieder sein. Nach dem Abschied von RB D'Andre Swift wurde Saquon Barkley verpflichtet, der bei den Giants nie eine vergleichbar gute O-Line vor und eine derartige Anzahl an "Playmakern" um sich herum hatte: Die WR A.J. Brown und Devonta Smith zählen wohl zu den besseren Duos der Liga, dazu noch TE Dallas Goedert und natürlich QB Jalen Hurts. Idealfall für Philly und Barkley wäre ein Szenario wie bei CMC nach seinem Wechsel von Carolina nach San Francisco. Um sich auf den Abgang von C Jason Kelce vorzubereiten, haben die Eagles bereits vor 2 Jahren im Draft vorgesorgt und Cam Jurgens in der 2. Runde gedraftet.

Defense:

Die offensichtliche Schwachstelle war die Passing Defense, Platz 31 der Liga bei Yards und TDs und damit auch nur Platz 30 Scoring Defense, da half auch Platz 10 Rushing Defense, Yards wie TDs, nichts. CJ Gardner-Johnson wurde nach einem Jahr bei den Lions zurückgeholt und im Draft in den ersten beiden Runden jeweils ein DB ausgewählt: Quinyon Mitchell und Cooper DeJean sollen für zusätzliches Talent und Konkurrenz unter den DBs sorgen. Gewissermaßen zum Drüberstreuen wurde Vic Fangio als neuer DC verpflichtet.

Ausblick:

Die Eagles zählen in der NFC auch heuer wieder zu den großen Favoriten auf die Super-Bowl-Teilnahme und das nicht zuletzt dank der weitsichtigen Kaderplanung, Schlüsselspieler frühzeitig zu verlängern, bevor der Markt (QB, WR) durch die Decke geht. Looking at you, Dallas!

Prognose: 12-5, Divisiontitel und Playoffs

 

New York Giants

(2023: 6-11)

Daniel Jones und HC Brian Daboll
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Die Saison der Giants geriet spätestens mit dem Kreuzbandriss von QB Daniel Jones aus der Bahn und HC Brian Daboll und DC Don "Wink" Martindale werden keine besten Freunde mehr. Müssen sie auch nicht, denn sie gehen heuer getrennte Wege. Mag es für Daniel Jones heuer um seine Zukunft bei den Giants und möglicherweise Karriere als Starting QB in der NFL gehen, so sitzen Brian Daboll und GM Joe Schoen vorerst noch fest im Sattel. Die Giants sind nach den häufigen Trainerwechseln seit Tom Coughlin gewillt, geduldig zu sein.

Offense:

Die Giants fanden sich in vielen Kategorien am Ende der Liga wieder, einzig das Laufspiel war durchschnittlich, doch Saquon Barkley ist nicht mehr in New York. Die O-Line war (wieder) eine der schlechtesten der Liga und hat mit Abstand die meisten Sacks zugelassen: 85 oder exakt 5 pro Spiel! Abhilfe sollen Free Agents schaffen: Jermaine Eluemunor könnte Evan Neal, der seinen Status als 1st-Round-Pick bislang nicht rechtfertigen konnte, als RT ersetzen und Jon Runyan soll als Guard aushelfen, auch wenn er vergangenes Jahr in Green Bay kein unumstrittener Starter mehr war. Mit Malik Nabers hat Daniels Jones zwar den wahrscheinlich besten WR seiner bisherigen NFL-Karriere an seiner Seite, dafür hat sich TE Darren Waller in die Football-Pension verabschiedet. Wieviel Vertrauen die Giants allerdings in Daniel Jones haben, zeigt alleine die Tatsache, dass Drew Lock als Backup verpflichtet wurde, mit der Zusage, eine Chance auf den Job als Starting-QB zu haben. Immerhin bekommt er für ein Jahr auch 5 Mio. Dollar fully guaranteed bezahlt...

Defense:

Auch die Defense der Giants war eine der schlechteren der Liga und könnte Hilfe in allen Mannschaftsteilen gebrauchen. Die Giants waren zumindest in einem aktiv und haben Passrusher Brian Burns via Trade aus Carolina geholt, der mit Kayvon Thibodeaux ein starkes Duo bilden sollte. Zusammen mit DT Dexter Lawrence wird von der Front Seven Druck auf den gegnerischen QB erwartet und notwendig sein, um die Secondary zu entlasten. Die wird auch jede Hilfe brauchen, die sie bekommen kann, da sie abgesehen vom abgewanderten S Xavier McKinney, den Rookie 2nd-Round-Pick Tyler Nubin ersetzen soll, nicht gerade geglänzt hat. 

Ausblick:

Früher oder später wird Drew Lock anstelle von Daniel Jones starten, doch Wunderdinge erwarte ich mir auch von ihm nicht. Die Giants haben zu viele Baustellen im Kader und nach der Saison wird man sich wohl von Daniel Jones trennen und das "Missverständnis" beenden. Wer nächste Saison QB in New York sein wird? Keine Ahnung, Arch Manning wird frühestens im Draft 2026 verfügbar sein ;-)

Prognose: 4-13 und Letzter in der Division

 

Washington Commanders

(2023: 4-13)

Commanders-QB Jayden Daniels
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Die wichtigste Entscheidung fiel bereits vor der Saison 2023, als die Franchise im Mai einen neuen Eigentümer bekam. Zu spät für einen Trainerwechsel, aber allen war klar, dass HC Ron Rivera quasi eine "Lame Duck" war und nach der Saison mit seinem gesamten Staff abgelöst wird. Sein Nachfolger Dan Quinn ist fast so sehr "Wunschkandidat" gewesen wie Vincent Kompany beim FC Bayern. Dan Quinn hat auch gleich einige Bekannte aus Dallas mitgebracht und den Roster einem ordentlichen "Facelifting" unterzogen. Für die Commanders geht es weniger um diese Saison, als den langfristigen Auf- und Umbau des Teams bzw. der gesamten Franchise.

Offense:

Seit 2017, der letzten Saison von Kirk Cousins, gab es in Washington jedes Jahr einen neuen Starting-QB zu Beginn der Saison. Heuer ist es Jayden Daniels, ein mobiler QB, der 2nd Overall gedraftet wurde und am College die Heisman Trophy gewinnen konnte. Wem das bekannt vorkommt: Ja, in Washington hoffen sie darauf, dass das Sequel besser wird als das Original. Der Fokus liegt heuer ganz klar darauf, Jayden Daniels als QB aufzubauen und seine Entwicklung zu fördern. Dazu wurden einige Veterans wie C Tyler Biadasz, TE Zach Ertz und RB Austin Ekeler verpflichtet. Einzig das Wide-Receiver-Corps lässt abgesehen von Terry McLaurin zu wünschen übrig, die "namhaftesten" sind wohl Jamison Crowder und Rookie Luke McCaffrey.

Defense:

Die beiden Pass Rusher Montez Sweat und Chase Young wurden während der letzten Saison vor der Trade Deadline abgegeben, doch Dan Quinn hat Ersatz aus Dallas mitgebracht: Dorance Armstrong, sowie eher als Ergänzung denn als Starter Clelin Ferrell und Dante Fowler. Die Interior Defensive Line ist mit Da'Ron Payne und Jonathan Allen schon mehr als solide besetzt. Mag LB Bobby Wagner vielleicht schon über den Zenit sein, sollte er alleine schon deshalb eine Verstärkung sein, weil er mit Dan Quinn und dessen Vorstellungen für die Defense bestens vertraut ist aus den gemeinsamen guten, alten Zeiten in Seattle. Für die Secondary gilt ähnlich wie bei den Giants: Jede Hilfe willkommen und notwendig.

Ausblick:

Manche sehen die Commanders bereits gut genug für einen nahezu ausgeglichenen Record, aber ich traue dem Braten nicht. Komplett neuer Coaching Staff, viele Zu- und Abgänge, Rookie QB, da wird es eine gewisse Zeit brauchen, bis alles wie gewünscht läuft, aber zumindest diese Saison sollte man allen Beteiligten auch Zeit dafür geben.

Prognose: 5-12

 


NFC South (kloisg11)

Wer gewinnt die NFC South? Sowohl Atlanta, New Orleans als auch Tampa Bay haben Chancen, für Carolina hingegen, dürfte es ein weiteres Lernjahr werden.

 

Tampa Bay Buccaneers

(2023: 9-8, Divisional Round)

Buccaneers-QB Baker Mayfield und seine O-Line
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Die Buccaneers gehen mit Baker Mayfield als Quarterback in die neue Saison, nachdem sie 2023 die Division mit einer Bilanz von 9-8 gewannen. Mayfield hat sich als zuverlässiger Anführer etabliert, und das Team hofft, mit dem neuen Offensivkoordinator Liam Coen, der von den Kentucky Wildcats kommt, die Offense weiter zu stabilisieren.

Offense:

Die Offensive wird von Mayfield und Star-Receiver Mike Evans angeführt. Die Offensive Line muss ihre Leistung verbessern, um Mayfield den nötigen Schutz zu bieten. Rachaad White könnte von Coens neuem Run-Scheme profitieren, das die Offense dynamischer gestalten soll.

Defense:

Die Defense der Buccaneers war stark gegen den Lauf, muss aber in der Secondary mehr Turnovers generieren. Die Pass-Rusher, darunter Yaya Diaby, der in seiner Rookie-Saison 7,5 Sacks erzielte, müssen weiterhin Druck auf den gegnerischen Quarterback ausüben.

Ausblick:

Die Buccaneers sind gut, aber auch gut genug, um ihren Titel in der NFC South zu verteidigen? Wenn Mayfield seine Leistung weiter steigern kann und die Defense konstant bleibt, könnte das Team erneut die Playoffs erreichen.

Prognose: 7-10

 

New Orleans Saints

(2023: 9-8)

Derek Carr und Alvin Kamara
Foto: © getty

Die Saints setzen weiterhin auf Derek Carr als Quarterback, der nach einer durchwachsenen Saison 2023 auf bessere Leistungen hofft. Die Offensive Line wurde durch den Draft von Taliese Fuaga verstärkt, bleibt aber ein Sorgenkind.

Offense:

Carr wird von einer talentierten, aber verletzungsanfälligen Offensive Line geschützt. Mit Waffen wie Alvin Kamara und Chris Olave hat die Offense Potenzial, muss aber konstanter werden, um erfolgreich zu sein. Ob das der neue Offensivkoordinator Klint Kubiak mit seinem San-Francisco-Scheme schafft, wird sich zeigen.

Defense:

Die Defense der Saints ist mit Spielern wie Cameron Jordan und Neuzugang Chase Young stark besetzt. Die Pass-Rush-Fähigkeiten müssen jedoch verbessert werden, um den gegnerischen Quarterback unter Druck zu setzen und mehr Sacks zu erzielen. Die Secondary ist mit Marshon Lattimore, Paulson Adebo und Tyrann Mathieu eine der Besten der Liga.

Ausblick:

Die Saints haben das Potenzial, in der Division mitzuhalten, aber die Unsicherheiten in der Offensive Line könnten ihre Chancen schmälern.

Prognose: 9-8, Playoffs

 

Atlanta Falcons

(2023: 7-10)

Falcons-RB Bijan Robinson und Co.
Foto: © getty

Die Falcons haben mit Kirk Cousins einen neuen Quarterback verpflichtet, der zusammen mit dem Rookie Michael Penix Jr. die Offense anführen soll. Penix könnte eine neuen Ära in Atlanta einläuten.

Offense:

Die Offensive der Falcons wird von Cousins geleitet, der mit einem starken Running Back in Bijan Robinson und einem soliden Receiver-Corps arbeitet. Die Offensive Line muss Cousins ausreichend Zeit geben, um die Offense effektiv zu steuern.

Defense:

Die Defense der Falcons muss sich in mehreren Bereichen verbessern, insbesondere im Pass Rush und in der Secondary. Die Verpflichtungen von Matthew Judon und Safety Justin Simmons sollten helfen.

Ausblick:

Mit einem relativ günstigen Spielplan haben die Falcons die Chance, ihre Bilanz zu verbessern.

Prognose: 10-7, Divisionsieg und Playoffs

 

Carolina Panthers

(2023: 2-15)

Panthers-QB Bryce Young
Foto: © getty

Nach einer enttäuschenden Saison 2023, die sie mit 2-15 beendeten, haben die Panthers ihren Kader umfassend überarbeitet. Bryce Young bleibt der Quarterback, und das Team hat die Receiving-Gruppe durch die Verpflichtung von Diontae Johnson und den Draft von Xavier Legette verstärkt.

Offense:

Bryce Young hat nun mehr Waffen zur Verfügung, was ihm helfen sollte, seine Leistung zu steigern. Die Offensive Line muss jedoch stabiler werden, um Young genügend Schutz zu bieten und das Laufspiel zu unterstützen. Auch das Laufspiel wurde durch den 2nd-Round-Pick RB Jonathon Brooks verstärkt.

Defense:

Die Defense der Panthers hat einige talentierte Spieler, darunter Jadeveon Clowney und Shaq Thompson, muss jedoch insgesamt konstanter werden. Mit Brian Burns haben sie aber auch einen ihrer besten Spieler abgegeben.

Ausblick:

Die Panthers befinden sich in einer Umbruchphase und es ist unwahrscheinlich, dass sie in dieser Saison um die Playoffs mitspielen werden. Eine Verbesserung der Bilanz sollte möglich sein, während das Team weiterhin an seiner Entwicklung arbeitet.

Prognose: 4-13

 


NFC West (mundafinga)

Die Division der San Francisco 49ers und CMC. Werden sie heuer den Berg zum "Olymp" erklimmen?

 

Arizona Cardinals

(2023: 4-13)

QB Kyler Murray und HC Jonathan Gannon
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Die Cardinals kommen aus einer Saison, die aufgrund von Kyler Murrays Kreuzbandriss im Dezember 2022 von Anfang an als Übergangsjahr ausgerufen worden war. Insofern könnte man diese 4-13-Saison sogar als eine sehr erfolgreiche sehen. Das Team war konkurrenzfähig und performte besser als erwartet, junge Talente konnten entwickelt werden und trotzdem holte man sich den 4. Pick im 2024 Draft. Dennoch befindet sich das Team mitten im Rebuild.

Offense:

Besagten 4. Pick im Draft investierte Arizona in Wide Receiver Marvin Harrison Jr., Sohn von Hall of Famer und Colts-Legende Marvin Harrison. Zusammen mit Tight End Trey McBride, der eine absolute Breakout-Saison hinter sich hat, soll er diese junge Passing Offense in eine bessere Zukunft führen. Die O-Line wurde sowohl in der Free Agency als auch im Draft verstärkt, RB James Conner hat einen neuen, explosiven Backup in Trey Benson und QB Kyler Murray ist wieder topfit. Diese Offense wird Spaß machen!

Defense:

Umso weniger Spaß dürfte Arizonas Defense machen. Die Unit war letzte Saison bereits eine der drei schlechtesten der Liga und dürfte nur kleine Schritte vorwärts machen. Mit Darius Robinson wurde ein First Rounder in die D-Line bzw. den Pass Rush investiert, neben dem vielseitig einsetzbaren Verteidiger gibt es jedoch kaum Spieler mit NFL-Qualität, die den Run stoppen oder Druck auf den Quarterback machen könnten. Dementsprechend wird die Secondary gefordert sein, die zumindest einen interessanten Mix aus erfahrenen Veterans und spannenden Talenten zu bieten hat.

Ausblick:

Dieses Team sollte – angeführt von einer schlagkräftigen Offense – einen Schritt nach vorne machen, sowohl was die Leistung als auch den Record angeht. Ernsthafte Playoff-Hoffnungen braucht sich in der Wüste aber noch niemand machen, dazu ist die Defense deutlich zu schwach. Alles andere als Platz 4 in dieser traditionell starken Division wäre eine Überraschung, aber zumindest die Lücke zu den restlichen Teams könnte geschlossen werden.

Prognose: 6-11

 

Seattle Seahawks

(2023: 9-8)

Seahawks-QB Geno Smith und Co.
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Mit einem 9-8-Record verpasste Seattle vergangene Saison denkbar knapp die Playoffs. Ein unwürdiger Schlusspunkt für einen der einflussreichsten NFL-Coaches dieses Jahrtausends, sollte es doch die 14. und letzte Saison von Pete Carroll als Head Coach der Seahawks gewesen sein. Die meisten Football-Fans hierzulande kennen dieses Team gar nicht mit einem anderen Head Coach, das wird sich nun ändern. Ex-Ravens-DC Mike MacDonald soll dem Team ein neues Gesicht verleihen.

Offense:

Neben Carroll wurde auch Offensive Coordinator Shane Waldron ersetzt, Ryan Grubb übernimmt nach zwei erfolgreichen Saisons bei den Washington Huskies seinen Posten und steht für eine deutlich modernere Offense als Waldron. Allerdings braucht er für seinen offensiven Plan eine gute O-Line, jene der Seahawks ist allerdings aufgrund von ständigen Verletzungen und personellen Veränderungen eine ziemliche Wundertüte. Der Wide-Receiver-Corps ist einer der besseren in der NFL, das gleiche gilt für das Runningback-Duo. Vieles wird also darauf ankommen, wie gut QB Geno Smith den neuen offensiven Plan umsetzen kann und wieviel Zeit ihm die O-Line dazu gibt.

Defense:

Die mehr als löchrige Run Defense wird durch Erstrundenpick Byron Murphy (DT) verstärkt, welcher das Niveau in der D-Line sofort deutlich anheben sollte. Im Pass Rush ist Potenzial vorhanden, aber hier muss man auf Entwicklungssprünge der jungen Talente hoffen. Cornerback Devon Witherspoon hatte eine außerordentliche Rookie-Saison und führt eine zumindest überdurchschnittliche Secondary an.

Ausblick:

Auf dem Platz gibt es wenig Veränderungen, dementsprechend wird der Ausgang dieser Saison vor allem von den Veränderungen abseits des Feldes (Head Coach und OC) abhängen. Im Kampf um die Playoffs wird Seattle auf jeden Fall mitmischen, ein ähnlicher Record wie vergangene Saison würde mich absolut nicht verwundern. Ob sich die Playoffs dann ausgehen, hängt von der Konkurrenz in der NFC ab. Mit dem 1. Platz in der eigenen Division sollten die Seahawks allerdings nichts zu tun haben.

Prognose: 9-8

 

Los Angeles Rams

(2023: 10-7; Wild Card Round)

HC Sean McVay und Matthew Stafford
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Was war das für eine Saison der Los Angeles Rams? Als Favorit auf einen Top 5-Draftpick gehandelt, hat es das Team wieder mal geschafft, in den späteren Draftrunden Talente zu finden, die sofort funktionieren. WR Puka Nacua und RB Kyren Williams konnten alle Erwartungen übertreffen und führten das Team gemeinsam mit dem wiedererstarkten QB Matthew Stafford völlig überraschend in die Playoffs. Dort war dann denkbar knapp Endstation gegen den späteren Halbfinalisten aus Detroit.

Offense:

Star-Wide-Receiver Cooper Kupp ist wieder fit und bildet mit Newcomer Nacua eines der besten Wide-Receiver-Duos der Liga. Dahinter fehlt allerdings Tiefe. RB Williams hat im Draft mit Blake Corum einen sehr ähnlich veranlagten Backup bekommen, angesichts von Williams‘ Verletzungsanfälligkeit sicher eine gute Idee. Die O-Line der Rams ist solide, nicht mehr und nicht weniger. Solange Stafford fit bleibt, wird diese Offense wieder sehr gut funktionieren, dafür wird Head Coach Sean McVay mit seinem Offensive-Scheme sorgen. Daran ändert auch ein schwacher Tight-End-Room nichts.

Defense:

Wenn der beste Defense-Spieler der letzten 10 Jahre seine Schuhe an den Nagel hängt, dann wird das nicht unbemerkt bleiben. Los Angeles hat zwar mit Edge Jared Verse und DT Braden Fiske direkt seine ersten beiden Draftpicks in die D-Line gesteckt, trotzdem wird diese Unit das Fehlen von Aaron Donald spüren. Mit den Cornerbacks Darious Williams und Tre’Davious White sowie Safety Kamren Curl wurde die Secondary massiv über die Free Agency verstärkt. Auch auf Linebacker ist man solide bis gut aufgestellt. Wenn die Line einigermaßen herhält, wird das eine gute Defense sein.

Ausblick:

In der NFL ist es immer gefährlich, darauf zu spekulieren dass sich niemand verletzt. Der erste Anzug der Rams sitzt tatsächlich sehr gut und wenn alle fit bleiben, sollte dieses Team 11-12 Siege holen und easy in die Playoffs cruisen. Mit Stafford, Kupp, Williams (und im College auch Nacua) haben allerdings absolut alle Playmaker eine beträchtliche Verletzungshistorie. Nach den Startern fällt die Qualität rapide ab, das macht eine Prognose schwierig. Der 2. Platz in der Division sollte es aber normalerweise schon werden.

Prognose: 10-7 und Playoffs

 

San Francisco 49ers

(2023: 12-5; Super Bowl Loss)

Christian McCaffrey und Brock Purdy
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San Francisco wirkte über weite Teile der letzten Saison wie das stärkste Team der NFL. In den Playoffs war dann allerdings schon ein bisschen Glück dabei und in der Superbowl unterlag man – wie schon 4 Jahre zuvor – den wiedererstarkten Chiefs denkbar knapp nach Overtime. Die 49ers sind DAS dominanteste NFC-Team der letzten fünf Jahre, im Gegensatz zu ihrem AFC-Pendant aus Kansas City (3 Superbowl-Titel) steht aber kein einziger Titel zu Buche. Langsam sollte sich diese Franchise belohnen, denn ewig wird dieses Fenster nicht mehr offen bleiben.

Offense:

Das Waffenarsenal in der Offensive ist im Grunde unverändert und eines der besten der Liga. Mit Christian McCaffrey hat man den besten Runningback, mit Deebo Samuel und Brandon Aiyuk eines der besseren Receiver Duos und mit George Kittle einen Top-3-Tight-End in der Liga. Viel wurde über einen Trade von einem der beiden Wide-Receiver spekuliert, besonders nachdem der erste Draftpick heuer in einen weiteren Receiver (Ricky Pearsall) investiert wurde. Zumindest bei Aiyuk wurden die Gerüchte nach seiner mehrjährigen Vertragsverlängerung beiseite geräumt. QB Brock Purdy setzt das Offensive-Scheme von Head Coach Kyle Shanahan unaufgeregt um und seine Playmaker in Szene. Einzig die O-Line (abgesehen von Tackle-Superstar Trent Williams) könnte für Probleme sorgen.

Defense:

Traditionell definiert sich diese Defense über die D-Line. Diese wird auch heuer zu den besten der Liga gehören, nachdem schmerzhafte Abgänge (Arik Armstead & Chase Young) auf dem Papier gut kompensiert wurden (u.A. Leonard Floyd, Maliek Collins & Yetur Gross-Matos). Der Linebacker-Corps um Fred Warner gehört zum Besten was die NFL zu bieten hat. Selbst die Secondary hat mit CB Charvarius Ward & Safety Talanoa Hufanga Top-Spieler in ihren Reihen, einzig der zweite Cornerback-Startplatz gegenüber von Ward ist ein kleines Fragezeichen.

Ausblick:

Dieses Team hat wenig bis keine Schwachstellen im Kader und den vielleicht besten Playcaller der Liga an der Seitenlinie. Dementsprechend gehören die 49ers auch heuer wieder zum engsten Favoritenkreis, vor allem in der schwächeren NFC wüsste ich nicht, wer San Francisco schlagen soll. Oder kommt vielleicht doch noch der Leistungseinbruch bei Brock Purdy, der ihm schon seit seinem ersten Spiel prophezeit wird.

Prognose: 13-4 und Playoffs

 


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