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User Endzone: Ein kollektives Aufatmen der NFL-Fans

Episode #11: Das Warten hat ein Ende - die nicht immer schön anzusehende Siegesserie der Kansas City Chiefs ist gerissen.

User Endzone: Ein kollektives Aufatmen der NFL-Fans

Woche 11 der Regular Season der NFL liegt hinter uns. Wir haben die erste Saison-Niederlage der Kansas City Chiefs erlebt. Auch die anderen Spiele hatten allerhand geboten.

Eure Hosts in dieser Woche der User Endzone sind Snoob und austrianViking.

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Buffalo Bills

30:21 gegen die Kansas City Chiefs

by austrianViking

Es war angerichtet am Sonntagnachmittag - die ungeschlagenen Chiefs bei den Bills, AFC Nr. 1 gegen AFC Nr. 2, Mahomes gegen Allen. Und wer den bis dahin ungeschlagenen Chiefs die erste Niederlage zufügt, darf sich zurecht als Sieger der Woche fühlen.

Das Spiel selbst war nicht so hochklassig wie so manches Duell in der jüngeren Vergangenheit, aber die Spannung und das eine oder andere Big Play sorgten durch den stets knappen Spielstand für ein äußerst unterhaltsames Spiel.

Dass das Spiel spannend blieb, ist auch der einzige Vorwurf, den man den Bills eventuell machen kann, denn sie konnten ihre optische und auch statistische Überlegenheit nicht in ein deutlicheres Ergebnis ummünzen.

Alles in allem aber ein hochverdienter Sieg der Bills, mit dem sie ihre Chancen auf die Nummer-1-Seed intakt halten und Josh Allen seine Ansprüche auf den MVP-Titel untermauert.

Ps.: Gratulation an den Chef @MatB zum Sieg, auch wenn ich mir sicher bin, dass dir ein Post-Season-Sieg gegen die Chiefs lieber wäre 😉.


New York Jets

27:28 gegen die Indianapolis Colts

by Snoob

Diese Woche hätte es einige Optionen in dieser Kategorie gegeben, einige davon wären die Bears, Jaguars (was war das bitte?!), aber auch die 49ers. All diese Mannschaften haben dieses Wochenende, auf die eine oder andere Weise, enttäuscht.

Ich habe mir aber hier die Jets ausgesucht, da - für mich persönlich - die Jets die Enttäuschung der Saison sind. Eine Saison, die effektiv vorbei ist für Gang Green. Zu groß ist nun schon der Abstand, als dass man realistisch davon ausgehen könnte, dass man es in das Playoff schafft.

Während man vor der Saison viel erwarten konnte, und mit diesem Kader eigentlich müsste, muss man nun feststellen, die Jets sind halt nun mal die Jets und machen Jets-Sachen. Sei es nun der Rauswurf von Saleh oder der Adams-Trade (um Rodgers glücklich zu machen) - öfters bereits in dieser Saison musste man sich über die Taten der Jets wundern.

Nun wird die Frage immer lauter werden, was genau Rodgers vorhat nach dieser Spielzeit und wie es mit ihm weitergehen wird. Die Jets haben sehr viel investiert und rausgekommen ist überhaupt nichts. Bleibt abzuwarten, ob sich die Franchise aus New Jersey damit nicht für Jahre selbst geschadet hat.

Zum eigentlichen Spiel ist nicht viel zu sagen, die Jets schafften ganze 9 Yards im ersten Viertel. Es hat bis zum sechsten Drive gebraucht, bis man einen First Down erzielen konnte. Nachdem man im zweiten und dritten Viertel dann eine Aufholjagd starten konnte, haben weder die Offense noch die Defense die Performance halten können und man musste sich schlussendlich mit einem Punkt geschlagen geben.


Taysom Hill

by austrianViking

Taysom Hill kann es immer noch - der wohl vielseitigste Spieler der jüngeren NFL-Geschichte hat mal wieder eine völlig absurde Stat-Line hingelegt. Die da wäre:

Passing: 1/2 - 18 Yards - 1 INT; Rushing: 7 ATT - 138 Yards - 3 TD; Receiving: 8 Rec - 50 Yards - 1 FUM; 1 Return - 42 Yards.

Hätten die Saints ihn auch noch als DB aufgestellt, hätte er wohl auch noch eine INT gefangen 😊.

Klar, die INT & der Fumble trüben das Bild ein wenig - aber in einem Sport, in dem jede einzelne Position sehr speziell ist und völlig unterschiedliche Skillsets erfordert - finde ich Spieler wie Hill, die über Jahre hinweg auf mehreren Positionen eine tragende Rolle spielen, schon eine bemerkenswerte Leistung.

Generell wirken die Saints seit der Entlassung von Dennis Allen wie ausgewechselt - fast wie zu Beginn der Saison. Wie es auch zu erwarten war, nachdem wir sie vor zwei Wochen abgeschrieben und sie zu Favoriten auf einen Top-3-Pick erkoren haben.


Atlanta Falcons

6:38 gegen die Denver Broncos

by austrianViking

In einer Woche, in der es nur wenige wirklich katastrophale Leistungen gab, sind die Falcons für mich irgendwie die logische Wahl (alternativ die Jaguars - aber deren Saison ist eh gelaufen & es ist wohl nur noch die Frage, wann Pederson fliegt).

Denn natürlich kann man auswärts in Denver verlieren. Die Broncos sind ein gut gecoachtes Team, Nix spielt besser als erwartet & die Defense gehört zu den besten der Liga. Aber: Die Broncos sind, soweit kann man sie objektiv betrachtet einschätzen, kein Top-Team, gegen welches man sich 6:38 abschlachten lassen muss. Vor allem wenn man selbst den klaren Anspruch auf einen Playoff-Run hat.

Was mich jedoch an der Niederlage der Falcons bedenklich stimmt: Es war nicht so, dass man die Niederlage einfach erklären kann (z.B. die Defense hatte einen schlechten Tag, Cousins wirft 5 Picks, …), sondern Atlanta hatte einfach in keiner Phase des Spiels eine wirkliche Chance und war in allen Belangen unterlegen.

Das sind keine guten Vorzeichen für den Rest der Saison, vor allem wenn es über den Division-Sieg (der sollte trotzdem kein Problem sein) hinaus gehen soll.


Bo Nix

(28/33 Passing, 307 Yards, 4 TD, 0 INT)

by Snoob

Steuern wir wirklich auf eine Situation zu, in der Bo Nix als "Offensive Rookie of the Year" gehandelt wird? Nach dem Spiel am Sonntag könnte man diese Argumentation durchaus vertreten.

Der Erstrundenpick der Broncos, der als sechster Quarterback im 2024er Draft gewählt wurde, steigert sich merklich von Woche zu Woche. Vergleicht man seine Statistiken mit dem aktuellen Favoriten auf den "OROTY"-Titel, Jayden Daniels, dann sieht man, dass Nix durchaus ein Argument hat.

Er hat vier Touchdowns mehr als Daniels geworfen, hat gleich viele Rushing-Touchdowns erzielt und ist lediglich 63 Yards hinter Daniels. Zumal hat man das Gefühl, dass Nix von Spiel zu Spiel immer besser in Schwung kommt, während bei Daniels die Formkurve nicht mehr steil nach oben zeigt.

Dass Statistiken nicht alles sind, ist klar, aber man hat auch das Gefühl, dass Nix gerade einen Lauf hat und die Broncos, gemeinsam mit einer sehr starken Defense, in jedem Match im Rennen halten kann.

Interessanter Fakt: Bo Nix ist der erste Rookie-QB der Geschichte, der ein Spiel mit 80%+ Completions, 300+ Yards und 4+ TD beendet hat.


9

by austrianViking

197 Mal hat Saquon Barkley bisher den Ball gelaufen in dieser Saison – für insgesamt 1.137 Yards & 8 Touchdowns. Großartige Stats für den Running Back, der, wie es scheint, wie die Faust aufs Auge zu den Eagles passt.

Alle Fantasy Owner von Barkley können an dieser Stelle aufhören zu lesen, denn es könnten gut und gerne auch bis zu 17 Touchdowns sein.

Warum? Neun dieser Carries endeten an der gegnerischen 1-Yard-Linie. Das wäre an sich nicht schlecht – doch wurde aus diesen neun "einfachen" Chancen (rd. 85% Chance auf TD) auf Touchdowns leider kein einziger für Barkley.

Acht Mal hat Jalen Hurts im nächsten Spielzug den Ball für einen Lauf behalten (6x Touchdown; 1x No Gain – TD im nächsten Spielzug; 1x Hurts Fumble). Saquon Barkley hat tatsächlich nur ein Mal den Ball bekommen, nachdem er seine Offensive an die 1-Yard-Line gebracht hat. Das Ergebnis dieses Plays: Loss of Yardage.


austrianViking:

Die Steelers – alles richtig gemacht.

Auch wenn er es nicht lesen wird - an dieser Stelle möchte ich mich bei Mike Tomlin entschuldigen, dass ich seine Entscheidung, den QB zu tauschen, absolut nicht nachvollziehen konnte und dachte, was für ein Schwachsinn diese sei. Ich denke, so ging & geht es vielen.

Denn die Steelers sind seit dem Wechsel 4-0 und stehen bei 8-2, führen die AFC North relativ souverän an & stehen zu 98% in den Playoffs. Alles richtig gemacht also und wieder einmal ein (eigentlich nicht mehr notwendiger) Beweis, dass Tomlin einer der absolut besten Head Coaches ist.

Aber zurück zum Benching von Fields, wobei, wenn man es genau nimmt, es eigentlich kein Benching war. Es ist nur mit Russell Wilson der offizielle Starting-QB fit geworden und hat seine Position eingenommen – Fields war ja nicht als Starter vorgesehen.

Der Record von 4-2 nach sechs Spielen war zwar gut und durchaus auch verdient, doch wirkten die Steelers nicht wirklich legit, eher ein bisschen wie eine typische "Fraud"-Mannschaft. Fields spielte zwar nicht schlecht und hatte seinen Anteil an den Siegen – doch war das Passspiel schon sehr limitiert.

Der Wechsel zu Wilson war darauf zurückzuführen, dass die Steelers der Meinung waren, er könne im Passspiel mehr leisten als Fields, was sich bei seinen bisherigen Einsätzen in dieser Saison auch bestätigt hat.

Wilson hat nach vier Spielen bereits einen Passing-TD mehr als Fields und in vier Spielen dreimal über 200 Passing-Yards geworfen – was Fields in sechs Spielen nur zweimal gelang.

Sofern Wilson nicht dramatisch abbaut oder sich verletzt, ist es unwahrscheinlich, dass Fields wieder in die Startformation zurückkehrt. Die Steelers werden ihn aber weiterhin in bestimmten Paketen einsetzen, wie zuletzt am Sonntag gegen die Ravens – wo es jedoch fast schief gegangen wäre.

Snoob:

Da geht sie dahin, die perfekte Saison der Chiefs. Mehrmals in dieser Saison konnten sie sich grad noch mit einem "W" aus der Affäre ziehen, aber diese Woche war bei den Bills dann Schluss. Und man muss sagen, es war auch mehr als verdient.

Wie so oft in dieser Saison war die Offense einfach nicht gut genug, um das Spiel zu dominieren, der Unterschied dieses Mal war aber, dass die Defense nicht imstande war, die Schwächen der Offense zu kompensieren.

Dass Siegesläufe zu Ende gehen, ist jetzt nichts Außergewöhnliches, gerade in einer Liga, die auf Parität ausgelegt ist, ist es extrem schwer, eine perfekte Saison zu spielen, in Wahrheit ist jede Woche ein "L" möglich.

Viel spannender für mich ist die Frage, woran es liegt, dass weder Mahomes, noch Kelce oder die restliche Offense der Chiefs in die Gänge kommen.

Die Cornerstones der Offense sind ja die Gleichen geblieben. Eigentlich müsste man meinen, die Chiefs hätten eine besondere Motivation, da man etwas Historisches schaffen könnte mit dem dritten Super-Bowl-Titel in Folge. Verfolgt man die Spiele aber, wirken die oben genannten eher stoisch und fast schon demotiviert. Zumindest aber fehlt das Feuer, welches man in den letzten Spielzeiten immer mitbekommen hat.

Da ich den Akteuren allerdings nicht Motivationslosigkeit unterstellen möchte, stellt sich die Frage, was sonst der Grund für das Auftreten der Mannschaft ist. Sind die Chiefs berechenbarer geworden? Setzt nach zwei Ringen in Folge eine Sättigung ein, die man unterbewusst gar nicht wirklich steuern kann? Oder ist der Kader doch gar nicht mehr gut genug, um Schwächephasen von Mahomes und Kelce zu kompensieren?

Ich bin mir nicht genau sicher, was es ist, klar ist aber, dass die Chiefs - trotz ihres Records - in dieser Verfassung kein klarer Topfavorit auf den Titel sind. 

Was denkt ihr? Was sind die Gründe für die doch eher durchwachsenen Leistungen des Titelverteidigers?



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