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User Endzone: so kann man sich auch die Saison versauen!

Episode #19: Die New England Patriots sind trotz eines Sieges der große Verlierer. Auch die Cincinnati Bengals schauen durch die Finger.

User Endzone: so kann man sich auch die Saison versauen!

Die Regular Season der NFL-Saison 2024 gehört nun der Vergangenheit an und wir können die Playoffs mit großer Spannung erwarten. Diese Woche gab es wieder viele spannende und skurrile Momente, auf die wir einen Blick werfen wollen.

Eure Hosts sind austrianViking und Floreich11.

Die 15 größten Stadien Nordamerikas


Denver Broncos

38:0 gegen die Kansas City Chiefs

by Floreich11

Die Broncos konnten ihr letztes Spiel der Regular Season gegen die Chiefs 38:0 gewinnen und sich somit in letzter Sekunde einen Playoffplatz sichern. Gegen ersatzgeschwächte Chiefs war diese Hürde zwar nicht allzu groß, doch mit der Saison "On the Line" muss man zuerst einmal eine derart dominante Leistung abliefern. Was Sean Payton aus dieser Mannschaft gemacht hat und wie er Bo Nix in seiner ersten Saison entwickeln konnte, ist aller Ehren wert.


New England Patriots

23:16 gegen die Buffalo Bills

by Floreich11

Ein Verlierer der Woche, der sein Spiel gewonnen hat? Wie schon die Giants haben es auch die Patriots geschafft, noch ein Spiel zu gewinnen und sich damit den Nr.1-Pick im kommenden Draft zu vermiesen. Gegen die Bills, welche ihre Stars schonten, wurschtelte man sich irgendwie zu einem 23:16-Sieg, wodurch man nun nicht mehr den Nr.1-Pick, sondern Pick Nummer 4 inne hat. Durch dieses Vorgehen fiel wohl Patriots-Trainer Jerod Mayo zusätzlich in Ungnade von Robert Kraft und wurde direkt am Tag nach dem Spiel gekündigt. Zwar werden die Patriots im Draft wohl keinen QB auswählen, doch bei einem Team mit derartigen Lücken, kann eine besser Position (auch für Trades) nicht schaden.


Bryce Young

(25/34, 251 Passing Yards, 3 Passing-TD, 5CAR, 24 Rushing Yards 24, 2 Rushing-TD)

by austrianViking

Was war das bitte für ein Offensiv-Feuerwerk zwischen den Falcons und den Panthers - und vor allem auch was für eine Leistung von Bryce Young. Eine Leistung, die ihm wohl die wenigsten (mich eingeschlossen) nach seinem berechtigten Benching zu Beginn der Saison noch zugetraut hätten im Panthers-Jersey. Am Ende dieses furiosen Spiels steht eine Stat-Line von 25/34 – 251 – 3 TD // 5CAR – 24 – 2 TD und somit der bisherige Gipfel einer positiven Entwicklung, welche über die letzten Wochen immer deutlicher wurde. Was aber für ihn & die Panthers noch viel wichtiger sein dürfte – man sieht ihm seine Freude & das wachsende Selbstbewusstsein am Spiel an. Bestes Beispiel hier der Touchdown zu Tommy Tremble. Alles in allem also doch noch eine gelungene Saison für die Panthers, welche durch die Leistungen von Young nun wohl auch für den einen oder anderen Free Agent wieder interessant werden dürfen.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, wir sehen die Panthers nächste Saison in den Playoffs.


Offense & Special Teams der Vikings

9:31 gegen die Detroit Lions

by austrianViking

Outcoached – Outtoughed – Outplayed. So könnte man das größte Spiel der Saison aus Vikings Sicht zusammenfassen. Wobei man die Defensive hier ausklammern muss – die spielte ein überragendes Spiel bis weit in die zweite Hälfte. Brach dann aber, verständlicherweise, gegen Schluss ein, nachdem von der Offensive einfach gar nichts kam.

Es war eine horrende Vorstellung von Darnold – nahezu jeder seiner 41 Pässe war entweder zu hoch, zu weit, zu kurz – schlicht & einfach nur sehr schwer fangbar. Dazu übersah er offene Receiver, nahm zwei lange Sacks, hatte permanent Probleme mit dem Pressure der Lions & oft Schwierigkeiten, den Ball vor Ablauf der Play-Clock zu snapen. Es war wohl dieses vielbeschworene Meltdown-Game von Darnold, das bisher nicht und nicht kommen wollte.

Aber es lag auch nicht nur an Darnold, denn auch die Receiver erwischten kollektiv einen rabenschwarzen Tag und schafften es oft nicht, die fangbaren Bälle durch die physische Spielweise der Lions festzuhalten.

Dazu kommt dann auch noch, dass es Kevin O‘Connell nicht schaffte, Anpassungen vorzunehmen, um vielleicht über einen anderen Weg (mehr Run Game, mehr kurze Pässe evtl.) zum Erfolg zu kommen.

Wenn dann auch noch der Kicker einen Kick-Off ins Seitenaus & ein Missed-Field-Goal fabriziert, ist ein Spiel gegen gar nicht mal überragend starke Lions leider nicht zu gewinnen.

Das positive – es war noch kein Playoff-Spiel und vielleicht war es der benötigte Weckruf zur richtigen Zeit. Auch wenn nun ein Auswärtsspiel bei den Rams ansteht – welche ich als das schlechteste Matchup des NFC-Playoff-Feldes für die Vikings sehe.

Zu den Refs: diese waren nicht spielentscheidend, doch war es schon auffällig, dass viele enge Calls in Richtung der Lions gingen. Vor allem der nicht gegebene Intentional-Grounding-Safety gegen Goff war ein Witz.

Zumindest etwas Positives: Harrison Smith mit einer schönen Interception – Nummer 37 für den zukünftigen Hall of Famer:


Michael Penix Jr.

(21/38, 312 Passing Yards, 2 Passing-TD, 1 Interception, 5 Rushing Yards, 1 Rushing-TD)

by Floreich11

In Woche 17 hat Michael Penix Jr. den Starter-Job von Altmeister Kirk Cousins übernommen und durfte seine Fähigkeiten an den letzten drei Spieltagen unter Beweise stellen. Nach zwei durchwachsenen Partien konnte Penix im finalen Spiel gegen die Panthers sein Talent aufblitzen lassen. Mit 312 Passing Yards, zwei Touchdown Pässen, einer Interception und einem Rushing TD kann man von einem gelungenen Spiel sprechen.

Durch diese Leistung wird das Rennen um die Starting-Position in Atlanta für die nächste Saison neu eröffnet. In welche Richtung es hier gehen wird, wage ich mich jedoch nicht zu prognostizieren. Penix ist mit Sicherheit ein Talent, man erkannte aber in den vergangen drei Wochen, dass er noch an vielem arbeiten muss.


82

by austriaViking

"Hey, you're not going to punt too much here." Das war die Nachricht von Caleb Williams an Punter Tory Taylor, welchen die Bears in Runde 4! (Bears doing Bears-Things) drafteten.
Nunja, dieser Take ist nicht so gut gealtert. Denn am Ende der Saison stehen bei Taylor 82 Punts. Mehr als viermal so viele Punts wie Touchdowns (20) und auch mehr Punt-Yards (3911) als Passing Yards (3541) durch Caleb Williams.

Zumindest mit einem gelungenen Punt Return konnten die Bears glänzen:

Es gäbe wohl noch unzählige weitere Zahlen, welche in diese Ausgabe vielleicht auch noch besser gepasst hätten - daher hier noch ein paar Nuggets, welche ich zum Saisonabschluss spannend finde:

  • Meiste Punkte: 564 (Detroit Lions)
  • Wenigste Punkte: 258 (Cleveland Browns)

Beide benötigten dafür exakt 1.118 Offensive Snaps – Ligaweit der Spitzenwert.

  • Meiste Passing TD: 43 (Cincinnati Bengals)
  • Meiste Rushing TD: 32 (Buffalo Bills)
  • Meiste Turnover: 17,1 % der Tennessee-Titans-Drives endeten mit einem Turnover – im Vergleich: nur 4,7 % der Drives der Los Angeles Chargers.
  • 4th Down Conversions: 87% (Washington Commanders)
  • Meiste Penalties: 137 Strafen für 1134 Yards (New York Jets)
  • Schlechteste Starting Position: Arizona Cardinals starteten durchschnittlich an der eigenen 27,4
  • Browns Special: die Cleveland Browns hatten 201 Drives (meiste) – aber nur 22,4% (wenigste) endeten mit Punkten.

Floreich11:

Ist es ok, dass Teams in den letzten Wochen der Regular Season ihre Stars schonen und somit den Ausgang der Saison von anderen Teams beeinflussen? Diese Woche haben wir es wieder bei sehr vielen Teams gesehen: Wenn der Playoffplatz bereits gesichert ist, werden Spieler auf der Bank gelassen, um sie für die Playoffs zu schützen. Völlig verständliche Vorgangsweise, da das Verletzungsrisiko in der NFL enorm hoch ist. Jedoch kann diese Vorgehensweise die gesamte Liga beeinflussen und bringt einen faden Beigeschmack mit sich.

Bekanntestes Beispiel hierfür sind heuer die Konstellation aus Chiefs, Broncos und Bengals. Die Bengals gewannen ihr letztes Spiel gegen die Steelers und stellten somit auf 9-8. Durch eine Niederlage der Broncos im Spiel gegen die Chiefs hätte man sich somit für die Playoffs qualifiziert. Die Chiefs hingegen spielten mit ihrer B-Mannschaft, da man bereits den Nr.1-Seed in der AFC innehatte und verlor damit das Spiel deutlich gegen die Broncos.

Offensichtlich kommt es durch diese Vorgangsweise immer wieder zu einer Wettbewerbsverzerrung, die so nicht gut für den Sport ist. Was haltet ihr davon?

Ich selbst sehe es so: Alle Mannschaften, die Spieler schonen, haben es sich verdient, da sie in den vergangenen Spielen bereits eine Leistung gezeigt haben, die sie für die Playoffs qualifiziert. Wenn man es, wie die Bengals, nicht schafft, in 17 Spielen aus eigener Kraft die Playoffs zu sichern, dann hat man eben Pech gehabt.

Von Seiten des Regelwerks sehe ich nicht unbedingt Möglichkeiten, solche Ereignisse zu vermeiden. Zusätzlich müsste man dann auch etwas gegen das absichtliche Verlieren für den Nr.1-Pick tun. Was bestimmt nicht hilft, ist das Aufstocken der Spieltage auf 18 Spiele, weil dadurch solche Situationen noch häufiger werden.

austrianViking:

Pünktlich zum Ende der Regular Season kommen jedes Jahr die Diskussionen über das Playoff-Seeding in der NFL auf. Ist es gerecht, dass z.B. ein 9-8-Division-Sieger ein Heimspiel hat, ein 11-6-Zweiter aber nicht usw.? Und ob es nicht sinnvoller wäre, das so weit zu ändern, dass man als Division-Sieger nur noch ein Playoff-Ticket fix hat, aber kein fixes Heimspiel mehr – das Seeding also nach dem Record erstellt wird?

Meine Meinung dazu: So wie es ist, ist es gut und es soll auch so bleiben. Ansonsten werden Division-Spiele völlig entwertet. Gerade diese Spiele & Rivalitäten sind aber oft das Salz in der Suppe, da sie meist eng und hart umkämpft sind & oft über Playoff-Teilnahmen entscheiden. Wenn man in diesen Spielen performt und sich somit die Division-Krone holt, sollte man auch mit einem Playoff-Heimspiel dafür belohnt werden. Für die Wild-Card-Teams gilt, will man die Super Bowl gewinnen, muss man sowieso in der Lage sein, jedes Team, egal wo, zu schlagen.

Und weil man oft als Argument hört, „das ist eine schwache Division“ – ja, das mag stimmen, aber das gleicht sich über die Jahre auch wieder aus, sodass jede Division mal davon profitiert.

Wie seht ihr das?


NFL: Das Power Ranking vor dem Regular-Season-Finale

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