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User Endzone: Das Problem bei Tampa Bay

Das Lions-Märchen. Geprügelte Patriots. Kelce und Andrews famos. User Endzone:

User Endzone: Das Problem bei Tampa Bay Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch nach Week 15 in der NFL gibt es viel zu besprechen. Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 15: "Snoob" und "Patrick__R".

USER PATRICK__R

Heute schreibe ich meinen ersten Beitrag in der User Endzone und daher wollte ich mich kurz vorstellen. Ich heiße Patrick und komme aus Niederösterreich. Ich verfolge die NFL seit 2015 und bin durch Freunde zum Football gekommen. Mein erstes Spiel war Super Bowl XLIX (Patriots vs. Seahawks). Außerdem bin ich Fan der Miami Dolphins und schaue auch gerne College Football. Ich würde mich über Feedback freuen.

Arizona Cardinals (10-4) vs. Detroit Lions (2-11-1) 12:30

Ja, ihr habt richtig gelesen, die Lions haben mit mehr als 2 Touchdowns gegen die 10-4-Cardinals gewonnen. Es war ein typisches „Trap Game“. Vor dem Spiel gab es wohl keine 2 Meinungen, welches Team dieses Spiel gewinnen wird, denn Arizona war haushoher Favorit. Nun zum Spielverlauf:

Die Lions starteten direkt mit einem Field Goal im ersten Drive los und nahmen dabei gute 9 Minuten von der Uhr. Nach einem 3 & Out der Cardinals war wieder das Team aus der „Motorcity“ am Ball und durch eine geniale Route von Amon-Ra St. Brown konnte man mit einem 37-Yard-Pass die Führung auf 10 Punkte ausbauen.

Nach 4 Punts in Folge (2 pro Team) kamen die Cardinals zum ersten Mal in die Redzone, aber die Defense der Lions hielt auch beim 4th & Goal stand. Funfact: Es war der erste Stop der Lions in der eigenen Redzone diese Saison. Danach marschierten Goff & Co nochmal innerhalb von 1:40 97 Yards über das ganze Feld und beendeten die erste Halbzeit mit einem TD von der 22 auf Josh Reynolds. Es ging mit 17:0 in die Kabinen. Im 5. Drive schreiben die Cardinals dann zum ersten Mal an, und zwar mit einem Fieldgoal von 29 Yards. Im 3. Viertel gab es gleich 2 Turnover innerhalb von 3 Plays. Zuerst fumbelte Igwebuike und 2 Plays später wurde Kyler Murray von Amani Oruwariye eindrucksvoll intercepted und besiegelte damit das Spiel.

New Orleans Saints (9:0-Sieg gegen die Tampa Bay Buccaneers)

Das letzte Shutout von Tom Brady? In Week 15 des Jahres 2006 (!) gegen die Miami Dolphins.

Wenn ein Team 0 Punkte gegen den GOAT zulässt, dann muss es auch Team of the Week sein meiner Meinung nach. Natürlich hat es offensiv auch nur zu 3 Field Goals bzw. 9 Punkten gereicht, aber dafür war man in der Defense einfach sensationell. Man hat konstant Druck gebracht und Cam Jordan hatte einfach ein geniales Spiel.

Die Chancen für die Playoffs stehen sogar ziemlich gut, denn in der NFC werden vermutlich 9 Siege für die Wildcard reichen. Derzeit steht man bei 7-7 und muss noch gegen die Dolphins, Panthers und Falcons ran. Die Saints kommen gerade rechtzeitig wieder in Fahrt.

Travis Kelce (RE - Kansas City Chiefs - 10 Rec, 191 Yards, 2 TDs)

Gleich mal vorweg – ich denke, er ist der beste Tight End der NFL. Nachdem die letzten 2 Spiele eher schwach waren mit 27 Yards in beiden Spielen, ist er diese Woche wieder so richtig eingeschlagen. Es war bereits sein 4. Spiel mit über 100 Yards diese Saison und mit seinem 2. Touchdown entschied er das Spiel sensationell in der Overtime.

Damit hat er zum 6. Mal in Folge über 1000 Yards in einer Season. Das ist natürlich Rekord. Außerdem hatten Travis Kelce und Tyreek Hill zum zweiten Mal jeweils mindestens 10 Receptions und 100 Yards in einem Spiel. Sie sind das erste Duo in der NFL-Geschichte mit mehreren solchen Spielen. Obendrauf wurde am Dienstag noch bekannt gegeben, dass er (natürlich) zum Pro Bowl 2022 gewählt wurde.

New England Patriots (17:27-Niederlage gegen die Indianapolis Colts)

Die Scoreline spiegelt die Dominanz der Colts gar nicht wider, denn die Patriots blieben die ersten 3 Viertel ohne einen einzigen Punkt.

Man wurde von Indianapolis an der Line of Scrimmage das ganze Spiel über dominiert und Jonathan Taylor überrannte die Patriots im Alleingang. Mit einem Lauf über 67 Yards konnte er das Spiel im 4. Viertel dann endgültig entscheiden. Während Carson Wentz mehr oder weniger bei fast jedem Play den Ball an Taylor abgeben musste und nur Passagier des Ganzen war, hat Mac Jones gleich 45 Mal geworfen, aber sah dafür nicht wirklich gut aus. Ausschlaggebend  für das eindeutige Spiel war definitiv auch, dass die Colts 3 von 3 Mal ein 4th Down in ein 1st Down verwandeln konnten.

Aber nicht nur das: Durch die eigene Niederlage und dem Sieg der Chiefs in Overtime gegen die LA Chargers rutscht man auf den 2. Platz in der AFC. Natürlich kommt man gerade von einer langen Winstreak, aber trotzdem sind die Bills und Dolphins nur ein bzw. zwei Spiele hinter den Patriots in der eigenen Division. Gegen beide Rivalen spielt man noch diese Saison. Vorsicht ist geboten.


USER SNOOB

New Orleans Saints (7-7) vs. Tampa Bay Buccaneers (10-4) 9:0

Ein Spiel wie gemacht für Liebhaber defensiv geprägter Spiele. Nicht einmal die boldesten Predictions hätten es wohl vorhergesehen, dass die Bucs bei null Punkten gehalten werden. Bei einer Offensive, die auf dem Papier eine der besten ist. Aber auch das ist ein Grund, wieso dieser Sport und diese Liga so genial ist, da kann jeder jeden an jedem Spieltag besiegen.

Was macht aber diese Saints Defense denn so effektiv gegen Tom Brady? Bereits das zweite Mal diese Saison konnte man ihm den Zahn ziehen und die Buccaneers besiegen. Offenbar hat man ein Geheimrezept gefunden, welches aber gegen schwächere Gegner nicht immer aufgeht. Denn insgesamt ist es ein Auf und Ab für die Saints, welche nach dem Abgang von Brees immer noch nach einer Lösung auf der QB Position suchen. Ob diese Lösung Winston heißt, darf bezweifelt werden, und von der Lösung Hill bin ich auch noch nicht ganz überzeugt. Immerhin dürften die Saints viel von Hill halten, wie die Vertragsverlängerung vor kurzer Zeit gezeigt hat. Welche Position er im Team in der Zukunft einnehmen soll, kann man aus diesem Vertrag allerdings nicht direkt rauslesen. Ein sehr einzigartiger Vertrag, den man sich im Detail ansehen muss, um ihn zu verstehen.

Mit diesem Sieg halten die Saints ihre Chancen für einen Playoff-Platz offen, auch wenn noch vieles zu ihren Gunsten passieren muss, damit es auch wirklich funktioniert. Interessant hier: Die Saints haben nun – in der Regular Season - sieben Spiele in Folge gegen Tampa Bay gewonnen. Das ist die längste Siegesserie eines der beiden Teams in dieser Rivalität. Ein weiteres Novum: Die Saints sind das erste Team überhaupt, das Tom Brady vier Mal in Folge in der Regular Season besiegen konnte.

Für die Buccaneers war die Niederlage ein Rückschlag beim Kampf um den #1 Seed in der NFC. Der regierende Super Bowl Champion kam in diesem Spiel nie richtig an, zumindest offensiv. Insgesamt musste man 8 Mal punten, dazu kamen eine Interception, ein Fumble lost und ein Turnover on downs. Am Ende stand das erste Shutout für Tom Brady seit 2006 fest. Das ist auch das Jahr, welches das erste von Drew Brees bei New Orleans war. Ja, so lange ist das schon her.

Dazu wurde das Team von Bruce Arians auch vom Verletzungsteufel heimgesucht. Mit Evans und Fournette fallen 2 Leistungsträger für einige Spiele aus. Schlimmer erwischte es Chris Godwin, nach einem tiefen Hit erlitt er einen Kreuzbandriss und ist für mehrere Monate out. Er wird den Buccaneers während der Playoffs sicherlich fehlen.

Die Gefahr, dass die Buccaneers die Playoffs nicht schaffen, ist aus meiner Sicht nicht gegeben, dafür müsste zu viel schieflaufen. Wie es dann aber in den Playoffs weitergeht, wird interessant zu beobachten. Am Anfang der Saison hat man sich gefragt, wie es die Bucs geschafft haben, ihr Team zusammen zu halten und sogar noch leicht zu verbessern. Die Antwort ist, das ging auf Kosten der Kadertiefe. Und mit jeder weiteren Verletzung wird das Problem bei Tampa Bay immer offensichtlicher. Nach der „ersten Elf“ ist der Leistungsabfall doch groß. Dies könnte in den Playoffs ein ausschlaggebender Grund eines möglichen Scheiterns werden.

Green Bay Packers (31:30-Sieg gegen die Baltimore Ravens)

Es war gar nicht so einfach in dieser Woche ein Team of the week zu finden. Die Lions wären eine Möglichkeit gewesen, aber über dieses Spiel schreibt mein Kollege bereits. Aus diesem Grund wähle ich die Green Bay Packers hier.

Wir schreiben bereits Week 15 und von den vierzehn offenen Playoff Plätzen wurde bisher nur einer vergeben. Und diesen haben, seit ihrem Sieg am Wochenende, die Packers inne.  Angeführt von einem sehr gut spielenden Rodgers musste man allerdings trotzdem noch zittern, als die Ravens eine 2-pt-conversion versucht hatten, um das Spiel direkt zu gewinnen, anstatt in die OT zu gehen.

Da diese nicht gelang, konnte man sich eben als erstes Team dieses Jahr ein Playoff Platz sichern. Wenn man das ganze Theater und das Drama bedenkt, welches seit der Offseason bei den Packers herrscht, muss man der Franchise aus Wisconsin Respekt zollen. Ein kleiner Bonus an diesem Wochenende waren auch die Niederlagen der Buccaneers und Cardinals, da man damit nun ein Spiel Vorsprung auf jene Teams im Rennen um den #1 Seed in der NFC und der damit verbundenen Bye-Week hat.

Stat of the Game: Mit seinem dritten Touchdown an diesem Tag hat Rodgers den Rekord für die meisten gepassten Packers-TDs von Legende Brett Favre eingestellt. Er hält nun, wie sein Vorgänger, bei 442 Touchdowns. Allerdings warf Rodgers im Vergleich dazu nur 93 Interceptions, Favre hatte in seiner Zeit ganze 286 geworfen. Damit hat Rodgers aktuell das beste Verhältnis zwischen TD-INT in der NFL Geschichte (4,75:1).

Mark Andrews (TE, Baltimore Ravens – 13 Targets, 10 Receptions, 136 Yards / 2 Touchdowns)

Mit diesem Spiel zeigte Andrews wieder einmal, dass er zu den Top 4 TE in diesem Jahr gehört. Nicht nur dass er jederzeit anspielbar war, er war auch in den kritischen Situationen im Spiel stets die Versicherung für Huntley. Immer wieder entwischte er seinen Bewachern und sorgte für Big Plays.

Mit diesem Spiel hat er es auch das erste Mal in seiner Karriere auf über 1000 Receiving Yards, bei 8 Touchdowns, geschafft. Sein Rekord für TDs in einer Season steht bei 10 und könnte in diesem Jahr auch noch fallen.

Einziges Manko an diesem Abend war wohl der nicht gefangene Pass bei der 2-point-conversion, der wohl gleichbedeutend mit einem Sieg gewesen wäre. Allerdings kann man hier Andrews wenig vorwerfen, der Ball war nicht gut geworfen. Dieser Catch wäre allerdings die Krönung dieser sehr guten Leistung and diesem Abend gewesen.

Tennessee Titans (13:19-Niederlage gegen die Pittsburgh Steelers)

So schwer es mir auch gefallen ist, diese Woche einen Winner (Team) auszusuchen, so einfach war es, einen Loser zu finden. Allerdings nicht, weil die Titans so katastrophal gespielt haben, okay, besonders gut waren sie nun auch nicht, aber vielmehr lag es daran, dass man die freie Wahl hatte.

An dieser Stelle könnten nach ihrer Niederlage gegen die Lions genauso gut die Cardinals stehen, irgendwie wirkte das Ganze sehr lustlos. Oder die Panthers, die ohne Kicker ins Spiel gegangen sind. Kicker Gonzalez hat sich beim Aufwärmen verletzt und es fand sich kein passender Ersatz im Kader, der kicken hätte können. Somit wurde kein einziger FG versucht, alle vierten Versuche (und Extrapunkte) wurden ausgespielt. Oder wie wäre es mit den Buccaneers, das erste Shutout für Tom Brady seit 2006! Dazu noch mit Evans, Fournette und Godwin (Out for Season) drei Leistungsträger verloren. Oder aber die Falcons, die es immer wieder schaffen, neue Wege zu finden, zu verlieren. Diesmal schaffte man gleich drei Mal einen Turnover on Downs in der gegnerischen Red Zone. Atlanta war in diesen Drives an der 1 Yard Linie, 8 Yard Linie und 1 Yard Linie. Dabei rausgekommen sind null Punkte. Ohne nachzusehen muss das ein weiterer negativer Rekord für die Falcons sein.

Dazu noch die vielen Verletzungen, gleich drei Spieler mussten an diesem Spieltag vom Spielfeld direkt ins Krankenhaus transportiert werden, und die Tatsache, dass an diesem Sonntag nur 40 TDs insgesamt erzielt wurden (die wenigsten TDs an einem Spiel-Sonntag seit November 1994) runden den sehr wunderlichen Spieltag ab.

Nach dem kleinen Exkurs aber nun retour zu den Titans. Die hatten die große Chance, mit einem Sieg wieder an den 1st Seed in der AFC zu kommen. Dazu musste man „nur“ die strauchelnden Steelers besiegen. Mit Julio Jones wieder im Team und dem doch guten Laufspiel konnte man davon ausgehen, dass dies gelingen wird. Es sah auch lange Zeit danach aus, dass die Titans die Playoff Chancen der Steelers zunichtemachen würden, bis zur Mitte des dritten Viertels als sie auf unerklärliche Art und Weise eingebrochen sind. Einem Touchdown der Steelers folgten drei Turnover in Folge. Fumble, Interception, Fumble. Alle diese Turnover konnten die Steelers in Field Goals verwandeln und damit das Spiel gewinnen. Beim letzten Versuch der Titans, das Spiel noch zu gewinnen, passierte auch noch folgende kuriose Szene. Nach einem Pass mit dem vierten Versuch, sah es zunächst danach aus, dass der Ball nicht über der virtuellen gelben Linie war. Der Side Judge aber hatte den Ball zu weit nach vorne getragen und somit mussten die Ketten bemüht werden. Und diese Messung war die knappste, die ich persönlich jemals gesehen habe. Zu Gunsten der Steelers schlussendlich.

Zu allem Überfluss hat sich Julio Jones seine alte Verletzung wieder zugezogen und droht damit für die Saison auszufallen. Damit bleibt den Titans wieder nur der dritte Platz in der AFC und eine verpasste Chance auf den ersten Seed.

PETER ALTMANN:

SENF DER WOCHE:

1.) "Es liegt mir echt fern, mich diese Woche über die Arizona Cardinals lustig zu machen, aber…"

...muss ich nicht erklären, oder? Bravo Lions! Ich bin irgendwo eigentlich gar nicht mal so erstaunt, weil in den vergangenen Wochen in unserem kleinen, aber feinen Magazin herausgearbeitet wurde, dass in Detroit bei allen Qualitäts-Problemen ein spannendes Projekt gestartet wurde.

Für die Cardinals war dies hoffentlich in Warnschuss, dass es keine Selbstläufer gibt. Und Gott sei Dank hat mir Kyler Murrays bescheidener Arbeitstag nicht die Keeper-League-Playoffs vermasselt.

Und naja, Running Gag wird das jetzt sicher keiner werden :-) 

PS.: Apropos Fantasy: 14-1 in unserer User-Liga, aber ich weiß natürlich, dass "Neo" jetzt in den Playoffs das mit mir veranstalten wird, was seine Lions mit Arizona gemacht haben...

2.) Die User Endzone diesmal ausnahmsweise am Mittwoch. Der Grund ist mit dem aus aktuellem Anlass recht flexiblen Spielplan bekannt. Aber: Samma froh, dass gespielt werden konnte. Die Problematik ist ohnehin mühsam genug, also möchte ich ihr auch nicht zu viel Raum geben.

3.) Habt ihr vergangene Woche das Quarterback-Ranking unserer User registriert? Spannende Sache muss ich sagen und auch sehr spannende Diskussion dazu - genau so soll's sein.

In Nuancen sieht man manches immer ein wenig anders, aber weitestgehend finde ich die Abstimmung sehr gelungen. Lamar Jackson spielt sicher nicht die Saison seines Lebens, ist aber sicherlich recht streng bewertet worden. Bei Russell Wilson wiederum kann ich die strenge Bewertung sehr gut verstehen. Die Personalie Wilson wurde besonders intensiv diskutiert, ich gebe sie bei der Abstimmung dann daher gerne an die große Runde weiter.

4.) Danke Patrick__R für dein gelungenes Debüt und Danke natürlich auch an "Snoob" für die Ausführungen - du hast ja das spontane "Kicker-Tryout" der Panthers schon erwähnt. Köstlich! Das trifft genau meinen Humor:

PS.: Es zeigt aber auch, dass es vielleicht nicht gaaaaaanz so leicht ist, dieses Ei zu kicken, wie manche glauben mögen.

4.) Ein großer Gewinner der Woche muss noch erwähnt werden: Die Jacksonville Jaguars. Alles richtig gemacht! Erst - wie in der vergangenen Woche bereits vorbesprochen - Urban Meyer entlassen und sich dann einen unnützen Sieg gegen Houston erspart. Dass als Bonus auch noch Detroit einen Sieg feiert, der ihnen bei 15 Versuchen wahrscheinlich wirklich nur ein Mal gelingt, ergibt einen satten Bonus in Form der Draft-Reihenfolge. Dort sind die Jaguars jetzt nämlich die neue Nummer eins.

2017 und 2018 haben die Cleveland Browns in zwei aufeinanderfolgenden Drafts als erstes Team gepickt. Myles Garrett und Baker Mayfield hießen die Auserwählten. Zumindest bei Mayfield kann man natürlich diskutieren, aber niemand wird bestreiten, dass es bei den Browns seither aufwärts ging - so mühsam die laufende Spielzeit auch ist.

5.) Ganz ehrlich, wie schon vor Wochen vor allem am Beispiel der Chargers angesprochen, taugt mir der Trend zu mehr Mut bei vielen Head Coaches. Vierte Versuche werden immer munterer ausgespielt - teilweise egal wo am Feld. Alles schön.

Im Grunde genommen finde ich auch John Harbaughs Zugang, nicht per Extrapunkt die Verlängerung zu suchen, sondern per Zweipunkter auf den Sieg zu gehen, nachvollziehbar. Gerade gegen Aaron Rodgers schaust du, dass du ihm nicht in einer Overtime gegenüberstehst. Das ist schon zu kapieren.

Aber: Wenn derselbe Gedanke zwei Mal binnen drei Wochen in langen Gesichtern ob einer Niederlage mündet, kann man es nicht kritiklos hinnehmen. Schließlich ging dieses Gedankenspiel schon zwei Wochen vorher gegen Pittsburgh nicht auf. Manchmal ist der konservativere Zugang vielleicht doch der schlauere.

6.) Vielleicht doch Cooper Kupp als MVP, hm?

7.) Ich nehme an, ich bin nicht der einzige, der die Denver Broncos einen guten Quarterback entfernt von einem absoluten Spitzenteam sieht. Ob Deshaun Watson, Russell Wilson oder Aaron Rodgers - ich denke, die Jagd nach einem wirklich großen Namen wird eine intensive sein in Colorado. Allzu viel Überzeugungsarbeit muss man womöglich nicht leisten. Der Roster ist einer, den man schon schmackhaft machen kann.

8.) Das Umfrage-Bestellungs-Tool wurde letzte Woche von ganz aufmerksamen Lesern enttarnt :-) Hier geht so etwas ohne juristische Fragezeichen und ihr bekommt auch noch eure eigenen korrekten Zahlen präsentiert. So wie in der Frage nach dem Nummer-1-Seed in jeder Conference.

In der AFC wird eurer Meinung nach Kansas City den Heimvorteil haben - satte 55 Prozent haben dies schon vergangene Woche vorhergesagt. Es folgt New England mit 32 Prozent.

Auch in der NFC ein ziemlich deutliches Bild: Für 46 Prozent hat Green Bay die Nase vorne. Ob immer noch 39 Prozent an Tampa Bay glauben?

So, nun noch mal zu Russell Wilson. Mich würde die Note interessieren, die ihr ihm für seine bisherige Saison gebt - bitte tatsächlich vor allem seinen Leistungen und nicht überwiegend den Begleitumständen in Seattle, auch wenn sich dies nicht gänzlich auseinanderdividieren lässt.

Der gute Herr kommt bisher - bei drei versäumten Spielen - auf 16 TD-Pässe bei nur 5 Interceptions, 2458 Passing-Yards und einem erlaufenen TD. Die Marke von 300 Passing-Yards konnte er nur in einem Spiel übertreffen, dafür leistet er sich kaum Ballverluste - neben der geringen Anzahl an Interceptions hat er auch noch kein Fumble zu Buche stehen. Wie bewertet man all das?




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