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User Endzone: Wer kann die Eagles schlagen?

Episode #14: Moral der Broncos. Der Retter der "QB-losen" Ravens. Lions in die Playoffs? Mayfield "from zero to hero". Brock Purdy vs. Tom Brady.

User Endzone: Wer kann die Eagles schlagen? Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch nach Week 14 in der NFL gibt es viel zu besprechen.

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 14: "floreich1108" und "MatB".

<<<Das "Archiv" der User Endzone>>>

USER MATB:

Week 14 ist vorüber und es gibt wieder so viele Geschichten zu erzählen. Einige klare Siege, einige Siege, die so vorhersehbar waren, aber auch Siege, mit denen so keiner gerechnet hat. Genau das macht jeder Spieltag in der NFL aus. Jeder kann jeden schlagen, es kommt immer auf den Tag drauf an und wie gut man sich vorbereitet hat. Mit nur 90 Prozent ins Spiel zu gehen, kann gleich mal nach hinten los gehen.

Denver Broncos (3-10) vs. Kansas City Chiefs (10-3) 28:34

Zum Game of The Week hätten es schon einige schaffen können. Lions – Vikings hat Kollege floreich1108 gewählt. Für mich kam auch Texans @ Cowboys und Chiefs @ Broncos in die engere Auswahl, wobei ich mich schlussendlich für die Chiefs und Broncos entschied.

Dass die Chiefs in der User Endzone desöfteren positiv vorkommen, ist klar, wenn man einen Mahomes und Kelce in seinen Reihen hat.

Auch die Broncos sind schon desöfteren vorgekommen, jedoch nicht in den positiven Rubriken, sondern eher als Loser of the Week.
Diese Woche sind für mich beide Gewinner, sowohl die Chiefs, die ihr Spiel gewonnen haben, wie auch die Broncos, die endlich mal, die von ihnen erwartete Leistung auf den Platz bringen konnten.

Das Spiel begann, wie von jedem erwartet, 35 Yard Field Goal Chiefs, Punt der Broncos, 45 Yard Field Goal der Chiefs, Punt der Broncos, Touchdown der Chiefs durch McKinnon, Punt der Broncos, Touchdown der Chiefs durch McKinnon, Pick Six durch die Chiefs in Form Willie Gay und so stand es 4:43 vor der Halbzeit, 27:0 für die Chiefs.

Ich dachte echt nicht, dass das Spiel ein solche Geschichte schreiben wird, sondern dass die Broncos wieder die nächste extreme Pleite einfangen.

Doch weit gefehlt, die Broncos kämpften sich zurück ins Spiel und machten es den Chiefs echt schwer. Beim nächsten Drive der Chiefs war nach 2 Versuchen Schluss, LB Josey Jewell mit seiner ersten Interception des Tages, und Wilson fand zum ersten Mal an diesem Tag Jerry Jeudy in der Endzone.

Dem nicht genug konnten die Broncos in Form von CB Patrick Surtain Mahomes ein weiteres Mal den Ball abnehmen. Nach der Interception waren noch 1:10 Minute auf der Uhr.

Für die Broncos und Wilson normalerweise ein Problem. Doch nicht an diesem Tag, nach 57 Sekunden und 60 Yards war es wiederum Jerry Jeudy, der einen Pass von Wilson fing. So stand es nur noch 27:14 zur Halbzeit.

Gleich nach der Pause verkürzten die Broncos nach 2 Minuten durch Wilson und Marlon Mack auf 21:27. Das Spiel war auf einmal wieder spannend.

Wer jetzt dachte, die Chiefs ziehen wieder davon, der irrte. Beide Defenses hielten gut. Zum Ende des 3. Viertels brachten die Chiefs und Mahomes wieder einen guten Drive zustande mit einem Touchdown am Ende.

Die Antwort der Broncos folgte gleich im nächsten Drive, Jeudy die Dritte an diesem Tag. Diesmal nicht von Wilson, der musste verletzt raus, sondern von Brett Rypien. Der Endstand war hergestellt, doch die Broncos hatten noch ihre Chance.

LB Josey Jewell mit seiner 2. Interception gegen Mahomes an diesem Tag, doch die Broncos konnten diesen Drive nicht zu Ende bringen, Rypien leistete sich auch eine Interception.

Die Chiefs kontrollierten durch Pacheco die Uhr und spielten es nach Hause.

Ein Sieg für die Chiefs, der zu erwarten war, aber nicht so wie das Spiel verlaufen ist. Die Broncos haben leider eineinhalb Viertel verschlafen. Man stelle sich vor, die Broncos können ein ganzes Spiel so durchziehen, nicht nur zweieinhalb Viertel. Mit so einer Leistung sind sie auf dem richtigen Weg, für die neue Saison, auf dieser Leistung ist definitiv aufzubauen.

Jacksonville Jaguars (36:22-Sieg gegen Tennessee Titans)

Vorige Woche hätte ich mir schon gedacht, dass die Jacksonville Jaguars als Team der Woche möglich wären, doch es war eine herbe Klatsche gegen die Detroit Lions, jene Detroit Lions, welche 5 ihrer letzten 6 Spiele gewinnen konnten, floreich1108 geht näher auf das Lions-Game ein.

So wie die Lions konnten auch die Jaguars diese Woche überraschen, mit einem so klaren Sieg gegen die Tennessee Titans und King Henry.

Einzig im ersten Viertel war es ein ausgeglichenes Spiel. Anschließend war es eine durch und durch tolle Leistung, sowohl Offense, wie auch Defense wie auch Special Teams. Zur Halbzeit stand es 20:14 für die Jaguars.

Derrick Henry hatte zur Halbzeit 118 Rushing Yards und einen Touchdown. Viele dachten sich, das könnte ein 200 Yards Spiel von ihm werden, doch weit gefehlt, in den weiteren beiden Quarter schaffte Henry ganze 3 Yards und ein Fumble – es spiegelt die gesamte Leistung der Titans wider. Nicht nur, dass sie in der Offense keinen Fuß auf den Boden brachten, schafften sie es auch nicht, die Offense der Jaguars rund um Trevor Lawrence einzudämmen.

Coach Mike Vrable hatte deutliche Worte nach dem Spiel.

Die Jaguars konnten jeden ihrer Drives im 2. und 3. Quarter in Punkte ummünzen, 26 der 36 Punkte konnten die Jaguars und Lawrence da erzielen. Vor allem aber waren es unbeantwortete Punkte. Erst als das Spiel schon verloren war, konnten die Titans nochmals anschreiben, zu spät.

Trevor Lawrence hatte am Ende des Tages 368 Passing Yards, davon 162 Yards zu Evan Engram, der auch 2 Touchdowns fing. Lawrence feierte 3 Passing Touchdowns und einen Rushing Touchdown, mit einem Quarterback Ranking von 121,9.

J.K. Dobbins (RB - Baltimore Ravens - 15 Carries, 120 Rushing Yards, 1 Rushing TD, Avarange per Rush 8 Yards)

Trevor Lawrence hatten wir ja bereits im vorigen Abschnitt, auch Evan Engram haben wir bereits erwähnt. Ich habe mich hier für J.K. Dobbins entschieden.

Jener J.K. Dobbins, der mithalf, das Spiel für die „QB-losen“ Ravens gegen die Pittsburgh Steelers doch noch zu gewinnen. Warum QB-los? Weil nach Jackson auch Huntley im 3. Quarter ausfiel, under Center war anschließend ein undrafted Free Agent, Anthony Brown. Am College spielte er in Oregon.

J.K. Dobbins konnte im vorletzten Drive die Ravens wieder in Field Goal Reichweite bringen und somit die Führung auf 16:7 auszubauen.

Ganze 15 Mal bekam J.K. Dobbins bei seiner NFL Rückkehr den Ball, dabei konnte er ganze 120 Yards zurücklegen, das ergibt 8 Yards pro Versuch, jeder Running Back würde sich über solche Stats mehr als freuen. Dazu schaffte er es auch ein Mal in die Endzone, zum einzigen Touchdown der Ravens an diesem Tag.

Sein Pedant auf der RB-Position der Ravens, Gus Edwards, bekam 13 Mal den Ball und schaffte „nur“ 66 Yards.

Daran sieht man auch, wie wichtig Dobbins für die Ravens ist. Das letzte Mal war er in Woche 8 active, seitdem fiel er mit einer Knieverletzung aus.

Bei seiner Rückkehr schaffte er es gleich über 100 Yards, neben ihm gelang das nur Kenyan Drake als RB der Ravens in dieser Saison. Lamar Jackson hatte heuer auch erst 2 over 100 Yards Rushing Games. Mit Dobbins haben die Ravens wieder einen ihrer gefährlichen Spieler zurück, mit ihm haben sie wieder eine Option mehr.

Miami Dolphins (17:23-Niederlage gegen die Los Angeles Chargers)

Was für letzte Wochen der Miami Dolphins und Tua Tagovailoa. Vor 2 Wochen standen sie noch bei 8-3 und an der Spitze der AFC East. Viele schwärmten von dem so dynamischen Passspiel der Dolphins rund um QB Tagovailoa und den beiden Speedster WR Tyreek Hill und Jaylen Waddle.

Mindestens einer von beiden war fast jede Woche für über 100 Receiving Yards gut. Auch Tua machte in dieser Offense eine gute Figur.

Nun 2 Wochen später ist jetzt nicht alles schlecht, doch während die Dolphins die Spiele bei den 49ers und Chargers verloren, konnten die Bills zwei unrühmliche Siege einfahren und sind nun eben diese zwei Siege vor den Dolphins und führen nicht nur die AFC East sondern die gesamte AFC an.

Sicherlich, gegen die 49ers kann man schon mal verlieren. Die Art und Weise war es für mich, die mir als Dolphins Fan etwas Sorgen bereiten würde. Die Dolphins haben aus meiner Sicht keinen Plan B. Kein Laufspiel oder kurze Pässe, mit beiden können sie nicht wirklich ihr Spiel durchziehen und gewinnen. Waren es gegen die 49ers noch die zwei Interceptions von Tua, welche das Spiel schlussendlich so deutlich in Richtung San Francisco kippen ließen. Vorige Woche noch mit 295 Passing Yards und 2 Touchdowns dazu Hill mit einem über 100 Yards Game.

All dies sucht man diese Woche vergeblich. Tua schaffte gerade mal 10 komplette Pässe bei 28 Versuchen für 145 Yards und einen Touchdown. Hill und Waddle kamen bei 6 Receptions gemeinsam mal über die 100 Yards (112 Receiving Yards, 1 Touchdown).
Die Chargers Defense hatte ihren Spaß mit der Dolphins Offense. Eine Chargers Defense, die vor der Saison viele auf dem Zettel hatten, jedoch bisher nicht abliefern konnte.

War es ein Strohfeuer oder hat diese endlich zu ihrer Identität gefunden, oder war das Spiel einfach wie zugeschnitten für die Chargers, die ihre Problemzone gegen den Lauf haben. Eben jenes Running Game, über welches die Dolphins nicht verfügen. Ich dachte mir mit Jeff Wilson könnten sie hier einen Schritt nach vorne machen und ihrem Spiel mehr Facetten geben, doch bisher war da nicht viel.

Das eigentliche Problemkind ist aber die Defense, die im Vorjahr so hoch gelobt wurde. Sie können ein Spiel nicht eng gestalten, wenn die Offense mal nicht so ins Laufen kommt. Chargers QB Herbert konnte passen, wie es ihm gefiel. 367 Yards waren es am Ende für ihn. 208 davon zu seinen beiden Lieblingsreceivern, dem wiedergenesenen Mike Williams und Keenan Allen.

Kommende Woche steht das letzte Auswärtsspiel dieses schwierigen Triples bei den Buffalo Bills an. Sollten sie auch dieses Spiel verlieren, wird’s nichts mit dem Division Titel, die Playoffs traue ich ihnen nach wie vor zu.

Die letzten Spiele, zu Hause gegen die Packers, anschließend bei den Patriots und am letzten Spieltag gegen die Jets – mindestens zwei Siege sollten dann da schon drinnen sein.

Was meint ihr, bin ich zu hart zu den Dolphins?

USER FLOREICH1108:

Detroit Lions (6-7) vs. Minnesota Vikings (10-3) 34:23

In dieser Woche habe ich das Duell der Detroit Lions gegen die Minnesota Vikings als Game of the Week aufgegriffen, da es (wie immer bei den Vikings) ein sehr unterhaltsames Spiel war und einige Fragen aufwirft. Die Lions empfangen ihren Divisions-Rivalen im Ford Field. Während die Vikings ihren Playoff Platz bereits in Greifweite haben, müsste den Lions ein Run gelingen, um sich noch für die Playoffs zu qualifizieren.

Das Spiel startete zügig mit einer misslungen 4th-Down-Conversion der Vikings in der eigenen Hälfte. Die Lions rund um Goff nutzten diesen Turnover eiskalt aus und bestraften die Vikings mit einem sehenswerten 45 Yard Touchdown. Die Vikings konterten über Cook und konnten das Spiel ausgleichen.

Die folgenden Drives endeten auf beiden Seiten mit Punts, bis Kalif Raymond ein Punt-Return bis in die Hälfte der Vikings gelang. Diese gute Feldposition nutzte Goff mit einem 48-Yards Pass auf D.J. Chark zur 14:7-Führung. Im folgenden Drive der Vikings fumbelte Dalvin Cook den Football knapp vor der Endzone, wodurch die Lions mit 14:7 in die Kabine gehen konnten.

Im ersten Drive der zweiten Hälfte konnten die Lions die Vikings schnell stoppen. Auch auf Seiten der Lions sah es nach einem schnellen Stopp aus, doch durch einen gewagten „Fake-Punt“ tief in der eigenen Hälfte hielt man den Drive am Leben und konnte diesen zum 21:7 vollenden. Die Vikings konnten in weiterer Folge zwar auf 21:14 verkürzen, jedoch gelang es den Lions immer wieder Antworten auf die Punktgewinne der Vikings zu finden. Somit endete das Spiel unerwartet deutlich mit 34:24 für die Detroit Lions.

Durch dieses Spiel sind die Playoff Chancen der Lions weiterhin intakt und die Vikings müssen sich die Frage stellen, ob ihr momentaner Record von 10-3 ihre wirkliche Qualität widerspiegelt. Zu erwähnen: Justin Jefferson stellte zwar mit 223 Receiving Yards einen neuen Franchise Rekord auf, wäre aber sicherlich lieber als Sieger vom Platz gegangen.

Philadelphia Eagles (48:22-Sieg gegen die New York Giants)

Bei den Philadelphia Eagles stellte sich die gesamte NFL-Community lange die Frage: Sind die Eagles wirklich so gut, oder profitiert man von schwachen Gegnern und Spielglück? Die Giants sind hier sicherlich kein idealer Gradmesser, doch man spielte am Sonntag gegen ein solides Team mit einer passablen Defense.

Und dieses Team hat man an allen Ecken und Enden dominiert. Die Defense der Eagles zeigte abermals ihre Qualität und hielt das Running-Game der Giants mit lediglich 123 Yards in Schach und konnte zusätzlich 7 Sacks erzielen. Die Offense rund um MVP-Kandidat Jalen Hurts spielte groß auf, generierte 437 Yards, 184 davon durch die Luft und 253 Yards im Run-Game.

Durch diese Leistungen führten die Eagles zur Pause bereits mit 24:7 und konnten dieses Ergebnis in der zweiten Hälfte locker zu einem 48:22 Sieg ummünzen. Durch diesen Sieg konnte man als erste Mannschaft der NFL einen Playoff Platz fixieren, wodurch man sich nun darauf fokussieren kann, den Number-1-Seed abzusichern.

Durch diese herausragende Leistung auf beiden Seiten des Balles und teilweise exzellent ausgeführten Spielzügen, sind die Eagles wieder einmal ein völlig verdientes Team of the Week. Es scheint fast so, als hätte sie die Niederlage gegen die Washington Commanders beflügelt und aufgezeigt, welche Fehler sie nicht machen dürfen. Die Frage, die sich stellt: Wer kann in der NFC die Eagles schlagen?

Baker Mayfield (QB – Los Angeles Rams – 22/35, 230 YDS, 1 TD-Pass, 10 Rushing-Yards)
 
Baker Mayfield fällt ganz klar in die Kategorie „from zero to hero“ und das innerhalb weniger Tage.

Mayfield wurde zu Saisonbeginn von den Browns aussortiert und versuchte sich infolgedessen mit mäßigem Erfolg bei den Carolina Panthers, von welchen er nach Week 13 auch entlassen wurde. Durch den Ausfall von Rams Quarterback Stafford, bei dem auch Gerüchte über ein Karriereende aufgekommen sind, unterschrieb Mayfield bei den Rams.

Vor dem Thursday-Night-Game der Rams gegen die Raiders wurde noch gezweifelt, ob Mayfield überhaupt zum Einsatz kommen würde, da er nur etwa 48 Stunden hatte, um mit dem Team zu trainieren und das Playbook zu lernen.

Trotz dieser widrigen Umstände stand Mayfield als Starter am Feld und führte die Rams durch das Spiel. Natürlich wurde das Playbook stark gekürzt und die Rams agierten großteils über den Lauf. Trotzdem gelang es Mayfield, wie ein sehr passabler Quarterback auszusehen, und brachte es schlussendlich auf 230 Passing Yards und einen Touchdown.

Genau jener Touchdown macht ihn auch zum Player of the Week. Bei einem Rückstand von 10:16 und 1 Minute und 20 Sekunden auf der Uhr, führte Mayfield die Rams Offense über das Feld und vollendete 10 Sekunden vor Schluss mit einem Pass auf Van Jefferson den 98-Yards-Drive zum Sieg.

Tampa Bay Buccaneers (7:35-Niederlage gegen die San Francisco 49ers)

Es ist schon fast mühselig, aber wieder einmal fällt hier die Wahl auf die Tampa Bay Buccaneers.

Zwar stand mit den San Francisco 49ers ein sehr starker Gegner auf dem Feld, gegen den man auch einmal verlieren kann, aber die Art und Weise wie Tom Brady und Konsorten unter die Räder kamen, ist eines potenziellen Playoff-Kandidaten nicht würdig.
Im Spiel bekamen die Bucs weder auf der defensiven Seite Zugriff auf Mr. Irrelevant Brock Purdy und Christian McCaffrey, noch gelang es der Buccaneers Offense zumindest Nadelstiche gegen eine der besten Defenses der Liga zu setzen.

Durch diese Kombination gingen die Buccaneers in diesem Spiel völlig unter und lagen bereits zur Halbzeitpause mit 0:28 zurück. Dieser Rückstand vergrößerte sich in Halbzeit 2 zwischenzeitlich auf 0:35, ehe man mit einem Touchdown noch Ergebniskorrektur zum 7:35-Endstand betreiben konnte.

Tom Brady verlor somit in seiner 23. NFL-Saison das erste Mal gegen einen Rookie QB bei dessen Starter-Debüt, und warf dabei zusätzlich zwei Interceptions. Wenn man diversen Gerüchten glauben schenken darf, hat Brady damit vielleicht ein paar Sympathiepunkte bei seinem zukünftigen Arbeitgeber sammeln können.

Alles in allem sind die Buccaneers in diesem Spiel kläglich gescheitert. Aufgrund der schwachen Division sind die Playoffs trotzdem wahrscheinlich, jedoch wird man mit solchen Leistungen in den Playoffs nicht viel Land sehen.


PETER ALTMANN:

1.) Wir haben ihn zwar schon letzte Woche als Cover-Helden gefeiert, aber die Performance von Brock Purdy verdient eine weitere Erwähnung. Die Story des Mr. Irrelevant alleine ist ja schon zu gut, und dann beim ersten Start gegen einen gewissen Tom Brady bei dessen „Rückkehr“ zu seinem Lieblingsteam der Jugend so abzuliefern, garantiert zumindest, dass er für seine Enkel einmal eine recht lässige Anekdote parat hat.

Seinen Papa hat er dabei zu Tränen gerührt, was wirklich herzerwärmend war. Und Co-Kommentator Greg Olsen angesichts der „Purdiiiiie“-Rufe an den Film-Klassiker „Rudy“ erinnert (kennen hoffentlich eh alle, oder???)

Aber viel mehr heißt es auch noch nicht, ohne den Märchen-Spielverderber spielen zu wollen. Auch Purdy wird nicht um Rückschläge herumkommen – der Umgang mit selbigen wird seine Karriere definieren.

Und noch eine Anmerkung zu den San Francisco 49ers: Bei Deebo Samuel scheint man ja noch mal Glück im Unglück gehabt zu haben. Ich denke, das oftmalige Verletzungspech der Kalifornier lässt sich schon auch mit dem extra-intensiven System erklären. Manchmal ist es aber auch selbst provoziert – bei Trey Lance konnte man diesen Eindruck bekommen, bei Deebo hat man nun ebenfalls unnötig riskiert. Legende Jerry Rice fand dies zumindest:

2.) Hmm. Hmmmmmm. War dies einfach nur ein Trap Game für die Dallas Cowboys? Ein Match, das man im Schonmodus mitnehmen wollte? Sind die Houston Texans in Wahrheit gar nicht mal so schlecht? Oder haben sie nur in innertexanischen Derbys richtig Bock? War es den Texans am Ende gar nicht mal so Unrecht, dass sie doch noch verloren haben, auch wenn sie nicht wussten wie, weil sie ihren Nummer-1-Pick im Draft 2023 nicht gefährden wollten? Haben sie sich deshalb bei ihren Goalline-Versuchen, mit denen sie alles klar machen hätten können, eher patschert angestellt? War es für Dallas ein Weckruf zur rechten Zeit?

Meine Meinung: Alles halb so schlimm. Solche „Pflichtsiege“, in denen man als Favorit nicht so souverän ausschaut, kommen vor. Dass sich Houston samt Zwei-QB-System in diesem Derby von der besseren Seite präsentieren wollte, ist nachvollziehbar – mal abgesehen davon, dass sich diverse Spieler, die bald auf dem freien Markt landen werden, noch präsentieren wollen.

3.) Die Carolina Panthers haben übrigens drei ihrer letzten vier Spiele gewonnen – und hey, dieser Sieg in Seattle ist schon einiges wert, da es für die Seahawks um jede Menge ging. Sam Darnold wird doch nicht drauf und dran sein, seine Karriere zu retten?

Tampa Bay schwächelt. Atlanta tauscht den QB. RGIII denkt womöglich zurecht laut:

4.) Als ob es bei den Arizona Cardinals noch eines Rückschlags bedurft hätte, ist der wahrscheinliche Kreuzbandriss von Kyler Murray natürlich ein Wahnsinn. Es ist ihm zu wünschen, dass der Heilungsverlauf ein pünktlichen Start in die kommende Saison zulässt – gerade bei seiner Spielweise sollte man wenig riskieren.

„mundafinga“ lässt ja immer wieder durchblicken, dass zumindest ein neuer Head Coach anstelle von Kliff Kingsburry nicht die schlechteste aller Ideen wäre. Mein Bauchgefühl vermutet Ähnliches. Man möge zumindest Kylers Verletzung(en) nicht als Ausrede nehmen, wenn die Saison analysiert wird.

5.) 69 Prozent von euch waren vergangene Woche der Meinung, dass die Verpflichtung von Baker Mayfield für die Los Angeles Rams keinen Sinn macht. Dem hätte ich mich angeschlossen. Der erste Eindruck widerlegt die Einschätzung natürlich, aber erste Eindrücke und endgültige Urteile schließen sich gegenseitig ja eher aus.

Ich persönlich wünsche Mayfield, dass er – ob in L.A. oder woanders - Konstanz in seine Karriere bekommt, gerade von Coaching-Seite her. Es soll auch in der Vergangenheit schon Einser-Picks gegeben haben, die Jahr für Jahr mit neuen Coaches und somit neuen Ideen und System konfrontiert waren und erst dann besser abgeliefert haben, als sich diesbezüglich die Situation beruhigte.


Diese Episode ist mit der rhetorischen Frage zu den Eagles betitelt. Machen wir doch eine echte Frage daraus. Wer kann Philly in der NFC am Super-Bowl-Einzug stoppen?

Das wäre die aktuelle Setzliste in den Playoffs:

Von Detroit entzauberte Vikings? Die 49ers mit ihrem Rookie-Mr.Irrelevant? Die gerade von diesem Rookie zerstörten Buccaneers? Beinahe von Houston blamierte Cowboys? Washington, das die Eagles heuer ja tatsächlich schon besiegt hat? Soeben vor Heimpublikum von den Eagles vorgeführte New York Giants?

Und ja, es sind – gerade in der NFC South – noch weitere Teams im Playoff-Rennen, eigentlich bis auf Chicago am Papier noch jedes NFC-Team. Ich belasse es mal bei folgenden beiden:

Den soeben von den Carolina Panthers gerupften Seattle Seahawks und den sich ja tatsächlich in Traumform befindlichen Detroit Lions.



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