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User Endzone: Schade um die starke Saison von Raimann

Episode #18: Eine zusätzliche Kategorie für Belichick! Packers als Überraschung des Jahres. Jacksonville läuft die Zeit davon. Etwas Liebe für Kicker!

User Endzone: Schade um die starke Saison von Raimann Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch in der NFL-Saison 2023 gibt es viel zu besprechen, speziell nach Week 18.

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 18: "marver711" und "sportfan1990"

<<<Das "Archiv" der User Endzone>>>

SPORTFAN1990:

Indianapolis Colts (9-8) vs. Houston Texans (10-7) 19:23

Es war das einzige Game an diesem Wochenende, in welchem das Motto "Win or go home" für beide Teams galt. Beide Mannschaften standen bei 9-7-Siegen und das Siegerteam war fix in den Playoffs. Entweder auf Platz 4, als Sieger der AFC South. Oder als Nummer 6 bzw. 7 in den Wild Card Playoffs. Das Verlierer-Team war zu 100 % eliminiert aus dem Playoff-Rennen.

Das Spiel hatte somit den Charakter eines Playoff-Games. Vor allem sind aber auch beide Teams positive Überraschungen in diesem Jahr. In der vergangenen Saison waren die Texans das zweitschlechteste Team und die Colts das viertschlechteste Team der NFL.

Kurz noch zu unserem österreichischen Aushängeschild Bernhard Raimann. Er spielte eine sehr starke Saison und war vor Spieltag 18 laut PFF der zweitbeste Left Tackle der NFL, der mehr als 50% der Snaps gespielt hatte. Ja, das ist die Position, die seit dem Hollywood-Film "Blind Side" eine noch gewichtigere Rolle im Bewusstsein der Zuschauer und eventuell der Verantwortlichen bekommen hat. Bei einem Sieg der Colts wäre es das erste Mal in der Geschichte der NFL, dass ein Österreicher – außerhalb der Special Teams – am Spielfeld eines Playoff-Spiels stehen würde.

Die Colts legten los mit einem rund sechs Minuten Drive, der mit einem 38 Yard Field Goal endete. Danach folgte die Antwort der Texans, die in dieser Saison zum allerersten Mal nicht am Sonntag im 19 Uhr Slot (mitteleuropäischer Zeit) gespielt haben. Und der erste Spielzug hatte es in sich.

C.J. Stroud, Nummer 2 Pick des Drafts 2023 katapultierte den Ball unter Druck über 60 Air-Yards genau in die Hände von Nico Collins. Insgesamt wurde es ein 75 Yard Touchdown Pass. Somit gingen die Texans nach 9 Sekunden zum ersten Mal an diesem Abend in Führung. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass ein Team mit dem ersten offensiven Spielzug einen Touchdown erzielt hatte – der perfekte Zeitpunkt für die Houston Texans.

Danach avancierte das Spiel immer mehr zu einer Defense-Schlacht. Beide D-Lines stoppten zunächst gut den Run und verhinderten weitere Big Plays. Hervorzuheben ist Cameron Johnston, der Punter der Texans, der am Samstag sechsmal punten musste und dies für 298 Yards Raumgewinn tat. Der längste Punt war 62 Yards lang und vier Punts landeten innerhalb der gegnerischen 20 Yard Line – ein Punt wurde sogar an der 1 Yard Line der Colts von seinen Teamkollegen gefangen. Hier bleibt mir nur zu sagen: "Punters are people too!"

Zurück zum Spiel. Erst kurz vor der Halbzeit konnten die Texans den Ball wieder in die Red Zone der Colts befördern. Angeführt von Nico Collins, der eine überragende Partie (9 Receptions, 195 Yards, 1 Touchdown) gespielt hatte. Den Touchdown Pass Nummer 2 von Stroud konnte aber Andrew Beck aus einem Yard fangen – 14:3 für die Texans. Im folgenden Two Minute Drive konnten die Colts das Spiel noch mit dem zweiten Field Goal des Abends von Matt Gay verkürzen. Er verwandelte ein 52 Yard Field Goal zum 6:14-Pausenrückstand aus Sicht der Colts.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Stopp der Defense der Colts und einer passenden Antwort ihrer Offense. Jonathan Taylor erzielte über 49 Yard den ersten Touchdown der Colts an diesem Abend. Man sagt oft, dass Football etwas mit Schach zu tun hat. Achtet mal beim Video darauf, wie die Defense die Offensive überraschen will.

Und habt ihr es gesehen? Richtig, die Defense kam mit einem Safety Blitz. Wenn es ein Pass gewesen wäre, dann hätte dieses Play den Erfolg gehabt, dass der Defensive Tackle sehr schnell durchgekommen wäre. Da es aber ein Run Play war, öffnete sich rechts von der Line ein großer Gap. Diesen sah Taylor und nun hatte er den Middle Linebacker im 1 vs 1 vor sich. Diesen ließ Taylor ohne Probleme aussteigen. Da die beiden Receiver normale Pass-Routen gelaufen sind, wurde so auf der linken Seite der Cornerback auch aus dem Spiel genommen und Taylor hatte auf der zweiten Ebene der Defense noch zusätzlich Pierce als Vorblocker.

Aufgrund des Blitzes gab es auf Seiten der Texans nur mehr einen Safety. Um diesen kümmerte sich Pierce und somit war der Weg frei für den Touchdown von Taylor. Diesen Schach-Spielzug hat die Offense der Colts ganz klar gewonnen. Im Anschluss des Touchdowns riskierten die Colts eine Two-Point Conversion. Diese war auch erfolgreich und somit stand es nach fünf Minuten im dritten Viertel 14:14.

Houston ging nach einem 51 Yard Field Goal zum zweiten Mal am Abend in Führung. Aber wieder konnten die Colts ausgleichen. Zu Beginn des vierten Viertels erzielte Matt Gay ein 35 Yards Field Goal zum 17:17. Danach folgte der Drive des Abends. Die Texans spielten 12 Plays über 73 Yards in 7:13 Minuten und beendeten diesen mit einem 3 Yard Touchdown Run von Devin Singletary. Fairbairn verschoss den Extrapunkt und somit keimte im Lucas Oil Stadium wieder Hoffnung auf.

Die Colts arbeiteten sich nach vorne bis in die Red Zone der Texans. Bei 1:06 min war die spielentscheidende Situation. Bei 4th & 1 an der 15 Yard Line gaben sie nicht Taylor den Ball, nein dieser war nicht mal am Feld. Sein Backup Tyler Goodson, der erst 13 Runs und 6 Catches in der Saison hatte, stand am Feld. Nach dem Snap entschied sich Minshew schnell auf Goodson zu passen, warf diesen ein wenig in den Rücken und der Backup-RB konnte diesen fangbaren Ball nicht festhalten.

Somit Turnover on Downs und die Texans spielten mit der Uhr. Punter Johnston lief noch ins eigene Touchdown-Feld und verursachte eine Safety, damit noch mehr Zeit vergeht. Die einzige Chance der Colts war nur mehr ein Safety Punt-Return Touchdown. Der Return missglückte und somit gewannen die Texans mit 23:19. Schachmatt Colts.

Wir müssen weiterhin darauf warten, dass Bernhard Raimann ein Playoff-Spiel spielen darf. Aber auf diese Houston Texans darf man sich in den Playoffs freuen. Nun ist es ja auch schon fix, gegen wen sie in der nächsten Woche spielen dürfen. Nach der Pleite von Jacksonville (siehe unten) sind die Texans nun AFC South Champion und spielen im Wild Card Match gegen die Cleveland Browns. Das wird eine verdammt enge und coole Partie.

Pittsburgh Steelers (17:10 Sieg gegen die Baltimore Ravens)

Das war ein typischer Sieg der Pittsburgh Steelers. Defense, Defense, Defense – so lautet schon seit Jahren das Motto der Mannen aus der Stahlstadt. Am Samstag – es war das erste Spiel in Woche 18 – spielte auch noch das Wetter in Baltimore mit.

Bei Dauerregen war das offensive Spiel auf beiden Seiten gehandicapt – natürlich muss man erwähnen, dass Baltimore einige Starter schon für die Playoffs geschont hatte. Trotzdem ließ die Defense der Steelers nur 224 Total Yards zu und ebnete dadurch den Auswärtssieg.

Pittsburgh gewann gegen die B-Garnitur des Division Rivalen schlussendlich mit 17:10. Es war keine Glanzleistung, aber spielentscheidend war neben der starken Defense ein Big Play der Offense. Es stand zu Beginn des vierten Quarters 7:7. Diontae Johnson lief eine Wrap in-Route und nach einem idealen Pass von Quarterback Mason Rudolph konnte er unberührt für 71 Yards in die Endzone laufen.

Pittsburgh verwaltete dann in der restlichen Spielzeit die 7 Punkte-Führung und gewann das wichtige Auswärtsspiel. Dadurch, dass Jacksonville am Sonntag verlor, rutschten die Steelers noch als Nr. 7 Seed in die Playoffs und müssen nun auswärts in Buffalo ran. Da kann uns ein wildes Spiel erwarten.

Aber das größte Problem für Pittsburgh ist wohl die Verletzung ihres Star-Verteidiger T.J. Watt. Er musste das Spiel mit einem MCL Sprain zweiten Grades frühzeitig beenden. Ein MCL Sprain ist eine Zerrung des Innenbandes. Dabei gibt es drei unterschiedliche Grade. Watt erlitt den zweiten Grad – also ist zu vermuten, dass eine erhebliche Anzahl an Mini-Rissen im Band vorhanden sind und dadurch das Knie leichter instabil wird. Für die Playoffs ist er fraglich.

Die Zeit drängt nämlich, das Spiel gegen Buffalo findet schon am kommenden Sonntag um 19 Uhr (MESZ) statt.

Derrick Henry (RB, Tennessee Titans - 19 Runs, 153 Yards, 1 Touchdown)

Es war eine Vintage Derrick Henry-Vorstellung. Er erzielte mit 153 Yards seine beste Leistung in dieser eher für ihn enttäuschenden Saison. Am Sonntag schaffte King Henry zum 41ten-Mal ein 100+ Yard Spiel und steht nun alleine an der Spitze der Titans All Time List. Er überholte Earl Campbell, der damals für die Houston Oilers – Vorgänger der Titans – dies 40 Mal schaffte.

Der Vertrag von Henry läuft mit dieser Saison aus. Die kommende Offseason wird uns zeigen, ob das Spiel am Sonntag das letzte Spiel für die Titans-Legende gewesen ist. Vergangenen Donnerstag ist er 30 Jahre alt geworden – eine Altersgrenze, die nur wenige Running Backs aktiv in der NFL überstehen. Entweder bleibt er bei seinen Titans und baut seine Legacy weiter aus oder er geht – hoffentlich – zu einem Playoff-Contender und krönt seine Karriere eventuell mit einem Trip zu einer Super Bowl bzw. mit einem Sieg im Big Game.

Aber das klang schon verdammt viel nach Abschied!

Jacksonville Jaguars (20:28-Niederlage gegen die Tennessee Titans)

2021 verloren die Colts bei den schon eliminierten Jacksonville Jaguars und verspielten den sicheren Playoff-Einzug. 2022 scheiterten die Packers an den schon eliminierten Detroit Lions und verfehlten die Playoffs. In diesem Jahr sind es die Jacksonville Jaguars. Sie verloren gegen die Titans, die in dieser Saison nur sechs Siege feiern konnten.

Könnt ihr euch noch erinnern, es war Montag der 4. Dezember 2023. Nach Niederlagen der AFC-Konkurrenz hätte Jacksonville, die selbst bei einer Bilanz von 8-3 standen, mit einem Sieg gegen die Bengals, die ihrerseits ihr erstes Spiel ohne Joe Burrow absolvieren mussten, den Nummer 1 Seed in der AFC übernehmen können.

Was folgte war wohl einer der größten Überraschungen der Saison. Jake Browning spielte besser als Trevor Lawrence und dieser musste sogar im vierten Quarter verletzt vom Feld. Die Jaguars verloren die Partie nach Verlängerung. Seit diesem Spiel konnte man nur das Spiel in der vergangenen Woche gegen das schlechteste Team der Saison – Carolina Panthers – gewinnen. Insgesamt verlor Jacksonville nun fünf der letzten sechs Spiele und verpasste somit die Playoffs.

Seit der besagten Niederlage gegen die Bengals war Lawrence jede Woche angeschlagen bzw. musste sogar ein Spiel aussetzen und noch wesentlicher war wohl der Ausfall von Wide Receiver Kirk. Dies soll aber nicht als Ausrede gelten, sondern ist eine mögliche Erklärung für die etwas schwächere offensive Ausbeute.

Nun muss abgewartet werden, ob der Stuhl von Doug Peterson wackelt oder er noch einmal eine Chance in der nächsten Saison bekommt. Eines ist klar, Trevor Lawrence geht nächstes Jahr in seine vierte Saison und somit läuft sein Rookie-Vertrag bald aus. Auch er will bezahlt werden, somit läuft Jacksonville die Zeit mit einem billigen Quarterback davon.

ROOKIE IM FOKUS: DALTON KINCAID (Buffalo Bills)

Diese Woche habe ich mir schwergetan, dass ich einen Rookie finde, den wir noch nicht hatten. Somit habe ich mich für Dalton Kincaid entschieden. Der Tight End der Buffalo Bills war der 25. Pick im vergangenen Draft und somit auch der erste Spieler seiner Position, der vom Board ging.

Wenn man die ganze Saison hernimmt, steht er klar hinter Sam LaPorta von den Lions. Trotzdem kann man resümieren, dass seine erste NFL-Saison gut war. Tight End ist eine Position, wo Erfahrung immanent wichtig ist. Er verpasste nur ein Spiel und fing 73 Bälle für 673 Yards.

Gerade in den letzten zwei Wochen der Regular Season war Kincaid ein wesentlicher Bestandteil der Offensive der Bills. Nach 87 Yards in der vergangenen Woche, konnte er in dieser Woche 84 Receiving Yards verzeichnen. Mit dem neuen Ansatz der Bills, viel laufen zu wollen und auf Play Action Akzente zu setzen, könnte Kincaid in der Postseason ein wesentlicher Bestandteil der offensiven Formel der Bills sein.

HONORABLE MENTION: Bill Belichick (New England Patriots)

Heute gibt es eine zusätzliche Kategorie. In dieser wird ein Trainer geehrt, der eventuell am Sonntag sein letztes Spiel als Coach in der NFL gemacht hat. Bill Belichick muss hier in der NFL User Endzone mit einer Extra-Kategorie geehrt werden.

Hier die bisherigen Errungenschaften seiner Head Coach Karriere:

  • 24 Saisonen als New England Patriots Head Coach & GM (265-120 Winning Record – ohne Playoffs)

  • 301 Karriere-Siege als Head Coach (die drittmeisten aller Zeiten)

  • 6 Super Bowl Siege als Head Coach (die meisten Siege für einen Head Coach in der Geschichte der NFL)

  • 3x NFL Coach of the Year (2003, 2007, 2010)

  • 19 Saisonen in Folge mit einem positiven Record (zweitlängste Serie in der NFL Geschichte)

  • 31 Playoff Siege, 44 Playoff Spiele und 9 Super Bowl Teilnahmen (allesamt Zahlen, die kein anderer Coach vorweisen kann)

Und es gibt noch weitere Rekorde, die Bill Belichick erreicht hat. Gerüchte gibt es viele, in den nächsten Tagen werden wir schon mehr wissen, ob seine Karriere weiter geht oder beendet ist. Aber eines ist klar: Er ist eine lebende Coaching-Legende!

Zum Abschluss wünsche ich allen geile NFL-Playoffs – wie wir alle wissen, die beste Zeit im Football.

ALLE SPIELER DER WOCHE:

Week Spieler 1 Spieler 2
1 T.J. Watt Tyreek Hill
2 John Metchie III Mike Evans
3 Adam Thielen Keenan Allen
4 David Montgomery Damar Hamlin
5 Zack Moss Fred Warner
6 Trey Hendrickson Raheem Mostert
7 D'Onta Foreman National Tight End Day
8 Tyreek Hill DeAndre Hopkins
9 C.J. Stroud Joshua Dobbs
10 Geno Smith CeeDee Lamb
11 Jalen Ramsey Trevor Lawrence
12 Kyren Williams DaRon Bland
13 Nico Collins Antoine Winfield Jr.
14 Deebo Samuel Joe Flacco
15 James Cook Baker Mayfield
16 Breece Hall Matthew Stafford
17 Jordan Love CeeDee Lamb

ALLE VERLIERER DER WOCHE

Week Loser 1 Loser 2
1 Joe Burrow Chiefs-Receiver
2 Minnesota Vikings Denver Broncos
3 Chicago Bears Dallas Cowboys
4 Mac Jones New Orleans Saints
5 Sean Payton Buffalo Bills
6 Jimmy Garoppolo Chicago Bears
7 Washington Commanders Buffalo Bills
8 Chiefs-Receiver Jets und Giants
9 N"if"L Arizona Cardinals
10 New York Jets Offense Tennessee Titans
11 Bengals-Verletzungen Los Angeles Chargers
12 Brandon Staley Detroit Lions
13 New England Patriots Pittsburgh Steelers
14 Houston Texans Vikings und Raiders
15 Atlanta Falcons Los Angeles Chargers
16 Denver Broncos Jake Browning
17 Refs bei Cowboys-Lions Miami Dolphins

MARVER711:

Miami Dolphins (11-6) vs. Buffalo Bills (11-6) 14:21

So geht Division-"Finale"! Miami und Buffalo machten sich im direkten Duell den Sieg der AFC East – und somit den #2-Seed in den Playoffs – aus. Ein spannendes Spiel war also schon vorher angerichtet.

Die Bills hatten einen tollen Start in die Partie. Dolphins QB Tagovailoa suchte WR Hill in Double Coverage, der Ball landete bei den Bills, Interception. Die Bills marschierten daraufhin bis an die 5 Yard Linie. Dort wollte QB Allen den Ball unter Druck wegwerfen, warf diesen jedoch direkt in die Arme des Gegners, Interception. Wenige Minuten später kamen die Bills wieder in Ballbesitz und spielten einen 4. Versuch aus. Allen wollte etwas wieder gutmachen, warf jedoch einen furchtbaren Pass in die Arme des Dolphins Verteidigers, wieder Interception.

Die Dolphins konnten aus der Interception endlich die ersten Punkte machen und gingen mit 7:0 in Führung. Auch die Bills kamen nun ins Rollen und scorten dank eines großartigen TD Catches nach einem Tipped Pass im nächsten Drive. Die Dolphins gingen dank Hill mit 14:7 in die Halbzeit. 

Die Bills gaben jedoch nicht auf und drehten die Partie in der zweiten Halbzeit. Der Schlüssel dafür war ein Punt Return TD und gute Defense. Die Offense der Bills konnte dabei nicht wirklich überzeugen. Es reichte dennoch für einen wichtigen Sieg und somit den Einzug in die Playoffs. Die Bills treffen dort auf die Pittsburgh Steelers. Die Dolphins bekommen es mit Chiefs zu tun. Zwei hoffentlich spannende Partien!  

Green Bay Packers (17:9 Sieg gegen die Chicago Bears)

Für mich die Überraschung des Jahres!

Vor Beginn der Saison hätte ich ehrlich nicht damit gerechnet, dass die Packers um die Playoffs mitspielen oder diese gar erreichen könnten.

Der Start in die Saison verlief für die Packers auch denkbar schlecht. Mit 5 Niederlagen aus den ersten 7 Partien sprach auch sehr wenig für die Packers. Dank eines starken Endspurts konnten es die Packers doch noch schaffen. Angeführt wurden die Packers von Jordan Love, der eine gute erste Saison als Starter  ablieferte. Ergänzt durch ein starkes Laufspiel und einer guten Defense reichte dies aus.

Nun zum Spiel gegen die Bears: Die Defense der Packers lieferte ein richtig starkes Spiel und ließ keinen einzigen TD zu. Es reichte lediglich für 3 Field Goals für die Bears. Offensiv brachte es QB Jordan Love auf über 300 Passing Yards sowie 2 TD Pässe. Beide TD Pässe gingen dabei auf Rookie WR Dontayvion Wicks, der erneut auf sich aufmerksam machen konnte. Eine sehr souveräne Vorstellung der Packers!

Für die Packers geht es nun nach Texas zu einem sehr schweren Auswärtsspiel gegen die Cowboys. Wer weiß, vielleicht können sie ja dort auch überraschen.

Chase McLaughlin (Kicker, Tampa Bay Buccaneers - 3/3 Field Goals)

Mal wieder etwas Liebe für Kicker! 

Chase McLaughlin schoss die Buccaneers mit 3 Field Goals zum Sieg 9:0 gegen die Panthers. McLaughlin verwandelte somit diese Saison 29 von 31 Field Goals sowie alle 33 Extrapunkte. Wenn man berücksichtigt, dass die beiden vergebenen Field Goals geblockt wurden, hat McLaughlin diese Saison eine 100 Prozent Quote! Vor allem in den Playoffs könnte so ein verlässlicher Kicker Gold wert sein!  

Philadelphia Eagles (10:27 Niederlage gegen die New York Giants)

Die Niederlage ist eigentlich nicht so schlimm, da die Eagles bereits für die Playoffs qualifiziert waren. HC Sirianni schickte dennoch seine Starter aufs Feld, um die eigene Division zu gewinnen und ein vermeintlich leichteres Los in den Playoffs zu haben. Noch dazu sollten die Starter nach den letzten Niederlagen wieder etwas Selbstvertrauen für die Playoffs tanken. Der Plan ging jedoch gehörig nach hinten los.

Die Eagles Defense konnte die Giants nicht stoppen und die eigene Offense der Eagles fand nie wirklich in die Spur. Zur Pause stand es bereits 24:0 für die Giants und das Spiel war somit bereits frühzeitig entschieden. Die Eagles konnten zwar noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, verloren die Partie aber mit 27:10. 

Mit 5 Niederlagen aus den letzten 6 Spielen ist das eine denkbar schlechte Ausgangssituation für die Eagles. Zu allem Überfluss verletzten sich sowohl Star WR AJ Brown am Knie und QB Hurts am Finger. Beide sind zumindest fraglich für die Playoff Partie gegen die Buccaneers. Eine solche Leistung wird dort aber definitiv nicht ausreichen!

ROOKIE IM FOKUS: PUKA NACUA (Los Angeles Rams)

Sicher nicht die beste Partie, die Puka Nacua ablieferte. Mit den 41 Receiving Yards erreichte er dieses Jahr 1486 Receiving Yards und brach damit einen 63 Jahre alten Rekord für die meisten Receiving Yards als Rookie. Das alles als 5 Runden Pick!! Was für eine Leistung von Nacua! Man darf gespannt sein, was Nacua in den nächsten Jahren noch alles erreichen kann. 

ALLE ROOKIES IM FOKUS:

Week Rookie 1 Rookie 2
1 Zay Flowers Anthony Richardson
2 Puka Nacua Bijan Robinson
3 De'Von Achane Tank Dell
4 Puka Nacua C.J. Stroud
5 Brandon Aubrey Sam LaPorta
6 Jalen Carter Rashee Rice
7 Josh Downs Tyson Bagent
8 Jordan Addison Will Levis
9 Keaton Mitchell Tank Dell
10 Dawand Jones Jahmyr Gibbs
11 Tommy Devito Ivan Pace Jr.
12 Jayden Reed Byron Young
13 Will Anderson Brian Branch
14 Chase Brown Brandon Aubrey
15 Aidan O'Connell Sam LaPorta
16 Joey Porter Jr. Chris Rodriguez Jr.
17 Devon Witherspoon Bo Melton

PETER ALTMANN:

1.) Week 18 ist für mich immer ein wengerl eine bittersüße Angelegenheit.

Einerseits geht’s ja irgendwie erst jetzt so richtig los – Playoff-Football ist Playoff-Football, die fünfte Jahreszeit. Wenn’s das nicht schon geben täte, müsste man es erfinden. Andererseits ist es natürlich schade, dass für die Mehrheit der Franchises bereits der Urlaub begonnen hat.

Außerdem heißt es dann auch immer Abschied nehmen von der User Endzone in dieser Form – in den Playoffs ist sie stets ein wenig anders aufgebaut. Aber wir sind natürlich auch in den kommenden Wochen für euch da (wenngleich ich mich zumindest anfangs eher zurückhalte).

Das große DANKE folgt wie immer nach der Super Bowl, aber man kann schon auch zwischenzeitlich den Hut davor ziehen, wie es wieder einmal eine Saison lang geklappt hat, dass hier Woche für Woche diverseste Leute in der Freizeit den Laden schupfen. Ist mal jemand krank oder vergisst seinen Laptop in den Urlaub mitzunehmen, springen andere ein. Schon cool, dieses Endzone-Team!

Koordiniert wird das Ganze bekanntlich nicht von mir, sondern von "Chef-User" MatB. Bei ihm gibt es dieser Tage einiges zu feiern – darunter auch seinen Premieren-Sieg in der Touchdown-Tuesday-Memorial-Fantasy-Liga.

Es soll Wichtigeres geben im Leben, aber natürlich auch dazu herzlichen Glückwunsch – nachdem ich diesmal nicht deppert in den Playoffs gescheitert bin, sondern mein Draft eine einzige Gemeinheit war, kommt die Gratulation auch nicht zähneknirschend, sondern von Herzen :-) 

MatB ist übrigens als #6-Seed in die Playoffs gegangen. Auch im echten Football-Leben kann man nix ausschließen!

2.) Was uns hier mit jedem – und ich meine wirklich JEDEM – US-Experten vereint: So ganz genau wissma ja alle nicht, was passieren wird. Und das ist auch gut so! Das ist der Sport, wenn darüber diskutiert wird, wenn prognostiziert wird und zwischendurch dann mal auch die meisten komplett daneben liegen.

Weil’s so gut passt, ein Beispiel aus Week 18 der Vorsaison. Damals feierten die Houston Texans einen vermeintlich völlig unnötigen Sieg gegen die Indianapolis Colts, womit sie den Nummer-1-Pick im Draft „herschenkten“.

Der erste Reflex: Wie konnten sie nur?!?

Mit einem Jahr Abstand lässt sich sagen: Soooooooooo schlecht haben es die Texans mit dem #2-Pick und C.J. Stroud nicht getroffen. Sicher, sie hätten ihn natürlich auch an #1 wählen können. Aber wer weiß. Aus ihrer Sicht hatte schon alles seinen Sinn.

In der User Endzone Episode 18 der Saison 2022 lasen sich meine Zeilen zu dieser Thematik übrigens so – Wahnsinn, wie kurz das eigentlich her ist und wie weit weg es sich anfühlt, weil seither so viel passiert ist:

"Ganz ehrlich: Ich finde es köstlich, dass die Houston Texans den Einser-Pick noch "vergeigt" haben. Hier wurde einem Solala-Ownership von Coaches und Spielern das Supperl ordentlich versalzen.

Schon in den vergangenen Wochen kam man nicht umhin, eine Leistungssteigerung feststellen zu können. Und hey, letztlich ist es ein Sieg des Sports, denn warum in aller Welt sollte ein Head Coach, der vermutlich schon von seinem Aus gewusst hat, sein Team bremsen, wenn es dabei ist, einen sehr unwahrscheinlichen Sieg gegen die Colts einzufahren? Noch dazu, wenn man bedenkt, in welche Situationen sich die Texans in diesem Match mitunter manövriert haben.

Dass Lovie Smith damit seinem langjährigen Arbeitgeber Chicago Bears zum ersten Einser-Pick seit 1947 verhalf, ist ein netter Nebenaspekt.

Desweiteren bleibt abzuwarten, ob das Abrutschen auf Draft-Pick Nummer zwei für die Texans abgesehen vom Prestige tatsächlich eine gravierende Auswirkung hat. Man darf davon ausgehen, dass sich Houston einen der Quarterbacks schnappen wird, sofern man diese Personalie nicht in der Free Agency löst.

Dass die Chicago Bears wiederum einen Spielmacher nehmen, erscheint angesichts der Entwicklung von Justin Fields eher unwahrscheinlich. Die Gefahr ist natürlich, dass die Bears ihren Pick an eines der vielen Teams auf QB-Suche wegtraden. Aber ob das wirklich passiert?

Es kommt schon vor, dass der Einser-Pick getradet wird, aber eher selten. Angesichts der – nicht immer zu rechtfertigenden - Hoffnung, die dieses Erstwahl-Recht vor allem unter Fans auslöst, wäre ich da auch eher zögerlich.

Zuletzt tradeten die Los Angeles Rams 2016 für die Ehre, Jared Goff draften zu dürfen, auf eins nach oben. Bravo und so!"

3.) Lustig ist ja, dass – dank des dann natürlich doch folgenden Trades – abermals die Chicago Bears den Einser-Pick haben. Was diesmal tun?!?

Aber gut, das haben wir in den vergangenen Wochen ausführlich debattiert und uns bestimmt darauf geeinigt, dass sie diesmal eines der QB-Talente an #1 wählen und Justin Fields, oder :-) ?

Nachdem man die Houston Texans lange – völlig zurecht – kritisch beäugen musste, freut es mich extrem, dass dieser Rebuild so flott funktioniert. Hier wurde auch abseits von Stroud exzellent gedraftet, und mit DeMeco Ryans ist ein spezielles Head-Coach-Talent am Werk.

Irgendwie waren die Texans 2023 das gefühlte Endzone-Team des Jahres, entsprechend vermute ich, dass ich nicht der Einzige bin, der die Playoff-Qualifikation lässig findet.

Ewig schade ist allerdings, dass es am Ende auf Kosten von Bernhard Raimann und seiner Colts ging. Auch wenn gerade der Frust überwiegt, sehe ich diese Indy-Saison dennoch als Fortschritt.

Wenn Anthony Richardson gesund bleibt und sich wie erwartet entwickelt, werden die Colts noch mal über eine andere Dimension im Angriff verfügen. Und jedes Jahr wird es auch nicht so ein Offseason-Theater wie diesmal um Jonathan Taylor geben.

Dass Taylor beim Play des Jahres nicht mal auf dem Feld stand, muss man natürlich nicht verstehen. Wobei der Spielzug von seiner Idee her ja durchaus funktioniert hat, aber: Es sind eben alles Menschen am Werk. Vergessen wir das nicht.

Hier hat sich Head Coach Shane Steichen möglicherweise ein wenig outgesmartet, aber grundsätzlich sehe ich die Colts bei ihm nicht in schlechten Händen.

4.) Ihr wolltet immer schon mal wissen, wie sich ein Multimillionär gemeinsam mit seinen Multimillionärs-Freunden freut, wenn ihm eine gelungene Aktion eine Prämie von 1,25 Millionen Dollar einbringt? Dann schaut selbst!

(Nein, das ist keine Neid-Debatte. Der Jubel ist erstens wirklich sympathisch und zweitens ist eine gelungene Party zu erwarten)

5.) Ja eh, den Auszucker von (Ex-)Falcons-Head-Coach Arthur Smith gegenüber seinem Saints-Pendant Dennis Allen kann man aus der ersten Emotion heraus schon verstehen – den Score unnötig nach oben zu treiben, gehört sich nicht.

Bloß: Allen wollte eh abknien, aber diese Ansage war seinen eigenen Spielern wurscht. Die wollten lieber im letztmöglichen Moment Jamaal Williams seinen ersten Saison-Touchdown gönnen.

Der wiederum gehörte 2022 mit deren 17 noch zu den TD-Leadern der NFL. Dinge ändern sich echt schnell…

6.) Die Wild-Card-Runde hatte seit der in meinen Augen nach wie vor nur bedingt nötigen Aufstockung auf 14 Playoff-Teams nicht immer nur hochklassige Duelle zu bieten, sagen wir mal so.

Aber diesmal finde ich, dass einige tatsächlich interessante Duelle warten. Ich kann mir in einer kaum berechenbaren Saison auch vorstellen, dass es diesmal in den Wild Cards mehr Auswärtssiege als zuletzt gibt (in der Saison 2021 war es einer, 2022 immerhin zwei).

Einen gewissen Reiz hat fast jedes Matchup, aber bei deren zwei haben sich die "Script-Writer" der NFL echt etwas einfallen lassen.

Einerseits die Deshaun-Watson-Bowl Houston gegen Cleveland – leider ohne den Hauptdarsteller selbst, aber dieser Trade verbindet natürlich beide Franchises.

Andererseits kann man ja eigentlich wirklich nicht erfinden, dass beim ersten Playoff-Heimspiel der Detroit Lions seit Erfindung des Buchdrucks ausgerechnet der langjährige Lions-QB Matthew Stafford mit seinen Los Angeles Rams zu Gast ist (womit auch der nunmehrige Detroit-QB Jared Goff auf jenes Team trifft, das ihn an #1 gewählt hat).

7.) Dass mit der AFC North erstmals seit 1935 (!) eine Division ausschließlich Teams mit Winning Record stellt, gehört natürlich erwähnt.

Drei davon sehen wir jetzt in der Postseason. Das vierte – die Cincinnati Bengals – hat allen Grund zum Hättiwari. Denn, ganz ehrlich, was wäre mit dieser Truppe drinnen gewesen, wenn QB Joe Burrow nicht nur fit geblieben wäre, sondern auch in den ersten Saison-Wochen nicht bedient gewesen wäre?

Aber gut, wie heißt es in der NFL so schön: There’s always next year!

8.) Zur Umfrage der Vorwoche: 51 Prozent von euch finden, dass Christian McCaffrey zum MVP gewählt werden sollte. Setzt sich der Running Back der San Francisco 49ers tatsächlich durch, würde ausnahmsweise mal kein Quarterback zum Zug kommen.

41 Prozent von euch sehen Baltimore-QB Lamar Jackson vorne. "Nur" acht Prozent würden für einen anderen Spieler wählen, was unterm Strich dafür spricht, dass ihr mit überwiegender Mehrheit auch diese beiden Kandidaten als Favoriten seht.


Die Umfrage nach Week 18 ist zwangsläufig ein Blick in die Super-Bowl-Glaskugel. Genauer gesagt zwei Blicke – wer setzt sich eurer Meinung nach in den beiden Conferences durch?

Hinterlasst auch gerne euren Super-Bowl-Tipp im Kommentarbereich. Wir beleuchten hier monatelang diverseste Facetten aller 32 Teams – aber am Ende ist es halt doch dieses eine Match, um das sich der ganze Spaß dreht.

Mein Tipp vor der Saison war eine Super Bowl Dallas Cowboys – Buffalo Bills. Das ist eine Prognose, mit der ich nicht ganz schlecht im Rennen liege.

In diesem Sinne: Viel Spaß in den Playoffs!




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