news

User Endzone: Ein saintsationelles Feuerwerk

Episode #2: Die NFL sorgte am zweiten Spieltag für die eine oder andere Überraschung, teilweise fielen diese sogar recht deutlich aus.

User Endzone: Ein saintsationelles Feuerwerk

Week 2 der neuen NFL-Saison ist vorüber - und hat einige Überraschungen mit sich gebracht!

Viele Favoriten strauchelten, andere Teams halten wiederum überraschenderweise bei einem unbefleckten Record von 2-0.

Auch in dieser Woche haben sich wieder zwei LAOLA1-User die Zeit genommen, den vergangenen NFL-Spieltag Revue passieren zu lassen. Dieses Mal waren austrianViking und sportfan_1990 am Werk.

Die 30 größten Monster-Verträge der NFL


New Orleans Saints

(44:19-Sieg gegen die Dallas Cowboys) – by austrianViking

Was ist bloß mit den Saints & Derek Carr passiert? Wurde ihnen allgemein eine höchstens mittelmäßige Saison zugetraut - sind sie nach 2 Spieltagen das derzeit wohl heißeste Team der Liga. So waren die ersten 6(!) Drives gegen die Cowboys alles Touchdowns, darunter ein 70-Yarder (Pass auf Shaheed) & ein 57-Yarder (Pass auf Kamara). Ging man letzte Woche noch davon aus, dass der hohe Sieg eher der Nicht-Leistung der Panthers geschuldet war, so ist dieser Sieg gegen die definitiv höher eingeschätzten Cowboys schon als Statement zu werten. Es scheint, dass der neu installierte OC Klint Kubiak (als Vikings-Fan habe ich nicht die besten Erinnerungen an ihn) mit einer typischen Shanahan-Style Offensive (viel Zone Running, Play Action & Motion durch Kamara & Hill, um die Defense zu verwirren & Mismatches im Run Game zu kreieren) perfekt zum Saints-Personal passt.

In dieser Form ist man definitiv im Kampf um die Division-Krone dabei.


Baltimore Ravens

(23:26 Niederlage gegen die Las Vegas Raiders) by sportfan_1990

Was war die Überraschung an diesem Spieltag? War es die Niederlage der 49ers bei den Vikings – eher nicht, nachdem sie schon im vergangenen Jahr dort verloren haben. War es der Blowout-Sieg der Saints bei den Cowboys – schon eher, aber die Saints sind gerade on fire und Dallas ist eine Wundertüte. Aber niemand dachte, dass die Baltimore Ravens zu Hause gegen die Las Vegas Raiders verlieren. Mit 23:26 verlor Baltimore - nachdem man schon im vierten Quarter mit 10 Punkten in Führung gelegen war.

Side Fact: Die Raiders verloren 49 Spiele in Folge, in denen sie 10+ Punkte im vierten Quarter hinten waren. Die Ravens machten es möglich. Mehr als zwei Viertel war man solide, danach verlor man den Faden und die Offense begann zu stottern, die Defense wurde im letzten Viertel entzaubert. Somit startet Baltimore – nach der Auftakt-Niederlage gegen die Chiefs – mit 0-2 in die Saison. Nun ist man schon in einer brutal engen Division zwei Siege hinter den Steelers und das Programm in den nächsten Wochen wird nicht einfacher. Nächste Woche wartet auswärts die Wundertüte Dallas, danach kommt Buffalo nach Baltimore. Und in Woche 5 könnte es im Spiel gegen die Bengals schon um die Rettung der Saison gehen. Der Hut brennt für meinen Favoriten in der AFC North.


Aidan Hutchinson

(4,5 Sacks, 5 Tackles, 1 Fumble Forced) by sportfan_1990

Der 2. Pick aus dem Draft 2022 spielte eine phänomenale Partie. Schon im ersten Quarter konnte er vier Sacks verbuchen und stoppte dadurch im Alleingang die Drives der Bucs-Offense. Außerdem erzwang er einen Fumble, welcher aber nicht von seinen Teamkameraden recovert werden konnte. An ihm bzw. an der Defense lag es natürlich nicht, dass Detroit verlor. Die Offense war nicht stabil genug, beging sehr einfache Fehler. Aufgrund eines Penaltys 5 Sekunden vor der Halbzeit, bekam man einen Zehn-Sekunden-Run-off. Dadurch konnte man kein Field Goal schießen. Diese drei Punkte fehlten dann am Ende, als man gezwungen war – bei einem Vier-Punkte-Rückstand – auf einen Touchdown zu gehen. Hutchinson war auf jeden Fall on fire und man kann gespannt sein, wie viele Sacks er in dieser Saison erreicht. Sein Rekord liegt nämlich bei 11,5 Sacks, rund die Hälfte hat er nun schon mit seinen aktuellen 5,5 Sacks aus den ersten beiden Spielen. Was sagt ihr, wie viele Sacks wird er am Ende der Saison haben?


Bryce Young

(18/26 für 84 Yards, 1 Interception, 57,2 Passer Rating) by sportfan_1990

Die Zeit läuft Bryce Young langsam aber doch davon. Natürlich sind die Umstände bei den Panthers für den Nummer-1-Pick des Drafts 2023 nicht gut. Sein Receiving-Corps ist einer der schwächsten der Liga und die O-Line ist auch nur maximal mittelmäßig, aber seine individuellen Leistungen sind zum Teil inferior. In den bisherigen zwei Spielen hat er nur 59,8 Prozent seiner Pässe zu einem Mitspieler angebracht. Insgesamt hat er den Ball nur für 245 Yards gepasst – zum Vergleich: Dak Prescott warf am Sonntag in der Partie gegen New Orleans für 293 Yards. Keinen einzigen TD-Pass konnte er in diesem Jahr erzielen, aber da gegenüber stehen schon drei Interceptions. Insgesamt nur 13 Punkte wurden in den ersten beiden Spielen erzielt. Die Panthers sind derzeit wohl das schlechteste Team in der NFL, Bryce Young hat seinen Anteil daran und spielt wohl um seine Zukunft. Denn wenn die Panthers in diesem Jahr abermals mit dem Nummer-1-Pick aus der Saison gehen, wird wohl eine neuer Spielmacher gedraftet werden.


Marvin Harrison Jr.

(4 Receptions, 130 Receiving Yards, 2 Touchdowns) by austrianViking

Was wurde letzte Woche nicht alles über Harrison geschrieben (nur 1 Catch; zu langsam etc.), aber man sollte ein Debüt nicht überbewerten (es sei denn, es ist das Start-Debüt von Nathan Peterman 😉) & auch hoch gedrafteten Rookies eine gewisse Eingewöhnungszeit zugestehen. Diese Eingewöhnungszeit dauerte bei Harrison Jr. genau dieses eine Spiel. Denn nach dem ersten Quarter gegen die Rams hatte er folgende Stat-Line: 4 Catches - 130 Yards - 2 TDs. Eine mehr als beeindruckende Talentprobe - auch wenn im Laufe des Spiels nichts mehr dazukam, was aber auch dem deutlichen Spielstand geschuldet war.


6091

By austrianViking

In seinem erst 62ten Spiel erreichte Justin Jefferson gegen die 49ers unglaubliche 6.000 Receiving Yards und hält damit gemeinsam mit Pro Football Hall of Famer Lance Alworth (mit den Chargers in den 60er Jahren) den Rekord für die wenigsten dafür benötigten Spiele. Weitere Meilensteine, die er in diesem Spiel erreichte, bevor er in der zweiten Halbzeit leider verletzt vom Feld musste:
 - 400 Career Receptions (Nr. 8 in Franchise History)
 - 97 Yards-TD-Reception (zweitlängste in Franchise History)
 - 30. Spiel mit mindestens 100 Receiving Yards
 - 20. Spiel mit mindestens 125 Receiving Yards

Wie er diese Marke erreicht hat, bedarf wohl keines weiteren Kommentars.

PS.: achtet mal auf den Sprint des Referees. WOW.


austrianViking:

Es starten aktuell 3 Rookie Quaterbacks in der Liga und ihre Leistungen sind – sagen wir ausbaufähig. Was sie eint – nach zwei Spielen steht bei keinem der dreien ein Passing Touchdown zu Buche. Dafür aber insgesamt 20 Sacks für 129 Yards Raumverlust & insgesamt 6 Interceptions.

Woran könnte dieser holprige Start liegen?

Einer der wichtigsten Aspekte ist die Komplexität des NFL-Spiels. Die Defenses auf diesem Niveau sind nicht nur schneller, sondern auch strategisch ausgeklügelter. Rookie-QBs müssen in der Lage sein, verschiedene Defensive Schemes & Strategien zu lesen, was im College oft nicht in der gleichen Intensität gefordert wird. Dieses Erkennen & Verarbeiten kann zu langsamen Entscheidungen und zu Fehlern führen, die sich in schlechten Pässen oder Turnovers äußern.

Ein weiterer Faktor ist der Mangel an Erfahrung in kritischen Spielsituationen. Viele Rookies haben in ihren College-Karrieren keine engen Spiele auf hohem Niveau erlebt, und die Nervosität und der Druck, die mit solchen Momenten in der NFL einhergehen, können überwältigend sein. Siehe Caleb Williams letzte Woche – man sah ihm die Nervosität richtig an, finde ich.

Zudem haben viele Rookie-QBs nicht die bestmögliche Unterstützung durch ihre Offensive Line oder den Receiving-Corps. Wenn der Schutz vor der Defensive Line mangelhaft ist, bleibt den Quarterbacks oft nur wenig Zeit, Entscheidungen zu treffen und Pässe zu werfen. Ein Mangel an verlässlichen Anspielstationen kann ebenfalls zu Missverständnissen und Fehlschlägen führen.

Schließlich spielen auch die Erwartungen eine große Rolle. Die Medien (gerade in großen Märkten) und die Fans setzen oft extrem hohe Erwartungen an Rookie-Spieler, was zusätzlichen Druck erzeugt. Wenn die Leistungen nicht den Erwartungen entsprechen, kann dies das Selbstvertrauen der jungen Quarterbacks weiter beeinträchtigen.

Ja, ich habe weiter oben geschrieben, dass man den Rookies Zeit geben sollte - daher ist der Text auch keine Kritik an den Spielern, sondern eher an den Teams, die meiner Meinung nach Quarterbacks zu hoch in schlechte Situationen draften und damit deren Karriere zum Teil ruinieren – Beispiele: Josh Rosen, Zach Wilson, Sam Darnold, auf dem "besten" Weg dahin: Bryce Young. Denen hätte allen ein Red-Shirt-Jahr, oder bessere Umstände, eine andere Karriere ermöglicht – bin ich überzeugt.

sportfan_1990:

Tua Tagovailoa und Miami Dolphins: Zunächst mal zum Sportlichen. Tua spielte eine katastrophale erste Halbzeit gegen Buffalo. Teilweise horrende Entscheidungen führten zu drei Interceptions – darunter ein Pick Six - und nur 10 Punkte standen auf der Anzeigetafel auf Seiten der Dolphins. Das offensive Spiel der Dolphins ist nicht wiederzuerkennen. Die Explosivität mit Hill, Waddle und Achane kommt nur selten zur Geltung. Die gegnerischen Defenses waren in den ersten beiden Spielen viel besser eingestellt als in der vergangenen Saison. Und jetzt wird auch noch ihr Starting-Quarterback fehlen.

Tua hat abermals eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. Mitten im dritten Viertel erlief er das First Down und statt, dass er mit dem Fuß voraus slidet, entschied er sich den Tackle von Hamlin einzustecken. Mit schwerwiegenden Folgen. Sofort verlor er das Bewusstsein und musste das Feld verlassen. Es ist seine vierte Gehirnerschütterung, nachdem er 2022 insgesamt drei in kurzer Zeit erlitten hatte.

Er wird sich nun mit Ärzten treffen und sich Tests unterziehen. Zur aktuellen Stunde ist es wohl nicht vorauszusehen, wann er wieder am Platz stehen kann. Falls er seine Karriere fortsetzen will, sollte er unbedingt nur mehr mit einer Kopfschutz-Haube spielen, die in den Trainings schon verpflichtend ist. Seit dieser Saison tragen ein paar Spieler diese auch schon in den Spielen, zum Beispiel: Jabrill Peppers, Safety der New England Patriots.

Sein aktueller Vertrag läuft über vier Jahre und 212,4 Millionen Dollar, also kann man getrost sagen, dass er keinen monetären Drang verspüren sollte. Somit sollte seine Gesundheit an vorderster Stelle stehen. Daher muss man leider beanstanden, dass Tua mit seinem Leben spielt. Jede einzelne schwere Gehirnerschütterung kann zu lebensgefährlichen Folgen führen und man kann nur hoffen, dass er in Zukunft die richtige Entscheidung neben und, falls seine Karriere weitergeht, auch auf dem Platz trifft.


NFL: Das Power Ranking vor Week 2

Kommentare