news

User Endzone: Nicht alle Schuhe sitzen beim ersten Mal

Episode #3: Für einige Spieler hätte der Start in die neue NFL-Saison nicht schlechter verlaufen können, andere blühen regelrecht auf.

User Endzone: Nicht alle Schuhe sitzen beim ersten Mal

Die NFL bewegt sich bereits auf Week 4 zu, doch bevor diese über die Bühne geht, ist es Zeit, Week 3 Revue passieren zu lassen.

Auch in dieser Woche haben sich wieder zwei LAOLA1-User die Zeit genommen, den vergangenen NFL-Spieltag für euch aufzurollen. Dieses Mal waren TheLuky und Fredix im Einsatz.

Vorwort von Fredix:

Kurze Vorstellung als "Neuling" unter den Autoren der User Endzone: Ich lese seit vielen Jahren schon die sich immer wieder ändernden Formate rund um American Football auf LAOLA1 mit, kommentiere auch hin und wieder und habe mit "etwas Verspätung" auf MatBs Einladung reagiert, ob ich nicht mitmachen möchte. Ich bin, falls das aus den Kommentaren nicht herausgelesen werden konnte, Fan der Green Bay Packers, doch auch den New York Giants und den Pittsburgh Steelers gelten meine Sympathien.

Die 30 größten Monster-Verträge der NFL


Pittsburgh Steelers

(20:10-Sieg gegen die Los Angeles Chargers) – by Fredix

Im Grunde könnte hier jedes Team stehen, das mit 3-0 in die Saison gestartet ist, z.B. die Vikings, die sich ebenfalls in einem Duell bislang ungeschlagener Teams durchgesetzt haben. Unsere Wahl fällt aber auf die Pittsburgh Steelers, die ihre Division nicht nur überraschend, sondern auch komfortabel anführen.

Lautete das Erfolgsrezept in den ersten beiden Wochen noch Defense, Laufspiel und Justin Fields möglichst keine Fehler machen lassen, hat es sich diese Woche geändert zu Defense, Laufspiel und Justin Fields den Ball werfen lassen. Die Defense ist immer noch das, was die Steelers ausmacht und sie sind auch im dritten Spiel in Folge für mehr als 100 Yards gelaufen, aber dieses Mal hatten sie deutlich mehr Passing Yards als Rushing Yards und Justin Fields fast so viele Passing Yards wie in den ersten beiden Spielen zusammen.

Er profitiert dabei, und auch das könnte hier über die Vikings stehen, von seinem Teamwechsel in der Offseason und nützt die Gelegenheit, die sich ihm aufgrund der Verletzung eines andere QBs seines Teams bietet. Wenn die Defense weiterhin so stark aufspielt – nur 26 Punkte in 3 Spielen und nie mehr als 10 Punkte zugelassen - und ihre Offense damit vor machbare Augaben stellt, steht der nächsten Saison mit Winning Record unter Head Coach Mike Tomlin nichts im Wege.


Cleveland Browns

(15:21-Niederlage gegen die New York Giants) by TheLuky

Für mich gelten die Cleveland Browns nicht nur deshalb als Verlierer der Woche, weil sie gegen die Giants verloren haben und hierbei noch Daniel Jones wie einen Quarterback aussehen haben lassen, nein, viel mehr sind sie für mich DER Verlierer der letzten Jahre.

Eine Franchise die, sagen wir es mal positiv, nicht gerade von Erfolg gekrönt ist, am aufsteigenden Ast – man hat eine der besten Defenses, eine talentierte Offense rund um eine starke O-Line, einen der besten Running Backs der Liga und jede Menge Cap Space, fehlt also nur noch ein guter Quarterback, der dieses Super-Bowl-Fenster ideal bedient, um die Vince-Lombardi-Trophy nach Hause zu holen. 

Was macht man in so einem Fall, wenn man ja nicht gewinnen will? Richtig, man bezahlt einen Skandalprofi, der - und das ist für mich der größte Fehler, den die Browns gemacht haben - in den Jahren davor gar nicht gespielt hatte und keiner wusste, ob und wie er retour kommt. Diesen dann noch mit Geld vollzupumpen und somit die Zukunft der kompletten Franchise in den Sand zu setzen, halte ich eigentlich für grob fahrlässig.


Jauan Jennings

(11 Receptions, 175 Receiving Yards, 3 TDs) by TheLuky

Was für eine Leistung eines Spieler, der bis zu diesem Match in seiner gesamten Karriere gerade mal 963 Yards und 7 TDs in 3 Spielzeiten erzielte. Jauan Jennings war ganz klar Player of the Game mit seinen 11 Receptions für 175 Yards und 3 Touchdowns und übrigens nebenbei erst der zweite Spieler in der Niners-History, dem neben Jerry Rice dies gelungen ist.

Nachdem die 49ers mit Ausfällen ihrer Starspieler wie Christian McCaffrey, Deebo Samuel und George Kittle zu kämpfen haben, sind es eben Spieler aus der zweiten Reihe, die glänzen müssen und das war diesmal ganz klar Jennings – man hatte zu jeder Zeit das Gefühl, dass, wenn es anbrannte, der Ball einfach in seine Richtung geworfen wurde. Ganz gut zu sehen bei seinem Monstercatch gegen die Rams.

Einziger Wermutstropfen bei seinem Spiel war, dass die Mannen von Kyle Shanahan in einem packenden Spiel am Ende als Verlierer vom Platz gingen und somit den Fehlstart perfekt machten. 


Mike McDaniel

by Fredix

Es wäre ein Leichtes, erneut einen QB mit der "Unleistung" zu küren - Caleb Williams und Anthony Richardson haben in ein und demselben Spiel, oder Will Levis in der 3. Woche in Folge, eindrucksvolle Bewerbungen dafür abgeliefert – aber in diesem Fall soll ein anderer als der QB der "Geehrte" sein: Dolphins-Head-Coach Mike McDaniel.

Ihn trifft sicher nicht die alleinige Schuld daran, dass sich die Dolphins angesichts der Verletzungshistorie von Tua Tagovailoa in der Offseason nicht besser abgesichert haben und dass sein Backup-QB auch noch verletzt ausfällt, ist zusätzliches Pech. Warum also ist er dann der "Loser"? Weil die Offense ohne Tua außer Stande schien, den Ball, abgesehen von einem einzige Drive, auch nur in die Nähe der Endzone zu bringen und der Gameplan ist die Zuständigkeit des Head Coachs.

In den kommenden Wochen stehen vermeintlich leichte Aufgaben für die Dolphins auf dem Programm, aber wenn es da nicht gelingt, ein paar Spiele zu gewinnen, braucht Tua "down the road" gar nicht mehr an ein Comeback zu denken, weil die Playoffs längst außer Reichweite sind. Es wäre eine weitere verpasste Gelegenheit für die Dolphins, deren Super-Bowl-Fenster auch nicht ewig offen bleibt.


Laiatu Latu

(1 Tackle, 1 Sack, 1 Forced Fumble, 1 TFL) by Fredix

Das Spiel war insbesondere vor der Pause zwar keineswegs eine sehenswerte Partie und Bears-QB Caleb Williams sorgte nach der Pause für den ersten Passing TD eines Rookies in dieser Saison, passenderweise gefangen von seinem Rookie-Kollegen Rome Odunze. Doch ein anderer Rookie sollte in dieser Partie ebenfalls das erste Mal "anschreiben" und sie dadurch maßgeblich beeinflussen.

Beim Spielstand von 14:9 und noch ca. 7 Minute zu spielen, konnten die Bears einen Punt erzwingen und fanden sich an der eigenen 18-Yard-Line mit dem Ball wieder. Beim darauffolgenden Spielzug gelang Colts-Pass-Rusher Laiatu Latu der erste Sack seiner Karriere und dann auch noch gleich ein "Strip Sack", also gleichzeitiger "Forced Fumble". Die Colts konnten den Ball erobern und nutzen die für sie nun ausgezeichnete Feldposition aus, um mit 4 Laufspielzügen Zeit von der Uhr zu nehmen und den Touchdown für das vorentscheidende 21:9 zu erzielen.


266

By TheLuky

Genauso viele Pässe brachte C.J. Stroud an den Mann, bevor der Verteidiger einen Wurf abfing. Es war generell nicht das Spiel des jungen Quarterbacks, der die Partie nämlich mit einer Interception begann und im 4ten Quarter eine zweite hinterherlegte.
Dennoch muss man den Hut vor dem 22-Jährigen ziehen, seine Karriere-Stats lesen sich bis dato einfach nur herausragend:

  • 18 Games
  • 386 Completions
  • 4.817 Passing Yards
  • 27 Touchdowns
  • 7 Interceptions
  • 191 Rushing Yards
  • 3 Rushing Touchdowns
  • 99,6 Karriere-Passer-Rating

Die Texans haben ihren Mann für die Zukunft und wenn er seine Leistungen weiterhin so abrufen kann liegt eine große Karriere vor ihm.


Fredix:

Ich habe die Vikings bereits angeschnitten und möchte das Thema hier nochmals aufgreifen: Sam Darnold übertrifft gerade sämtliche Erwartungen, die man vor der Saison vielleicht hatte. Insbesondere der Saisonstart bis zur frühen Bye Week am 6. Spieltag, aufgrund des London Games am Wochenende davor, galt vor der Saison als besonders herausfordernd: Giants, 49ers, Texans, Packers und Jets eben in London.

Manch einer hat damit spekuliert, dass, insbesondere wenn von den ersten 5 Spielen nicht viele gewonnen werden, J.J. McCarthy nach der Bye Week zum Starting-QB ernannt werden könnte. Dazu kommt es aufgrund der Verletzung von McCarthy natürlich nicht, aber die Vikings ersparen sich auch jede aktuell unnötige Diskussion darüber: Mit Sam Darnold haben sie sich früh eine gute Ausgangslage im Kampf um die Playoffs geschaffen. Das gibt man nicht auf, indem man den QB auf die Bank setzt. Auch nicht zugunsten eines 1st-Round-Picks, der die Zukunft der Franchise auf dieser Position sein soll. Somit kann Sam Darnold also in Ruhe weiter am "Neustart" seiner Karriere als NFL-QB arbeiten.

Bold Prediction: Nächste Woche aber nicht, wenn es gegen die Green Bay Packers die erste Niederlage der Saison für die Vikings setzt und Sam Darnold mehr INTs als TDs wirft und doppelt so oft gesackt wird.

TheLuky:

Da ich bereits über C.J. Stroud, einen der jungen Wilden, geschrieben habe, ist es heuer, wie ich finde, generell sehr interessant auf der Quarterback-Position. Jayden Daniels liefert als Rookie ebenfalls ab und stürzte Joe Burrow und seine Bengals in die Krise, wer aber jetzt glaubt, es trumpfen nur die Talente der Zukunft auf, der irrt, denn gerade an diesem Spieltag zeigten viele der Veteran-QBs, dass noch sehr viel in ihnen steckt. Andy Dalton übernahm beispielsweise das Zepter in Carolina und überragte mit 319 Yards und 3 TDs und führte sein Team somit zu einem Überraschungserfolg.

Aaron Rodgers zerlegte im Thursday Night Game bereits die Patriots, wie wenn er nie weggewesen wäre. Sam Darnold, Jared Goff und Baker Mayfield zeigen, dass sie nur das richtige Team und Head Coach benötigen, um auch erfolgreich sein zu können. Und dass es ohne Quarterback gar nicht geht, sieht man bei den Dolphins und Browns.

In diesem Sinne eine Frage an alle:
Welcher Quarterback hat euch bisher am meisten überrascht?
Welcher Quarterback hat euch bisher am meisten enttäuscht?



NFL: Das Power Ranking vor Week 3

Kommentare