news

User Endzone: The future is now, old man

Episode #5: Offense ohne Ende bei Ravens gegen Bengals. Kirk Cousins kann es noch, Aaron Rodgers nicht mehr. Und der erste Head Coach ist raus.

User Endzone: The future is now, old man Foto: © getty

Woche 5 der NFL-Saison ist geschlagen - und hat wieder viele neue Erkenntnisse geliefert, die es zu verarbeiten gilt. Am besten natürlich in einer User Endzone.

Auch in dieser Woche haben sich wieder zwei LAOLA1-User die Zeit genommen, den vergangenen NFL-Spieltag für euch aufzurollen.

Dieses Mal waren Patrick__R und Snoob dran.

Die 30 größten Monster-Verträge der NFL


Houston Texans

by Patrick__R

Nach dieser Woche zählen die Texans für mich definitiv zum erweiterten Kreis der Contender. Die Bills hat man in der ersten Halbzeit nur so vorgeführt. In der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt etwas, aber am Ende kam man mit dem Sieg hervor.

Offense, Defense, Special Teams: Alle Units sind auf Top-Niveau und bereit für einen Playoff-Run. Vielleicht wird’s dieses Jahr noch nichts mit dem Super Bowl, aber in den nächsten Jahren sehe ich sehr viel Potential.

Die Texans verfolge ich ja nun schon mehrere Jahre für die User Endzone und es ist faszinierend zu sehen, wenn aus den Rohdiamanten ein starkes und zusammengewachsenes Team wird. Houston wird man in den nächsten Jahrn auf den Schirm haben müssen.


San Francisco 49ers

by Patrick__R

Was ist nur mit den 49ers in dieser Saison los? Sie stehen nun 2-3 und haben gerade zum ersten Mal seit 2021 gegen die Cardinals verloren.

Es ist wohl eine Kombination aus schwächelnden Rungame und Problemen mit Turnovern. Auch diese Woche wurde das Turnover-Battle 0-3 verloren. Auch wenn zwei davon wohl eher Pech als Versagen waren, tun sich die 49ers überdurchschnittlich schwer, sobald zwei oder mehr Turnover in einem Spiel passieren. Dies zieht sich bereits durch die letzten zwei Jahre.

Weiters fehlt das Rungame, wie es letztes Jahr noch vorhanden war. Mason bringt zwar immer noch stabile Leistungen auf den Platz, aber im Ligavergleich ist das Laufspiel bestenfalls durchschnittlich.

Trotz allem sind wir erst in Woche fünf und San Francisco ist nur einen Sieg vom Divison-Leader Seattle entfernt. Der 0-2-Start in Division-Games ist allerdings nicht sehr hilfreich.

Es wird sich zeigen, ob die Offense in den nächsten Wochen auf ihr altes Niveau kommen kann oder ob man weiterhin selbst sein größter Gegner bleibt.


Kirk Cousins

QB, Atlanta Falcons: 42/58 Passing, 509 Yards, 4 TD, 1 INT

by Snoob

Dass die Falcons dieses Jahr sehr viel Potential haben, war bereits vor der Saison klar, als sehr viel Geld für Cousins ausgegeben wurde. Allerdings: auch durch dessen schwere Verletzung im Vorjahr und der damit verbundenen Frage, ob er denn überhaupt schon fit genug ist, konnte dieses Potential bisher kaum gesehen werden.

Beim Thursday Night Game scheint nun endgültig der Knoten geplatzt zu sein. Dass die Falcons eine furiose Aufholjagd mit dem Overtime-Sieg noch krönen konnten, lag hauptsächlich an Kirk Cousins.

Nicht nur, dass er einen neuen Franchise Rekord mit den Passing Yards aufstellen konnte. Auch hatten fünf seiner Passempfänger in diesem Spiel mehr als 65 Receiving Yards zu Buche stehen. Dies stellt einen weiteren Allzeitrekord der NFL ein. An einem Tag, an dem das Rungame früh verworfen werden musste, überzeugte das Passspiel umso mehr.

Die Formkurve bei Cousins zeigt weiterhin steil nach oben und auch die Stimmen, die zu Saisonbeginn behauptet hatten, er sei noch nicht fit, werden nach dieser Leistung leiser werden. Wenn es nach seinem Trainer Raheem Morris geht, war das nur der Beginn von vielem, was Cousins dieses Jahr mit den Falcons noch erreichen kann. Nach dem Spiel gab der Coach zu Protokoll: "We are just scratching the surface with him. We are fired up". Und als nächstes sollen dies am kommenden Wochenende die Carolina Panthers zu spüren bekommen.


Deshaun Watson und Kevin Stefanski

by Patrick__R

So langsam wird es knapp für die Browns diese Saison. Baltimore und Pittsburgh laufen mit der Division davon und von einer Wildcard ist man derzeit auch weit entfernt.

Deshaun Watson spielt unterirdisch für seinen Vertrag und die Defense ist auch nicht auf einem Niveau, um Spiele im Alleingang zu gewinnen. Mit Watson haben sich die Browns nicht nur einen gewaltigen Image-Schaden eingefahre,n sondern auch noch viel Geld aus dem Fenster geschmissen, ohne auch nur den geringsten Return dafür zu haben.

Nur um einen Stat vom letzten Spiel zu nennen: Watson war 0/12 bei 3rd-down-conversions und das gegen eine Commanders-Defense, welche bis jetzt nicht wirklich geglänzt hat.

Gerade die Browns-Offense ist ein Debakel. Es ist keine klare Linie zu erkennen, die Offense hat keine Identität. Sie erinnert einen fast schon an die 0-16-Saison, aber diesmal mit einem Contender-Roster.

Mit nur einem Sieg nach fünf Spielen schaut der Ausblick auf die Saison schon sehr düster aus. Die Playoffs sind in weite Ferne gerückt und können wohl nur noch mit einem Wunder erreicht werden.


Brian Thomas Jr.

WR, Jacksonville Jaguars: 5/8 Catches, 122 Yards, 1 TD

by Snoob

Der Wide Receiver der Jacksonville Jaguars überzeugt bereits von der ersten Woche der noch jungen Season, allerdings könnte man das Spiel gegen die Colts diese Woche als sein Breakout Game betrachten.

Er stellte mit 122 Yards seinen persönlichen Rekord auf, sein Touchdown war bereits der dritte in der Saison. Das Highlight, eben jener Touchdown, kam in der ersten Halbzeit und ging über 85 Yards. In der zweiten Hälfte war der Wide Receiver etwas weniger auffällig, streute aber auch da wichtige Catches ein.

Insgesamt kann bereits jetzt gesagt werden, dass er sich in sehr kurzer Zeit zu einem der Lieblingstargets vom Quarterback Trevor Lawrence entwickelt hat. Dies zeigen auch seine Target-Zahlen: Während der Ball in den ersten beiden Spielen jeweils nur viermal in seine Richtung geworfen wurde, war das in den letzten drei Spielen jeweils neun bzw. achtnal der Fall. Es ist davon auszugehen, dass diese Zahlen eher nach oben gehen werden.

Obwohl die Jaguars denkbar schlecht in die Saison gestartet sind (1-4), kann man sagen, dass der junge Wide Receiver einen sehr guten Start in seine NFL-Karriere hatte.


962

by Patrick__R

So viele Offensive Yards gab es im Spiel der Ravens gegen die Bengals. Ein absolutes Must-Watch-Game für jeden NFL-Fan.

Das bessere Ende gab es in der Overtime(!) für die Ravens. Nach einem verpassten Field Goal der Bengals rushte Derrick Henry im nächsten Spielzug bis kurz vor die Goalline der Bengals und - der wohl beste Kicker in der NFL-Geschichte – Justin Tucker holte den Sieg für Baltimore aus einer Entfernung aus 24 Yards.

Offensiv war das ganze Spiel ein absolutes Meisterwerk. Beide Teams schenkten sich nichts. Bengals-QB Burrow beendete das Spiel mit fünf Touchdowns, sein Gegenüber Jackson mit vier.

Für die Bengals war es trotz bärenstarker Leistung ein extrem bitteres Ende. Lange sah es nach einem Sieg aus, auch deswegen, weil Star-RB Derrick Henry lange im Zaum gehalten werden konnte, aber schlussendlich reichte es nicht und man steht 1-4. Bei den Bengals sieht es zwar nicht so katastrophal wie bei den Browns aus, aber die Playoffs zu erreichen, wird wohl eine große Herausforderung werden.


Patrick__R:

Die Zeit von Robert Saleh als Head Coach der New York Jets ist vorbei. Bereits nach Woche 5 trennt man sich vom ehemaligen 49ers-DC. Doch meiner Meinung hat der fehlende Erfolg anderer Gründe als Saleh. Er ist wohl eher das Opfer von anderen Missständen und Problemen der Jets.

Meines Erachtens liegen die Probleme an dem veralteten Offense-Scheme, denn die Zeit von Aaron Rodgers in der NFL ist vorbei. Er passt nicht mehr in die "neue" Liga.

Aaron Rodgers und seine "Marionette" Nathaniel Hackett spielen ein Scheme aus der Steinzeit. Kaum Motions, kaum play actions. Der Ex-MVP passt nicht mehr in diese Liga. Die Defensiven werden gebrochen, wenn man sie vor Herausforderungen und Fragezeichen stellt. Dies ist bei der Jets-Offense nicht der Fall.

Die modernen Offenses wie bei den Chiefs, Lions, Chargers und den Dolphins nutzen alle bei über 70 Prozent der Spielzüge Motions. Bei den Jets wird bei weniger als der Hälfte aller Spielzüge davon Gebrauch gemacht.

Rodgers kann es auch einfach nicht. Im Vergleich mit anderen QBs fällt sein QB-Rating vom 16. Platz, wenn seine Offense vor dem Snap still steht, zum 26. Platz in der Liga, wenn einer der Spieler in Motion vor dem Snap geht. Auf vieles davon hatte Saleh nur wenig Einfluss, da man Rodgers wohl nicht in eine Offense steckt, welche er hasst und nicht spielen kann. 

Die Jets richteten ihre Franchise komplett auf den Star-QB aus. Man beachte die Zugänge von OC Hackett, WR Cobb und WR Lazard, als man Rodgers akquirierte. Man verkaufte sozusagen die Franchise an ihn, setzte ihn über Head Coach und General Manager. Ein Schachzug, welcher sich als fataler Fehler erwies und nun Robert Saleh den Job kostete.

Snoob:

Ich habe in den letzten Wochen immer wieder eine Diskussion geführt, ob man junge Rookie-Quarterbacks direkt ins kalte Wasser werfen oder zuerst "sitzen", zuschauen lassen und erst dann ins Rennen bringen sollte, wenn sie bereit sind.

Argumente für beide Seiten gibt es viele, so haben ein Mahomes, Allen, Lamar, Brady, Rodgers und einige ander ihre Karriere als Backup gestartet und wir wissen, wohin das geführt hat. Auf der anderen Seite funktionierten QBs wie Burrow, Murray und aktuell Daniels von Tag 1 ihrer NFL-Karriere.

Da diese Diskussionen bei "meinen" Pats aktuell stärker denn je ist, würde ich gerne eure Meinung dazu wissen. Sollten die Patriots weiterhin mit Brissett in die Spiele gehen und den letztjährigen First-Round-Pick Maye lernen lassen? Oder, wie manche fordern, Maye ins Spiel werfen, weil man "durch das Spielen am besten lernt"?

Auch im Fall der Patriots gibt es für beide Seiten gute Argumente. Die Offensive Line oder Pats ist aktuell die schlechteste Line in der gesamten Liga. In drei der fünf Spiele hat man eine Pressure Rate von über 50 Prozent auf den QB zugelassen, ein Spitzenwert in der Liga. Die anderen beiden Spiele hatten eine Pressure Rate von knapp unter 50 Prozent.

Kein QB der Liga, egal wie gut er sein mag, wird seine Leistung abrufen können, wenn er dauerhaft einen Hit nach dem anderen kassiert. Auch die Wide-Receiver-Position ist höchstens Durchschnitt und wird noch etwas Zeit brauchen, um besser zu werden.

Das Gegenargument hier ist, dass Maye Spielzeit braucht, um besser zu werden. Er braucht auch die "first team reps" im Training, die aktuell an Brisett gehen. Aktuellen Berichten zufolge bekommt er lediglich 30 Prozent dieser wertvollen Reps und man könnte meinen, dies bremse seine Entwicklung.

Ich bin der Meinung, dass das Vorgehen der Patriots aktuell noch das Richtige ist. Die Gefahr ist groß, dass man nach Mac Jones einen weiteren jungen QB "falsch" entwickelt. Und die Verletzungsgefahr hinter dieser O-Line ist auch nicht so gering. Sobald aber die Line stabilisiert wurde, muss man Maye Spielzeit geben, damit er mit den Spielen auch wachsen kann.

Wie seht ihr das?



NFL: Das Power Ranking vor Week 5

Kommentare