Für American-Football-Europameister Österreich beginnt am Samstag (14:00 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Budapest das Projekt Titelverteidigung.
Die Mannschaft von Cheftrainer Max Sommer, die sich vor einem Jahr erstmals die EM-Krone aufgesetzt hatte, ist gegen Ungarn klarer Favorit. Das gilt auch für das Duell mit Serbien zwei Wochen später in Salzburg. "Für uns zählen nur zwei Siege, alles andere wäre eine große Enttäuschung", erklärte Sommer im APA-Gespräch.
Gute Erinnerungen an Ungarn
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Mit Ungarn hat Rot-Weiß-Rot vor zwei Jahren gute Erfahrungen gemacht, damals gab es in Wien auf dem Weg zum EM-Titel einen 41:0-Erfolg. Das AFBÖ-Team hat mittlerweile einen personellen Umbruch hinter sich, ein Neustart wartet. "Wir haben uns jetzt ein Jahr nicht gesehen, wir haben einen runderneuerten Kader. Wir wissen nicht viel vom Gegner, daher sind Vorhersagen schwierig", gibt Sommer zu bedenken. "Nichtsdestotrotz sollten wir mehr Qualität im Kader haben."
Viele Teamspieler sind bei den Vienna Vikings und den Raiders Tirol in der European League of Football (ELF) aktiv. Als Quarterback hat nach dem Karriereende von Alexander Thury nun Nico Hrouda übernommen, der bei den Vikings in der heimischen Liga AFL spielt. Sommer sieht hier "keinen Qualitätsverlust". Die Vorfreude auf die zwei Matches sowie auf den ersten Auftritt im neuen Salzburger Stadion ist groß. "Ein tolles Schmuckkästchen", so der Headcoach, der heuer die Vikings als Offensive Coordinator bis ins ELF-Finale begleitet hatte.
Halbfinale winkt
Gewinnt die AFBÖ-Truppe gegen Ungarn und Serbien, steht sie im Halbfinale. Dort wäre der wahrscheinliche Gegner Deutschland, das nach längerer EM-Absenz wieder auf Touchdown-Jagd geht. Mit dem Nachbarn hat Österreich noch eine Rechnung offen, 2014 verlor man im Wiener Happel-Stadion das EM-Finale vor 27.000 Fans nach Verlängerung denkbar knapp. "Für uns ist es weniger eine Revanche. Wir wollen den nächsten Meilenstein erreichen", meinte Sommer.
Das erste historische Ziel, endlich Europameister zu werden, habe man geschafft. Nun wolle man erstmals auch Deutschland auf Nationalteamebene schlagen. "Das ist für mich persönlich ehrlich gesagt genauso wichtig, wenn nicht sogar noch höher einzuschätzen", erklärte der Trainer. Allerdings müssen sich die Deutschen zunächst gegen Schweden und Großbritannien durchsetzen. Modus und Spielort der Finalphase 2025 sind noch unklar, der AFBÖ wünscht sich ein Final-Four-Turnier.