Flag Football ist bisher keine Sportart, die für globale Aufmerksamkeit sorgt. Geht es nach dem heimischen Verband AFBÖ soll sich das künftig ändern.
Die kontaktlose Variante des American Footballs bewirbt sich intensiv um olympische Anerkennung. 2028 bei den Sommerspielen in Los Angeles soll es so weit sein.
Fast ein wenig unbemerkt gehört Österreich zur Weltspitze. Bei der EM von Freitag bis Sonntag im irischen Limerick soll dies unter Beweis gestellt werden.
Starker Support von der NFL
Flag Football steht auf der Shortlist mit acht weiteren Sportarten, die um die Gunst für L.A. 2028 werben. Die Touchdown-Jagd würde glänzend zu Sommerspielen in Amerika passen.
Die USA gehören daher auch zu den treibenden Kräften hinter den olympischen Flag-Football-Ambitionen. Unterstützung kommt dabei von höchster sportlicher Stelle, nämlich von der National Football League (NFL).
"Dieser Support von der NFL ist sehr wichtig, weil das ein renommiertes, weltweit bekanntes Unternehmen ist", erklärt AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck gegenüber der APA
NFL-Spieler zeigen Interesse
Ende November/Anfang Dezember will das Internationale Olympische Komitee (IOC) laut AFBÖ darüber entscheiden, die Festlegung der Organisatoren der Los-Angeles-Spiele auf Flag Football soll aber bereits in den kommenden Wochen passieren. "Natürlich ist unsere Hoffnung, dass Flag Football 2028 olympisch sein wird", betont Eschlböck.
Auch NFL-Spieler könnten so in Los Angeles zu einer Olympia-Teilnahme kommen. "Als wir uns zum ersten Mal erkundigten, ob die Spieler von der NFL zum Spielen freigestellt werden, war klar, dass dies viele Spieler interessieren würde", sagt Brett Gosper, Leiter der NFL Europe.
"Das ist eine aufregende Aussicht, einige NFL-Superstars bei den Olympischen Spielen zu sehen."
Flag Football gewinnt an Zulauf
Bei der EM stellen unterdessen 33 Frauen- und Männer-Teams den Sport in die Auslage. Österreichs Männer-Coach Michael Salamon lässt an den rot-weiß-roten Ambitionen keinen Zweifel: "Unser Anspruch ist es ganz klar, mit einer Medaille wieder nach Hause zu fahren."
Auch die Frauen wollen Edelmetall. "Es ist eindeutig das Credo unserer Spielerinnen", so Trainer Walter Demel. Bei den World Games im Vorjahr wurden beide Teams jeweils Vierte, bei den Frauen als beste, bei den Männern als zweitbeste europäische Nation.
Laut AFBÖ ist der Zulauf zum Flag Football groß, samt den daraus resultierenden Folgen. "Wir haben nicht genug Vereine, um die Kinder, die das in der Schule betreiben, in einen Verein zu bringen", so Eschlböck.
Grund für den Aufschwung sind auch geförderte Programme wie jenes in Tirol, wo alle Neuen Mittelschulen Flag spielen. An den Bundes-Schulmeisterschaften 2023 nahmen laut Verbandsangaben 150 Klassen bzw. 2.300 Kinder aus sieben Bundesländern teil.