Die NFL bekommt 2020 Konkurrenz: Die XFL feiert ihr Comeback.
Die Ende 2017 von WWE-Boss Vince McMahon gegündete Firma Alpha Entertainment wird als Eigentümer der Liga fungieren. McMahon verkaufte vor der Firmengründung Anteile am Wrestling-Giganten.
McMahon hält sich bei der Ankündigung der neuen Liga, welche auf diversen Social-Media-Kanälen übertragen wurde, bedeckt. Medien-Partner gibt es noch keine, auch zu möglichen Städten, in denen die Teams beheimatet sein werden, gibt es keine Angaben.
Bekannt ist, dass die Liga acht Mannschaften enthalten soll, die Saison soll 10 Wochen dauern. Zu etwaigen Regeln macht McMahon ebenfalls keine Angaben. Er stellte lediglich in Frage, ob es eine Halbzeit-Pause geben wird, überlässt das Regelwerk allerdings den Experten.
Ob es eine Rückkehr der personalisierten Namen auf den Trikots gibt, lässt McMahon ebenfalls offen. Spieler der alten XFL konnten anstatt der herkömmlichen Nachnamen einen Spitznamen auf dem Trikot tragen. Rod Smart, welcher nach der XFL einige Jahre in der NFL gespielt hatte, trug damals "He Hate Me" auf seiner Spielkleidung. Die WWE ließ sich die Phrase im Dezember 2017 schützen.
Politik soll draußen bleiben
Ein Thema, welches die aktuelle NFL-Saison prägt, sind die Proteste einiger Spieler während der Nationalhymne. McMahon wird während der Telefonkonferenz mit Journalisten einige Male gefragt, ob das Stehen für die Hymne verpflichtend sei. McMahon wich der Frage mit der Antwort, dass sich alle Spieler an die Regeln halten müssen und das Stehen für die Hymne eine "lange Tradition" hat, aus. McMahons Ehefrau Linda ist Teil des Kabinetts von US-Präsident Donald Trump.
Auch Kriminelle sollen in der neuen Liga keinen Platz haben. Neben der Qualität auf dem Spielfeld, will die XFL auch auf "die Qualität des Menschen" schauen. Spieler mit einem Eintrag ins Strafregister, wie der ehemalige Quarterback der Cleveland Browns Johnny Manziel, brauchen sich also keine Hoffnungen auf eine Chance machen.
Eine Namensänderung, weg vom Namen der damals gescheiterten Liga, kam nicht in Frage.
"Ich wollte das machen, seitdem wir die alte XFL geschlossen haben", sagt McMahon in einem Interview mit ESPN. "Es ist für mich eine Chance, das ganze ohne Partner zu machen, von mir alleine finanziert. So kann ich am Ende in den Spiegel sehen und sagen 'Du hast es verbockt' oder 'Du hast das Ding erfolgreich gemacht'". McMahon wollte vor der ersten Gründung der XFL die Canadian Football League kaufen, blitzte aber ab.
Gescheitertes Experiment
Die XFL wurde 1999 als Joint-Venture zwischen der WWE und dem TV-Sender NBC ins Leben gerufen. 1998 verlor der TV-Riese die Übertragungsrechte für die NFL. Nach der ersten Saison im Jahr 2001 wurde die Liga dicht gemacht.
Die Liga sorgte damals mit unorthodoxen Regeln, unter anderem dem "Scramble", für Schlagzeilen. Der "Scramble" ersetzte vor dem Spiel den Münzwurf. Zwei Spieler lieferten sich ein Rennen zum Ball, der auf der 50-Yard-Linie platziert wurde. Beim Eröffnungsspiel sorgte der "Scramble" gleich für eine schwere Verletzung. Safety Hassan Shamsid-Deen kugelte sich bei der Kollision die Schulter aus und verpasste den Rest der Saison.
Die XFL erhielt seinerzeit auch wegen der hyper-sexualisierung der Cheerleader negative Aufmerksamkeit.
NBC weigerte sich die vertraglich vereinbarte zweite Saison zu übertragen und beendete die Zusammenarbeit. Die Einschaltquoten, welche in der ersten Woche noch ordentlich waren, brachen in den folgenden Wochen ein.
Vince McMahon gab an, dass er im Gegensatz zur ersten Ausgabe der XFL nicht in vorderster Reihe stehen wird. McMahon möchte Experten einstellen, die die Geschicke der Liga lenken sollen.
Die NFL kommentierte die Pläne McMahons nicht.
This is the future. This is not the past. This is the XFL. #XFL2020 pic.twitter.com/KvwdnGqMZH
— XFL (@xfl2020) 25. Januar 2018