Die Detroit Lions, der Nummer-1-Seed der NFC, müssen sich überraschenderweise bereits in der Divisional Round aus den NFL-Playoffs verabschieden.
Die Washington Commanders (#6) gewinnen ihr zweites Playoff-Auswärtsspiel in Folge, besiegen nach Tampa Bay auch die topgesetzten Lions - und das ist einem wahren Punkte-Festival. Rookie-Quarterback Jayden Daniels führt sein Team zu einem 45:31-Sieg.
Vor allem das zweite Quarter hat es in sich. Die 42 erzielten Punkte in diesem Viertel stellen einen neuen NFL-Playoff-Rekord dar.
Während Daniels auch im zweiten Playoff-Spiel seiner Karriere wie ein abgebrühter Veteran agiert, zeichnet sich Lions-Quarterback Jared Goff für mehrere Turnover (drei Interceptions, ein Fumble) verantwortlich und hat so ein gewichtigen Anteil an der Niederlage seines Teams.
Im NFC Championship Game warten nun entweder die Philadelphia Eagles (#2) oder die Los Angeles Rams (#4). Diese Begegnung findet am Sonntag statt.
SO LIEF DAS SPIEL:
Das Spiel beginnt zunächst mit einer schlechten Nachricht für die Detroit Lions. Bereits im ersten Drive der Defense verletzt sich mit Amik Robertson ein weiterer Spieler, der am Samstag nicht mehr ins Geschehen eingreifen kann.
Die Lions-Defense macht zu Beginn des Spiels dennoch das beste aus ihrer Situation, erzwingt an der eigenen 28-Yard-Linie einen vierten Versuch. Washington entscheidet sich dazu, 4th and 1 auszuspielen, der versuchte Trickspielzug eines Pitches von Marcus Mariota zu Jayden Daniels misslingt jedoch - Detroits Defense ist zur Stelle und übernimmt den Ballbesitz.
Commanders don't convert the Mariota sneak on 4th down 👀
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Die Offense bedankt sich mit dem ersten Touchdown des Spiels: Jahmyr Gibbs läuft den Ball für sechs Punkte in die Endzone. Auch der Extrapunkt sitzt. 7:0 für Detroit.
Im nächsten Drive gibt es auch die ersten Punkte für die Commanders. Daniels führt sein Team bis an die gegnerische 29-Yard-Linie, wo man sich dieses Mal jedoch mit einem Field Goal zufriedengibt - 3:7.
Beide Mannschaften bewegen den Ball in dieser Phase sehr gut, machen sich das Leben jedoch teilweise selbst schwer. Nichts zeigt das besser, als Jared Goff, der den Ball in der Redzone fumbelt. Dorance Armstrong schlägt den Ball raus, Washington recovert.
Commanders strip sack ‼️
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Die Commanders nützen den Fehler eiskalt aus. Daniels marschiert mit der Offense das Feld runter, muss in der Redzone zwar ein Mal über einen vierten Versuch gehen, konvertiert diesen jedoch und bereitet so den Touchdown-Lauf von Brian Robinson vor. 10:7 für Washington.
Doch Detroit schlägt rasch zurück. Goff findet Amon-Ra St. Brown bei einem wichtigen Third-Down-Versuch. Ein paar Plays später sind die Lions in der Redzone. Dort läuft sich Sam LaPorta frei und fängt einen Pass von Goff sensationell mit einer Hand. 14:10.
This Goff to LaPorta connection 😱
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Die Commanders lassen das jedoch nicht lange auf sich sitzen. Daniels benötigt nur drei Plays, um mit einem weiteren Touchdown zurückzuschlagen. Pro-Bowl-Receiver Terry McLaurin trägt einen Screen-Pass 58 Yards in die gegnerische Endzone. 17:14 für Washington.
TERRY TO THE HOUSE. 58 YARDS.
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Kaum ist Detroit die Führung wieder los, gibt es einen weiteren auf die Mütze. Goff trifft eine falsche Entscheidung, Quan Martin interceptet den Ball und trägt diesen für einen Touchdown direkt in die gegnerische Endzone - 24:14.
Doch es kommt kurzzeitig noch schlimmer für Detroit: Goff wird von Frankie Luvu unsanft niedergerammt, muss in weiterer Folge untersucht werden und verpasst mehrere Spielzüge. Für ihn kommt zwischenzeitlich Teddy Bridgewater rein.
COMMANDERS PICK-6. WASHINGTON LEADS 24-14.
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Doch auch mit Teddy Bridgewater als Quarterback ist die Lions-Offense nach wie vor brandgefährlich - vor allem dank des starken Laufspiels. Ein solches Big Play führt auch zum nächsten Touchdown des Spiels. Jameson Williams trägt einen End Around aus 61 Yards in die Endzone und verkürzt so auf 21:24.
JAMESON WILLIAMS. THIS GAME IS OFF THE RAILS.
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Das wilde Shootout im zweiten Viertel setzt sich auch in weiterer Folge fort. Der nächste Commanders-Drive bringt den nächsten Touchdown. Dyami Brown fängt einen tiefen Pass von Daniels und sorgt damit für die nächste Redzone-Possession. Zach Ertz ist bei Third Down zur Stelle und hält den Touchdown-Pass fest. 31:21 für Washington.
Bitter allerdings: Commanders-Guard Sam Cosmi verletzt sich in diesem Drive und kann nicht mehr weiterspielen.
Goff kehrt für den folgenden Lions-Drive wieder aufs Feld zurück. Zunächst sieht es so auch so aus, als könnte er die nächsten Punkte aufs Board bringen, ehe er in der gegnerischen Endzone seine zweite Interception des Spiels wirft. Mike Sainristil erobert den Ball für die Commanders und sorgt damit für die sensationelle 31:21-Pausenführung von Washington.
Goff is PICKED in the end zone!
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Die Commanders starten auch Halbzeit zwei mit dem Ball, müssen jedoch erstmals seit langer Zeit wieder punten. Detroit nützt die Gelegenheit und rückt wieder etwas näher an Washington heran. Gibbs rusht den Ball nach einem fast sechsminütigen Drive zum 28:31 in die Endzone.
Washington packt allerdings einen mehr als imposanten Drive oben drauf: Zwar müssen die Commanders gleich zwei Mal über den vierten Versuch, werden beim zweiten Mal jedoch von einem Fehler der Lions, die zu viele Spieler am Feld haben, gerettet. Am Ende drückt Brian Robinson den Ball über die Linie - 38:28.
Danach der vermeintliche Genickbruch für die Lions: Ein Trickspielzug geht gehörig schief. Receiver Jameson Williams wirft den Ball in die Arme von Mike Sainristil, der seine zweite Interception des Tages fängt.
COMMANDERS PICK OFF JAMESON WILLIAMS.
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Washington lässt Detroit sofort büßen. Wieder spielt man einen vierten Versuch im Laufe des Drives erfolgreich aus, wieder mündet der letzte Spielzug in einem Touchdown. Dieses Mal ist es Jeremy McNichols, der die Ehre hat, für die sechs Punkte zu sorgen - 45:28 für Washington.
Die Lions stürmen zwar rasch bis an die gegnerische Endzone vor, müssen sich jedoch bei fünf verbleibenden Minuten im letzten Viertel mit einem Field Goal begnügen - 31:45.
Danach versucht es Detroit mit einem Onside-Kick, welcher allerdings von Washington recovert wird. Die Commanders können in weiterer Folge mit einem Field Goal auf 17 Punkte Vorsprung erhöhen, Zane Gonzalez setzt seinen Versuch aus 44 Yards jedoch links vorbei. Es bleibt bei der Zwei-Touchdown-Führung.
Dabei bleibt es letztlich aber auch. Das Spiel endet nämlich mit einem weiteren Lions-Turnover. Goffs letzter Pass wird kurz vor der gegnerischen Endzone von Jeremy Chinn abgefangen. Die Sensation ist damit perfekt.
DAS BEDEUTET ES FÜR BEIDE TEAMS:
Die Detroit Lions sind "One and Done" in den Playoffs. Wer hat darauf gewettet?
Ja, man hat vielleicht damit rechnen können, dass die vielen Verletzungen irgendwann mal zu viel des Guten sein werden. Und so war es heute wohl auch, kam doch mit Amik Robertson ein weiterer Defensiv-Starter der Verletztenliste nach nur wenigen Minuten hinzu. Bislang war die Offense aber jedes Mal stark genug, um die Unzulänglichkeiten der Defense zu kaschieren. Bis heute eben.
In Detroit könnte man der heutigen Niederlage noch lange nachtrauern - denn Garantieren, dass man jemals wieder in so einer guten Position sein wird, um die Super Bowl mitzuspielen, gibt es nie. Auch wenn die Chancen der Lions in der kommenden Saison - Stand heute - wohl nicht allzu schlecht ausschauen sollten.
Der Roster sollte wieder besser ausschauen, als er es heute tat. Verletzte wie Aidan Hutchinson kehren zurück, dazu hat man mit 67,9 Mio. US-Dollar den sechstgrößten Cap-Space aller NFL-Teams in der kommenden Saison. Also mehr als genug Raum, um Schwachstellen zu adressieren und Schlüsselspieler langfristig zu binden.
Wo der Schuh in der kommenden Saison jedoch drücken könnte, ist das Coaching. Offensive Coordinator Ben Johnson und Defensive Coordinator Aaron Glenn sind beide Top-Kandidaten auf Head-Coaching-Jobs, und werden in dieser Offseason wohl auch zuschlagen und die Lions verlassen - vor allem nachdem Johnson in der vergangenen Saison bereits auf mehrere Job-Angebote verzichtete, um in Detroit zu bleiben. Und ob die neuen Coordinators auf das Level von Johnson und Glenn kommen, lässt sich eben nur schwer vorhersagen.
Ganz anders die Stimmung natürlich in Washington. Vom zweiten Pick im vergangenen NFL-Draft zu einem der besten vier Teams in dieser Saison - der Turnaround ist jetzt schon gewaltig, egal, was da noch kommt.
Erstmals seit 33 Jahren steht Washington wieder in einem NFC Championship Game. Mit Jayden Daniels hat man unumstritten einen absoluten Star in den eigenen Reihen, der jetzt schon mehr erreicht hat, als andere Quarterbacks in ihrer gesamten Karriere - und dabei wirkt es, als wäre in dem gesamten Team noch so viel Luft nach oben vorhanden.
Aber wer weiß, was in der kommenden Woche passiert. Der Gegner wird entweder Philadelphia Eagles (#2) oder Los Angeles Rams (#4) heißen. Schon jetzt steht fest, dass Washington auch in der kommenden Woche definitiv ein Auswärtsspiel bestreiten wird. Das letzte Team, das die Super Bowl als Road-Team von der Wild-Card-Round bis zum Championship Game gewinnen konnte? Die Tampa Bay Buccaneers 2020.
DETROIT LIONS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Jared Goff | 271 (1 TD, 2 INT) | ||
David Montgomery | 20 | 28 | |
Teddy Bridgewater | 3 | ||
Jameson Williams | 0 (1 INT) | 61 (1 TD) | 19 |
Jahmyr Gibbs | 105 (2 TD) | 61 | |
Amon-Ra St. Brown | 124 | ||
Kalif Raymond | 28 | ||
Sam LaPorta | 40 (1 TD) | ||
Tim Patrick | 22 |
WASHINGTON COMMANDERS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Jayden Daniels | 299 (2 TD) | 51 | |
Austin Ekeler | 47 | 41 | |
Brian Robinson | 77 (2 TD) | ||
Jeremy McNichols | 8 (1 TD) | ||
Marcus Mariota | -1 | ||
Dyami Brown | 98 | ||
Jamison Crowder | 25 | ||
Terry McLaurin | 87 (1 TD) | ||
Zach Ertz | 28 (1 TD) | ||
John Bates | 20 |