Wieder ein Playoff-Drama! Chiefs erneut im AFC-Endspiel

Zum sechsten Mal in Folge stehen die Kansas City Chiefs im AFC Championship Game, wo sie bei den Baltimore Ravens um den vierten Super-Bowl-Einzug in dieser Zeit kämpfen.

Für die Bills endet der Traum von der Teilnahme am großen Spiel um die Vince Lombardi Trophy einmal mehr in den Playoffs, nach 2021 und 2022 sind erneut die Chiefs der Stolperstein.

Wie bei der Overtime-Entscheidung vor zwei Jahren ist es auch diesmal eine hauchdünne Angelegenheit. Die Chiefs übernehmen kurz nach Anbruch des vierten Quarters eine Drei-Punkte-Führung und müssen in den letzten 15 Minuten sowohl einen Fumble kurz vor dem Score wie auch ein vergebenes Field Goal des Gegners überstehen.

Tyler Bass verpasst mit diesem aus 44 Yards 1:47 Minuten vor dem Ende den möglichen Ausgleich und besiegelt das Aus der Gastgeber damit.

SO LIEF DAS SPIEL:

Beide Teams zeigen sich das ganze Spiel über effizient. In der gesamten Partie gibt es nur drei Punts, bis ins letzte Viertel gar nur einen.

So gelingen auf beiden Seiten mit dem jeweils ersten Ballbesitz auch die ersten Punkte, jeweils per Field Goal. Vorrangig über das Laufspiel arbeiten sich die Bills bis an die 7-Yard-Linie des Gegners vor, wo sie allerdings gestoppt werden und Bass erfolgreich aus 27 Yards antritt.

Auf der Gegenseite sind es mittellange Pässe, die die Chiefs flott in FG-Range bringen. Bereits der zweite Spielzug der Offense geht über 25 Yards, Rashee Rice ist dabei Empfänger von Patrick Mahomes.

Auch in der Folge bleibt bei Buffalo das Laufspiel das prägende Element. Von den elf Spielzügen des folgenden Drives entfallen nur zwei auf Pässe, Josh Allen vollendet per Scramble am Ende selbst zur 10:3-Führung Anfang des zweiten Viertels.

Bei den Chiefs gestaltet sich das Playcalling ähnlich, die eingestreuten Pässe sorgen aber für flotteren Progress. Travis Kelce ist es, der mit einer 29-Yard-Reception die Tür zu den nächsten Punkten aufstößt, diesmal sind es wieder nur derer drei.

Nachdem die Bills ein erstes Mal gestoppt werden, wechselt die Führung erstmals. Ein 28-Yards-Run von Clyde Edwards-Helaire bringt die Chiefs nah an die Redzone, aus den 22 Yards Entfernung findet Mahomes Kelce zum 13:10.

Die Antwort folgt prompt, in nur 3:07 Minuten arbeiten sich die Bills durch 14 Plays über 75 Yards. 30 Sekunden vor der Halbzeit wechselt die Führung wieder, erneut läuft Allen per Scramble selbst in die Endzone - 17:13.

In dieser Manier geht es nach der Halbzeit weiter. Der zweite TD-Pass von Mahomes auf Kelce stellt den Score auf 20:17, ein Drive über 18 Plays und 8:25 Minuten wird durch einen Allen-Pass auf Khalil Shakir vollendet - 24:20 aus Sicht der Bills.

Und munter geht es wieder in die andere Richtung. Anfang des letzten Spielabschnitts holt Isaiah Pacheco die Führung der Gäste mit einem Sechs-Yard-Run zurück, es sollten die letzten Punkte des Spiels bleiben.

Was nicht heißt, dass das vierte Quarter kein Drama zu bieten hat: Die Bills gehen Risiko und werden dafür bestraft, ein Turnover on Downs an der eigenen 30 nach einem Fake Punt bringt den Chiefs den Ball in exzellenter Position zurück.

Die machen aber nichts draus: Ein 29-Yard-Run von Pacheco wird gerade noch vor der Endzone gestoppt, Mecole Hardman unterläuft dann ein schwerer Fehler: Durch einen Fumble in die Endzone bleibt Kansas City punktelos.

Aber dieses Retour-Geschenk können die Bills nicht in Zählbares ummünzen. Die folgenden Drives beider Teams resultieren jeweils im Punt, mit 8:23 Minuten auf der Uhr ist wieder Buffalo dran - und spielt ganze 6:40 Minuten von der Uhr und sich selbst in Scoring Range.

Dort versagt aber Bass. Aus 44 Yards wird sein Kick vom Wind nach rechts getragen, der Ausgleich bleibt liegen, das Spiel ist entschieden.

KICK IS NO GOOD.

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— NFL (@NFL) January 22, 2024

DAS BEDEUTET ES FÜR BEIDE TEAMS:

Zum sechsten Mal in Folge sind die Kansas City Chiefs unter den zwei besten Teams der AFC. Ein Einzug in Super Bowl LVIII würde bereits die vierte Teilnahme am Spiel der Spiele in den letzten fünf Jahren bedeuten, nur 2022 waren die Cincinnati Bengals hauchdünn in der Overtime des AFC Championship Games voran.

Als Nummer-2-Seed steht für Patrick Mahomes und Co. allerdings ein Auswärtsspiel bei den Baltimore Ravens an. Ungeachtet der aktuellen Dominanz in den Playoffs der letzten Jahre werden die Chiefs dort als Außenseiter gelten: Die Ravens verloren in dieser Saison nur drei Spiele, echte Schwächen konnte Mahomes auf Nachfrage beim kommenden Gegner keine ausmachen.

Während die starke Serie der Chiefs schon an die Dynastie der New England Patriots erinnert, haben Mahomes und sein Star-Tight-End Travis Kelce ein Pats-Duo schon übertrumpft. Ihre Touchdown-Pässe 15 und 16 markieren einen neuen Postseason-Rekord für ein Quarterback-Receiver-Gespann, mehr als die 14 von Tom Brady und Rob Gronkowski.

Für die Buffalo Bills setzt sich indes eine echte Unserie fort. Seit 2018 wurden die Playoffs nur einmal verpasst, zu einer Super-Bowl-Teilnahme reichte es in diesen sechs Anläufen trotz einer stets vielversprechenden Truppe nie. Die letzten drei Anläufe endeten nun stets im Divisional.

Drei der sechs Playoff-Runs wurden von den Chiefs beendet. Damit warten Josh Allen und Co. noch auf einen Postseason-Erfolg gegen Kansas City. Es ist allerdings ein Ausgang der Saison, der sich ein wenig anbahnte: Mit einer Bilanz von 11:6 rutschten die Bills diesmal noch in letzter Minute in die Postseason.

Nun wartet ein bisschen Offseason-Arbeit: Speziell auf defensiver Seite laufen zahlreiche Verträge aus. Bei prognostizierten Kaderkosten, die den Salary Cap aktuell um satte 46,3 Millionen US-Dollar überschreiten, wird es einige Umbaumaßnahmen brauchen. Die Offense sollte allerdings weitestgehend zusammengehalten werden können.

BUFFALO BILLS:

KANSAS CITY CHIEFS:

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