Die San Francisco 49ers stürmen gegen die Green Bay Packers in die Super Bowl LIV und spielen in Miami (3.2., 00:30 Uhr MEZ) gegen die Kansas City Chiefs (HIER nachlesen>>>) um die Vince Lombardi Trophy der NFL!
Die "Niners" schlagen die "Cheeseheads" 37:20 im NFC Championship Game und bestätigen damit ihren Top-Seed gegen die Nummer zwei.
In der ersten Halbzeit überrennen die 49ers ihren Gegner und führen 27:0 - getragen von einem überragenden Raheem Mostert, der Running Back verbucht insgesamt 220 Yards für sagenhafte vier Touchdowns, das gelang in dieser Kombination noch keinem Spieler in einem Playoff-Spiel. Beide Werte für sich finden sich auf Rang zwei der jeweiligen Rekordlisten.
Die Packers-Offense ist anfangs völlig abgemeldet, Aaron Rodgers verliert den Ball vor der Halbzeit zweimal an den Gegner, 93 Total Yards der Gäste stehen zu diesem Zeitpunkt 225 San Franciscos gegenüber.
Die Entscheidung fällt somit früh, in der zweiten Halbzeit gelingt Green Bay letzten Endes nur mehr Schadensbegrenzung. Eine Verkürzung auf zwischenzeitlich 14 Punkte kommt erst 8:20 Minuten vor dem Ende zustande, zu spät.
Für die "Niners" geht es um ihren sechsten Super-Bowl-Triumph, der letzte liegt allerdings schon 25 Jahre zurück.
So rauschten die Kansas City Chiefs in die Super Bowl:
SAN FRANCISCO 49ERS (1) - GREEN BAY PACKERS (2) 37:20
SCORING:
Q1
7:0: Raheem Mostert - 20-Yard-Run (5:55 Minuten)
Q2:
10:0: Robbie Gould - 54-Yard-Field-Goal (14:55 Minuten)
17:0: Raheem Mostert - 9-Yard-Run (9:17 Minuten)
20:0: Robbie Gould - 27-Yard-Field-Goal (2:00 Minuten)
27:0: Raheem Mostert - 18-Yard-Run (0:50 Minuten)
Q3:
27:7: Aaron Jones - 9-Yard-Pass von Aaron Rodgers (8:48 Minuten)
34:7: Raheem Mostert - 22-Yard-Run (4:56 Minuten)
Q4:
34:13: Aaron Jones - 1-Yard-Run, Two-Point-Conversion scheitert (14:35 Minuten)
34:20: Jace Sternberger - 8-Yard-Pass von Aaron Rodgers (8:13 Minuten)
37:20: Robbie Gould - 42-Yard-Field-Goal (3:36 Minuten)
Garoppolo muss nicht eingreifen
Schon von den ersten Momenten des Spiels weg scheint nie ein Zweifel aufzukommen, welches Team sich letzten Endes den Weg in die Super Bowl ebnen wird - obwohl auch die 49ers erst einmal mit einem Three and Out starten.
Die Packers tun dies allerdings gleich, und dann nehmen die Gastgeber richtig Fahrt auf. Das heißt, vor allem eine Person - Raheem Mostert.
Denn während Quarterback Jimmy Garoppolo mit sagenhaft niedrigen Statistiken (6/8 Pässen für 77 Yards) den Anschein erweckt, gar nicht am Spiel teilzunehmen, legt der Running Back eine Performance hin, die so zuvor noch nie in einem Playoff-Spiel der NFL gesehen wurde.
220 Yards und vier Touchdowns sind jeweils die zweitbesten Werte, die jemals in der Postseason erzielt wurden. Beides gemeinsam gelang einem Akteur noch nie.
Green Bay kann nicht eingreifen
Und der ungedraftete 27-Jährige, der nach seinem Liga-Einstieg 2015 schon bei sieben(!) Teams zumindest "auf Besuch" im Practice Squad war, legt gleich aufsehenerregend los. Ein 36-Yard-Run findet sein Ende erst in der Endzone, nach knapp neun Minuten sind die ersten Punkte für die "Niners" am Board.
SAN FRANCISCO 49ERS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
|---|---|---|---|
| Raheem Mostert | 220 (4 TDs) | 6 | |
| Deebo Samuel | 43 | 46 | |
| Jimmy Garoppolo | 77 | -1 | |
| Tevin Coleman | 21 | ||
| George Kittle | 19 | ||
| Kendrick Bourne | 6 | ||
| Matt Breida | 2 |
Der zähe Beginn für Green Bay prolongiert sich hingegen, ein schneller Stopp wird von einem katastrophalen Punt begleitet, den die Gastgeber nur zum Field Goal verwerten können.
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Irrelevant, denn die munteren Festspiele in Rot und Gold gehen auch im zweiten Quarter weiter, während die "Cheeseheads" einfach keinen Fuß auf den Boden bekommen. Nur drei Plays lang nennen sie den Ball ihr Eigen, 3:20 Minuten später jubelt Mostert schon wieder in der Endzone.
Der Drive hat allerdings den größten Rückschlag des ganzen Abends für die 49ers ebenso zu bieten, denn Laufspiel-Kollege Tevin Coleman verletzt sich scheinbar schwerer an der Schulter.
Rodgers macht in der Eile Fehler
Mit dem 17:0 geht es aber gerade erst los: Auch die Defense packt ein Big Play aus und recovert einen Fumble von Aaron Rodgers nach einem Missverständnis mit seinem Center. Ein Turnover, der zum nächsten Field Goal führt - 20:0.
Knappe zwei Minuten vor der Halbzeit sind die Packers schon unter Druck, und unter Druck passieren in dieser Partie sogar dem Quarterback-Star Green Bays Fehler: Ein tiefer Pass, gedacht für Geronimo Allison, landet stattdessen bei Emmanuel Moseley - die 49ers bedanken sich für dieses Blackout mit einem weiteren Touchdown vor der Pause, natürlich durch Mostert.
Die Entscheidung scheint zu diesem Zeitpunkt schon gefallen.
Packers-Offense wacht zu spät auf
Mit dem Mut der Verzweiflung und etwas Wut im Bauch wacht die Packers-Offense im dritten Quarter endlich auf. Über 80 Yards bewegt sich der erste Drive nach der Pause in die Endzone, Aaron Jones wird von Rodgers bedient, die ersten Punkte für die Gäste.
GREEN BAY PACKERS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
|---|---|---|---|
| Aaron Rodgers | 326 (2 TDs, 2 INTs) | ||
| Davante Adams | 138 | ||
| Aaron Jones | 56 (1 TD) | 27 (1 TD) | |
| Jimmy Graham | 59 | ||
| Allen Lazard | 36 | ||
| Jake Kumerow | 23 | ||
| Marcedes Lewis | 14 | ||
| Jace Sternberger | 13 (1 TD) | ||
| Geronimo Allison | 8 | ||
| Tyler Ervin | 7 | ||
| Jamaal Williams | 6 | 1 |
Wirklich an eine Wende glaubt aber niemand mehr. Dieser Eindruck wird noch deutlicher, als Mostert sein Touchdown-Quartett vollendet - per 22-Yard-Run.
Mit dieser komfortablen 27-Punkte-Führung im Rücken lässt die Defense der "Niners" den Gegner kurz groß aufspielen, ein 42-Yard-Pass von Rodgers auf Jimmy Graham wird zur zweitbesten Aktion der Packers im ganzen Spiel. Der zweite Touchdown von Jones folgt.
Eine seltene Wende binnen einer Saison
Die beste sollte nämlich erst danach passieren: Kurz scheint es so, als hätten die "Cheeseheads" ihre Hoffnung noch nicht aufgegeben. Als Rodgers und Davante Adams im Zusammenspiel 65 Yards überbrücken und den dritten Touchdown des Teams aus Wisconsin eröffnen, beträgt die Differenz achteinhalb Minuten vor dem Ende nur mehr 14 Punkte.
Eine minimale Hoffnung, die nicht lange Bestand hat. Ein 49ers-Field-Goal markiert die letzten Punkte des Spiels, Rodgers muss sich in seinem letzten Ballbesitz der Saison noch eine Interception in die Bilanz schreiben lassen. San Francisco kniet ab und steht zum ersten Mal seit 2013, als die Kalifornier noch mit Colin Kaepernick an der Spitze gegen die Baltimore Ravens verloren, in der Super Bowl.
Ein weiteres Mal duelliert sich damit die beste Offense auf Seiten der Kansas City Chiefs mit der besten Defense der Saison. Den 49ers gelingt es erst als drittem Team in der Geschichte nach den Cincinnati Bengals 1988 und den St. Louis Rams 1999, nach einer Vorsaison mit vier oder weniger Siegen in die Super Bowl einzuziehen.
