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Cincinnati eliminiert Tennessee in letzter Sekunde

Cincinnati wirft mit Tennessee die AFC-Nummer-1 aus den Playoffs.

Cincinnati eliminiert Tennessee in letzter Sekunde Foto: © getty

Nichts für schlechte Nerven!

Die Cincinnati Bengals setzen sich in den Divisional Playoffs der NFL bei den Tennessee Titans in einem Thriller mit 19:16 durch und werfen somit die Nummer eins der AFC aus der Postseason.

Die Entscheidung fällt durch ein 52-Yard-Field-Goal von Evan McPherson vier Sekunden vor dem Ende, das durch eine Interception von Ryan Tannehill 20 Sekunden vor Schluss ermöglicht wird - die dritte des Titans-Quarterbacks an diesem Abend.

Während Tennessee trotz des Comebacks von "King" Derrick Henry rausfliegt, geht der Erfolgslauf der Bengals rund um die Jungstars Joe Burrow und Ja'Marr Chase weiter.

Trotz unglaublicher neun Sacks gegen Burrow setzt sich Cincinnati - durch insgesamt vier McPherson-Field-Goals - durch.

Im AFC Championship Game geht es nun auswärts gegen den Sieger des Schlagers Kansas City Chiefs gegen Buffalo Bills.

TENNESSEE TITANS (1) vs. CINCINNATI BENGALS (4) 16:19

 

 

 

SCORING:

Q1:

0:3: Evan McPherson - 38-Yard-Field-Goal (12:06 Minuten)

0:6: Evan McPherson - 45-Yard-Field-Goal (2:15 Minuten)

Q2:

6:6: Derrick Henry - 3-Yard-Lauf (Two-Point-Conversion scheitert) (6:12 Minuten)

6:9: Evan McPherson - 54-Yard-Field-Goal (1:40 Minuten)

Q3:

6:16: Joe Mixon - 16-Yard-Lauf (9:34 Minuten)

9:16: Randy Bullock - 34-Yard-Field-Goal (1:40 Minuten)

16:16: A.J. Brown - 33-Yard-Pass von Ryan Tannehill (0:15 Minuten)

Q4:

16:19: Evan McPherson - 52-Yard-Field-Goal (0:04 Minuten)

Spiel startet mit Paukenschlag

Die erste Halbzeit hat von allem etwas zu bieten - starke Defense, trotzdem vereinzelte schöne Offensiv-Aktionen, und vor allem ganz viel Spannung.

Denn dass in diesem Matchup kein Team von Anfang an wegziehen würde, war zu erwarten.

Die Partie beginnt mit einem wahren Paukenschlag. Titans-QB Tannehill leistet sich bereits beim ersten Spielzug der Begegnung eine Interception.

Tennessee kommt jedoch mit einem blauen Auge davon und lässt in der Folge dank starker Defense nur ein Field Goal von Evan McPherson zu.

Bengals nehmen zu wenige Punkte mit

Dies sollte sinnbildlich sein für das, was in der ersten Halbzeit folgen sollte. Dank einiger spektakulärer Spielzüge wie einem 57-Yard-Catch von Ja'Marr Chase, der eigentlich eine herrliche Einzelaktion des Jungstars ist, gewinnt Cincinnati vielleicht den Schönheitspreis.

Doch die Defense der Titans hält trotzdem mehr als gekonnt dagegen. Die Bengals nehmen zu wenige Punkte mit, vor allem weil die D-Line der Hausherren die O-Line der Gäste dominiert und so Burrow immer wieder zu überhasteten Pässen zwingt oder ihn gleich zu Boden bringt.

TENNESSEE TITANS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Ryan Tannehill 220 (1 TD, 3 INT) 12
D'Onta Foreman 66
Derrick Henry 62 (1 TD)
A.J. Brown 142 (1 TD)
Julio Jones 62
Dontrell Hilliard 13
Chester Rogers 3

McPherson erhöht noch im ersten Viertel mit seinem zweiten Field Goal auf 6:0.

Zu diesem Zeitpunkt ist von der Titans-Offense noch so gut wie nichts zu sehen gewesen.

Henry mit dem Touchdown

Dies ändert sich im zweiten Quarter. Tennessee schließt den ersten wirklich gelungenen Drive durch einen 3-Yard-Lauf von Henry ab. Der "King" ist aus der Wildcat-Formation nicht zu stoppen.

Beim folgenden Extrapunkt-Versuch leisten sich die Bengals eine Strafe. Titans-Coach Mike Vrabel nimmt den Punkt vom Scoreboard und versucht nun eine Two-Point-Conversion, doch Henry vermag den Ball nicht über die Goalline zu wuchten - ein verschenkter Punkt.

Die Bengals wiederum kommen bis zur Pause nicht über ein drittes McPherson-Field-Goal hinaus, diesmal aus 54-Yards. Wieder hat die D-Line der Titans Burrow und Co. im entscheidenden Bereich unter Kontrolle.

Der QB-Jungstar kassiert in der ersten Halbzeit fünf Sacks. Unterstützung des Laufspiels gibt es keine. Ganze sieben Rushing-Yards stehen bis zur Pause zu Buche.

Schöner Lauf in die Endzone von Mixon

So blass Mixon vor der Pause bleibt, ist im ersten Drive des dritten Quarters schnell zu erkennen, dass der Running Back mehr involviert werden soll. Mixon dankt es mit einem schönen Lauf aus 16 Yards zur 16:6-Führung in die Endzone.

Nun sind Tannehill und Henry gefordert, Tennessees Offense nachhaltiger in Schwung zu bringen. Dies gelingt auch - vorerst allerdings nur vermeintlich.

CINCINNATI BENGALS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Joe Burrow 348 (1 INT) 5
Joe Mixon 54 (1 TD) 51
JaMarr Chase 2 109
Chris Evans 4
Tee Higgins 96
C.J. Uzomah 71
Tyler Boyd 17
Samaje Perine 4

Getragen von Henry und seinem Backup D'Onta Foreman (explosiver 45-Yard-Lauf) kommt das Team aus Nashville bis an die 10-Yard-Linie, dort unterläuft Tannehill ein bitterer Fehler.

Mike Hilton liest den folgenden Spielzug perfekt und fängt den Pass des Titans-Quarterbacks ab - dessen zweite Interception in dieser Partie.

Das Momentum wandert nach Tennessee

Im nächsten Ballbesitz streut Tannehill zwar per tiefem Pass auf A.J. Brown ein Big Play ein, mehr als ein Field Goal von Randy Bullock schaut jedoch nicht heraus.

Dafür sorgt die Defense der Titans für einen Paukenschlag.

Samaje Perine kann einen Pass von Burrow nicht kontrollieren, Amani Hooker fängt den Ball gerade noch rechtzeitig ab - die Interception steht nach langer Video-Überprüfung, obwohl die Spitze des Balls den Boden berührt. Doch laut Ansicht der Referees hatte Hooker bereits Kontrolle über den Ball.

Dies ändert das Momentum, denn die Titans lassen gleich den nächsten Paukenschlag folgen. Tannehill bedient Brown mit einem schönen 33-Yard-Pass zum Ausgleich in der Endzone.

Sacks, Sacks, Sacks gegen Burrow

Im folgenden Drive gelingt es den Quarterback-Jägern der Titans abermals, Burrow im entscheidenden Moment aus der Field-Goal-Reichweite "rauszusacken" - Sack Nummer sieben, was für eine dominante Vorstellung!

Höchste Zeit, dass auch die Defense der Bengals ein Ausrufezeichen setzt. Dies gelingt in der folgenden Angriffsserie, indem man Henry bei 4. Versuch und 1 stoppt und so den Ball zurück erobert.

Somit steht es 7:14 Minuten vor dem Ende weiter 16:16.

Cincinnati versemmelt den folgenden Drive auf altbekanntem Weg. Am Ende müssen Burrow und Co. nach Sack Nummer neun vom Feld - mit neun Sacks gegen den eigenen QB hat zuvor noch kein Team ein Playoff-Spiel gewonnen.

Tannehill-Blackout lässt Bengals jubeln

Somit bleiben den Titans rund drei Minuten, um etwas Zählbares auf das Scoreboard zu bringen. Das gelingt nicht, ganz im Gegenteil!

Es endet im Fiasko!

20 Sekunden vor dem Schluss gelingt Cincinnati die dritte Interception gegen Tannehill in dieser Partie. Ein Fehler mit Folgen! Ein Stadion unter Schock!

Denn die Bengals nutzen dieses Blackout eiskalt aus. Ein 19-Yarder von Burrow auf Chase bringt Cincinnati in Field-Goal-Reichweite. McPherson behält die Nerven und kickt sein Team aus 52 Yards mit seinem vierten Field Goal des Abends zum Sieg.

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