Das erste Spiel der NFL-Playoffs 2025 bringt einen überraschend deutlichen Erfolg für die Houston Texans! Der Sieger der AFC South (#4) eliminiert die Los Angeles Chargers (#5) mit einem 32:12-Heimsieg.
Dabei läuft das Spiel für die Offense um C.J. Stroud gemächlich an. Erst zur Mitte des zweiten Quarters findet der Quarterback sein "Mojo" - und in Wide Receiver Nico Collins einen effektiven "Partner in Crime".
Schlüssel zum Sieg ist aber nicht nur die ungewöhnlich hohe Offense-Production. Die Defense zwingt Justin Herbert zu enorm vielen Fehlern. Dem Chargers-Spielmacher unterlaufen gleich vier Interceptions - mehr als in der gesamten Regular Season (3).
SO LIEF DAS SPIEL:
Zu Beginn scheinen die Texans zu zahnlos, um an diesem Tag etwas zu bewirken. Ein Fehleindruck.
Während die Chargers ihre ersten beiden Drives zumindest in sechs Punkte verwandeln, produzieren die Texans gleich mit dem ersten Spielzug einen Fumble und Ballverlust. Auch der zweite Drive wird schnell gestoppt.
Nur die Defense bzw. Special Teams zeigt sich schnell giftig, hält den Schaden in Grenzen.
Die Partie zeigt schon in der Anfangsphase ihre kuriosen Facetten. Stroud unterläuft per Interception gleich der nächste Turnover, der aber folgenlos bleibt - weil Herbert den "Gefallen" nur einen Spielzug später retourniert.
Dennoch: Nach einem Drittel der Spielzeit stehen bei Houston gerade einmal 38 Total Yards und drei First Downs zu Buche. Dabei sollte es nicht bleiben.
Ausgerechnet eine denkbar ungünstige Ausgangslage bringt den Motor zum Laufen. Die Texans müssen tief in der eigenen Hälfte starten, ein misslungener Snap wird beinahe zum Desaster - und dann doch zum Big Play, der die Trendwende einläutet.
Stroud findet Collins für 37 Yards, der Drive bleibt am Leben und endet schließlich erneut durch den Wide Receiver mit dem ersten Touchdown der Partie.
Weil zeitgleich die LA-Offense den Faden verliert, bauen die Gastgeber ihre Führung vor der Pause noch aus. Stroud legt mit 27 Yards seinen längsten Scramble der Saison hin, bringt Ka'imi Fairbairn in FG-Range. Der bedankt sich zum 10:6-Halbzeitstand.
C.J. Strouds Big Play rettet den Texans-Drive:
UNREALLLL THROW FROM CJ7 🤯
— Houston Texans (@HoustonTexans) January 11, 2025
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Die Texans-Offense behält ihre Spritzigkeit über die Halbzeit, das Duo Stroud-Collins meldet sich gleich mit einem Pass über 41 Yards an. Allerdings verliert Joe Mixon den Ball darauf mit einem Fumble - die Chargers machen nichts daraus.
Das Momentum bleibt somit auf Seiten Houstons, wieder gibt es ein Field Goal. Auch die Defense ist hellwach, wird gleich zweimal en suite zum Highlight: Erst wird Herbert zum Three and Out gestoppt, dann sorgt Eric Murray für einen Pick Six! 13 Sekunden vor dem Ende des dritten Quarters scheint die Partie gelaufen.
Ein Eindruck, der nicht trügen sollte. Völlig von der Rolle unterläuft Herbert Interception Nummer drei, der Worst Case droht. Es kommt nur zu einem Field Goal, aber das Saisonende der Gäste wird immer greifbarer.
Der folgende Offensiv-Drive der Chargers wird zum kuriosen Stellvertreter der ganzen Partie. Nach zwei Sacks sehen sich die Chargers mit einem 3rd and 26 an der eigenen 14 konfrontiert, aber plötzlich findet Herbert Ladd McConkey: Der Receiver überbrückt die 86 Yards zum ersten - und schließlich auch einzigen - Touchdown. Der Extrapunkt wird aber nicht nur geblockt, sondern zur seltenen Defensive Two-Point-Conversion retourniert - 25:12 statt 23:13.
Mit einem Rushing-TD durch Mixon ist die Partie schließlich besiegelt, die vierte Interception Herberts ist nur mehr für die (Negativ-)Statistik relevant.
“Even when the Chargers do something right, they do something wrong”
— Barstool Sports (@barstoolsports) January 12, 2025
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DAS BEDEUTET ES FÜR BEIDE TEAMS:
Auch im LAOLA1-Powerranking quasi schon abgeschrieben>>>, belehren uns die Houston Texans an diesem Abend eines Besseren.
Auf beiden Seiten des Balles ist der Auftritt dominant, sogar die zuletzt so gescholtene (und verletzungs-zerrüttete) Offense produziert weit über ihrem Saison-Durchschnitt.
Damit ist das Ergebnis des Vorjahres quasi eingestellt. Auch damals überstanden die Texans die Wild-Card-Runde mit einem dominanten Heimsieg als vierter Seed (45:14 über die Cleveland Browns), scheiterten im Anschluss aber deutlich am ersten Seed, damals die Baltimore Ravens.
Auch diesmal droht abhängig von den restlichen Ergebnissen in der AFC ein Antritt beim Top-Seed, den Kansas City Chiefs. Um das zu verhindern, bräuchte es eine Überraschung durch die Pittsburgh Steelers oder die Denver Broncos - für ein weiteres Heimspiel gar sowohl, als auch.
Bei den Los Angeles Chargers muss Justin Herbert weiter auf seinen ersten Postseason-Sieg warten. Der Verlauf der Saison ließ eigentlich gewisse Hoffnungen zu, in einer starken AFC West - die neben dem "Juggernaut" Kansas City mit den Denver Broncos ein drittes Playoff-Team aufweisen konnte - kam immerhin ein 11:6-Record zustande, inklusive zweier knapper Niederlagen gegen die Chiefs.
Bei genauerer Betrachtung war der "Strength of Schedule" außerhalb der eigenen Division allerdings auch überschaubar. Das erste Jahr unter Jim Harbaugh lässt sich dennoch als brauchbares Debüt einordnen, drehte er einen 5:12-Record doch binnen eines Jahres um. In vielen Momenten waren die eigenen Stärken aber nicht ausreichend, um für noch mehr Aufsehen sorgen zu können - so auch in Houston.
HOUSTON TEXANS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
C.J. Stroud | 282 (1 TD, 1 INT) | 42 | |
Nico Collins | 122 (1 TD) | ||
Joe Mixon | 106 (1 TD) | 13 | |
Xavier Hutchinson | 34 | ||
John Metchie | 28 | ||
Cade Stover | 28 | ||
Dalton Schultz | 23 | ||
Robert Woods | 22 | ||
Dameon Pierce | 15 | ||
Diontae Johnson | 12 | ||
Dare Ogunbowale | 5 |
LOS ANGELES CHARGERS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Justin Herbert | 242 (1 TD, 4 INT) | 25 | |
Ladd McConkey | 197 (1 TD) | ||
J.K. Dobbins | 26 | ||
Gus Edwards | 22 | ||
Will Dissly | 16 | ||
Tucker Fisk | 15 | ||
D.J. Chark | 10 | ||
Hassan Haskins | 5 | ||
Derius Davis | -3 | 4 |