Die New England Patriots werden in den Divisional Playoffs der NFL ihrer Favoritenrolle gerecht und feiern gegen die Tennessee Titans einen ungefährdeten 35:14-Sieg.
Der Außenseiter macht dem amtierenden Super-Bowl-Champion das Leben nur zu Beginn schwer und führt nach einem schönen Touchdown von Corey Davis nach dem ersten Viertel mit 7:0.
Danach kommt die Angriffs-Maschinerie der Patriots so richtig in Fahrt und zieht dank zweier Touchdowns von James White und je einem Score von Chris Hogan, Brandon Bolden und Rob Gronkowski davon. Der zweite TD von Davis kommt für die Titans zu spät.
Im Championship Game der AFC trifft New England am kommenden Sonntag zu Hause auf den Sieger der Partie Pittsburgh Steelers gegen Jacksonville Jaguars.
NEW ENGLAND PATRIOTS (1) vs. TENNESSEE TITANS (5) 35:14
SCORING:
Q1:
0:7: Corey Davis - 15-Yard-Pass von Marcus Mariota (1:14 Minuten)
Q2:
7:7: James White - 5-Yard-Pass von Tom Brady (13:18 Minuten)
14:7: James White - 6-Yard-Lauf (9:20 Minuten)
21:7: Chris Hogan - 4-Yard-Pass von Tom Brady (1:52 Minuten)
Q3:
28:7: Brandon Bolden - 2-Yard-Lauf (4:02 Minuten)
Q4:
35:7: Rob Gronkowski - 4-Yard-Pass von Tom Brady (10:22 Minuten)
35:14: Corey Davis - 11-Yard-Pass von Marcus Mariota (1:55 Minuten)
Größter Altersabstand zweier QBs in Playoff-Geschichte
Die ersten beiden NFL-Playoff-Rekorde werden schon mit Beginn der Partie geknackt.
Erstens ist es das Quarterback-Duell mit dem größten Altersabstand der Postseason-Geschichte. Den 40-jährigen Brady und den 24-jährigen Marcus Mariota trennen 16 Jahre und 88 Tage.
Damit bricht das Duo den 26 Jahre alten Rekord von Steve DeBerg (Kansas City Chiefs) und Todd Marinovich (Los Angeles Raiders), die 15 Jahre und 166 Tage trennten - auch damals gewann der Oldie, jedoch mit 10:6 wesentlich knapper.
Zweitens ist Bill Belichick mit 37 Playoff-Spielen nun alleiniger Rekordhalter unter den Head Coaches. Der Mastermind der Patriots lässt die beiden legendären Coaches Tom Landry (Dallas Cowboys) und Don Shula (Baltimore Colts und Miami Dolphins) mit jeweils 36 endgültig hinter sich.
Statement-Sieg der "zerstrittenen" Patriots
Mit nunmehr 27 Postseason-Siegen ist Belichick ohnehin einsamer Rekordhalter unter den Head Coaches in der NFL-Geschichte, ebenso wie Brady mit deren 26 unter den Quarterbacks.
Der souveräne Triumph gegen die Titans, die am vergangenen Wochenende bei den Kansas City Chiefs eine famose Aufholjagd hingelegt hatten, ist dabei weniger eine Überraschung, dafür nach der medialen Aufregung der vergangenen Wochen mehr ein Statement.
NEW ENGLAND PATRIOTS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Tom Brady | 337 (3 TD) | 2 | |
Dion Lewis | 62 | 79 | |
Brandon Bolden | 27 (1 TD) | ||
James White | 11 (1 TD) | 29 (1 TD) | |
Brian Hoyer | -1 | ||
Danny Amendola | 112 | ||
Rob Gronkowski | 81 (1 TD) | ||
Brandin Cooks | 32 | ||
Chris Hogan | 4 (1 TD) |
In einem ESPN-Bericht war von gravierenden Dissonanzen im Hause Patriots zwischen Owner Robert Kraft, Belichick und Brady die Rede. Auf dem Feld ist davon nichts zu bemerken - zumindest ist Tennessee kein Stolperstein auf dem Weg zum angepeilten sechsten Super-Bowl-Triumph des Titelverteidigers.
Dabei machen die Titans ihre Sache zu Beginn des Matches gar nicht mal so schlecht. Die Defense kontrolliert Brady und Co., selbst bewegt man den Ball beachtlich und krönt das gute erste Viertel mit einem herrlichen One-Handed-Catch von Rookie Corey Davis in der Endzone - der allererste NFL-Touchdown des in der ersten Runde gedrafteten Receivers.
New England zieht unaufhaltsam davon
Das ist es dann aber auch schon bis kurz vor Schluss mit zählbaren Aktionen Tennessees. Letztlich ist dieser Score ein Weckruf für New England, das im zweiten Abschnitt so richtig aufdreht.
TENNESSEE TITANS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Marcus Mariota | 254 (2 TD) | 37 | |
Derrick Henry | 28 | 21 | |
Eric Decker | 85 | ||
Corey Davis | 63 (2 TD) | ||
Delanie Walker | 49 | ||
Rishard Matthews | 27 | ||
Taywan Taylor | 5 | ||
Jonnu Smith | 4 |
Erst macht James White da weiter, wo er in Super Bowl LI, in der er drei Touchdowns erzielt hat, aufgehört hat. Mit einem TD-Catch und einen TD-Lauf dreht er die Partie, Chris Hogan vollendet das starke Viertel mit einem 4-Yard-TD-Catch zur 21:7-Führung. Dass Stephen Gostkowski mit einer Sekunde auf der Uhr einen 53-Yard-Field-Goal-Versuch vergibt, fällt letztlich weniger schwer ins Gewicht.
Nach der Pause ziehen die Patriots weiter davon. Erst trägt Brandon Bolden den Ball aus zwei Yards in die Endzone, im Schlussviertel bekommt auch Rob Gronkowski seinen Touchdown. Brady bedient seine Lieblingsanspielstation aus vier Yards.
1:55 Minuten vor Schluss gelingt den Titans noch Ergebniskosmetik. Mariota bedient Davis aus elf Yards für seinen zweiten Touchdown dieser Begegnung.
Rekorde, Rekorde, Rekorde
Wie beinahe schon üblich nach Playoff-Auftritten der Patriots gibt es wieder den einen oder anderen Rekord zu vermelden. Brady ist mit 40 Jahren und 163 Tagen der älteste Spielmacher, der jemals ein Postseason-Spiel gewonnen hat. Zudem ist es das zehnte Playoff-Spiel der lebenden Legende, in dem er zumindest drei Touchdown-Pässe geworfen hat, womit er an seinem Kindheitsidol Joe Montana (9) vorbeizieht.
Die acht Sacks der Patriots-Defense bedeuten Franchise-Rekord für ein Postseason-Match.
Und zu guter Letzt steht New England zum sage und schreibe siebten Mal in Folge im AFC-Championship-Game, womit man den eigenen Fabel-Rekord weiter ausbaut. Das letzte AFC-Finale ohne Patriots-Beteiligung bestritten in der Saison 2010 die Pittsburgh Steelers und die New York Jets.
Die Steelers könnten auch der letzte Stolperstein auf dem Weg zur Super Bowl LII in Minneapolis sein. Denn nun heißt es auf Seiten der Patriots abzuwarten, wer sich im zweiten AFC-Matchup der Divisional Playoffs durchsetzt.
Gewinnt Pittsburgh, käme es zum von vielen vorhergesagten Traumfinale der AFC. Doch dank ihrer bärenstarken Defense sind die Jacksonville Jaguars ein gefährlicher Außenseiter.