Der Super-Bowl-Vertreter der NFC wird aus der NFC East kommen! Die Philadelphia Eagles (#2) schlagen die Los Angeles Rams (#4) 28:22 und duellieren sich nun mit den Washington Commanders vor eigenem Publikum um die Fahrt nach New Orleans.
In einem engen Spiel machen zwei Faktoren den Unterschied: Der zur zweiten Hälfte einsetzende Schneefall, mit dem die Gäste ihre Probleme haben und zwei entscheidende Fumbles produzieren.
Und Saquon Barkley, der den Verteidigern zweimal so richtig um die Ohren läuft und über 61 sowie 76 Yards in die Endzone findet.
SO LIEF DAS SPIEL:
Anfangs ist nicht zu bemerken, dass die beiden effektivsten Defensivreihen des Wild-Card-Weekends aufeinandertreffen. Die ersten vier Drives des Spiels enden allesamt mit Punkten - und das zum Teil spektakulär.
Schon zum Auftakt "hebt" Jalen Hurts persönlich ab, erläuft die Führung seiner Eagles. Dass der Extrapunkt danebengeht - der erste von zweien auf Seiten Philadelphias - sollte später im Spiel noch unerwartete Relevanz bekommen.
Jalen Freaking Hurts 44-yd run ladies & gentlemen 😌@jalenhurts | #FlyEaglesFly pic.twitter.com/9Hc4tUz3zI
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Die Rams antworten nicht ganz so explosiv, aber effektiv. Auch sie finden den Weg in die Endzone, müssen auf dem Weg dorthin aber ein 4th and 1 überleben. Ein kurzer Pass auf Tyler Higbee besorgt den Rest, 7:6.
Auftritt Saquon Barkley: Der MVP-Kandidat eröffnet das beste Spiel eines Eagles-Runningbacks in der Playoff-Historie gleich einmal mit einem 62-Yard-Run zum zweiten Touchdown.
May we interest you in a Saquon Barkley 62-yd TD run? 🥶@Saquon | #FlyEaglesFly pic.twitter.com/6LMfgx82H3
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Von diesen Big Plays scheinbar inspiriert, zeigen auch Matthew Stafford und Co., was sie draufhaben. Ein 40-Yard-Pass auf Demarcus Robinson bringt auch die Rams erneut in Scoring Range, diesmal hält Philadelphias Defense in der Red Zone stand. Es bleibt bei einem Field Goal.
Erst danach finden die Defenses beider Seiten langsam ins Spiel, stoppen die ersten Drives. So auch kurz vor Halbzeit, als die Eagles schon wieder Richtung Endzone marschieren, ein Sack das Momentum aber schlagartig aufhält. Es kommt nicht einmal zu einem Field Goal, zur Halbzeit bleibt es beim 13:10.
Das Gefumble beginnt
Aus den Kabinen kommend, sehen sich beide Teams auf einmal mit deutlich schwierigeren Bedingungen konfrontiert: Heftiger Schneefall setzt ein und soll im weiteren Verlauf des Spiels durchaus zum mitentscheidenden Faktor werden.
Je ein Field Goal auf beiden Seiten sorgt vorerst noch für gleichbleibende Verhältnisse am Scoreboard, dann erwischen die Rams Hurts allerdings in der eigenen Endzone: Ein Safety zum 15:16 macht alles offen.
🚨 SAFETY ALERT 🚨
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Lange währt die Freude über diese Entwicklung der Dinge allerdings nicht.
Ein Fumble schenkt den Eagles gleich darauf wieder ausgezeichnete Feldposition in der Redzone.
sNO way? YES WAY! Our ball!@rodgers_isaiah | #FlyEaglesFly pic.twitter.com/dfhhINYTd7
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Es kommt zum 4th and 1 an der Goalline, aber ein False Start vernichtet die Hoffnung auf den nächsten Touchdown und eine komfortablere Führung.
Kicker Jake Elliott muss bei gar nicht so einfachen Bedingungen antreten, macht seine Sache aber gut und stellt auf 19:15.
Any made FG in these conditions is impressive 👏 pic.twitter.com/hkAkg7xlHs
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Kurios: Es folgt eine Wiederholung des gleichen Spiels. Die Rams bauen den Ball im Schneetreiben an, der Fumble landet wieder beim Gegner.
Wieder wird "nur" ein Field Goal daraus, aber diese sechs Punkte sollten am Ende einen entscheidenden Unterschied machen.
NOLAN SMITH 🎲
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ZACK BAUN 😈
OUR BALL 🤝 pic.twitter.com/vAx42vZnwK
Erst wirkt es noch nicht so, als wäre das der Fall. Als Barkley seinen Gegenspielern wieder entwischt und mit einem Run beinahe über das ganze Feld für das zwischenzeitliche 28:15 sorgt, scheint die Partie tief im vierten Quarter schon entschieden.
Ganz besonders im Hinblick auf die Schwierigkeiten der Rams-Offense mit dem Schneegestöber.
You've been Snoquon Barkley'd ™️ ❄️@saquon | #FlyEaglesFly pic.twitter.com/SBV0ltUG5j
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Als knappe drei Minuten vor dem Ende ein kurzes Pass auf Robinson wieder auf ein One-Score-Game stellt und die Eagles schnell gestoppt werden, scheint sich das Blatt aber beinahe noch zu wenden.
Mit knappen zwei Minuten auf der Uhr heißt es wieder einmal: Auftritt Matthew Stafford. Schon 51 Mal absolvierte der Quarterback in seiner Laufbahn eine solche Situation erfolgreich, schloss mit einem Game Winning Drive das Spiel erfolgreich ab.
Und es wirkt beinahe so, als würde er Nummer 52 folgen lassen. Bis in die Redzone des Gegners läuft die Maschinerie auf einen Schlag auch im Schnee wie geölt, das Highlight ist ein schwierig zu fangender, aber erfolgreicher Pass auf Nacua.
🤯🤯🤯
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Beinahe scheint das Spiel für die Philadelphia Eagles doch noch verloren - aber dann reißt der Faden der Rams.
Der Defense gelingen zwei entscheidende Stopps, der Drive endet und mit ihm die Sieghoffnungen der Gäste.
DAS BEDEUTET ES FÜR BEIDE TEAMS:
Nach dem Aus der Detroit Lions sind die Philadelphia Eagles der große Super-Bowl-Favorit auf Seiten der NFC. Dass eine solche Favoritenrolle gegen die Washington Commanders nicht allzu viel bedeuten muss, haben aber eben genau jene Lions jetzt schmerzhaft erfahren müssen.
Als NFC-East-Kontrahenten kennen die nun im NFC Championship Game aufeinandertreffenden Teams einander allerdings in- und auswendig.
Aus der Regular Season steht je ein Sieg zu Buche: Ende November siegten die Eagles daheim 26:18, die Commanders gewannen zu Weihnachten nach zweifachem Comeback ihrerseits 36:33 - wobei Jayden Daniels für fünf Touchdowns warf.
Dass Philadelphia überhaupt dann, wenn die Bedingungen wieder so schwierig sein sollten, in Saquon Barkley einen klaren Vorteil auf ihrer Seite haben, unterstrich der Running Back gegen die Rams ein weiteres Mal. Als erster Ballträger überhaupt schaffte er es innerhalb einer Saison, gegen denselben Kontrahenten sowohl in einem Regular-Season-, als auch in einem Playoff-Spiel über 200 Yards zu rushen.
Eine Knieverletzung, die sich Jalen Hurts bei einem der sieben Sacks gegen seine Person im dritten Quarter zuzog, hinderte den Quarterback zumindest nicht daran, die Partie zu beenden und sollte daher auch im weiteren Verlauf kein grobes Problem sein.
Die Los Angeles Rams dürfen die NFL-Saison im guten Wissen beenden, deutlich früher als gedacht wieder ein Ausrufezeichen gesetzt zu haben. Der Rebuild im Anschluss an den Super-Bowl-Sieg 2021 trägt schon Früchte, besonders hinsichtlich der Defense: 16 Sacks in nur zwei Playoff-Spielen waren wohl ein Allzeit-Rekord, in diesem Jahrtausend brachte noch überhaupt kein Team so viele Quarterback-Eroberungen hin - auch nicht über vier Partien.
Zum Fragezeichen könnte aber die Situation um Matthew Stafford werden, den wohl wichtigsten Baustein des Ganzen. Zwar läuft der Vertrag des 36-jährigen Routiniers noch ein Jahr, im Anschluss an die Niederlage bei den Eagles gibt sich der Quarterback aber offen: Er werde sich vorerst einmal genügend Zeit nehmen, um über seine Zukunft nachzudenken.
PHILADELPHIA EAGLES:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Jalen Hurts | 128 | 70 (1 TD) | |
Saquon Barkley | 205 (2 TD) | 27 | |
Dallas Goedert | 56 | ||
DeVonta Smith | 21 | ||
Kenneth Gainwell | 10 | 10 | |
A.J. Brown | 14 |
LOS ANGELES RAMS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Matthew Stafford | 324 (2 TD) | 5 | |
Kyren Williams | 106 | -1 | |
Puka Nacua | 97 | ||
Demarcus Robinson | 74 | ||
Cooper Kupp | 61 | ||
Tyler Higbee | 54 (1 TD) | ||
Tutu Atwell | 18 | ||
Jordan Whittington | 12 | ||
Colby Parkinson | 9 (1 TD) |