Nach einer Durststrecke von sechs Jahren sind die San Francisco 49ers zurück in den NFL-Playoffs - und wie!
Die Kalifornier feiern in den Divisional Playoffs einen 27:10-Heimsieg gegen die Minnesota Vikings und ziehen damit ins Conference Final ein, wo sie als Nummer eins im NFC-Ranking gegen den Sieger der Sonntags-Partie Green Bay Packers gegen Seattle Seahawks Heimrecht haben.
Die 49ers dominieren gegen die Vikings auf beiden Seiten des Balls. In der Offense bringen zwei Touchdowns von Tevin Coleman und ein TD-Catch von Kendrick Bourne Punkte aufs Scoreboard. Die Defense agiert bis auf eine Unachtsachkeit beim einzigen Minnesota-TD durch Stefon Diggs überragend.
Letztlich ist es vor allem das Laufspiel, das den Unterschied ausmacht. Während die 49ers 187 Yards erlaufen, halten sie die Vikings um Superstar-Running-Back Dalvin Cook bei mickrigen 21 Rushing-Yards.
SAN FRANCISCO 49ERS (1) - MINNESOTA VIKINGS (6) 27:10
SCORING:
Q1
7:0: Kendrick Bourne - 3-Yard-Pass von Jimmy Garoppolo (9:30 Minuten)
7:7: Stefon Diggs - 41-Yard-Pass von Kirk Cousins (5:23 Minuten)
Q2
14:7: Tevin Coleman - 1-Yard-Run (7:10 Minuten)
14:10: Dan Bailey - 39-Yard-Field-Goal (0:31 Minuten)
Q3:
17:10: Robbie Gould - 35-Yard-Field-Goal (10:42 Minuten)
24:10: Tevin Coleman - 2-Yard-Run (4:54 Minuten)
Q4:
27:10: Robbie Gould - 21-Yard-Field-Goal (14:13 Minuten)
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Erstes Playoff-Heimspiel in Santa Clara
Damit gestalten die 49ers das erste Playoff-Spiel in ihrer neuen Heimstätte Levi's Stadium zu einem emotionalen Highlight - und das im Prinzip von Spielbeginn an.
Denn die Hausherren geben bereits in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten des Balls den Ton an, erspielen sich jedoch nur eine 14:10-Pausenführung - beide Scores der Vikings sind auf unnötige Fehler der 49ers zurückzuführen.
Aber der Reihe nach: Als erstes findet San Francisco die Endzone. Ein 3-Yard-Pass von Jimmy Garoppolo auf Kendrick Bourne schließt einen schönen ersten Drive der Niners-Offense mit einer 7:0-Führung ab.
Die Vikings kontern jedoch umgehend mit einem 41-Yard-TD-Pass von Kirk Cousins auf Stefon Diggs, der so jedoch nie hätte gelingen dürfen - 49ers-Cornerback Ahkello Witherspoon lässt sich in dieser Szene von Diggs jedoch ziemlich abenteuerlich austricksen.
Unnötige Garoppolo-Interception
Nachdem in der Folge eine Zeit lang beide Defenses dominieren, sind es wieder die Gastgeber, denen der nächste Touchdown gelingt. Ein 1-Yard-Lauf von Tevin Coleman schließt Mitte des zweiten Viertels einen starken Drive zum 14:7 ab.
Am Weg zur Endzone packen die 49ers einen interessanten Spielzug aus - bei einem Lauf von Deebo Samuel wird Garoppolo zum Blocker und befördert Defender Anthony Barr relativ kultig zu Boden. Samuel fumbelt beim selben Spielzug, sein Knie war jedoch zum Glück für San Francisco schon am Boden.
SAN FRANCISCO 49ERS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Jimmy Garoppolo | 131 (1 TD, 1 INT) | ||
Tevin Coleman | 105 (2 TD) | ||
Raheem Mostert | 58 | ||
Matt Breida | 16 | ||
Deebo Samuel | 6 | 42 | |
Kendrick Bourne | 40 (1 TD) | ||
Emmanuel Sanders | 33 | ||
George Kittle | 16 |
Gegen Ende der ersten Halbzeit müssten die 49ers nur noch so viel wie möglich Zeit von der Uhr nehmen, doch Garoppolo unterläuft ein schlimmer Fehler. Eric Kendricks fängt seinen Pass ab, diese Interception bringt Minnesota in aussichtsreicher Position in Ballbesitz.
Die 49ers-Defense hält die Vikings jedoch bei einem Field Goal, das Dan Bailey aus 39 Yards zum Pausenstand verwertet.
San Francisco läuft und läuft und läuft
Auffällig in der ersten Halbzeit ist vor allem, dass San Francisco mit Dalvin Cook den Motor der Vikings-Offense komplett aus dem Spiel nimmt. Der Running Back bringt es in den ersten beiden Vierteln nur auf elf Rushing Yards. Bis zum Spielende wwrden es nur ganz schwache 18 Yards.
Gleichzeitig neutralisiert Minnesota den wichtigsten Spieler der 49ers-Offense - Tight End George Kittle fängt in Halbzeit eins nur einen Pass für elf Yards und verbessert seine Ausbeute bis zum Spielende nur auf 3 für 16.
MINNESOTA VIKINGS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
---|---|---|---|
Kirk Cousins | 172 (1 TD, 1 INT) | ||
Dalvin Cook | 18 | 8 | |
Alexander Mattison | 3 | ||
Stefon Diggs | 57 (1 TD) | ||
Adam Thielen | 50 | ||
Irv Smith | 39 | ||
Ameer Abdullah | 7 | ||
Tyler Conklin | 5 | ||
Kyle Rudolph | 4 | ||
Garrett Bradbury | 2 |
In der zweiten Halbzeit geht es in derselben Tonart wie vor der Pause weiter - mit dem Unterschied, dass sich die 49ers keine dummen Fehler mehr erlauben. Somit dominieren sie die Vikings auf allen Ebenen, allen voran an beiden Lines.
Sowohl O-Line als auch D-Line lassen ihre Gegenüber ganz mies aussehen. Offensiv läuft und läuft und läuft San Francisco, während die Defense immer wieder erfolgreich Jagd auf Cousins macht, der am Ende sechs Sacks einstecken muss.
Schlimmer Vikings-Patzer mit dem Rücken zur Wand
Punkte gelingen in der zweiten Halbzeit nur mehr den Niners. Erst durch ein Field Goal von Robbie Gould zum 17:10.
Nach einer Interception von Richard Sherman steht der folgende Drive sinnbildlich für die Demütigung der Vikings. Acht Spielzüge braucht San Francisco, um durch Coleman auf 24:10 zu erhöhen - es sind acht Läufe.
Die Vikings-D findet einfach kein Gegenmittel gegen das Laufspiel der Hausherren, was sich auch in der Time of Possession bemerkbar macht. Zu diesem Zeitpunkt hatte San Francisco 27:05 Minuten den Ball, Minnesota nur 13:01 Minuten. Am Ende sollte diese Statistik mit 38:27 zu 21:33 Minuten klar an die 49ers gehen.
Hat man kaum den Ball, tut man sich schwer zu gewinnen. Unmöglich wird selbiges, wenn man mit dem Rücken zur Wand unglaublich bittere Fehler macht. Returner Marcus Sherels lässt einen Punt der 49ers fallen, Raheem Mostert erobert den Ball.
Die 49ers erhöhen daraus resultierend per Field Goal auf 27:10, womit die Vikings für den Ausgleich drei Mal scoren hätten müssen. Sie schaffen gar keine Punkte mehr.
Wieder keine Super Bowl für die Vikings
Die bis auf wenige Ausnahmen Playoff-unerfahrene und noch recht junge 49ers-Truppe unter der Anleitung von Head Coach Kyle Shanahan zeigt also bei ihrem ersten Postseason-Auftritt seit der Saison 2013 keine Nerven.
Wobei sie zumindest das Passspiel betreffend nicht sonderlich tief ins Playbook vorringen müssen. Garoppolo muss nur 19 Pässe versuchen. Dem stehen 47 Laufversuche gegenüber.
Mit einem Heimsieg am Championship Sunday gegen Green Bay oder Seattle könnte man in die Super Bowl einziehen.
Minnesota indes muss den Traum vom ersten Super-Bowl-Triumph der Franchise-Geschichte zwölf weitere Monate träumen.