Endstand
55:23
14:3, 13:12, 7:8, 21:0
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Rekord-Gala! Philadelphia Eagles stürmen in die Super Bowl

Sieben Rushing-Touchdowns stellen einen neuen Playoff-Rekord da. Washingtons Playoff-Run endet hingegen im NFC Championship Game.

Rekord-Gala! Philadelphia Eagles stürmen in die Super Bowl Foto: © getty

Die Philadelphia Eagles spielen am 10. Februar um den zweiten Super-Bowl-Sieg ihrer Franchise-Geschichte (zuletzt 2017).

Die an Nummer zwei gesetzten Eagles werden ihrer Favoritenrolle im NFC Championship Game am Sonntag gerecht und bezwingen die Washington Commanders (#6) mit 55:23

Die 55 erzielten Punkte der Eagles sind die meisten, die je in einem Championship-Game erzielt wurden.

Die Superstars der Eagles liefern voll ab: Saquon Barkley und Jalen Hurts sind für jeweils drei Rushing Touchdowns verantwortlich. Insgesamt gelingen Philadelphia sieben (!) Rushing-Touchdowns. Damit stellen die Eagles den Playoff-Rekord der Chicago Bears aus dem Jahr 1940 ein.

Auf der Gegenseite endet der sensationelle Playoff-Run der Commanders. Das Underdog-Team aus Washington macht sich das Leben am Sonntag selbst schwer, fumbelt den Ball gleich drei Mal in der eigenen Hälfte.

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SO LIEF DAS SPIEL:

Washington bekommt zuerst den Ball und legt gleich mal einen richtig langen Drive hin, der ganze 18 Plays dauert, und in dem gleich zwei vierte Versuche erfolgreich ausgespielt werden.

Daniels arbeitet Washington zwar bis in die Redzone vor, am Ende entscheidet man sich bei 4th & 3 jedoch gegen das erneute Ausspielen des vierten Versuches. Stattdessen besorgt Commanders-Kicker Zane Gonzalez aus 34 Yards die ersten Punkte des Spiels - 3:0 für Washington. 

Der erste Touchdown des Spiels lässt jedoch nicht lange auf sich warten. Der erste Spielzug der Eagles-Offense führt sofort zu sechs Punkten. Jalen Hurts pitcht den Ball zu Saquon Barkley, der seine Gegenspieler austänzelt und den Ball in die Endzone trägt. Es ist sein siebenter Touchdown aus 60 oder mehr Yards in dieser Saison.

Da auch der Extrapunkt sitzt, steht es 7:3 für Philadelphia.

Auch der zweite Touchdown der Eagles ist nicht weit entfernt. Denn Washington schenkt den Ball in der eigenen Spielhälfte leichtfertig her: Dyami Brown lässt sich das Spielgerät von Zack Baun rausschlagen. Reed Blankenship recovered für Philadelphia.

Philadelphias Offense nützt das kürzere Feld eiskalt aus: Wieder ist es Saquon Barkley, der für den Touchdown sorgt - dieses Mal aus vier Yards. 14:3 für die Eagles.

Washington wird auch im kommenden Drive früh in einen vierten Versuch gedrängt, entscheidet sich dieses Mal aber für einen Punt. Wer glaubt, dass es die Commanders konservativ angehen, täuscht sich allerdings - es handelt sich nämlich um einen Fake-Punt. Punter Tress Way wirft den Ball zu Ben Sinnott, der diesen auch fängt und für einen neuen First Down sorgt.

Letztlich müssen sich die Commanders allerdings auch in diesem Drive mit einem Field Goal zufriedengeben. Wieder rückt Gonzalez aus und verwertet sein Field Goal aus 46 Yards - 6:14.

Philadelphia bekommt den Ball zurück und schreitet relativ locker in die gegnerische Hälfte, wo ein Sack von Frankie Luvu bei drittem Versuch ein Field Goal erzwingt. Eagles-Kicker Jake Elliott versucht sich aus 54 Yards, setzt seinen Kick jedoch vorbei. Es bleibt beim 14:6 für Philly.

Im folgenden Drive gelingt dann auch Washington der erste Touchdown. Es ist ein Big Play von Terry McLaurin, der einen Pass von Jayden Daniels fängt und 36 Yards in die gegnerische Endzone läuft, das auf 12:14 aus Sicht von Washington verkürzt. 

Da die folgende Two-Point-Conversion - ein Pass von Daniels auf Austin Ekeler - nicht erfolgreich ist, bleibt es bei der knappen Führung für Philadelphia.

Philadelphia hat jedoch die perfekte Antwort parat, lässt im nächsten Drive sofort wieder einen Touchdown folgen. Dieser kommt auch dank einer erfolgreichen Fourth-Down-Conversion zustande, bei der Jalen Hurts seinen Star-Receiver A.J. Brown mit einem tollen Deep-Pass findet. 

Zwar sieht es fast so aus, als könnte Washington die Offense des Gegners in der Redzone stoppen. Ein Pass-Interference-Call gegen Marshon Lattimore in der Endzone sorgt jedoch für eine Verlängerung des Drives. Am Ende drückt Jalen Hurts den Ball per Tush-Push über die Linie - 20:12 bei 1:45 verbleibenden Minuten im zweiten Viertel. Die folgende Two-Point-Conversion misslingt.

Anstatt mit einem One-Score-Game in die Pause zu gehen, macht sich Washington das Leben dank eines Turnovers abermals selbst schwer.

Gleich beim folgenden Kickoff verliert Returner Jeremy McNichols den Ball. Will Shipley erzwingt den Fumble, Kenneth Gainwell wirft sich auf den freien Ball und sichert den Eagles damit wieder ein kurzes Feld.

Der nächste Eagles-Touchdown folgt zugleich: Jalen Hurts wirft den Ball aus kurzer Distanz zu A.J. Brown - 27:12.

Davor verlängert ein Unnecessary-Roughness-Penalty von Mike Sainristil bei 3rd & 10 den Eagles-Drive.

Washington verabschiedet sich allerdings doch noch mit Punkten in die Halbzeit. Daniels führt sein Team in Field-Goal-Range. Gonzalez verkürzt aus 42 Yards zum 15:27.

Bitter für die Eagles: Landon Dickerson, der den etatmäßigen Center Cam Jurgens zu Beginn des Spiels vertritt, muss zur Pause aufgrund einer Verletzung draußen bleiben. Statt ihm rückt der angeschlagene Jurgens zurück ins Lineup.

Zum Start des dritten Viertels erzwingen zunächst beide Abwerreihen einen Punt, ehe Philadelphia wieder mal per Touchdown anschreibt.

Die Eagles benötigen nur vier Plays: Dallas Goedert fängt einen Pass für 26 Yards, gleich im nächsten Spielzug stolziert Jalen Hurts über die Endzone-Linie - 34:15 für Philadelphia.

Die Commanders wissen, dass nun unbedingt Punkte hermüssen - und liefern auch.

Washingtons Offense benötigt keine vier Minuten, ehe man an der Türschwelle zur Eagles-Endzone steht. Daniels nimmt es in die eigene Hand und besorgt aus 10 Yards den Touchdown.

Auch die folgende Two-Point-Conversion - Jayden Daniels zu Olamide Zaccheaus sitzt - damit verkürzt Washington auf 23:34.

Die Geschichte des Spiels - Fumbles der Commanders und opportunistische Eagles - hält sich allerdings auch im dritten Viertel hartnäckig.

Wieder schenkt Washington den Ball in der eigenen Hälfte her. Eagles-Linebacker Oren Burks schlägt Austin Ekeler den Ball an der Mittellinie raus. Baun ist zur Stelle und recovered für Philly.

Es ist der 29. Forced Fumble der Eagles-Defense in dieser Saison.

Philadelphia lässt sich die Chance natürlich nicht nehmen, marschiert rasch bis an die gegnerische Endzone. Saquon Barkley ist knapp an seinem dritten Touchdown des Spiels dran, wird jedoch kurz vor der Touchdown-Linie zu Fall gebracht.

Die Commanders probieren in weiterer Folge aggressiv den Tush-Push der Eagles zu stoppen, kassieren jedoch bloß einen Penalty nach dem anderen. Letztlich sind die Eagles aber erfolgreich. Jalen Hurts wird von seinen Kollegen zum Touchdown geschoben - der zweite Rushing-Touchdown für ihn in diesem Spiel.

41:23 für Philadelphia bei 12:26 verbleiben den Minuten im letzten Viertel.

Washington probiert in weiterer Folge alles, bleibt jedoch bereits in der eigenen Hälfte hängen. Wieder wird ein vierter Versuch ausgespielt, dieses Mal jedoch ohne Erfolg - Jayden Daniels wird von Nolan Smith gesackt. Turnover on Downs.

 

Die Eagles bringen das Spiel im Anschluss komplett außer Reichweite für die Commanders: Ein Touchdown-Lauf von Saquon Barkley - sein dritter in diesem Spiel - stellt auf 48:23 für Philly.

Washington zieht zwar nochmal an, schafft es wieder bis kurz vor die gegnerische Redzone, wo der Drive allerdings mit einer Interception zu Ende geht. Daniels nimmt Risiko, versucht es mit einem Wurf in die Endzone, dort ist jedoch Quinyon Mitchell zur Stelle und fängt den Ball anstelle von Terry McLaurin ab.

Danach ist auch für die Eagles-Offense-Starter Schluss. Barkley und Hurts sehen nur mehr von der Sideline dabei zu, wie auch die Reservisten ihren Spaß mit der Commanders-Defense haben. Backup-Runningback Will Shipley haut beispielsweise einen gewaltigen 57-Yard-Lauf raus, der kurz vor der Endzone gestoppt wird.

Wenige Plays später boxt der Rookie, der im Vorlauf bereits einen Fumble erzwang, den Ball dann auch für seinen ersten Karriere-Touchdown in die Endzone - 55:23.

Washingtons Spirit ist danach gebrochen. Die Backups betreten auch bei den Commanders das Spielfeld und bringen die Zeit über die Uhr.

DAS BEDEUTET ES FÜR BEIDE TEAMS:

Die Philadelphia Eagles haben sich bereits im Laufe der Regular Season als eines der ausbalanciertesten Teams der Liga etabliert, und haben auch am Sonntag wieder gezeigt, dass ihnen - zumindest in der NFC - in dieser Hinsicht niemand das Wasser reichen kann.

Philadelphia hat eine der stärksten Defenses der NFL und weiß, wie man dem Gegner den Ball abluchst - das wird auch in der Super Bowl helfen. Defense gewinnt ja bekanntlich Championships.

Und ein starkes Laufspiel wird auch nicht schaden. Dass Saquon Barkley der beste Running Back der NFL ist, ist auch nichts Neues. Wenn er nun allerdings auch in der Super Bowl nochmal eine ähnlich starke Leistung abliefert, wie in den vorhergegangenen Playoff-Spielen, dann reden wir wohl von der stärksten Saison eines Running Backs in der NFL-Geschichte!

Im Vordergrund steht für Philadelphia aber selbstverständlich der Gewinn der Super Bowl. Es ist das fünfte Mal, dass die Eagles diese erreichen. 1980, 2004 und 2022 ging man in der Super Bowl als Verlierer vom Platz. Einzig 2017 gewann man die begehrte Vince-Lombardi-Trophy.

Die Washington Commanders laufen dieser bereits seit 1991 hinterher. Die Tendenz geht aber eindeutig in die richtige Richtung. Der Turnaround der Commanders, die im vergangenen Jahr noch den zweiten Pick im NFL-Draft hatten (und damit 2023 de facto das zweitschlechteste Team der NFL waren) und es nun immerhin ins NFC-Championship-Game schafften, ist erstaunlich.

Mit Jayden Daniels hat man einen wahren Star gedraftet, der die wohl beste Saison eines Rookies aller Zeiten ablieferte. In der US-Hauptstadt darf man frohen Mutes in die Zukunft blicken, zumal man mit 90,9 Mio. US-Dollar auch noch den drittmeisten Cap-Space aller NFL-Teams im kommenden Jahr zur Verfügung stehen hat.

PHILADELPHIA EAGLES:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Jalen Hurts 246 (1 TD) 16 (3 TD)
Saquon Barkley 118 (3 TD) 4
Kenneth Gainwell 8 16
Dallas Goedert 13 85
Will Shipley 77 (1 TD)
A.J. Brown 96 (1 TD)
DeVonta Smith 45

WASHINGTON COMMANDERS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Jayden Daniels 255 (1 TD, 1 INT) 48 (1 TD)
Tress Way 23
Brian Robinson 36
Austin Ekeler 15 17
Ben Sinnott 23
Dyami Brown 42
John Bates 11
Jamison Crowder 4
Olamide Zaccheaus 26
Terry McLaurin 51 (1 TD)
Zach Ertz 104


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