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NFL-Shootingstar: Zehn Dinge über Patrick Mahomes

DER Shootingstar! Patrick Mahomes erobert die NFL. Das muss man über ihn wissen:

NFL-Shootingstar: Zehn Dinge über Patrick Mahomes Foto: © getty

Er ist DER neue Komet am NFL-Himmel. DER Shootingstar!

Patrick Mahomes!

Nachdem er in seinem eigentlichen Rookie-Jahr 2017 nur einen Start bekam, schlug der Quarterback der Kansas City Chiefs in seiner ersten vollen NFL-Saison wie ein Blitz in der Liga ein und sorgte mit seinem Kanonenarm ebenso für Staunen wie mit seiner Präzision, Beweglichkeit und seinem besonderen Gespür für Big Plays.

Mahomes ist 23 Jahre alt, stammt aus Texas und hätte gut und gerne auch Baseballer oder Stimmen-Imitator in der Muppets-Show werden können. LAOLA1 mit zehn wissenswerten Dingen über Patrick Mahomes:

  • DIE (BEEINDRUCKENDE) STATISTIK:

5000 und 50. Also Passing-Yards und Touchdown-Pässe. In einer Spielzeit. Dies sind zwei berüchtige Schallmauern für NFL-Quarterbacks. Mahomes hat sie gleich in seiner ersten Saison als Chiefs-Starter geknackt - und zwar mit 5097 Passing-Yards und genau 50 TD-Pässen. Als erst zweitem QB überhaupt in der NFL-Geschichte gelang es ihm, in einer Spielzeit beide Schallmauern zu knacken. Der erste war ein gewisser Peyton Manning in seiner historischen Saison 2013 für Denver - die Rekorde von 5477 Passing-Yards und 55 TD-Pässen stehen immer noch, könnten aber in Gefahr geraten, sollte sich Mahomes entsprechend entwickeln. Neben Manning und Mahomes ist Tom Brady (50 in der Saison 2007) der einzige andere Spielmacher, der es auf 50 oder mehr TD-Pässe gebracht hat.

Dass Mahomes gleich im Rahmen seiner ersten Gelegenheit diverse Franchise-Rekorde der Chiefs zertrümmert hat, liegt angesichts seiner historischen Saison auf der Hand. Genau gesagt sind es deren sieben: TD-Pässe in einer Saison (50), Passing-Yards in einer Saison (5097), Passer-Rating in einer Saison (113,8), Spiele mit einem besseren Passer-Rating als 100 (13), angebrachte Pässe (383), Spiele mit zumindest 300 Passing-Yards (10) und Pässe über zumindest 20 Yards in einer Saison (75). Zwei weitere hat er eingestellt: Touchdown-Pässe in einem Spiel (6) und Pässe über zumindest 20 Yards in einem Spiel (9).

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  • TRADE BEIM DRAFT:

Die Kansas City Chiefs tradeten beim Draft für Mahomes nach oben
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Dass Mahomes überhaupt derart bei den Chiefs einschlagen konnte, liegt daran, dass sein Team wirklich alles unternommen hat, um ihn zu bekommen. Beim Draft 2017 hatte Kansas City ursprünglich Pick Nummer 27 - möglicherweise zu spät, um das Objekt der Begierde noch zu bekommen, auch wenn Mahomes nicht unbedingt an der Spitze des Drafts erwartet wurde. Viele Mock-Drafts hatten ihn in der Mitte oder gegen Ende der ersten Runde. Der Draft-Guru und zukünftige Raiders-GM Mike Mayock sagte ihn etwa erst als Pick Nummer 32 voraus.

Um sicher zu gehen, dass nicht das eine oder andere Team auf QB-Suche Mitte der ersten Runde zuschlägt, gingen die Chiefs jedoch kein Risiko ein und schickten ihre Erstrunden-Picks für 2017 und 2018 sowie einen Drittrunden-Pick 2017 nach Buffalo, um Mahomes an Nummer 10 zu wählen. Dies wiederum war ein großes Risiko, das die Franchise aber Stand jetzt wohl auf längere Zeit in die NFL-Elite katapultiert hat. Ob die Bills diesen Deal mit dem heutigen Wissen noch einmal machen würden? Es ist nicht so, dass sie nicht auch einen Star-QB gebrauchen hätten können.

  • KANSAS CITY UND DIE QUARTERBACKS:

Was diese Wahl der Chiefs noch spezieller macht, ist der Umstand, dass Erstrunden-Quarterbacks in der Draft-Historie in Kansas City großen Seltenheitswert haben. Genau gesagt war Mahomes insgesamt erst der vierte und der erste Erstrunden-Quarterback der Franchise seit Todd Blackledge 1983. Nie gehört? Kein Drama, seine Karriere war letztlich nicht der Rede wert. Aber seine Wahl könnte die langjährige "Allergie" der Chiefs bezüglich Erstrunden-QBs erklären.

NFL-Experten wissen es längst: 1983 war im Nachhinein einer DER Jahrgänge für Quarterbacks. Vor Blackledge, den die Chiefs an Nummer 7 wählten, wurde nur ein gewisser John Elway gezogen. Nach ihm allerdings unter anderem noch die beiden Hall of Famer Jim Kelly (Nr. 14 zu Buffalo) und Dan Marino (Nr. 27 zu Miami). Zwei Allzeit-Größen für einen Bust liegen zu lassen, gehört zum Draft-Risiko, war in diesem Fall aber besonders bitter.

Vielleicht ist es auch dadurch zu erklären, dass sich in Kansas City in den Jahrzehnten danach meist Starting-QBs tummelten, die woanders ihre ersten Sporen verdient hatten und nicht hausintern ausgebildet wurden - egal ob ein Altstar wie Joe Montana oder Spieler wie Trent Green, Matt Cassel oder Alex Smith, um nur einige zu nennen.

Man darf übrigens gespannt sein, wie in der Zukunft vom Quarterback-Jahrgang 2017 gesprochen werden wird: Neben Mahomes haben auch Deshaun Watson (Houston) und Mitch Trubisky (Chicago) einen hoffnungsvollen Start in ihre Karrieren hingelegt. Kleine Randnotiz: Davis Webb, der zwischenzeitliche College-Backup von Mahomes, wurde immerhin in Runde 3 von den New York Giants gezogen, wo er allerdings glücklos blieb. Inzwischen versucht er es bei den New York Jets.


  • MLB-DRAFT:

Mahomes zählt zu jenen NFL-Quarterbacks, auf die auch die MLB ein Auge geworfen hat. Angesichts der Vergangenheit seines Vaters in der Profi-Baseball-Liga (siehe unten) kein Wunder. Mahomes war ein talentierter Pitcher, entschied sich jedoch bereits in der High School, lieber eine professionelle Football-Karriere anzustreben und der Texas Tech University seine Zusage als Quarterback zu geben, auch wenn er am College nebenher noch Baseball spielte. Dies hielt die Detroit Tigers jedoch nicht davon ab, sich im MLB-Draft 2014 in Runde 37 die Rechte an ihm zu sichern.

Der damals zuständige Scout der Tigers gratuliert Mahomes zwar zur "richtigen Entscheidung" für den American Football, bedauert aber dennoch: "Er war definitiv einer der besten Athleten, die ich in meinen 15 Jahren in Ost-Texas gescoutet habe."

Dass spätere NFL-Quarterbacks auch für die MLB ein Thema waren, ist übrigens keine Seltenheit. Tom Brady wurde 1995 in Runde 18 von den Montreal Expos gedraftet, und die Kanadier hätten ihn auch wirklich gerne verpflichtet. Das aktuell wohl bekannteste Beispiel ist Russell Wilson, der 2007 von den Baltimore Orioles und 2010 sogar in Runde 4 von den Colorado Rockies gedraftet wurde. Später wurden die Rechte am Superstar der Seattle Seahawks an die Texas Rangers und nunmehr an die New York Yankees weitergereicht - in der Offseason streut Wilson bisweilen auch Ausflüge in die MLB-Camps ein. Auch Colin Kaepernick (Chicago Cubs) oder Jameis Winston (Texas Rangers) wurden von MLB-Teams gedraftet. Momentan sorgt das Beispiel von Heisman-Trophy-Gewinner Kyler Murray, der eigentlich schon den Oakland A's im Wort stand, sich nun aber doch für den NFL-Draft angemeldet hat, für Schlagzeilen.

  • BASEBALL-FAMILIE

Papa Mahomes spielte viele Jahre in der MLB
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Der Grund für die Affinität von Mahomes zum Baseball ist alles, nur kein Geheimnis. Seit Vater Pat Mahomes ist bei jeder Übertragung eines Chiefs-Spiels eine der Hauptattraktionen und wird oftmals eingeblendet. Der Herr Papa war in seiner aktiven Karriere Pitcher in der MLB und stand zwischen 1992 und 2003 bei den Minnesota Twins, Boston Red Sox, New York Mets, Texas Rangers, Chicago Cubs und Pittsburgh Pirates unter Vertrag. 1997 und 1998 wagte er sogar ein Japan-Abenteuer bei den Yokohama BayStars. Mahomes Junior ist das Patenkind von Pitcher LaTroy Hawkins, einem früheren Teamkollegen seines Vaters.

Mahomes Senior ahnte früh, dass der Sohnemann ein begnadeter Athlet sein könnte, nur in der Sportart irrte er sich: "Ungefähr seit er fünf Jahre alt war, dachte ich, dass er die Chance haben würde, spezielle Dinge zu erreichen. Ich hätte nur gedacht, dass es Baseball sein würde." Dass Mahomes II anders entschied, ist für seinen Vater natürlich kein Problem - schon gar nicht angesichts des Verlaufs der Karriere. Und letztlich galt es dem Herzen zu folgen. "Mein Dad hat in der High School Football gespielt, er war im All-State-Team, aber er hat es nie geliebt. Aber für mich war Football meine Liebe", erzählt Mahomes in der "Sports Illustrated".

  • MAMA VERHINDERTE KARRIEREENDE:

Liebe ja, zwischenzeitlich jedoch scheinbar eine unglückliche. Dass Football-Fans in aller Welt die Heldentaten von Mahomes bestaunen können, liegt nämlich nicht nur an den von seinem Vater vererbten Genen, sondern auch an seiner Mutter Randi. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er noch jung war, sind aber nach wie vor befreundet. Mahomes wuchs gemeinsam mit seinen Geschwistern bei seiner Mama auf, und die war es auch, die verhinderte, dass er seine Football-Karriere zu High-School-Zeiten an den Nagel hing.

"Er dachte sich: 'Ich will es nicht mehr tun.' Ich sagte ihm: 'Wenn du aufhörst, kann ich mir dich nicht auf der Tribüne vorstellen, um nur zuzuschauen.' Er entschied sich, es noch ein Jahr lang zu versuchen, und das war das Jahr, in dem er sich in Football verliebte", erzählt seine Mutter.


  • KINDLICHE EINBLICKE IN DEN PROFI-SPORT:

Dass Mahomes dank der Baseball-Karriere seines Vaters schon früh Einblick in den Profi-Sport bekam, liegt auf der Hand. Viel zitiert ist, dass er schon als Kind mit Superstar Alex Rodriguez Bälle warf, als dieser gemeinsam mit seinem Vater bei den Texas Rangers spielte. Das frühe Eintauchen in die Kultur der Profi-Welt brachte einige wertvolle Lektionen mit sich.

"Ich erinnere mich, wie hart Alex gearbeitet hat. Das ist wirklich hängengeblieben. Du siehst ihn stundenlang beim Schlagtraining und denkst dir: 'Mann, dir gelingt in jedem Spiel ein Home Run. Warum trainierst du dann überhaupt noch zwei bis drei Stunden?' Wenn du das als Kind siehst, merkst du dir das", meint Mahomes, der dankbar für solche Einblicke ist:

"Nicht viele können so etwas sehen, während sie aufwachsen. Du bekommst nicht so oft die Gelegenheit zu sehen, dass Sportler in der Tat hart daran arbeiten, damit sie so gut werden. Dass ich das in jungen Jahren gesehen habe, hat mir gezeigt, dass ich genauso hart arbeiten muss, um auf dieses Level zu kommen."

Und die vielleicht wichtigste Lektion des Papas: "Players make plays!" Und ja, Mahomes macht richtig viele Plays. Die Art und Weise, wie er trotz seiner fehlenden Erfahrung die Offense der Chiefs geschultert hat und ein Play nach dem anderen rauswirft, ist beeindruckend.

  • COLLEGE-WEGGEFÄHRTEN:

Mahomes vs. Mayfield: Das Duell der 2020er-Jahre?
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Den Übergang zwischen Jugend und Profi-Sport bildet in den USA das College - und dort sollte man ziemlich gut sein, um in der 1. Runde des NFL-Drafts gewählt zu werden. Mahomes genoss diese Reifeprüfung in Sachen Football in seinem Heimat-Bundesstaat an der Texas Tech. Dort kam er mit zwei Personen in Berührung, die für die nähere NFL-Zukunft von größerer Relevanz sind. Sein Head Coach war nämlich Kliff Kingsbury, der 39-Jährige will ab kommender Saison als Head Coach der Arizona Cardinals überzeugen.

Sein, zumindest im weiteren Sinn, "Vorgänger" als Quarterback bei Texas Tech war Baker Mayfield, der 2018 als Nummer-1-Pick des NFL-Drafts bei den Cleveland Browns gelandet ist. Beim Rekrutierungs-Besuch von Mahomes an der Uni spielte Mayfield noch dessen Host, verabschiedete sich Ende 2013 jedoch von der Uni, um seine College-Karriere bei Oklahoma fortzusetzen - zumindest nach der aus dem Wechsel resultierenden Sperre von einem Jahr.

Mahomes avancierte bald zum Starter und die beiden kreuzten 2016 in einem epischen Duell die Klingen, als Oklahoma mit 66:59 gegen Texas Tech gewann. Mahomes warf bei dieser Niederlage 734 (!) Passing-Yards, Mayfield glänzte mit sieben Touchdown-Pässen. Gut möglich, dass dieses Duell auch die NFL im kommenden Jahrzehnt beschäftigen wird, schließlich legte auch Mayfield eine ansehnliche Debüt-Saison bei den langsam besser werdenden Browns hin.

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  • MAHOMES, DER COWBOYS-FAN:

Da man als hoffnungsvolles Football-Talent bedingt durch den Draft nicht wirklich ein Mitspracherecht hat, bei welchem Team man seine NFL-Karriere startet, landet man auch nur eher selten bei seinem Lieblingsteam der Kindheit und muss in punkto Sympathien ein wenig "umlernen". So wuchs etwa Tom Brady als Kind der Bay Area als Fan der San Francisco 49ers auf, speziell von Quarterback-Legende Joe Montana.

Mahomes war sechs Jahre alt, als Brady erstmals die Super Bowl gewann. Ergo könnte man auf die Idee kommen, dass der "G.O.A.T." das Idol des mittlerweile 23-Jährigen gewesen ist. Als Erfolgsfan geht Mahomes jedoch nicht durch, ganz im Gegenteil. Er wählte das Team aus seiner Umgebung, auch wenn selbiges gerade in seiner Kindheit eine der bittereren Durststrecken der Franchise-Historie durchlebte.

"Ich komme aus Texas, also war ich Cowboys-Fan, als ich jünger war", sagt Mahomes und meint im Hinblick auf Brady: "Ich war nicht notwendigerweise ein Fan davon, dass er immer gewonnen hat. Aber man respektiert definitiv die Art, wie er spielt. Wenn du so viel Erfolg hast, steckt jede Menge harter Arbeit dahinter. Das respektiere ich sehr."

  • KERMIT, DER FROSCH

Wenn es sonst schon wenig zu "beklagen" gibt, dann eben das. Die Teamkollegen von Mahomes können sich kaputtlachen, wenn es um dessen Stimme geht. Die würde nämlich wie jene von Kermit, dem Frosch aus der Muppets-Show, klingen. "Jeder bei uns macht die Kermit-Stimme", verrät Backup-QB Chad Henne. "Es klingt, als käme er direkt aus der Muppets-Show", grinst Star-Tight-End Travis Kelce. Dieses Thema ist in Kansas City längst Kult - und auch Mahomes spielt mit, muss er wohl oder übel auch.

"Falls ich zu selbstbewusst werde, kommen sie mit der Stimmen-Sache und versuche meine Stimme zu imitieren", lacht der Quarterback im Hinblick auf seine Teamkollegen. Nur die Teamkollegen? Nein, der beste Mahomes-Imitator bei den Chiefs soll Head Coach Andy Reid höchstpersönlich sein, wie der Quarterback verrät. Dieser weigert sich jedoch standhaft, sein Talent der Öffentlichkeit zu präsentieren, geschweige denn vor dem gesamten Team eine Imitation zum Besten zu geben. "Vielleicht irgendwann am Ende der Saison", versucht der 60-Jährige Zeit zu gewinnen.

Wäre eigentlich tatsächlich ein schöner Wetteinsatz im Falle eines Super-Bowl-Triumphs, oder?

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