Was ist das eigentlich mit der NFL und Los Angeles?
Eine Romantic Comedy sicher nicht, dann schon eher ein Liebesdrama. Vielleicht ein bisschen Horrorfilm. Elemente eines Roadmovies lassen sich nicht verleugnen.
Ganz sicher hat sich der Drehbuch-Autor hier eine Geschichte voller Missverständnisse ausgedacht. Eine Geschichte, die am Sonntag zumindest ein temporäres Happy End finden könnte, wenn die Los Angeles Rams in Super Bowl LIII die New England Patriots fordern.
Auch die Storylines dieses NFL-Endspiels weisen diverse Hollywood-Elemente auf - allen voran den Showdown der jung-wild-innovativen Newcomer aus der kalifornischen Metropole mit den etablierten Helden aus New England, deren Dynastie-Blockbuster auch nach der x-ten Fortsetzung zu begeistern weiß.
Im Mittelpunkt der Handlung soll und muss der Sport stehen. Das Spiel. Das Generationen-Duell.
Aber darüber schwebt sehr wohl der Umstand, dass es für die Rams als Organisation um ein klein wenig mehr geht als den ultimativen Triumph bei der größten Football-Show auf Erden.
City of Stars, Stadt der Engel - egal wie man Los Angeles auch nennen mag, eines ist diese vielschichtige und spannende Stadt mit unheimlicher Promi-Dichte sicher nicht: Ein Ort, an dem Loser einen leichten Stand haben. Dafür gibt es zu viele Ablenkungen.
Tauchen wir also ein in die komplizierte Geschichte der NFL in Los Angeles. Mit den Rams als Hauptdarstellern dieser Episode.
La La Land 22 Jahre lang als NFL-Brachland
Eines ist das La La Land gewiss: Die selbsternannte Entertainment Capital of the World.
Folglich ist es nicht gerade die revolutionärste Erkenntnis, dass in L.A. auch Sport-Franchises quasi eine Verpflichtung zum Entertainen haben. Am meisten Spaß macht nunmal der Erfolg - und für die Rams war selbiger nach ihrer Rückkehr 2016 geradezu alternativlos.
Es gehört zu den Mysterien der jüngeren Football-Geschichte, dass ein ebenso riesiger wie wichtiger und einflussreicher Markt wie Los Angeles zwischen 1994 und 2016 NFL-Brachland war.
In der Zwischenzeit war es schon ein Running Gag jeder Super-Bowl-Woche geworden. Wenige Tage vor jedem NFL-Finale gibt Commissioner Roger Goodell seine ebenso traditionelle wie vielsagend-nichtssagende Pressekonferenz zur Lage der Liga. Jedes Jahr stand der Vertreter der Los Angeles Times auf, um beim NFL-Boss zu erkunden, wie es denn um eine Rückkehr der Liga nach L.A. stünde. Über viele Jahre hieß es für Goodell eher zu vertrösten.
Der brutale heilige Abend 1994
Es war der Heilige Abend 1994, als die NFL Abschied von Los Angeles nahm. Sowohl die damaligen Los Angeles Raiders als auch die Los Angeles Rams hatten am 24. Dezember Heimspiele. Beide verloren. Beide entschieden sich in der Folge, ihr Glück andernorts zu suchen.
Der ebenso legendäre wie eigenwillige Owner Al Davis ging mit seinen Raiders zurück nach Oakland. Rams-Besitzerin Georgia Frontiere siedelte ihr Team in ihre Heimatstadt St. Louis um.
Schon vor einem Vierteljahrhundert ein großes Thema: Die Stadion-Frage. Die Raiders spielten im Memorial Coliseum, das schon damals mehr altehrwürdig als zeitgemäß war. Aktuell dient es den Rams als Übergangs-Stadion und im Vergleich zu dieser Anlage darf man das Ernst-Happel-Stadion tatsächlich als Fünf-Sterne-Stadion bezeichnen.
Das Coliseum war schon von 1946 bis 1979 Heimstätte der Rams. Ihre letzten 15 Jahre in L.A. verbrachte die Franchise gar nicht so richtig in L.A., sondern in der Nachbarschaft in Anaheim in einem für die Baseball-Spiele der Angels konzipierten Stadion.
Beide Stadion-Lösungen waren natürlich erstens für eine Metropole unwürdig und zweitens auch nicht rentabel. Für diejenigen, die es nicht am Schirm haben: 1A mag in der NFL der Sport sein, aber zumindest 1B ist das Business. Es soll Owner geben, für die diese Reihenfolge nicht in Stein gemeißelt ist.
Entsprechend weh tat es der NFL natürlich auch, dass Südkalifornien einen derartigen Kahlschlag erlitten hat und in den folgenden Jahrzehnten nur noch noch südlicher mit den San Diego Chargers besetzt war - eine Franchise, die in dieser Geschichte noch zum Nebendarsteller avancieren wird.
An dieser Stelle sei eine Produktempfehlung erlaubt. Wer mehr über den Exodus der NFL aus Los Angeles 1994 erfahren möchte, dem sei die Doku-Reihe "Timeline" ans Herz gelegt. Eine sehenswerte Folge beschäftigt sich vollinhaltlich mit dieser Thematik.
Rams und Chargers: Der harte Kampf um "Kunden"
Und dabei wird durchaus auch die ambivalente Beziehung zwischen der NFL und Los Angeles angedeutet. In der Show-Metropole schlechthin nicht mit der größten US-Sport-Show vertreten zu sein, ist eigentlich Wahnsinn. Vor allem aus geschäftlicher Perspektive.
Dem gegenüber steht, dass in Los Angeles und Umgebung zwar viele, viele, viele, viele potenzielle Kunden leben. Diese aber auch tatsächlich zu erreichen, vor allem ihre Herzen, ist jedoch gar nicht so einfach.
Man frage nach bei den Chargers, die den Rams 2017 nach Los Angeles folgten und sich vorübergehend im Fußball-Stadion der L.A. Galaxy eingemietet haben. Dies ist mit einer Kapazität von 27.000 für die NFL eigentlich viel zu klein, aber von 27.000 eigenen Fans können die Chargers ohnehin nur träumen.
Im Prinzip bestreiten sie seit zwei Jahren nur Auswärtsspiele. Eine eigene Fanbase ist bisher kaum existent. Dass das Stadion trotzdem meist gut gefüllt ist, liegt am Umstand, dass Los Angeles natürlich wie ein Magnet auf Bürger aus allen Teilen der USA wirkt. Die Gelegenheit, das Lieblingsteam aus der alten Heimat vor der neuen Haustür zu sehen, ist eine besonders günstige.
Da hatten die Rams ob ihrer Vergangenheit in Los Angeles natürlich eine viel bessere Ausgangsposition, wenngleich es durchaus immer noch Stimmen gibt, die behaupten, dass nach wie vor die Raiders die meisten Fans in L.A. hätten.
Einen gewaltigen Heimvorteil haben sich die Rams in den bisherigen drei Saisonen seit der Rückkehr auch nicht aufgebaut, die Zahl der Gäste-Fans ist auch im Coliseum bisweilen keine geringe. Irgendwo nachvollziehbar, denn schließlich kann eine komplette Generation im College-Alter oder jünger mit der alten Rams-Tradition in L.A. genau gar nichts mehr anfangen.
Gewaltige innerstädtische Konkurrenz
Umso aggressiver musste man vorgehen, um die zuletzt in St. Louis zu notorischen Losern oder bestenfalls den Inbegriff des Durchschnitts verkommenen Rams möglichst flott sportlich generalzusanieren und zu einem Top-Team aufzupeppen.
Alle 32 NFL-Teams wollen in die Super Bowl, für die Rams war dies schon alleine aus Marketing-Gründen ein Muss. Denn innerstädtisch gegen die Konkurrenz aufzufallen, ist gar nicht so einfach. Alleine schon das Sport-Angebot betreffend, von den sonstigen Freizeit-Verlockungen ganz zu schweigen.
Das Coliseum befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der University of Southern California. Das Football-Programm der USC ist der beste Beweis dafür, dass Los Angeles alles andere als für Desinteresse an dieser Sportart steht, sondern die Probleme der NFL in dieser Stadt eher der wenig verlässlichen Wir-sind-mal-weg-wir-sind-mal-da-Attitüde zuzuschreiben sind.
Rund zweieinhalb Meilen die South Figueroa Street hinauf schlägt das Sport-Herz von L.A. Im Staples Center, eingebettet in den Entertainment-Complex L.A. Live, sind die NBA-Teams Los Angeles Lakers und Los Angeles Clippers sowie das NHL-Team Los Angeles Kings beheimatet.
Die Clippers wissen, wie es sich anfühlt, ein Schattendasein zu führen. Die Kings holten in diesem Jahrzehnt immerhin zwei Mal den Stanley Cup in eine Region, die nicht per se für Eishockey-Enthusiasmus steht, in der sich dieses Team aber anständig etabliert hat.
Die Lakers und der Glamour-Faktor
Und die Lakers sind die Lakers. Das Musterbeispiel für gelungene Relocation (ihre ersten 14 Jahre verbrachte die Franchise in Minneapolis, wo auch der Name mehr Sinn ergibt) verkörpert die Kombination von Sport und Glamour wie kaum eine andere Sport-Organisation in den USA.
Unter Ikonen wie Magic Johnson, Shaquille O'Neal, Kobe Bryant oder neuerdings LeBron James macht man es ungern. Die selbst in sportlichen Dürrezeiten gesalzenen Eintrittspreise wollen schließlich gerechtfertigt werden. Der Show-Faktor beim 16-fachen NBA-Champion stimmt definitiv.
Wiederum ein paar Meilen weiter, also gerade für weitläufige L.A.-Verhältnisse in der Nähe, findet sich das charmante Dodger Stadium, Heimat der Los Angeles Dodgers, die in der MLB zwar schon seit drei Jahrzehnten auf einen Titel warten, aber in den letzten beiden Saisonen mit zwei World-Series-Teilnahmen laut anklopften.
Wer auch die Anaheim Ducks (NHL) und die Angels (MLB) im benachbarten Anaheim zu den Sport-Teams in Los Angeles rechnet, kann erahnen, dass es nicht so leicht ist, um die Gunst des Publikums zu buhlen. Vertreter einer Randsportart wie Fußball, sprich die L.A. Galaxy, müssen schon einen Weltstar wie Zlatan Ibrahimovic aufbieten, um Aufmerksamkeit zu ergattern.
Die Los-Angeles-Boston-Rivalität
Aus sportartenübergreifendem Blickwinkel ist es übrigens sehr reizvoll, dass der Super-Bowl-Gegner der Rams ausgerechnet aus Boston kommt, verbindet diese beiden Städte doch eine der besten Rivalitäten im US-Sport überhaupt.
Satte zwölf Mal duellierten sich die Lakers in den NBA Finals mit den Boston Celtics um den Titel. In der World Series 2018 wiederum zogen die Dodgers im Duell von zwei der traditionsreichsten Franchises gegen die Boston Red Sox den Kürzeren.
Gelingt es Los Angeles im NFL-Endspiel, den Spieß umzudrehen? Dass die Rams relativ kurz nach ihrer Rückkehr dem Liga-Gipfel ganz nah sind, ist aus historischem Kontext alles, nur kein Zufall. Das Phänomen, dass selbst längere Zeit auf Schonkost dahindarbende Franchises nach ihrer Relocation "plötzlich" gut werden, ist in Wahrheit keines.
Schließlich gilt es, an neuer Wirkungsstätte flott einen neuen Kundenstamm zu generieren. Oder, um es etwas romantischer auszudrücken: Die Herzen neuer Fans zu erobern. Auch wenn dies bedeutet, die Herzen der alten Fans zu brechen.
Erfolgreiche Relocations
Exemplarisch seien folgende Heldentaten genannt: Die Colorado Avalanche gewannen 1996 den Stanley Cup, in der Saison davor traten sie noch als Quebec Nordiques in Kanada an. Im Hockey-verrückten Quebec City wartet man heute noch darauf, ein NHL-Team zurückzubekommen. Eine geeignete Halle täte schon bereitstehen.
Ob die Cleveland Browns jemals die Super Bowl gewinnen werden? Der aktuelle Neuaufbau macht Hoffnung. Ein richtiger Heartbreaker war jedoch, dass die nicht gerade erfolgsverwöhnte Franchise 2001 nur wenige Jahre nach dem Abschied aus Ohio als Baltimore Ravens den Titel holte. Cleveland hat sein Team wenigstens via Expansion zurückbekommen.
Diese Liste ließe sich fortsetzen, und ja, irgendwie sind auch die Rams ein Teil dieser Geschichte. 2000 eroberten die St. Louis Rams mit der "Greatest Show on Turf", die von ihrer Herangehensweise nur allzu gut ins verspielte Los Angeles gepasst hätte, die Super Bowl - powered by einer Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Story rund um Kurt Warner und unter der Anleitung von Head Coach Dick Vermeil, einem Kalifornier, wie er im Buche steht.
Es soll diesen Städten gegenüber keineswegs respektlos klingen, aber sich in St. Louis oder Baltimore zu etablieren, ist zumindest am Papier einfacher als in Los Angeles. Gerade Baltimore zum Beispiel erlebt nicht gerade seine Blütezeit, da ist man als ortsansässiges NFL-Team schnell einmal der Stolz der Stadt und die zumindest acht Heimspiele der Saison zählen zu den wichtigsten Events des Jahres.
Owner Kroenke und seine Stadion-Gelddruckmaschine
Richtige Events sollen ab 2020 auch die Heimspiele der Rams werden, wenn sie gemeinsam mit den Chargers als Untermieter in Inglewood unweit des International Airports ihr neues Stadion beziehen. Wobei "Stadion" in diesem Fall eine verniedlichende Funktionsbeschreibung für einen einige Milliarden Dollar teuren Sport-Palast zu sein scheint.
Selbiger wird zumindest sicherstellen, dass die NFL-Teams diesmal gekommen sind, um über viele Jahre in Los Angeles zu bleiben. Dieser Palast will jedoch auch bespielt und von möglichst vielen zahlenden Kunden besucht werden.
Auftritt Stan Kroenke. Der 71-jährige Geschäftsmann ist der Kopf hinter dem neuen Stadion und als nunmehriger Owner der Rams auch jener hinter der Rückkehr nach Los Angeles. Böse Zungen würden behaupten, dass der Milliardär dabei eher Money, Money, Money im Sinn hatte, als die Sehnsüchte der Fans in Los Angeles nach einem NFL-Team zu befriedigen.
Kroenke ist in der Sport-Welt kein Unbekannter. Schließlich scheint er Sport-Teams zu sammeln, der Milliardär steht unter anderem auch hinter den Denver Nuggets (NBA), Colorado Avalanche (NHL) und dem FC Arsenal. Für den ganz großen - sportlichen - Erfolg steht er bislang nicht.
Sein Premier-League-Engagement brachte ihm in einem Artikel unlängst das wenig schmeichelhafte Attribut ein, einer der wenigen Owner von Sport-Teams zu sein, der auf mehreren Kontinenten eine geringe Zustimmungs-Rate erzielt - drücken wir es einmal so aus.
Es soll Owner geben, die aus sportlicher Leidenschaft das Geschäft ein wenig aus den Augen verlieren. Kroenke gehört dem Vernehmen nach nicht dazu. Die Chance auf den Business-Coup in Los Angeles konnte er sich kaum entgehen lassen, nur um in St. Louis Stadt und Fans nicht zu enttäuschen.
So bauten die Rams einen Super-Bowl-Roster
Damit dieses Investment in Los Angeles die gewünschten Rendite bringt, ist sportlicher Erfolg unabdingbar - diese Message sollte inzwischen angekommen sein. Dafür wiederum waren die Rams zu einem ziemlichen Poker gezwungen.
2016 in ihrer ersten Saison nach der Rückkehr nach L.A. gewannen sie nur vier ihrer 16 Saison-Spiele - ganz so, als hätten sie die Durchschnittlichkeit aus St. Louis mit nach Kalifornien übersiedelt. Dies ist natürlich keine Bilanz, mit der man in der neuen Heimat gewinnbringend registriert wird oder mit der man eine über die tatsächlichen Football-Anhänger hinausgehende Fan-Base aufbauen kann.
Wie hat es General Manager Les Snead, der seinen Job schon 2012 in St. Louis angetreten hat, also hingekriegt, nur zwei Jahre später über einen Super-Bowl-tauglichen Roster zu verfügen?
Mit einer Kombination aus kontrolliertem Risiko und gutem Auge im Draft.
Noch in St. Louis legte er mit den Erstrunden-Picks von Defensive Tackle Aaron Donald und Running Back Todd Gurley den Grundstein - die beiden sind auf ihren Positionen die Elite der Liga. 2016 tradete er im Draft aggressiv nach oben, um mit dem ersten Pick Jared Goff zu wählen - neue Stadt, neuer Quarterback quasi.
Schließt sich das Zeitfenster der Rams?
Das Willkommensgeschenk an die neuen Fans ging nach katastrophaler Rookie-Saison im zweiten Jahr auf - nach der Verpflichtung des nächsten wichtigen Puzzle-Teils.
Sean McVay, der jüngste Head Coach der NFL-Geschichte, machte seinem ihm vorauseilenden Ruf als Offensiv-Genie alle Ehre und hob die Rams gerade im Angriff von Beginn an auf ein neues Level - vor allem für Goff ging die Sonne im Westen endlich auf, er wirkte wie ein anderer Spieler.
Landet man im Draft derartige Volltreffer, eröffnet dies in der NFL unter dem aktuellen Kollektivvertrag ein günstiges Zeitfenster. Mit Betonung auf günstig. Goff, Gurley und Donald spielten in dieser Saison noch unter ihren Rookie-Verträgen, also vor der ersten Vertragsverlängerung und zu finanziell wesentlich bescheideneren Konditionen.
Dieser Umstand hat natürlich ein Ablaufdatum. Die Verträge von Donald und Gurley sind bereits verlängert, bei Goff steht dies wohl spätestens nach der Saison 2019 an. 7,6 Millionen Dollar kostete der QB in dieser Saison gegen die Salary Cap - unter 25 Millionen Dollar pro Saison wird er es in Zukunft mit einiger Sicherheit nicht machen, wahrscheinlich wird es eher mehr.
Alleine diese Differenz zwischen einem handelsüblichen QB-Veteranen-Gehalt und einem Salär zu Beginn der Spielmacher-Karriere erlaubt es, einige gute bis sehr gute Spieler mehr anzustellen.
Entsprechend aggressiv ging Snead in der vergangenen Offseason vor, nachdem man 2017 große sportliche Schritte nach vor gemacht und sich für die Playoffs qualifiziert hat. Mit Ndamukong Suh leistete man sich einen Bad Boy und sportliche Urgewalt in Personalunion für ein Jahr und ein Gehalt von 14 Millionen Dollar.
Mit Trades für die namhaften Cornerbacks Aqib Talib und Marcus Peters wurde die Secondary aufgemotzt, mit Brandin Cooks von Final-Gegner New England ein neuer Einser-Receiver in die Stadt geholt. Während der Saison legte man mit Dante Fowler von den Jacksonville Jaguars einen Pass Rusher nach.
Im Poker "All-in"
Dies nennt man wohl "All-in gehen" von Snead. Oder war es in der Stadt der Engel eine höhere Macht?
"Gottes Plan, einige Jungs für ein Jahr zu verpflichten und in die Super Bowl zu kommen, ist vollauf aufgegangen", sagt Gurley.
Wie auch immer, für die Rams wird es angesichts der Gehaltsobergrenze nicht leichter, einen derart potenten Kader auf die Beine zu stellen. Donald zählt 2020 25 Millionen Dollar gegen die Salary Cap (2018: 8,8 Millionen) und Gurley für einen Running Back recht heftige 17,2 Millionen (2018: 7,2 Millionen).
Kombiniert man dies mit der anstehenden Gehaltserhöhung von Goff, wird man von diversen Leistungsträgern Abschied nehmen müssen.
In manchen US-Medien heißt es deshalb, dass es für die Rams in dieser Super Bowl "now or never" heißt. Dies mag übertrieben sein - "never" ist in der NFL ein Fremdwort, außer bei den Detroit Lions vielleicht.
Hollywood liebt Fortsetzungen - auch diese?
Superhelden wie Donald, Gurley und Goff sollten dafür garantieren, dass die Rams auch im neuen Stadion kompetitiv sind. Die Frage ist nur: Wie kompetitiv? Aber es passt eben mehr zu Hollywood, dieses One-Shot-Szenario gegen den großen Giganten aus New England zu konstruieren.
Eines steht in diesem Plot aber fest: Hollywood liebt Fortsetzungen - und wie erfolgreich die Fortsetzung der Rams-Geschichte in Los Angeles wird, hängt sehr wohl auch von diesem einen Spiel ab.
Diese Super Bowl kann nicht nur für ein temporäres Happy End sorgen, sondern auch die Basis dafür sein, dass dieses neue NFL-Kapitel ins Los Angeles ein nachhaltig erfreuliches wird.
Im La La Land liebt man schließlich strahlende Sieger - und am Rams-Bandwagon ist noch genügend Platz.
A closer look at the @RamsNFL $2.6 billion Inglewood stadium. pic.twitter.com/GVHKg2Uj8D
— USA TODAY Sports (@usatodaysports) May 31, 2017