Ein Legenden-Duell jagt das nächste!
Nach Tom Brady vs. Drew Brees steht im Championship Game der NFC der seltene Showdown zwischen Brady und Aaron Rodgers auf dem Programm.
Ob der sechsfache Super-Bowl-Champion Brady mit seinen Tampa Bay Buccaneers den nächsten Altstar entzaubert und somit die Titel-Träume der Green Bay Packers platzen lässt?
Man darf extrem gespannt sein! So wie die beiden LAOLA1-User "neo" und "TheLucky" - zwei Mitglieder aus unserer "User Endzone", die euch Spieltag für Spieltag durch die Saison begleitet hat.
Die beiden argumentieren jeweils aus der Sicht eines Teams und erklären, warum es die besseren Karten für den Sieg hat - wenngleich "neo" (glühender Detroit-Lions-Fan) dies beim NFC-North-Rivalen Green Bay durchaus ein wenig schwer gefallen ist.
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GREEN BAY PACKERS:
by neo:
Autsch. Als Lions-Fan über die Green Bay Packers zu schreiben, ist ungefähr so, wie wenn ein Mensch, der an Laktose-Intoleranz leidet, über das Milchtrinken spricht. Aber da bei den "User Endzone"-Kollegen derzeit der Stressteufel wütet, wurde ich eben dazu eingeteilt, und ich werde nun versuchen, einige Zeilen zum bevorstehenden Championship-Game-Blockbuster gegen die Bucs am Wochenende zu schreiben.
Aber bei aller Rivalität zu den Packers muss auch ich ehrlich gestehen: Tampa Bay Buccaneers (Patriots) vs. Green Bay Packers verspricht wirklich eine geile Partie zu werden, Brady vs. Rodgers in einem K.o.-Spiel - NFL-Fan-Herz, was willst du mehr?
Brady vs. Rodgers gab es erst drei Mal trotz ihrer langen NFL-Karrieren, und Brady führt knapp 2:1. Die Stats für die QB in den drei Begegnungen: 805 Passing Yards, 5 TDs bei 0 Interceptions für Brady mit den Pats bzw. den Bucs vs. 787 yards, 4 TDs und 2 Interceptions für Rodgers, wobei diese beiden Interceptions im letzten Aufeinandertreffen am 18. Oktober (38:10 für die Bucs) passiert sind, beim wohl schlechtesten Spiel der Packers in dieser Saison.
Denn bis auf dieses Spiel war es vor allem offensiv schon verdammt stark, was die Packers heuer gezeigt haben, vor allem auch in den Playoffs. Alle loben zurecht den QB-Superstar der "Cheeseheads" oder RB Aaron Jones, doch an dieser Stelle muss auch die dominante O-Line erwähnt werden, welche ihrem QB auch die nötige Zeit zum Werfen gibt und immer wieder Lücken für den Lauf kreiert. Bestes Beispiel dafür war das Divisional-Game: Die Rams, die immerhin über eine der besten Lauf- und Passdefenses der Liga verfügen, haben ihre Hände kaum an Rodgers gebracht und im Laufspiel waren da teilweise verdammt große Lücken. Und das alles haben die Packers ohne den nominell stärksten OT Bakhtiari bewerkstelligt - Chapeau jedenfalls auch an O-Line Coach Adam Stenavich an dieser Stelle.
Aber zurück zu Rodgers. Das war heuer ganz klar eine MVP-Season - ich erspare euch an dieser Stelle die Zahlen dazu. Er, OC Nathaniel Hackett und HC Matt LaFleur haben der negativen und teils gehässigen Presse in der Offseason zum Trotz nun doch ziemlich gut zusammengefunden. Rodgers macht kaum Fehler, überzeugt mit einer hohen Completion-Rate und das Wichtigste: Er scheint Spaß auf dem Feld zu haben. Wenn man sich da an den grimmig dreinblickenden Rodgers der vorletzten Saison erinnert, sind da Welten dazwischen. Wie er auch immer wieder Strafen der Gegner für ein "Free-Play" kreiert (z.B. "Too-many-men"-Flagge), ist einfach unnachahmlich und für jede Defense unangenehm.
Apropos Defense: Da hat man heuer schon Licht und Schatten bei den Packers gesehen. DC Mike Pettine steht auf Three-Man-Rush-Formationen. Funktioniert hat das heuer gefühlt nie. Doch kaum stellt man in den Spielen auf 4-Man-Rush mit pressenden Cornerbacks um, ist man in der Lage, Sacks zu produzieren – so auch geschehen beispielsweise gegen die Rams. Ich bin gespannt, ob man diese Taktik nun von Beginn weg gegen die Bucs einsetzen wird. Wenn ja, könnte das ein ungemütlicher Abend für Brady werden.
Das Zünglein an der Waage könnten die Special-Teams werden, denn das ist bei den Packers in den Playoffs bisher etwas überraschend eine kleine Schwachstelle. 20 Yard Punts oder schwache Coverages werden die Bucs beinhart bestrafen, das Personal dazu haben sie.
Ein Pluspunkt für die Packers ist natürlich der Heimvorteil, das ist klar. Zwar sind kaum Zuseher zugelassen, aber es herrscht schon eine eigene, geschichtsträchtige, vielleicht sogar einschüchternde Aura um dieses Stadion. Die erwartete, klirrende Kälte und die oft widrigen Wetterbedingungen zu dieser Jahreszeit am Lambeau Field werden den Packers auch eher liegen als dem Team aus dem sonnigen Florida, von den Reisestrapazen ganz zu schweigen – no na. Wobei Spieler wie Brady, Gronk oder Suh auf der Gegenseite über genug Erfahrung verfügen, um das wegzustecken. Ein kleiner Vorteil bleibt dennoch.
Ich glaube deswegen, dass wir eine epische Schlacht sehen werden, die erst kurz vor Ende des Spiels entschieden wird. Viel wird davon abhängen, ob und welche Defense den Gegner zu Fehlern oder sogar Turnover "zwingen" kann, denn Brady oder Rodgers sind nicht für ihre hohe Fehlerquote bekannt. Entscheidend wird daher sein, wie sehr die Defensive-Playmaker auf Seiten der Packers (z.B. LB Rashan Gary oder CB Jaire Alexander) das Spiel beeinflussen können.
Meine Vorausage: In den Playoffs sollte man eigentlich nicht gegen Brady wetten, aber ich tippe trotzdem gegen mein Lions-Fan-Herz auf die Packers: 34:32. Uns NFL-Fans steht jedenfalls ein Leckerbissen bevor.
TAMPA BAY BUCCANEERS:
by TheLucky
Tom Brady vs. Drew Brees ist Geschichte - nun folgt mit Aaron Rodgers der nächste Altmeister für Brady und seine Bucs. Generell läuft es heuer auf ein Generations-Duell in der Super Bowl raus, auf der einen Seite ein Jung-Quarterback der AFC (Allen oder Mahomes), auf der anderen Seite eine Quarterback-Legende.
Meiner Meinung nach lässt sich Brady die Chance auf die Heim-Super-Bowl nicht nehmen und macht sich mit dem 7. Gewinn der Vince-Lombardi-Trophy unsterblich. Als Begründung anzuführen, dass Thomas Edward Patrick Brady Jr. einfach Tom Brady ist, wäre zu einfach, aber ich denke, dass genau das den Unterschied gegen die Packers ausmachen wird – der unbedingte Wille zum Sieg.
Für einige im Team der Buccaneers ist es das erste Championship Game überhaupt und dabei nervös zu sein ist keine Seltenheit, sondern wird auch so sein, allerdings haben sie hier mit Brady, Suh, Jason Pierre-Paul einige Spieler, die dieses Gefühl bereits kennen und dabei auch die anderen Jungs ideal auf dieses wichtige Spiel einstellen können.
Die Offensive aus Tampa Bay hat sich am Anfang der Saison noch etwas schwer getan und immer wieder Spiele bzw. Phasen in Spielen gehabt, in denen sie den Ball nur äußerst träge bewegen konnte, aber sie scheint gerade zu Ende der Saison (und in den Playoffs) in Schwung gekommen zu sein. Im Gegensatz zu einigen anderen älteren QBs (wo mit Rivers leider die nächste Größe den Rücktritt bekannt gegeben hat) hat Brady noch immer einen starken Arm und kann somit gemeinsam mit Evans, Godwin & Miller die Packers Secondary auch tief attackieren.
Hinzu kommt, dass mit Gronk, der eine weitere verlässliche Anspielstationen bietet, auch noch beide Running Backs fit für den Showdown mit Green Bay sind. Einziger Wehrmutstropfen in dieser Offense bleibt für mich das Playcalling von Head Coach Arians, hierbei hält er meiner Meinung nach viel zu stur auf eine Run 1st Offense, die Brady immer wieder in lange 3rd Downs zwingt. Dennoch denke ich und das hat man in den letzten Spielen vermehrt gesehen, dass sich Arians besser zeigt und auch einige neue Plays für die Packers-Defense bereithält.
Im ersten Duell der Saison machte Rodgers bereits Bekanntschaft mit der in diesem Spiel überragende Defense der Bucs. Auch in diesem Duell wird viel davon abhängen, wie DC Todd Bowles seine Mannen einstellen kann. Für die Truppe rund um das starke Linebacker Duo Devin White & Lavonte David heißt es wieder Turnover zu kreieren und Rodgers permanent unter Druck zu setzen – denn wenn Brady eines kann, dann ist dies Fehler (Turnover der Gegner) eiskalt auszunutzen.
Apropos eiskalt, denn das werden vermutlich die Temperaturen im Lambeau Field am Sonntag. Für Brady und Gronk ist das nichts Neues, da sie das Wetter aus der Zeit bei den Patriots gewöhnt sind, allerdings sollten ihre Teamkollegen aus dem sonnigen Florida so schnell als möglich heiß laufen, um den Wetterverhältnissen zu trotzen.
Flüche sollen Unheil bringen, seit 1999 wurde z.B. kein Regular Saison MVP mehr Super Bowl Champion, aber auch noch nie hat es ein Team geschafft, in ein Endspiel im eigenen Stadion einzuziehen. Ich bin der Meinung, dass jeder Fluch einmal endet und in diesem Fall wird es endlich ein Team schaffen, zu Hause die Super-Bowl-Trophäe in den Nachthimmel zu strecken.
Und zu guter Letzt: Um meine weiße Weste beim Road to Super Bowl auf ran.de & die Super Bowl Prediction aus Week 15 zu behalten, brauche ich sowieso einen Sieg der Buffalo Bills & der Tampa Bay Bucceneers – also Goooo Bills & Goooo Bucs.