Mit Sepp Straka ist am vergangenen Wochenende der erste Österreicher auf der US PGA-Tour durchaus erfolgreich in das mit Highlights prall gefüllte Golf-Jahr 2021 gestartet. Der gebürtige Wiener beendete die Sony Open auf Hawaii als 25. und verbesserte sich in der Golf-Weltrangliste von Platz 144 auf den 138. Rang.
Damit kommt der 27-Jährige bereits zu Jahresbeginn seiner bisherigen Bestmarke (Nummer 129 der Welt) nahe. Straka spielt ab Donnerstag beim "The American Express" in La Quinta, Kalifornien.
Die beiden weiteren heimischen Top-Profis starten dieses Wochenende auf der European Tour in ein Jahr mit vielen Fragezeichen. Für Bernd Wiesberger (Nummer 41 der Welt) und Matthias Schwab (aktuell Nr. 113 des World Golf Rankings) steht das mit acht Mio. Dollar dotierte Rolex-Event ab Donnerstag in Abu Dhabi auf dem Programm.
Beide Österreicher gehen mit hohen Zielen ins Olympia-Jahr. Wiesberger hat neben Tokio vor allem den Ryder Cup im Visier, Schwab möchte auf der US PGA-Tour endlich seinen ersten Turnersieg als Profi.
Schwung-Coach Liam James wird auch Schwabs Putting-Trainer
Am nächsten dran am ersten Sieg war der 24-jährige Steirer 2019 mit zweiten Plätzen in Hamburg sowie Antalya. 2020 erfuhr der Aufstieg des Top-Talents aus Rohrmoos bei Schladming aber erstmals einen Rückschlag. Als Ursache wurde die mehrmonatige Corona-Unterbrechung sowie die Putt-Statistik herausgefiltert.
Schwab war im Vorjahr zwar bei den Eisen-Spielern die Nummer fünf, benötigte aber im Schnitt pro Runde einen Putt zu viel. Neben neuem Management hat deshalb Schwung-Coach Liam James nun auch den Job als Putting-Trainer übernommen.
Völlig neu in Schwabs Umfeld ist Caddy James Baker. Der Brite war zuletzt bei Lee Westwood an der Tasche.
Schwab absolviert Golfrunde mit Pierre Gasly in Dubai
Schwab spielte in der Vorbereitung unter anderem eine Golfrunde in Dubai mit Formel-1-Pilot Pierre Gasly und macht weiter kein Geheimnis daraus, dass er neben der European Tour so schnell wie möglich wie Straka auch auf der PGA Tour spielen will.
Nachdem er im Vorjahr knapp gescheitert ist, wird er im kommenden August an den drei Final-Events der Korn Ferry Tour teilnehmen, wo ihm eine Top-25-Platzierung die US-Spielberechtigung sichern würde.
Sowohl Schwab als auch Wiesberger haben in der Winterpause mit amüsanten Videos die Fans unterhalten. Schwab, der mit 24 aus dem Elternhaus ausgezogen und in ein ihm gehörendes und 50 Meter neben der Ski-Piste stehendes Appartementhaus übersiedelt ist, legte die "Winter Edition" nach und jonglierte den Golfball während einer Skitour in den steirischen Bergen.
Wiesberger "zeichnete" mit den Fluglinien seiner abgeschlagenen Bälle ein Herz in den burgenländischen Himmel. Wiesberger hat sich lange im winterlichen Zuhause auf die Saison vorbereitet. Mit seinem an Covid-19 erkrankten Coach Stuart Morgan konnte er dabei phasenweise aber nur virtuell in Verbindung stehen.
Wiesberger will bei den vier Majors überzeugen
Auch Wiesberger blickt nach einem genialen 2019 auf ein eher durchwachsenes 2020 zurück und will deshalb vor allem wieder zum Turnier-Sieger werden sowie bei allen vier Majors reüssieren.
Beide Österreicher spielen nach Abu Dhabi in Dubai (Desert Classic, 28. bis 31.1.) und Saudi Arabien (Saudi International, 4. bis 7.2.).
Vom Abschneiden bei den drei Wüsten-Events hängt auch ab, ob Wiesberger vor dem wieder in der ersten April-Woche angesetzten Masters in Augusta (8. bis 11.4.) weitere US-Turniere spielt. Die Termine für die drei restlichen Majors folgen im Mai (PGA Championship, 20. bis 23.5), Juni (US Open 17. bis 20.6) und Juli (149. Open in Sandwich/ENG, 15. bis 18.7.). Das olympische Turnier in Japan soll vom 29. Juli bis 1. August im Kasumigaseki CC von Saitama nahe Tokio ausgetragen werden.
Dank beruflicher Ausnahmen und Präventionskonzepten können Golf-Profis trotz der anhaltenden Corona-Situation nahezu weltweit reisen, ohne in Quarantäne zu müssen.
Schwab und Wiesberger voll im Rennen um das Ryder-Cup-Team
Sowohl Wiesberger als auch Schwab liegen in der bis vor kurzem "eingefroren" gewesenen Wertungen als 9. und 12. im Welt- bzw. 6. und 11. im Europa-Ranking des Ryder Cups sehr gut.
Allerdings wird sich die Qualifikation für den September-Höhepunkt letztlich trotzdem auf die letzten Wochen vor dem traditionellen Kontinental-Vergleich Europa gegen die USA zuspitzen.
Beide Österreicher können sich schon diese Woche bei der hoch dotierten HSBC Championship für einen der drei Captains-Pick empfehlen, denn der irische Europa-Kapitän Padraig Harrington ist ebenfalls Teil des Weltklasse-Starterfeldes in Abu Dhabi.
Während der 24-jährige Schwab dort in seine vierte volle Profi-Saison startet, beginnt für den 35-jährigen Routinier Wiesberger schon das 15. Jahr auf der Tour.