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Wiesberger hofft auf Start bei der US PGA Tour

Burgenländer hat sich im eigenen Keller perfekt in Schwung gehalten.

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Obwohl die Coronavirus-Pandemie natürlich auch den gesamten Golf-Zirkus in den Ruhezustand versetzte, ist Österreichs Vorzeige-Golfer Bernd Wiesberger trotzdem guter Dinge.

„Ich habe mir in meinem Keller zum Glück ein Indoor-Studio eingebaut“, erzählt der 34-jährige Burgenländer im „JM*pions TALK“ bei Tennis-Ass Jürgen Melzer. Mit dem Golf-Simulator "Trackman" kann Wiesberger richtige Kurse wie den Old Course in St. Andrews vor der Leinwand nachspielen.

„Eigentlich war das für den Winter gedacht, um hier trainieren zu können. Aber jetzt hat es sich in der Quarantäne-Zeit natürlich angeboten. Ich habe während dem Lockdown recht gut trainieren können, wobei ich bei der Quantität natürlich etwas reduzieren musste.“

Wobei dieser Ausnahmezustand zum Glück eh schon wieder der Vergangenheit angehört. Seit drei Wochen darf Wiesberger bereits wieder auf dem Golfplatz seine Bälle schlagen.

„Da habe ich gemerkt, dass es immer noch gut läuft“, freut er sich, das Home Office gut überstanden zu haben. „Ich bin ein visueller Typ, der immer auch genau auf den Ball in der Luft schaut und dadurch Feedback für die Bedingungen mitnimmt. Ich bekomme aber auch am Computer sehr gutes Feedback, als Übergangslösung ist das schon in Ordnung.“

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Freilich fiebert auch der Weltranglisten-26. den ersten Wettkämpfen entgegen. Ein nationales Turnier, wie die Generali Austria Pro Series im Tennis, ist für den Burgenländer allerdings eher kein Thema.

US PGA Tour startet schon bald

„Es gibt zwar ein paar Denkansätze in diese Richtung, aber da gibt’s auch einige Fragezeichen. Da es für mich aber vielleicht eh schon wieder bald ein paar Turniere in Amerika gibt, werde ich wahrscheinlich keine kleinen Turniere in Österreich spielen.“

Während die European PGA Tour nämlich wohl noch mindestens bis Ende Juli pausieren wird, geht es bei der US PGA Tour schon in der zweiten Juni-Woche wieder los.

„In Amerika ist es einfacher, weil es nur ein Land ist. In Europa ist das schwieriger zu handeln, auch weil die Spieler aus vielen Nationen sind“, erklärt Wiesberger, der  aufgrund seiner guten Weltranglisten-Platzierung in der zweiten Woche nach dem Neustart bei einem Turnier der US PGA Tour startberechtigt wäre.

Ryder-Cup-Premiere wackelt

Allerdings gibt es auch da noch einige Hürden, die es zu überwinden gilt: Zum einen sind bekannterweise die verfügbaren Flüge stark eingeschränkt, zum anderen müsste Wiesberger nach seiner Ankunft in den USA eine 14-tägige Quarantäne machen. Nach dieser wäre er wohl kaum in einer körperlichen Verfassung, in der er um Spitzenplätze mitspielen könnte.

Durch die Coronavirus-Pandemie wackelt auch Bernd Wiesbergers Premiere beim Ryder Cup. Das traditionsreiche Kontinental-Duell zwischen Europa und den USA findet bei wechselndem Heimrecht alle zwei Jahre im September statt.

Aufgrund seiner Ranglisten-Position wäre der Burgenländer dafür erstmals qualifiziert. „Es ist jetzt aber natürlich die große Frage, ob er heuer überhaupt stattfinden kann, da so viele Turniere ausfallen.“

Zudem wird es starke Einschränkungen bei der erlaubten Besucher-Zahl geben. „Und gerade dieser Heimvorteil durch die Fans macht den Ryder Cup ja so besonders. Vielleicht verschiebt man ihn auf das nächste Jahr.“

Die Bedeutung einer erstmaligen Teilnahme würde Wiesberger hoch, aber auch nicht als alles überragend einstufen: „Im Endeffekt sind wir eine Einzelsportart, ich  war aber noch nie dabei und als amerikanischer oder europäischer Golfprofi will man das schon einmal ein seinem Lebenslauf haben. Die Majors sind aber wohl wichtiger.“

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