Der Wunsch von Lukas Nemecz (im Bild mit Caddie Solomon Soli) hat sich erfüllt. Der 34-Jährige wollte bei der Barracuda Championship in Kalifornien nach geschafftem Cut endlich einmal am Finalwochenende ordentlich zulegen.
Zuletzt lag Nemecz zur Halbzeit eines Turniers oft aussichtsreich klassiert, rutschte am Wochenende im Klassement aber regelmäßig zurück.
Nicht so beim kosanktionierten Event der PGA und der DP World Tour im Tahoe Mountain Club von Truckee in Nevada County.
Beim mit 4 Mio. Dollar dotierten Turnier, das im modifizierten Zählmodus - ein Birdie zählt 2 Punkte, ein Eagle bringt 5 Punkte, bei einem Bogey wird 1 Zähler abgezogen, bei einem Doppel-Bogey oder mehr notiert ein Spieler 3 Minuspunkte, ein Par bedeutet 0 Punkte - hält Nemecz in Runde drei und vier sein gutes Spiel zusammen.
Grazer freut sich über 70.000 Euro Preisgeld
Der Jungpapa verbucht am Samstag und am Sonntag - je 7 Birdies, 2 Bogeys - jeweils 12 Punkte. Damit schließt er das Event mit insgesamt 38 Punkten auf dem starken 13. Platz ab und darf sich knapp 70.000 Euro an Preisgeld gutschreiben lassen.
Der Steirer ist bei der Barracuda Championship zweitbester Spieler aus Europa und verbessert sich im DP World Tour-Jahresranking "Race to Dubai" um 14 Ränge auf den 119. Platz.
In der Weltrangliste überholt Nemecz in Week 29 seinen steirischen Landsmann Matthias Schwab, der am Freitag hauchdünn den Cut verpasste.
Nemecz verbessert sich im World Ranking auf Platz 406, Schwab ist an 409. Stelle klassiert. Bester Österreicher ist Olympia-Starter Sepp Straka als 26., Wiesberger rangiert auf dem 213. Platz. Maximilian Steinlechner - Dritter bei der Euram Bank Open in Adamstal - springt von Rang 983 auf den 766. Platz.
Nemecz: "Am Ende hat mir der Killerinstinkt gefehlt"
Nemecz meldet sich erfreut aus den USA: "Ich bin froh, dass ich mich endlich einmal am Wochenende gesteigert habe. Ich habe am Samstag und Sonntag richtig Gas gegeben. Natürlich war es bitter, dass ich zum Schluss mit Bogey-Par-Bogey gefinisht habe. Da habe ich leider drei kurze Putts verschoben. Da hat mir am Ende des Tages der Killerinstinkt ein wenig gefehlt."
Der Grazer analysiert: "Da hat das letzte Selbstvertrauen gefehlt. Man hat gesehen, dass mir heuer noch die Top-Resultate abgehen. Da muss ich in solchen Drucksituationen künftig noch einmal einen Schalter umlegen und Gas geben."
Was den 34-Jährigen beruhigt ist, dass "mein Golfspiel wieder sehr gut funktioniert. Es war hier in Kalifornien rundum eine starke Performance und der Putter war richtig heiß, trotz der drei verpassten Chancen im Finish."
Der richtige Push für die Top-Turniere im Herbst
Für Nemecz ist der 13. Endrang "der richtige Push für die weiteren Top-Turniere, die im Herbst noch warten".
Und dann meint Nemecz: "So gut wie aktuell habe ich noch nie gespielt. Mein Gesamtauftritt auf dem Platz ist besser denn je. Das ist sehr positiv."
Sprach es und reiste zurück zu seiner Familie nach Graz, wo jetzt drei Wochen Sommerurlaub und Training für die nächsten Events warten.
Im Jänner 2024 Sieg als Amateur - jetzt der 1.Titel als Profi
Die Geschichte des Turniers in der herrlichen Berglandschaft auf über 1.770 Meter am Lake Tahoe schrieb Nick Dunlap.
Der 20-Jährige aus Alabama gilt als Top-Talent des US-Golf. 2021 gewann er die US Junior Amateur- und 2023 die US-Amateur-Meisterschaften.
Am 21. Jänner 2024 eroberte er als Amateurspieler den Titel beim PGA-Tour-Event "The American Express" in Südkalifornien. Eine Woche später wechselte er ins Profilager und sicherte sich exakt sechs Monate später mit der Barracuda Championship seinen ersten Titel als Profi.
Der am 23. Dezember 2003 geborene Student der University of Alabama schreibt mit dem Sieg US-Golfgeschichte. Er ist der erste Spieler auf der PGA-Tour, der innerhalb eines Jahres einen Titel sowohl als Amateur als auch als Profi bejubeln darf.
In der aktuellen Weltrangliste macht der 20-jährige Nick Dunlap einen Sprung von Platz 71 auf den 41. Rang.