Die Verantwortlichen des Ryder Cups sagen der von einem Balltreffer schwer am Auge verletzten Zuschauerin Hilfe zu.
"Wir sind sehr mitfühlend und werden alles tun, um sie zu unterstützen, soweit das unter sehr schwierigen Umständen möglich ist", verlautet der Veranstalter. US-Spieler Brooks Koepka äußert sich erneut: "Der Vorfall bricht mit das Herz."
Koepkas Abschlag auf der engen und von Zuschauern gesäumten 6. Spielbahn des "Le Golf National" traf die 43-jährige Corine Remande im Gesicht.
Die Zuschauerin wurde erstbehandelt und in ein Krankenhaus gebracht, wo man ihr später den Verlust von Sehkraft am rechten Auge attestieren musste.
"Der Scan bestätigte einen Bruch der rechten Augenhöhle und eine Explosion des Augapfels, der zwar von den Chirurgen genäht werden konnte, aber sie haben mir gesagt, dass ich auf diesem Auge die Sehkraft verloren habe", erklärt Remande der Nachrichtenagentur AFP.
Ehemann Raphael ergänzt: "Im besten Fall, hat man ihr gesagt, könne sie Formen erkennen, wenn die Schwellung innerhalb eines Monats zurückgehe."
Ryder-Cup-Unfall sorgt für Aufssehen
Der eher seltene Unfall sorgt für Aufsehen in der Szene. Fehlschüsse passieren im Golf immer, auch bei Profi-Turnieren. Und dann wird die nach dem Abschlag um die 250 km/h schnelle und ca. 45 Gramm schwere Kunststoffkugel leicht zum gefährlichen Geschoß.
Die Spieler sind deshalb vom Regelwerk her angehalten, sofort und möglichst laut den Warnruf "Fore" abzusetzen. Die so Gewarnten müssen sich sofort und ohne nachzusehen in Deckung begeben. Die Kenntnis dieser wichtigsten Golf-Regel wird bei Spielern und Besuchern vorausgesetzt.
Tony Finau bestätigt "Fore"-Rufe
"Balltreffer sind eine mögliche Gefahr für die Zuschauer, aber diese Art von Vorfall ist äußerst selten", schrieb nun der Ryder-Cup-Veranstalter.
Es habe Rufe gegeben, dass der Ball komme. Koepkas US-Spielpartner Tony Finau bestätigte dies. "Aber aus großer Distanz sind die Rufe nicht immer hörbar", regte der Amerikaner ein Überdenken der Regeln an. Auf den Turnier-Eintrittskarten wird zwar explizit auf Risiken und die Möglichkeit, von einem Ball getroffen zu werden, hingewiesen.
Der siegreiche Europa-Kapitän Thomas Björn meinte dennoch: "Wir müssen etwas tun, um die Zuschauer besser zu schützen."
Brooks Koepka schlägt ab Donnerstag in St. Andrews ab
Koepka ist in der Woche nach dem mit 10,5:17,5 gegen Europa klar verlorenen Ryder Cup diese Woche bei der spektakulären Dunhill Links Championship rund um St. Andrews in Schottland im Einsatz.
"Der Unfall erschüttert mich zutiefst", twitterte der dreifache Major-Sieger, der sich auf dem Platz sofort um die Frau gekümmert und nach Kenntnis der Schwere der Verletzung erneut Kontakt mit ihr aufgenommen hatte.
Ebenfalls beim bedeutenden Fünf-Millionen-Event unweit von Glasgow am Start ist Matthias Schwab.
Matthias Schwab und Sepp Straka vor spannenden Aufgaben
Während Landsmann Sepp Straka als erstes österreichisches Mitglied auf der PGA-Tour Donnerstagnacht (MESZ) beim Safeway Open in Napa/Kalifornien (6,4 Mio. Dollar) sein Tour-Debüt startet, tritt Schwab dank Einladung bei einem der wichtigsten Europa-Turniere rund um das "Home of Golf" an.
168 Profis und Amateure spielen an drei Tagen die Open-Kurse Kingsbarns, Carnoustie und Old Course, erst danach cutten die 60 besten (plus Schlaggleiche) Profis und 20 besten Teams für das Finale in St. Andrews.
Viele Promis, aber kein Franz Klammer
Mit dabei sind Promis wie Hugh Grant, Ronan Keating, Wladimir Klitschko, Ruud Gullit, Steve Redgrave, Bill Murray, Kelly Slater usw. Schwab legt am Donnerstag um 11.06 Uhr auf dem schwierigsten Kurs Carnoustie los, sein ProAm-Partner ist Gordon MacKenzie.
Stammgast Franz Klammer ist diesmal wegen einer Knieverletzung nicht dabei.