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Spitz ist Spitze, in den Medien aber so gut wie unsichtbar

Während Ski-Weltmeisterinnen 68.000 Euro erhalten, kassiert Golferin Emma Spitz für Platz 8 in Riad 100.000 Euro. Berichtet wird darüber aber leider nur wenig.

Spitz ist Spitze, in den Medien aber so gut wie unsichtbar Foto: © getty

In der APA - Austria Presse Agentur - sind am Wochenende gefühlt 100 Berichte über die Ski-WM in Saalbach ausgeliefert worden, über Österreichs Top-Proette Emma Spitz findet sich in der heimischen Nachrichtenagentur aber keine einzige Meldung.

Damit gelangen im Zeitalter des "Copy-and-Paste-Journalismus" auch kaum Meldungen auf die diversen Sportseiten und -kanäle der heimischen Medien.

Bis auf "Kronen Zeitung" und Golf-Portale bleiben die bemerkenswerten Erfolge der jungen Wienerin, die längst am Golfplatz in Schloss Schönborn lebt, unbeachtet.

Sei's drum. Die 24-jährige Spitz stellt seit Jahren ihre Klasse unter Beweis.

Olympia-Medaillengewinnerin und Top-Proette medial im Abseits

2018 eroberte die Proette für Österreich die Bronzemedaille bei den Olympischen Jugendspielen in Argentinien. Die Top-Golferin sorgte zudem vor Jahren als Amateur-Spielerin wiederholt für großartige Rekorde bei der berühmten "Augusta National Women's Amateur" im US-Bundesstaat Georgia.

Am Wochenende jubelte Emma Spitz mit einem nervenstarken Finale beim mit fünf Millionen Dollar dotierten "PIF Saudi International" in der Hauptstadt des Königreichs Saudi-Arabien über einen ihrer bislang spektakulärsten Erfolge.

Nach Runden mit 67, 68 und 72 Strokes belegte Spitz mit insgesamt 207 Schlägen - neun Strokes unter dem Platzstandard - den großartigen achten Endrang.

Emma Spitz in den Top Ten der Order of Merit

Für ihr erstes Top-10-Saisonergebnis auf der Ladies European Tour (LET) kassiert Spitz 99.282,38 US Dollar Preisgeld.

In der Jahreswertung der höchsten Europäischen Liga rangiert die Absolventin der University of California, Los Angeles (UCLA) auf dem starken 9. Zwischenrang.

Gewonnen hat das hervorragend besetzte Event in der arabischen Wüste die Thailänderin Jeeno Thitikul mit insgesamt 200 Schlägen (-16) vor Somi Lee (-12) aus Südkorea und der Engländerin Annabell Fuller (-11). Auf den geteilten vierten Rang (-10) fehlte Emma Spitz nach drei Tagen lediglich ein einziger Schlag.

Ein Indiz dafür, dass der Golfsport eine Weltsportart ist und sich auch hierzulande mehr Beachtung verdient hätte.

Nach dem Erfolg im Ryadh Golf Club wird Emma Spitz jetzt zwei Wochen pausieren, ehe sie zu drei Turnieren nach Australien aufbricht. Danach folgen Events in Südafrika und Südkorea.

Ab Donnerstag ist Österreichs Frauensport unsichtbar

Auch, da der Equal Play Day im Frauensport bereits in den Februar rutscht.

Diese ominöse Marke ist in diesem Jahr am Donnerstag, den 20.2., erreicht und markiert jenen Tag im Jahr, ab dem statistisch gesehen kein Frauensport mehr in heimischen Medien erscheint. 2024 war das noch der 1. März.

Mit der Ausrufung des ersten Equal Play Day macht Initiator "win2day", die Online-Spieleseite der Österreichischen Lotterien, auf dieses Ungleichgewicht aufmerksam.

Grundlage für die Berechnung des Stichtags ist eine neue Studie von "MediaAffairs". Dafür analysierte die renommierte Anbieterin hochwertiger Medienmarktanalysen im Zeitraum von einem Jahr etwa 13.000 Bilder in heimischen Printmedien sowie rund 1.200 Sportübertragungen österreichischer TV-Sender.

Emma Spitz kann sich über ihre "Unsichtbarkeit" zwar ärgern, ihren sportlichen Leistungen sollte das aber keinen Abbruch tun.

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