Patrick Reed jubelt beim 82. Masters in Augusta über seinen ersten Major-Titel.
Der 27-jährige Texaner verteidigt im National GC auf der Schlussrunde seine Spitzenposition gegen die US-Landsleute Rickie Fowler und Jordan Spieth erfolgreich, muss dafür aber auf dem letzten Loch einen Par-Putt versenken. Bernd Wiesberger fällt mit einer 72 am Finaltag noch aus den Top-20 und belegt mit insgesamt 287 Strokes (-1) den 24. Endrang.
Reed siegt mit 15 unter Par und kassiert 1.615.403 Euro Preisgeld.
"Immer wenn du noch als Kind an das Masters gedacht hast, dann dachte man immer an diesen Putt, um das Grüne Jackett zu gewinnen - dieser Putt zum Masters-Sieg", erklärt Reed nach dem Triumph.
"Captain America" holt begehrtes Sakko
Reed, der aufgrund seiner Ryder-Cup-Leistungen den Spitznamen "Captain America" trägt, wird von seinen Landsleuten im Finish dieses mit 11 Mio. Dollar dotierten Traditions-Events gehörig unter Druck gesetzt. Am Ende ist Reeds 71er-Runde auf dem schweren Par-72-Kurs jedoch ausreichend, um sich vom spanischen Vorjahressieger Sergio Garcia das begehrte Sakko für den Masters-Sieg überstreifen zu lassen (Bild).
"Dass ich auf dem letzten Loch Par spielen musste, um mein erstes Major zu gewinnen, fühlte sich richtig an", meint Reed.
Dreifachsieg der US-Boys
Sein Vorsprung auf Fowler, der mit fünf Schlägen Rückstand in die Schlussrunde gegangen war, betrug am Ende nur einen Schlag. "Das war der härteste Mentaltest, den es im Golf geben kann", sagt Reed und Fowler erwidert: "Er steckt nicht zurück. Er ist keiner, der zurückhält und dich zurück ins Turnier kommen lässt. Du musst hinausgehen und ihn abfangen."
Auch 2015-Sieger Jordan Spieth (-13) spielt eine überzeugende Finalrunde. Der 24-jährige Texaner schob sich mit einer 64er-Runde noch auf Platz drei. "Ich glaube, ich habe mir selbst und anderen bewiesen, dass ich niemals aufgebe", so Spieth.
Wiesberger verpasst sein Top-Resultat
Bernd Wiesberger hatte 2015 beim Masters debütiert und war damals auf Anhieb 22. geworden. Als 15. in die Schlussrunde gestartet, vergab der Österreicher aber die Chance, dieses Ergebnis zu toppen und womöglich sogar sein erstes Top-10-Resultat bei einem Major-Turnier zu erzielen.
Denn am Finaltag spielte Wiesberger zwar vom Tee und mit den Eisen erneut sehr gut, alleine die Putts wollten wieder nicht nach Wunsch fallen. Fast schon tragisch etwa das Bogey im berüchtigten Amen Corner (Löcher 11 bis 13), als er auf dem Par 3 der 12. Spielbahn einen Putt aus kürzester Distanz verschob und aus Ärger darüber danach den Ball ins Wasser warf.
Wiesberger mit 1 unter Par im Amen Corner
Postwendend gleicht der Burgenländer mit einem Birdie auf der 13 (Par 5) seinen Tagesscore aber wieder aus, insgesamt hatte er über das ganze Turnier den Amen Corner mit 1 unter Par gut im Griff gehabt. 1 unter Par lautet auch das Gesamt-Ergebnis des Österreichers, der am Beginn des zweiten Tages sogar kurz geführt hatte.
Als 24. vergab Wiesberger nicht nur die Chance auf ein persönliches Masters-Topscore, auch die rot-weiß-rote Major-Bestleistung gehört nach wie vor Markus Brier (12. British Open 2007). Wiesberger kassierte 76.507 Euro Preisgeld, in der Weltrangliste machte er zwei Plätze gut, verpasste aber auch hier als 55. den Sprung zurück in die Top 50.
"Unterm Strich war viel mehr möglich..."
"Auch heute wäre eine gute Möglichkeit gewesen, sich einige Plätze nach vorne zu spielen. Leider ist es aber wieder auf den Grüns nicht wie gewünscht verlaufen. Daher ist es schon etwas frustrierend", sagte Wiesberger nach dem Schlusstag auf der Anlage des Augusta National Golf Club zur APA - Austria Presse Agentur.
Grundsätzlich sei er mit dem Ergebnis zwar zufrieden, weil er über vier Tage gut und kontrolliert gespielt habe. "Mein langes Spiel hat ja gut funktioniert und ich habe mir viele Chancen erarbeitet. Allerdings wäre unter dem Strich viel mehr möglich gewesen."
Tiger Woods (+1) spielte am Finaltag eine 69er-Runde und landete bei seiner Rückkehr in Augusta auf dem geteilten 32. Platz. "Ich habe es vermisst, hier zu spielen", sagte der 42-Jährige, der das Turnier vier Mal gewonnen hat. "Es ist die beste Veranstaltung in unserem Sport."