Was beim Tennis die Grand-Slam-Events sind, das bedeuten den Golf-Stars die Major-Turniere. Da wie dort gibt es vier Veranstaltungen, die alle anderen Meisterschaften überragen. Turniere für die Top-Stars, wo es das meiste Preisgeld und das größte Prestige zu holen gibt.
Tennis-Ass Roger Federer hält bei 20 Grand-Slam-Titeln, Jack Nicklaus führt bei den Golf-Superstars mit 18 Major-Erfolgen vor seinem US-Landsmann Tiger Woods, der bei 14 Titeln hält.
Bei den letzten 24 Majors der Golfer gab es 19 verschiedene Sieger, dabei triumphierte nur einmal die Nummer 1 der Welt. Im Herren-Tennis freuten sich sechs Spieler über den Triumph bei den letzten 24 Grand Slams...
Das Masters in Augusta ist jenes der vier Major-Turniere, in dem der Gewinner am ehesten aus dem Kreis der Asse kommt.
Bei der 83. Auflage auf dem schwierigen Kurs an der Magnolia Lane scheint der Weg zum Titel und dem "Green Jacket" ab Donnerstag über den Weltranglisten-Leader Justin Rose (ENG) und Rory McIlroy (NIR) zu führen. Dustin Johnson führt die Mitfavoriten aus den USA an.
Justin Rose hofft nach zwei zweiten Plätzen auf ersten Masters-Sieg
Olympiasieger Rose hat seine Vorbereitung voll auf den ersten Saison-Höhepunkt abgestimmt. Der Sieger der US Open 2013 will nach zwei zweiten Plätzen beim Masters (2015 und 2017/im Play-off gegen Sergio Garcia/ESP) endlich seinen zweiten Major-Titel holen.
In nur sechs Saison-Turnieren auf der PGA-Tour hat er einmal gewonnen und war viermal in den Top Ten. Dass sein Caddy Mark Fulcher nach einer Herzoperation erstmals seit drei Monaten an seiner Seite ist, hilft dem 36-Jährigen. "Vor allem dann, wenn es hart wird. Wir haben dort gemeinsam so viele positive Erfahrungen unter Druck gemacht", erklärt Rose.
Rory McIlroy kämpft um seinen "Karriere-Grand-Slam"
Der vierfache Major-Champion McIlroy möchte mit einem Erfolg bei dem mit 11 Mio. Dollar dotierten Event seinen Karriere-Grand-Slam komplettieren.
In den vergangenen fünf Jahren war der 29-Jährige beim Masters immer in den Top Ten platziert. Im Vorjahr verspielte er beim Sieg des Außenseiters Patrick Reed (USA) seine Chance auf der Schlussrunde und belegte Rang fünf. Doch trotz dieser Enttäuschung ist der Nordire nach sieben Top-Ten-Plätzen in acht Saison-Turnieren (ein Sieg) neuerlich bereit für den mit einem 1,9-Millionen-Dollar-Scheck verbundenen Triumph.
McIlroy setzt heuer auf eine neue Erfolgsformel, er hat Meditation und Jonglieren in sein tägliches Programm eingebaut.
"Das hat mir geholfen, heuer bisher mit das beste Golf meiner Karriere zu spielen und ich hoffe, das setzt sich fort", meinte der Gewinner des Players Championship, des "fünften Major" im März, am Dienstag in Augusta.
Sein Zugang zum Masters habe sich gegenüber den Vorjahren geändert. "Ich möchte dieses Turnier unbedingt einmal gewinnen. Aber wenn es heuer nicht klappt, werde ich es nächstes Jahr wieder versuchen."
Johnson und Thomas sind die US-Masters-Hoffnungen
Der Par-72-Kurs kommt dem Spiel McIlroys perfekt entgegen. Das trifft bei Dustin Johnson (Sieger US Open 2016) weniger zu, dennoch zählt der Weltranglisten-Zweite wie sein US-Landsmann Justin Thomas (Sieger PGA Championship 2017) zu den chancenreichsten Teilnehmern im Feld.
Erstmals seit 2014 ist kein Österreicher vertreten. Bernd Wiesberger belegte bei der Premiere 2015 den 22. Rang.
Was haben Tiger Woods und Phil Mickelson drauf?
Für den 43-jährigen Tiger Woods (4 Siege) und den 48-jährigen Phil Mickelson (3) spricht vor allem die große Erfahrung in Augusta, gegen sie das Alter.
Bisher ältester Sieger war 1986 der Rekord-Gewinner Jack Nicklaus (alle USA) mit 46 Jahren bei seinem sechsten Titel. Woods sagte, er habe nach seinem 14. Major-Titel vor elf Jahren geglaubt, er könne noch eine Menge dieser Top-Turniere gewinnen. "Aber ich habe es einfach nicht geschafft. Hoffentlich kann ich mich heuer in diese Position bringen und hoffentlich schaffe ich es."
Matt Kuchar startet als Außenseiter auf 1. Major-Titel
Matt Kuchar führt nach zwei Siegen und fünf Top-Ten-Platzierungen die PGA-Saisonwertung an, dem 40-Jährigen fehlt aber noch ein Major-Titel in seiner Sammlung.
Am nächsten war er einem Erfolg als Dritter des Masters 2012 und Zweiter der British Open 2017 gekommen. Doch der US-Amerikaner muss sich bei seinem 13. Masters seit 1998 auch mit einer Gruppe hungriger Twens wie Jon Rahm (ESP/25) und Tommy Fleetwood (ENG/28) messen.
Während Vorjahres-Sieger Reed nach den jüngsten Ergebnissen diesmal chancenlos scheint, glaubt sein 30-jähriger US-Landsmann Rickie Fowler, der Zweite von 2018, an seine Chance. "Ich sage nicht, dass ich gewinnen werde, aber ich bin mehr dazu bereit als je zuvor."