"Was für ein Sieg für die USA", schickt US-Präsident Barack Obama via Twitter Glückwünsche an das US-Golf-Team nach dem Sieg gegen Europa im Ryder Cup. "Ich bin stolz, dass unsere Jungs die Trophäe nach Hause gebracht haben", freut sich Obama über den ersten Triumph der USA seit 2008.
Die Amerikaner haben nach drei Niederlagen in Folge eine Task Force gegründet und auch Superstar Tiger Woods als Vize-Kapitän aufgeboten. Am Ende gewinnen sie den 41. Ryder Cup in Chaska (Minnesota) mit 17:11 klar.
US-Kapitän ringt nach Worten
Auch Davis Love III (Bild) ist den Tränen nah, als nach den jüngsten Serien-Niederlagen die USA endlich wieder gewonnen hat. Der Kapitän der Amerikaner muss nach dem deutlichen Sieg im Hazeltine National Golf Club lange nach den richtigen Worten suchen.
"Ich bin einfach sehr, sehr stolz auf die Jungs", erklärt Love. "Sie taten alles, was ich von ihnen verlangt habe. Sie spielten mit Herz. Sie arbeiteten hart, sie kämpften hart." Obama wiederum erinnerte auch an die US-Golf-Legende Arnold Palmer, die im Alter von 87 Jahren in der vergangenen Woche gestorben war: "Arnie lächelt herab."
Groß war der Respekt der USA auch vor dem Schlusstag, trotz einer 9,5:6,5-Führung. Beim "Wunder von Medinah" vor vier Jahren führten die US-Golfer bereits mit 10:6, dann kam die Aufholjagd der Europäer. Als aber Ryan Moore am Sonntag den am Ende höchsten US-Sieg seit 1981 perfekt machte, kannte die Freude unter den 60.000 Fans in Chaska keine Grenzen mehr.
Europa auch am Schlusstag ohne Chance
"Die Jungs hatten viel Druck in den vergangen Jahren. Wir hatten nicht unseren besten Lauf, deswegen freue ich mich auch so sehr für sie", erklärte Love. Mit 7,5:4,5 ging auch der dritte Tag an die Gastgeber. Neben dem Schweden Henrik Stenson, Positiv-Überraschung Thomas Pieters aus Belgien und dem Spanier Rafa Cabrera Bello sorgte der Deutsche Martin Kaymer für einen der vier Siege bei zwölf Einzel-Duellen am Sonntag. "Wir haben alles versucht, wir haben alle hart gekämpft. Am Ende sind wir natürlich enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben", sagte Kaymer.
Als eines der besten Spiele bei einem Ryder Cup überhaupt, wird das Einzel-Unentschieden des Spaniers Sergio Garcia gegen Phil Mickelson in die Geschichte eingehen. Beide Profis spielten neun unter Par und unterboten sich mit Weltklasse-Leistungen. "Es war unglaublich", jauchzte Garcia. "Neun unter und am Ende nur ein Unentschieden. Es war herzzerreißend." Konkurrent Mickelson schwärmte: "Ich kann mich nicht an ein Spiel wie dieses erinnern."
Paris 2018 mit Wiesberger?
In zwei Jahren haben die Europäer im Le Golf National bei Paris die Chance zur Revanche. USA-Kapitän Love machte bereits am Sonntag dem Gegner eine Kampfansage. "Wir werden noch besser werden", betonte er.
Mit Lob stellte sich auch Bernd Wiesberger ein. "Gratulation an das Team USA für diese eindrucksvolle Vorstellung. Jetzt Paris 2018", twitterte der Burgenländer, der sich am Jahresbeginn noch Hoffnungen gemacht hatte, als erster Österreicher für das Europa-Team nominiert zu werden. Dass der nächste Ryder Cup im Le Golf National von St. Quentin-en-Yvelines bei Paris stattfindet, könnte ein gutes Omen sein. Dort hat Wiesberger 2015 seinen bisher größten Sieg auf der European Tour gefeiert.
Schwab freut sich mit Snedeker
Der 2017 ins Profilager wechselnde Matthias Schwab hofft ebenfalls, in Zukunft ein Mal Mitglied des Europa-Teams zu sein. Trotz der Niederlage hatte der 22-jährige Steirer auch Grund zur Freude. Brandt Snedeker, der wie Schwab auf der Vanderbilt Universität studiert hat und mit dem der Steirer öfter trainiert, war mit 3 Zählern zweitbester US-Punktesammler hinter Patrick Reed (3,5).