Was für ein Comeback, was für ein Sieg! Bernd Wiesberger spielt wenige Tage vor dem Beginn der 148. Open Championship in Portrush (Nordirland) in der Form seines Lebens.
Nach seinem zweiten Platz bei der Irish Open knackt der Burgenländer eine Woche später mit dem Sieg bei der Scottish Open quasi einen Jackpot.
Überglücklich sagt Wiesberger bei der Siegerehrung im Renaissance Club von North Berwick: "Ich habe es immer genossen in Schottland Linksgolf zu spielen und hatte hier auch schon meine Erfolge. Daher ist es besonders nett, hier am Ende des Tages mit der Trophy zu stehen. Es war ein langer Tag, aber irgendwie habe ich es geschafft."
Der 33-Jährige feiert seinen ersten Titel bei einem Turnier der Rolex Series, erobert zum ersten Mal für einen Sieg ein Millionen-Preisgeld. Wiesberger reist als die Nummer eins der Europa-Rangliste zum dritten Major des Jahres nach Nordirland und feiert eine Rückkehr unter die Top 40 der Welt.
Wiesberger stürmt in Top 40 des World Rankings
Im aktuellen World Ranking macht der Oberwarter mit nunmehr 2,83 Punkten 43 Plätze gut und rangiert auf dem 40. Platz. Damit erreicht der sechsfache European-Tour-Champion sein Saisonziel (Top-50), nachdem er als Nummer 185 ins Jahr 2019 gestartet war.
Matthias Schwab, der in Schottland den Cut verpasste und keinen Startplatz für die British Open ergatterte, rutscht im World Ranking von Rang 218 auf den 223. Platz ab.
Sepp Straka verbessert sich nach Rang 26 bei der John Deere Classic vom 272. Rang auf Platz 268 der Weltrangliste.
Viele Experten haben Wiesberger ein Jahr nach seiner schwierigen Handgelenks-Operation so ein Comeback nicht zugetraut.
Mit dem dramatischen Sieg am dritten Extraloch des Stechens gegen den Franzosen Benjamin Hebert verbessert Wiesberger auch seine Bilanz bei Playoff-Entscheidungen.
Wiesberger verbessert seine Playoff-Bilanz
Nachdem er 2011 in Schottland in seinem ersten Stechen in Gleneagles am ersten Extraloch scheitert und 2014 im Playoff der Lyoness Open in Atzenbrugg sich dem Schweden Mikael Lundberg am ersten Extraloch geschlagen geben muss, zieht der Burgenländer auch bei seinem dritten Playoff den Kürzeren - 2015 bei der Irish Open verliert er am ersten Extraloch, Sören Kjeldsen aus Dänemark siegt.
Die Trendumkehr schafft Wiesberger 2017 mit dem Playoff-Erfolg gegen Tommy Fleetwood beim Shenzhen International in China, als er den Engländer am ersten Extraloch bezwingt.
Mit dem Sieg im Stechen gegen Benjamin Hebert in Schottland verbessert der Burgenländer seine Playoff-Bilanz auf 2:3.
Wiesberger: Nummer 1 in Europa und Start bei den WGC-Events
Nach seiner langen Verletzungspause im Sommer und Herbst 2018 schafft Wiesberger ein grandioses Comeback. Auch wenn nur zwei Top-10-Spieler der Welt in Schottland am Start waren, zählt dieser Rolex-Series-Sieg ungleich mehr als sein bereits großartiger Erfolg in Dänemark Ende Mai.
Wiesberger schafft mit seinem sechsten Titel den Sprung auf Platz eins im "Race to Dubai". Mit 2.736,3 Punkten (=2.249.895 Euro Preisgeld) führt er die Europa-Jahresliste vor dem Spanier Jon Rahm (2.225,1 Punkte) und Matt Wallace (ENG/1.986,3) an.
Mit der Verbesserung in der Weltrangliste auf Rang 40 sind außerdem vorläufig wieder alle Starts bei Majors und WGC-Events (World Golf Championships) gesichert.
Wiesberger bei WGC-Turnier in Tennessee dabei
Bereits nach den Open in Nordirland (ab Donnerstag) steht in Tennessee im TPC Southwind das WGC - St. Jude Invitational (25. bis 28. Juli) auf dem Programm.
Bei seinem Comeback in den USA kann Wiesberger dann seine aktuell überragende Form nutzen, um zu beweisen, dass für ihn auch auf US-Boden Top-Ergebnisse möglich sind. Das "Comeback des Jahres" im heimischen Sport hat er bereits jetzt eindrucksvoll bestätigt.