Österreichs Handball-Männern steht am Dienstag (20:30 Uhr/live ORF Sport +) eine "brutale Willensfrage" beim EM-Abschied bevor.
Im Duell der punktelosen Teams von Gruppe D trifft man in Bratislava auf Belarus, die Chancen auf den Aufstieg in die Hauptrunde hatte Österreich bereits am Sonntag mit der Niederlage gegen Deutschland verspielt. Teamchef Ales Pajovic muss seine Truppe dennoch motivieren, eine günstige Setzung für die WM-Qualifikation steht auf dem Spiel.
"Ich habe schon gedacht, das ist der Tag, an dem wir Deutschland schlagen", sagt Pajovic am Tag nach dem 29:34 gegen Deutschland, ein Spiel, in dem man einen Gegner im Umbruch fast an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. Im Finish fehlten schließlich Kraft und Klasse, nach dem enttäuschenden 31:36-Turnierstart gegen Polen war die EM gelaufen.
"Geht um Platzierung und Ausgangsposition für WM-Quali"
"Natürlich bin ich enttäuscht, man möchte immer Fortschritte sehen", meinte Flügel-Routinier Robert Weber, der bei der Heim-EM vor zwei Jahren noch über den historischen achten Platz jubelte. "Jetzt müssen wir schauen, dass wir unter die Top-15 kommen."
Die Bedeutung der Abschlusspartie geht jedenfalls über ein reines Trainingsmatch hinaus. "Es geht um die Platzierung und darum, dass wir in der weiteren WM-Qualifikation eine bessere Ausgangsposition haben", stellte Pajovic klar.
Konkret peilt die ÖHB-Auswahl eine Setzung im Qualifikations-Playoff für die WM 2023 an, die vieles tendenziell leichter machen würde. Aller Voraussicht nach - nämlich, wenn WM-Co-Gastgeber Schweden am (heutigen) Montag den Hauptrundenaufstieg schafft - ist dafür neben dem obligaten Sieg über Weißrussland der Sprung unter die drei besten Gruppendritten erforderlich - also zumindest Platz 15. Was dazu nötig ist, weiß man zwar erst am Dienstag, kann zum Zeitpunkt des Anpfiffs immerhin schon abschätzen, welches Torverhältnis man braucht.
"Ziel ist, genauso wie gegen Deutschland zu starten. Wir sind bereit", war Pajovic überzeugt. Für Flügelspieler Sebastian Frimmel wird das Duell mit den körperlich starken Weißrussen, gegen die man mit dem Unentschieden bei der EM 2020 Platz acht fixierte, "eine brutale Willensfrage. Ich denke, dass wir da alles reinhauen". Auch sein Konterpart auf der rechten Seite, Weber, sah es ähnlich: "Morgen zählt einfach nur der größere Wille."