Österreichs Handball-Team schwimmt weiter auf der Erfolgswelle! Das erste Spiel der Hauptrunde bei der EHF EURO 2024 in Köln geht sensationell an die ÖHB-Truppe, Ungarn wird 30:29 (17:17) geschlagen.
Die Anfangsphase gegen die bis dahin makellosen Magyaren geht etwas daneben, Österreich reißt einen frühen Drei-Tore-Rückstand auf und kann erst nach viereinhalb Minuten ein erstes Mal scoren.
Dieser Rückstand bleibt in der ersten Hälfte lange aufrecht, bis zur Pause gelingt aber der Ausgleich.
Nervenaufreibendes Spiel
In der zweiten Hälfte entwickelt sich ein enges Spiel, bei dem sich kein Team je um mehr als zwei Tore absetzen kann. In der Schlussphase haben die Österreicher trotz einer späten Unterzahl die stärkeren Nerven.
Nikola Bilyk steuert acht Treffer bei, Robert Weber und Lukas Hutecek je sechs.
Damit hält Österreich bei drei Punkten und ist weiter ungeschlagen, führt die Tabelle der Gruppe 1 vor den Abendspielen vorübergehend sogar an. Die Chance besteht, nach Platz acht 2020 und Platz neun 2010 zum dritten Mal eine EM in den Top Ten zu beenden. Sogar das beste Ergebnis der Geschichte ist in Reichweite.
Bozovic und Mittendorfer fehlen
Die Österreicher mussten dem intensiven Programm in der Vorrunde Tribut zollen. Routinier Janko Bozovic und Moritz Mittendorfer fehlten erkrankt. Mitte-Aufbau Lukas Hutecek hielt trotz Knieproblemen durch, sein Nebenmann Boris Zivkovic kam wegen einer Knieblessur nur zu wenig Einsatzzeit.
Doch das bisherige Überraschungsteam dieser EM ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen.
Und auch nicht von einem fehlerhaften Beginn, nach dem die ÖHB-Auswahl schnell mit 0:3 zurück lag. Die Österreicher taten sich in der Anfangsphase schwer, die ungarische Abwehr zu knacken und bekamen zunächst auch Gabor Ancsin (vier Tore in den ersten acht Minuten) nicht in den Griff.
Kapitän Mykola Bilyk und Co. liefen so von Beginn weg hintennach, hielten den Rückstand aber stets im Rahmen.
Möstl wird zum "man of the match"
Angeführt von Bilyk, Hutecek und Routinier Robert Weber steigerte sich das rot-weiß-rote Team offensiv, griff häufig mit sieben Feldspielern an und kämpfte sich zurück. Mit einem Tor von Ungarn-Legionär Sebastian Frimmel zum 13:13 gelang der Truppe von Alex Pajovic erstmals der Ausgleich, dank eines Hutecek-Treffers eine Sekunde vor dem Halbzeitpfiff ging es auch mit Gleichstand in die Pause.
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatten wieder die Ungarn. Die Österreicher ließen einige Chancen aus, ein von Torhüter Constantin Möstl, dem "man of the match", abgewehrter Siebenmeter (39.) leitete aber die nächste Aufholjagd ein.
Tobias Wagner brachte die ÖHB-Auswahl in der 43. Minute erstmals in Führung (23:22). Beide Torhüter agierten danach in Hochform, ausgeglichen und spannend ging es in die Schlussphase.
In der übernahm Bilyk die Verantwortung. Der Kapitän brachte sein Team zunächst mit 29:28 in Führung und erzielte 20 Sekunden vor Schluss mit seinem achten Treffer das Siegestor.