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Großereignisse werden für ÖHB fast zum Fixpunkt

Österreichs Handball hat nach 2010 einen unvergleichlichen Turnaround geschafft:

Großereignisse werden für ÖHB fast zum Fixpunkt Foto: © ÖHB-Agentur DIENER - Eva Manhart

Dass Österreichs Handballer am Freitag in ein Großereignis starten, ist fast schon zur Gewohnheit geworden.

Die EURO 2022 in der Slowakei und Ungarn markiert die bereits neunte Teilnahme des ÖHB-Teams an einem Turnier, seit 2010 mit der ersten Heim-Europameisterschaft eine Serie gestartet wurde, von der die meisten rot-weiß-roten Mannschaften nur träumen können.

Bei Welt- und Europameisterschaften wurde nur in vier von 13 Fällen die Qualifikation verpasst (WM 2013 und 2017, EM 2012 und 2016).

Zum Vergleich: Vor diesem Zeitraum der letzten zwölf Jahre gab es überhaupt keine EM-Teilnahmen, bei der WM war Österreich nur 1938 (als eine von vier Mannschaften), 1958 und 1993 dabei. Nur sieben der 16 ÖHB-Kaderspieler für die EURO haben letztere zumindest erlebt.

Zuletzt ein Auf und Ab bei Turnieren

Die Ergebnisse waren dabei zuletzt ein Auf und Ab: Die Heim-Europameisterschaften stachen mit den Rängen neun und acht positiv heraus, allerdings war 2018 enttäuschenderweise in der Vorrunde Schluss - obwohl damals drei Teams der Vierergruppe in die Hauptrunde aufstiegen.

Dieser Aufstieg gelang 2015 zwar, trotz guter Leistungen in Dänemark (u.a. mit einem Sieg gegen Ungarn und einer Ein-Tor-Niederlage gegen Spanien) blieb es aber beim letzten Platz der Hauptrunden-Gruppe und Rang elf. Ohne Heimvorteil im Rücken hat das ÖHB-Team also noch statistisches Verbesserungspotenzial.

Bei Weltmeisterschaften ist eher ein Rückwärtstrend aufgetreten: Nach einem 18. Platz 2011 und dem bisherigen Highlight, Rang 13 im Jahr 2015 (mit knappem Achtelfinal-Aus gegen Gastgeber und späteren Vize-Weltmeister Katar) ging es abwärts: 2017 gab es keine Qualifikation, die Turniere 2019 und vor allem 2021 blieben unter den eigenen Erwartungen.

Im letzten Jahr musste das ÖHB-Team in Ägypten schmerzhafte Ausfälle hinnehmen, etwa ohne Nikola Bilyk ging das Auftaktspiel gegen die Schweiz verloren, die erst unmittelbar vor ihrem Turnier von der Teilnahme erfuhr. Am Ende blieb Österreich ein enttäuschender 26. Rang, womit ab Freitag in Bratislava auch Rehabilitation auf der großen Bühne angesagt ist.

Turnier Platzierung Anmerkung
WM 1938 (Deutsches Reich)
  1. Platz
nur vier Teams
WM 1958 (DDR) Vorrunde Vorrunden-Dritter hinter Deutschland, Norwegen
WM 1993 (Schweden)
  1. Platz
Vorrunden-Aus, Zweiter Platzierungsrunde
EM 2010 (Österreich)
  1. Platz
Vorrunden-Dritter, Hauptrunden-Fünfter
WM 2011 (Schweden)
  1. Platz
Vorrunden-Fünfter, Spiel um Platz 17
EM 2014 (Dänemark)
  1. Platz
Vorrunden-Dritter, Hauptrunden-Letzter
WM 2015 (Katar)
  1. Platz
Vorrunden-Dritter, Achtelfinale 27:29 gegen Katar
EM 2018 (Kroatien)
  1. Platz
Vorrunden-Aus
WM 2019 (Dänemark/Deutschland)
  1. Platz
Vorrunden-Fünfter, Spiel um Platz 19
EM 2020 (Österreich/Norwegen/Schweden)
  1. Platz
Vorrunden-Gruppensieger, Hauptrunden-Vierter
WM 2021 (Ägypten)
  1. Platz
Vorrunden-Letzter, President's Cup Gruppensieger, Spiel um Platz 25

Auch der Generationenwechsel gelang

Positiv: In den letzten Jahren gelang ein Umbruch in den letzten Jahren reibungslos: Bei der EM 2022 ist mit Robert Weber nur mehr ein Spieler aus dem Aufgebot dabei, der auch bei der EURO 2010 im Kader stand.

Größen wie Viktor Szilagyi, Conny Wilczynski und zuletzt Thomas Bauer, die das Team in der Anfangszeit des Erfolgslaufs noch trugen, haben ihre Karrieren zum Teil längst beendet bzw. sich aus dem Nationalteam verabschiedet.

Noch fünf Spieler des EURO-Kaders haben ihr Geburtsdatum in den 80er-Jahren (Janko Bozovic, Fabian Posch, Gerald Zeiner, Robert Weber und Team-"Frischling" Golub Doknic). 

Weber kann im letzten Gruppenspiel gegen Belarus auch ein Jubiläum feiern: Sein 200. Länderspiel - ferner er in allen drei Partien zum Einsatz kommt.

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