Österreich gewinnt auch das zweite Spiel bei der Handball-EM und stößt das Tor zur Hauptrunde auf! In der Wiener Stadthalle gibt es einen hart erkämpften 34:30-Erfolg über die Ukraine.
In einer sehr ausgeglichenen ersten Hälfte sind beide Teams nie durch mehr als zwei Tore getrennt: Die Ukraine führt nach 13 Minuten 8:6, Österreich dreht die Partie binnen sieben Minuten in einer ersten Hoch-Phase zum 11:9 (20.). Nikola Bilyk erzielt Sekunden vor der Sirene mit seinem fünften Tor die 18:17-Pausenführung, auch Robert Weber hält zu diesem Zeitpunkt bei fünf Treffern.
Die zweite Halbzeit beginnt mit offenen Visieren, wobei Österreich dank der ersten Paraden von Thomas Eichberger eine Zwei-Tore-Führung herausspielt, welche die ersten zehn Minuten nach Seitenwechsel nicht überdauert.
Fünf Minuten vor dem Ende steht das Spiel Unentschieden und auf der Kippe - es kippt zugunsten Österreichs. Vier unbeantwortete Tore zum 33:29 und zwei Eichberger-Paraden bringen dem ÖHB-Team den Sieg. Nach dem 30:33 bedeutet das 34:30 den endgültigen Triumph.
Die Entscheidung um den Aufstieg fällt am Dienstag: Österreich trifft um 18:15 Uhr auf Nordmazedonien, im Anschluss duellieren sich Tschechien und die Ukraine. Österreich kann sich selbst im Falle eines tschechischen Sieges eine Niederlage mit drei Toren Unterschied erlauben, um aus eigener Kraft aufzusteigen.
Österreich mit neuer Variabilität zum Erfolg
Die Partie, geleitet von den französischen Zwillingen Charlotte und Julie Bonaventura, entwickelte sich von Beginn an zu einem Krimi, in dem sich lange keines der beiden Teams absetzen konnte und Rot-Weiß-Rot erst dank starken fünf Schlussminuten die Oberhand behielt. Österreich startete personell gleich wie am Freitag, auch Thomas Bauer erhielt den Vorzug vor dem zuletzt starken Thomas Eichberger. Vorweg: Auch diesmal gab es - auf beiden Seiten - vor der Pause kaum gehaltene Bälle.
Österreich agierte im Vergleich zum Freitag wesentlich variabler, alleine in der ersten Hälfte erzielten Robert Weber und Sebastian Frimmel fünf Flügeltore, zweimal war Fabian Posch vom Kreis erfolgreich. Und aus dem Rückraum erwiesen sich Kapitän Nikola Bilyk sowie Janko Bozovic erneut als verlässlich.
In der Defensive gelang es aber nicht, das Konzept gut umzusetzen. Die großgewachsenen Ukrainer kamen wie erwartet vor allem dank ihrer Aufbaureihe zu Treffern und versuchten es im Angriff wie schon bei ihrer knappen Auftaktniederlage gegen Nordmazedonien mit sieben Spielern und leerem Tor - oft mit Erfolg.
Bilyk und "Mann des Spiels" Bozovic überragend
Kein Team konnte sich um mehr als zwei Tore absetzen (6:8 bzw. 11:9), der knappe Pausenstand von 18:17 war die logische Folge.
Nach Wiederbeginn erwischte Österreich zwar den besseren Beginn, die Ukraine kämpfte sich aber bis zur 40. Minute auf 22:22 heran und ging mit 24:23 in Front. Der von ÖHB-Co-Trainer Erwin Gierlinger erwartete "Abnützungskampf bis zum Schluss" schien Realität zu werden.
Die Partie wogte hin und her. Für Österreich richteten es nun vor allem Bilyk und der "Mann des Spiels" Bozovic. In der Defensive gelang es trotz zweier Eichberger-Paraden nicht, entscheidende Akzente zu setzen. Die Ukraine, die in der Halle kaum Fans hatte, blieb bis zum 29:29 dran. Als dann aber Weber genau fünf Minuten vor dem Ende ins verwaiste Tor der Osteuropäer zum 30:29 traf, waren die Würfel gefallen. Bilyk setzte mit zwei wichtigen Aktionen nach, Eichberger hielt, und die Ukraine erholte sich vom Drei-Tore-Rückstand nicht mehr.