Kroatien Kroatien CRO
Österreich Österreich AUT
Endstand
28:28
14:12, 14:16
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ÖHB-Teamchef: "Haben im richtigen Moment Geduld gehabt"

Sowohl der eigene Teamchef als auch die Gegner haben für Österreichs Handball-Männer viel Lob übrig.

ÖHB-Teamchef: Foto: © GEPA

Was für ein Kampf! Österreichs Handballer rangen bei der EM in Deutschland am Sonntag nach starkem Kampf den klar favorisierten Kroaten ein überraschendes 28:28-(12:14)-Unentschieden ab.

In Mannheim machten Mykola Bilyk und Co. einen schwachen Start mit einer aufopfernden Vorstellung vergessen und durften am Ende über einen der größten Erfolge in der ÖHB-Historie jubeln.

"Das war eine unglaubliche Teamleistung heute", strahlte "Man of the Match" Bilyk.

"Wir wollten unbedingt schaffen, bei diesem Turnier gegen einen Großen etwas mitzunehmen. Das haben wir heute als Team gemeistert. Das macht mich unfassbar stolz, weil diese Mannschaft hat so viel Potenzial. Heute haben wir viel davon zeigen können", erklärte der Kapitän im ORF-Interview.

Der Punkt gibt nach dem Auftaktsieg über Rumänien weiteres Selbstvertrauen für das entscheidende Gruppe-B-Spiel am Dienstag (20.30/live ORF Sport +) gegen Vize-Europameister Spanien. Österreich würde da bereits ein Remis reichen, um die Hauptrunde zu erreichen.

Kroatien dominiert zu Beginn

Am Sonntag setzte Kroatien da fort, wo man gegen Spanien beim 39:29-Sieg aufgehört hatte. Nach 3:56 Minuten lagen die von der überwiegenden Mehrheit der 13.293 Zuschauer in der SAP-Arena lautstark unterstützten Kroaten mit 5:1 in Front und schienen Österreich förmlich zu überrollen. Doch die ÖHB-Truppe blieb ruhig, bekam in der Defensive mehr Zugriff, agierte auch im Abschluss konzentrierter und konnte nun auch auf Tormann Constantin Möstl zählen.

Das Resultat: Kroatiens Leichtgängigkeit war dahin, in der 18. Minute hatte man sich auf 8:9 herangearbeitet und kam sogar zum 9:9 bzw. 10:10 (20.). Es blieb bis zur Pause eng, mit dem Halbzeitpfiff prallte ein Schuss von Lukas Hutecek von der Stange zurück - das 12:14 ließ Rot-Weiß-Rot aber weiter alle Möglichkeiten.

Die zweite Hälfte begann wieder vielversprechend. Der für Möstl eingewechselte Ralf Patrick Häusle parierte, ein stark aufspielender Bilyk glich auf 15:15 (35.) bzw. 16:16 (36.) aus, Hutecek legte zum 17:17 nach. Sebastian Frimmel nützte danach die Chance auf die erstmalige Führung zum 18:17 (39.) mit einem schönen Versuch vom Flügel.

Weber sorgt für umjubelten Ausgleich

Kroatien hatte weiter viel Mühe mit der aufopfernd kämpfenden ÖHB-Defensive, konnte sich aber doch wieder einen Vorteil erarbeiten. Mit dem 21:19 ging der mehrfache Medaillengewinner bei Großereignissen erstmals nach rund zehn Minuten wieder mit zwei Toren in Führung (47.), konnte diese vorerst aber nicht weiter ausbauen. Möstl verhinderte mit einer Topparade eines Konters das Drei-Tore-Plus für die Kroaten, Bilyk verkürzte wieder auf 23:24 (51.).

Österreich blieb trotz der wenigeren Wechselmöglichkeiten und des Kräfteverschleißes bis zur Schlussminute dran. Weber glich mit dem sechsten Tor seines 218. Länderspiels rund eine Minute vor Schluss sogar wieder auf 28:28 aus und neutralisierte trotz Zwei-Minuten-Strafe den finalen Angriff der Kroaten - auch weil Möstl zur Stelle war.

"Haben im richtigen Moment Geduld gehabt"

"Die letzten 15 Minuten waren sehr, sehr schwer. Ich bin sehr stolz, wir haben alles gegeben. Wir haben im richtigen Moment Geduld gehabt", sagte Teamchef Ales Pajovic sichtlich stolz. "Es war auch die Chance auf den Sieg da heute, ich muss den Jungs gratulieren. Sie haben sich zurückgekämpft, das zeigt den richtigen Charakter der Mannschaft."

Auch Frimmel war nach dem Remis gegen den großen Favoriten euphorisiert. "Das gibt auf jeden Fall Selbstvertrauen, weil das gegen Kroatien ist. Man hat vor zwei Tagen gesehen, was die für eine Klasse haben, was die mit Spanien gemacht haben. Wir haben das ganze Spiel an uns geglaubt. Dass es gegen Kroatien klappt, ist umso schöner."

Viel Lob gab es auch vom Gegner. "Österreich hat überragend gespielt. Sie haben gekämpft bis zum Umfallen und haben sich den Punkt verdient. Wir haben einen Punkt verloren. Riesenrespekt an Österreich, es war ein geiles Spiel", meinte Kroatiens Altmeister Domagoj Duvnjak.

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