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Auch in der HLA: Die "Garagenband" will weiter überraschen

Traditionsklub Westwien ist ein Jahr nach dem finanziell bedingten Rückzug zurück. Marouschek: "Wir schnorren jeden an, den wir treffen."

Auch in der HLA: Die Foto: © GEPA

Als Westwien am Ende der Vorsaison mit dem denkwürdigen Meistertitel in der Tasche aus finanziellen Gründen von der HLA-Bildfläche verschwand, war der Aufschrei groß.

Ein Jahr später ist der Traditionsklub als sensationeller Cupsieger zurück im Handball-Oberhaus und will als "Garagenband" weiter für Furore sorgen. Mastermind Roland Marouschek stellte erneut sein Händchen für junge Talente unter Beweis und geht auf Sponsorenjagd.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Marouschek, der die Geschicke Westwiens in den vergangenen 30 Jahren auf die eine oder andere Weise maßgeblich beeinflusste und der wohl profilierteste heimische Nachwuchscoach ist, hat es neuerlich geschafft.

Seine junge Truppe, die nach dem HLA-Rückzug den Platz des aufgestiegenen WW-Zweierteams in der zweiten Leistungsstufe einnahm, spielte sich mit einer konstant guten Saison zurück ins Oberhaus und düpierte die etablierte Konkurrenz noch dazu im Cup-Final-Four. "Das war das Tüpfelchen auf dem i", sagt Marouschek.

Unter seiner Ägide fanden in den vergangenen Jahren Elias Kofler, Marko Katic, Franko Lastro, Moritz Mittendorfer, Florian Kaiper und Constantin Möstl den Weg in Österreichs Männerauswahl, Akteure seiner aktuellen WW-Equipe könnten folgen.

Hoffnungsträger in der Hinterhand

Fabian Frühstück, Fabian Androsch, Bernhard Huber, Gabriel Kofler, Clemens Meleschnig und Clemens Möstl gehören den ÖHB-Auswahlen der Jahrgänge 2004 bzw. 2006 an und gelten damit nicht nur als grün-weiße, sondern auch rot-weiß-rote Hoffnungsträger.

Sie werden nach derzeitigem Stand in der kommenden Saison den Stamm einer kaum veränderten WW-Mannschaft bilden, die einmal mehr überraschen will. "Es wird viel schwieriger, weil wir möglicherweise viele Spiele verlieren", meinte Marouschek.

"Aber keiner kann sich einen Vorwurf machen. Einige werden sich richtig profilieren, ich fürchte, auch in diverse Notizbücher schreiben. Wenn es uns gelingt, nahe unseres Potenzials zu kommen, werden wir den einen oder anderen wirklich ärgern und mit sehr viel Glück ins Viertelfinale kommen."

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Teamgeist als Lohn

Vor einem Jahr noch war das alles weit weg. Marouschek übernahm – wieder einmal – das Traineramt von Michael Draca und versuchte aus den Resten der Meistermannschaft "wie eine Garagenband" ein schlagkräftiges Team zu formen.

Finanziell habe man "alles zusammengekratzt", bezahlt wurde und wird mit Teamgeist. "Derzeit kriegt keiner etwas, Trainer inklusive", erläuterte Marouschek.

"Wir haben Strukturen bereinigt, sind noch günstiger geworden. Die Stadt Wien hat uns mit dem Trainingszentrum in Liesing und der Stadthalle wirklich geholfen. Da sind wir von den Kosten doch deutlich unter dem, was wir in der Südstadt gebraucht haben."

"Schnorren jeden an, den wir treffen"

Der Traum von der eigenen Halle ist derzeit logischerweise kein Thema. Immerhin habe man "einige Leute gefunden, die uns unterstützen. Das ist aber immer noch im Bereich von Mäzenatentum und Spenden", betonte Marouschek. Echte Sponsoren werden gesucht, der Optimismus ist vorhanden.

"Wir haben eine gute Marke: frisch, frech, sympathisch. Wir schnorren jeden an, den wir treffen."

Das Ziel scheint nicht utopisch. "Da geht es bei einem Gesamtbudget von 400.000 Euro um 'Peanuts', um ein Volumen von 250.000 Euro, das sollte gehen."

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