Auch nach dem 29:35 gegen Kroatien ist der Optimismus von Österreichs Handballmännern ungebrochen.
Die Chance auf ein Ticket für die Olympischen Spiele lebt weiterhin, ein Sieg gegen Algerien am Samstag (17:00 Uhr/LIVE-Ticker>>>) ist freilich Pflicht, um im abschließenden Duell mit Qualiturnier-Gastgeber Deutschland (Sonntag, 14:10/LIVE-Ticker>>>) das erhoffte "Finale" zu haben. "Wir wussten, dass es kein Gratisticket gibt", stellte Flügelspieler Sebastian Frimmel am Freitag klar.
Spiel gegen Kroatien soll "keinen emotionalen Knacks bedeuten"
Das Kroatien-Match, in dem man die begeisternden Leistungen von der EM nur eine Hälfte lang reproduzieren konnte, soll keinen emotionalen Knacks bedeuten. "Das ist kein Dämpfer, wir müssen realistisch sein. Es kann nicht jeden Tag alles gelingen", meinte Frimmel zur Donnerstag-Vorstellung gegen eine kroatische Mannschaft, die sich im Vergleich zum 28:28 bei der EM unter Neo-Trainer Dagur Sigurdsson doch verbessert präsentierte. Die starke Defensivarbeit von der jüngsten Endrunde war diesmal nur phasenweise zu sehen, der bei der EM glänzende Tormann Constantin Möstl kein Faktor.
"Wir haben in der zweiten Hälfte ein bisschen Probleme in der Verteidigung gehabt, auch im Tor nicht die gewünschte Quote", sagte Teamchef Ales Pajovic. "Wir haben Chancen gehabt, zurückzukommen, aber dann zwei, drei Fehler gemacht, verworfen, dann kannst du gegen so ein Topteam nicht gewinnen." Rückraumakteur Lukas Hutecek, der sich nach der Partie sehr selbstkritisch gezeigt hatte, gab die Marschrichtung für Algerien vor: "Wir müssen weniger Fehler machen und etwas konsequenter im Abschluss sein. Wenn wir den Torleuten wieder mehr helfen, haben wir gute Chancen auf einen Sieg."
Außenseiter Algerien "keine leichte Aufgabe"
Afrika-Vizemeister Algerien geht jedenfalls als klarer Außenseiter ins Spiel in Hannover, auch wenn die 29:41-Auftaktniederlage gegen Deutschland am Donnerstag etwas zu hoch ausfiel. "Wir wissen, dass Algerien auch keine leichte Aufgabe wird", betonte Frimmel. "Körperlich groß und schnell", urteilte Pajovic über die Nordafrikaner, die zwar über keinen "echten Superstar, aber einige Spieler in der französischen Liga" verfügen. "Ich habe das Gefühl, dass es, wenn wir ein gutes Spiel machen, ein Finale gegen Deutschland wird, und wir glauben an diesen Traum, nach Paris zu fahren", gab Hutecek an.
Für Sportdirektor Patrick Fölser war klar, dass Rot-Weiß-Rot "ein anderes Spiel" erwartet. "Algerien spielt nicht ganz so diszipliniert (wie Kroatien, Anm.), aber wenn sie in ihren Lauf kommen, dann sind sie gefährlich. Wir müssen ihnen die Spielfreude in der Deckung nehmen, der Schlüssel wird eine aggressive Abwehr sein", meinte der langjährige Teamspieler. Dass man nur 21 Stunden danach erneut gefordert ist, dürfe jedenfalls kein Problem sein, stellte Hutecek klar. "Die Belastung ist hoch, wir sind das gewohnt. Wenn es um die Olympiaquali geht, gibt es keine Müdigkeit."