Österreichs Handball-Frauen sind erstmals seit der WM 2009 in China wieder bei einem Großereignis dabei. Mit dem Auswärtssieg im Playoff in Polen wurde das Ticket für die WM 2021 gelöst, die von 2. bis 19. Dezember in Spanien ausgetragen wird.
Insgesamt wird es die 13. WM-Teilnahme der Geschichte - und ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Heim-Europameisterschaft 2024.
"Das ist genau das, was wir uns vor unserer Heim-EURO erhofft haben. Die Spielerinnen können bei der WM unglaublich viele Erfahrungen sammeln", jubelt ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser.
In Polen legten die ÖHB-Damen einen souveränen Start hin und führten zur Pause mit vier Toren, die Gastgeberinnen holten den Rückstand jedoch auf. In einer engen zweiten Halbzeit behielten die Österreicherinnen aber die stärkeren Nerven.
"Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich kann es noch immer nicht glauben. Speziell die letzten zehn Spielminuten waren nochmals richtig spannend. Wir haben uns angesehen und wussten, diese zehn Minuten nimmt uns keiner, wir packen das und fahren zur WM", beschreibt Patricia Kovacs das Gefühl.
"Wir haben uns vorgenommen, Berge zu versetzen - und das haben wir getan", drückt Teamchef Herbert Müller die Gefühlslage seiner gesamten Mannschaft aus.
"Wir wussten, dass wir in der Lage sind, diese Spiele zu gewinnen. Es war unglaublich, wie sich die jungen Spielerinnen eingebracht haben. Ich bin so stolz. Dieser Erfolg ist nicht selbstverständlich."
Der weitere Fahrplan zur WM
Anfang Juni wird es zu einem Trainingslehrgang kommen, der mitsamt den leistungsdiagnostischen Tests einen Auftakt in die Phase bis zur EURO 2024 darstellt.
Die Auslosung zur WM erfolgt an einem noch nicht näher definierten Termin im September, ehe Anfang Oktober noch sportliche Hürden warten: Auswärts gegen Dänemark und zuhause gegen Rumänien steht der Start der Qualifikation zur EURO 2022 an. Die Auslosung hat es nicht gut gemeint, handelt es sich bei Dänemark doch um einen dreifachen Europameister und bei Rumänien um den EM-Dritten 2010. Der dritte Gegner wird im Juni zwischen Griechenland, Italien, Bosnien-Herzegowina und Lettland ermittelt.
Ab Ende November geht es in die WM-Vorbereitung mitsamt Testspielen.
Aus welchem Topf die Österreicherinnen für die WM gezogen werden, ist noch nicht bekannt. Die europäische Qualifikation endet am Mittwoch, Afrika kennt seine Teilnehmer Mitte Juni. Der letzte Qualifikant kommt Ende August aus Nordamerika.
Erstmals wird die WM mit 32 Nationen ausgerichtet. Aus Europa sind die Plätze eins bis vier der letzten EURO fix qualifiziert (Norwegen, Frankreich, Kroatien und Dänemark), dazu kommen Ausrichter Spanien und Titelverteidiger Niederlande.
Zusammen mit Österreich haben sich am Dienstag Deutschland, Russland, Tschechien und Montenegro ihre Tickets über die Qualifikation gesichert.