Gegen Weißrussland setzte es für das ÖHB-Nationalteam im schon entscheidenden Auftaktspiel der EURO 2018 in Kroatien Anfang des Jahres eine bittere 26:27-Niederlage, durch die man die Hauptrunde verpasste.
Am Sonntag (17:00 Uhr in Minsk) und nächsten Mittwoch (20:15 Uhr in der Wiener Erste Bank Arena, LIVE auf LAOLA1.tv) ist Belarus erneut der Kontrahent, den man überwinden muss, um die Qualifikation zur WM 2019 in Deutschland und Dänemark zu schaffen.
Positiv stimmt vor allem, dass Weißrussland im Vergleich zu den besseren Losen gehört, und man nach der letzten Pleite auf Revanche brennt.
"Wir haben das EM-Spiel gut analysiert, da hat uns auch ein bisschen die Coolness gefehlt", sagt Trainer Patrekur Johannesson. Just die erste Partie bei der EM in Kroatien kostete Rot-Weiß-Rot das Weiterkommen. Da halfen auch phasenweise gute Vorstellungen gegen Norwegen und Frankreich nichts mehr.
Mangelnde Erfahrung als Knackpunkt
Die Geschehnisse sind aufgearbeitet, der Optimismus wieder da. "Ich weiß, dass ich mein viertes Großereignis als Trainer schaffen kann", meint Johannesson, seit 2011 an Bord und mit der ÖHB-Auswahl schon bei zwei EMs (2014, 2018) und einer WM (2015) vertreten.
Dass die Endrunde im Jänner 2019 in Deutschland, quasi dem Wunderland des Handballs, stattfindet, ist für die heimischen Akteure zusätzliche Motivation. "Deutschland ist handballverrückt. Die Chance ist einmalig, die müssen wir einfach nützen", meint Bilyk.
Dazu müsse man gegen die Truppe von Coach Iuri Chevtsov, der einst Johannesson bei Essen trainierte, allerdings "zwei unglaublich starke Spiele abliefern", erklärt Österreichs Rückraum-Star.
Im Jänner war das noch nicht der Fall. "Wir waren okay, die Weißrussen sehr gut, diesmal soll es umgekehrt sein", betont Goalie-Routinier Thomas Bauer.
Für Bilyk spielt rückblickend auch mangelnde Erfahrung einer großteils jungen Truppe mit: "Viele hat das ein bisschen nervös gemacht, einige waren vielleicht im Kopf noch nicht ganz darauf vorbereitet."
Der Legionär in Diensten des THW Kiel zeigt sich aber überzeugt davon, dass die Mannschaft durch die EM im vergangenen Jänner trotz Vorrunden-Aus' einen weiteren Schritt nach vor getan hat. "Uns hat das auf jeden Fall weitergebracht", meint der 21-Jährige, auf dem bereits viel Verantwortung lastet. Verantwortung, der er etwa im Spiel gegen Weißrussland mit acht Treffern auch gerecht wurde.
Ausfälle und Rückkehrer
Im Vergleich zur EM ist der Kader großteils unverändert, zwölf der 17 Spieler waren schon in Kroatien mit dabei.
Großer Abwesender ist diesmal Routinier Robert Weber. Der Flügel in Diensten Magdeburgs fehlt mit einer Schulterblessur, die aber nicht der einzige Grund ist. "Er hat eine schwierige Saison hinter sich, hat nicht immer gespielt", erklärt Johannesson. "Er ist nicht frei im Kopf. Ich finde das ehrlich von ihm. Dann ist es besser, wenn man nicht kommt."
Auch Dominik Schmid (Bänderriss im Sprunggelenk) und der bereits lange verletzte Max Hermann (Schulterverletzung) sind nicht mit an Bord, dafür kehrt Raul Santos zurück. Der 26-jährige Flügel wird nach einer langwierigen Knieverletzung erstmals seit über einem Jahr wieder für Österreich antreten.