Der Corona-Verunsicherung zum Trotz ist Österreichs Handball-Nationalteam der Frauen erfolgreich in die WM in Spanien gestartet. Das ÖHB-Team feiert zum Auftakt einen 38:27-Erfolg gegen China.
Mit dem Sieg im ersten WM-Auftritt seit zwölf Jahren macht die ÖHB-Auswahl bereits einen großen Schritt in Richtung Hauptrunde.
Kurz vor dem Anpfiff ist eine weitere Hiobsbotschaft eingetrudelt. Nach Teamchef Herbert Müller wurden mit Torfrau Petra Blazek, Sonja Frey, Stefanie Kaiser und Nina Neidhart vier Stammspielerinnen positiv auf das Coronavirus getestet. Man entschied sich mit Zustimmung des Weltverbandes, mit 12 statt 16 Spielerinnen dennoch aufzulaufen und eröffnete das Großturnier gegen die asiatische WM-Unbekannte ohne allzu große Abstimmungsprobleme.
Nach einer ausgeglichenen wie torreichen Anfangsphase (6:6) kommt Rot-Weiß-Rot immer besser ins Rollen. Torfrau Lena Ivancok gibt mit wichtigen Paraden den nötigen Rückhalt und vorne wird mit Effizienz geglänzt. Mit 22:13 geht es in die Kabine zum Online-"Call" mit Herbert Müller, der seine Halbzeit-Couch-Analyse wenig später auch im ORF kundtut.
"Ich bin hellauf begeistert. Die Mannschaft macht es herausragend und spielt für alle, die nicht dabei sein können", sagt Müller. Er wird von seinem Bruder Helfried Müller vertreten, der gemeinsam mit Sportdirektor Patrick Fölser auf der Bank sitzt.
Einen großen Beitrag zum gelungenen Start leistet Rückraumspielerin Katarina Pandza (19), die sich unbeeindruckt von den Corona-Querelen der vergangenen Tage zeigt. Die Deutschland-Legionärin war zunächst als Corona-Verdachtsfall gehandelt worden, durfte nach zwei negativen PCR-Tests aber rechtzeitig nachreisen. Mit neun Toren kommt sie ausgezeichnet im Turnier an.
Zwar wehren sich die im Vorfeld mangels Videomaterial schwer einzuschätzenden Chinesinnen dank längerer Bank wacker, doch Pandza und Mirela Dedic (8 Tore) halten ihre Wurfquoten konstant hoch. Anna Hajgato brilliert zudem als Siebenmeter-"Killerin".
Nächster Gegner ist am Samstag (18.00 Uhr) die Auswahl Argentiniens, die dem Gruppenfavoriten Spanien 13:29 unterlag.