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Deutschland zu abgebrüht für ÖHB-Team

Auch mit vielen Ausfällen nutzt die Top-Nation alle Fehler aus:

Österreich beginnt das Handball-Jahr mit einer erwartungsgemäßen Niederlage: In Graz unterliegt das ÖHB-Nationalteam Deutschland im Rahmen der EM-Qualifikation 27:36 (16:22).

Rot-Weiß-Rot kann phasenweise gut mithalten, so etwa in der Anfangsphase, wo Österreich bis zum 7:5 eine kleine Führung inne hat. Die Deutschen nutzen aber jeden Fehler, insbesondere in der Defensive - zur Halbzeit haben sie bereits 22 Tore zu Buche stehen. Österreich scheitert hingegen auch zweimal an der Siebenmeter-Linie.

Auch in der zweiten Halbzeit kommt Österreich gut aus den Startlöchern, kann den Rückstand zwischenzeitlich auf 22:24 verkürzen. Mit der Erhöhung des deutschen Vorsprungs auf fünf Tore rund 15 Minuten vor Schluss ist die Partie jedoch entschieden, danach wird der Abstand nur größer.

Beste Werfer der Österreicher sind Boris Zivkovic und Sebastian Frimmel mit je sieben Toren, Tobi Wagner trifft fünfmal.

Am Sonntag erfolgt in Köln das Rückspiel, es wird gleichzeitig die letzte Gelegenheit zur Probe vor der WM in Ägypten, die für Österreich am 14. Jänner beginnt. Die ungewöhnlichen EM-Quali-Termine ergeben sich durch den Antritt Deutschlands bei der Olympia-Qualifikation, die im März stattfinden wird.

In der EM-Quali-Gruppe 2 führt Deutschland nach drei Spielen ohne Punktverlust, Österreich liegt nach dem Sieg zum Auftakt über Estland vorerst auf Rang zwei, kann am Abend aber noch von Bosnien überholt werden. Die ersten Zwei jeder Gruppe sind automatisch bei der EURO 2022 dabei, dazu kommen die vier besten Gruppendritten.

Zivkovic legt gut los

In Graz zeigt die Truppe am 42. Geburtstag von Teamchef Ales Pajovic jedenfalls, dass man auch ohne die Stammkräfte Bilyk, Janko Bozovic, Fabian Posch und Alexander Hermann konkurrenzfähig ist - gerade in der Anfangsphase.

Die neu formierte Einser-Angriffsreihe um Lukas Hutecek, Gerald Zeiner und Boris Zivkovic bzw. Kreis Tobias Wagner und den Flügeln Robert Weber sowie Sebastian Frimmel zeigt mehrere schöne, schnelle Aktionen und geht nach dem 1:0 Deutschlands selbst in Führung.

5:3 oder 7:5 (11.) lautet der Zwischenstand, nicht zuletzt Zivkovic, zuletzt immer im Schatten von Bozovic, glänzt in der ersten Hälfte mit sechs Toren.

Zu wenig Unterstützung für die Goalies

Deutschland, dem mit Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Steffen Weinhold sowie einem halben Dutzend weiterer Akteure viel Personal fehlt, hat sichtlich Abstimmungsprobleme in der Defensive, arbeitet sich aber in die Partie und geht n der 14. Minute erstmals seit dem Start wieder 8:7 in Führung.

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Im Angriff schlägt den Gästen in der Folge zu wenig Widerstand entgegen, Goalie Thomas Bauer und später Thomas Eichberger haben einen schweren Stand. 22 Tore in der ersten Hälfte sind eindeutig zu viel.

Bis zur Pause baut Deutschland den Vorsprung bis auf sechs Treffer aus, nicht nur Defensivmankos, sondern auch offensive Patzer wie zwei verworfene Siebenmeter bringen Rot-Weiß-Rot um eine bessere Ausgangsposition für die zweite Hälfte.

Dort verläuft der Beginn mit zwei Bauer-Paraden und einem kleinen 2:0-Lauf (18:22/32.) erfreulich, Österreich bleibt dran und verkürzt in der 37. Minute auf 22:24.

Pajovic sieht die Schwachstellen

Weiter lässt die Truppe von Alfred Gislason die Hausherren trotz deren verbesserter Deckungsarbeit aber nicht mehr heran. Spätestens mit dem 28:24 (43.) ist die Partie gelaufen, in der 48. Minute stellt Deutschland den Sechs-Tore-Halbzeit-Vorsprung wieder her (31:25) und bringt die Begegnung sicher über die Zeit.

Pajovic gibt im Finish einigen Spielern aus der zweiten Reihe Spielzeit, letztlich fällt die Niederlage nicht ganz so deutlich wie bei der Heim-EM im Jänner 2020 aus (22:34).

"Es war das erste Spiel nach langer Zeit", meint Pajovic im Anschluss. "Wir haben viele Probleme im Zwei-gegen-Zwei gehabt, das haben wir in der zweiten Hälfte besser gelöst. Aber Deutschland hat super Spieler, die jeden Fehler bestrafen. Gerade in den letzten 15 Minuten waren wir ein bisschen zu ungeduldig", sagt der Slowene im Hinblick auf die Defensivleistung. Im Angriff fordert er "etwas mehr aus dem Rückraum", "gerade auf der linken Seite, da muss mehr Gefahr her".

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