Das zweite WM-Spiel des österreichischen Frauen-Handball-Nationalteams hat mit einer erwarteten klaren Niederlage geendet. Die ÖHB-Auswahl musste sich am Freitag in Stavanger Titelfavorit Norwegen mit 28:45 (12:21) geschlagen geben.
Trotzdem befindet sich die Truppe von Coach Herbert Müller dank des 30:29 zum Auftakt am Mittwoch gegen Südkorea auf Kurs, der Aufstieg in die Hauptrunde kann am Sonntag wieder in Stavanger gegen Grönland fixiert werden.
Favorit gegen Grönland
Ins Duell mit Grönland gehen die ÖHB-Frauen als Favorit, dafür war man gegen Norwegen deutlich unterlegen. Das derzeit wohl beste Frauen-Nationalteam der Welt beginnt noch halbwegs gemächlich und lässt die Österreicherinnen bis zum 8:7 mithalten. Doch von den darauffolgenden zehn Toren gehen neun auf das Konto der Skandinavierinnen, Österreich hat der Klasse der Norwegerinnen nichts mehr entgegenzusetzen.
Auch im Finish zeigen sich die Gastgeberinnen äußerst spielfreudig und fügen dem ÖHB-Team am Ende eine der höchsten WM-Niederlagen überhaupt zu. Österreichs Bilanz gegen Norwegen steht damit bei acht Siegen, zwei Unentschieden und 21 Niederlagen.
"Lawine hat uns überrolt"
Müller musste die große Überlegenheit des Gegners eingestehen. "Es war eine Lawine, die uns überrollt hat. Sie sind mit aller Macht und mit einem unglaublichen Tempo über uns drübergekommen und haben unsere technischen Fehler gnadenlos bestraft. Das war schon eine Machtdemonstration", sagte der Teamchef im ORF-Interview. Er hätte sich gewünscht, den Rhythmus der Norwegerinnen öfters zu brechen. "Trotzdem waren auch ein paar Szenen drin, die mir ganz gut gefallen haben."
Nun richtet sich der Blick auf das Sonntag-Match. "Gegen Grönland müssen wir auf Unerwartetes gefasst sein. Die haben nichts zu verlieren und werden alles probieren", warnte Müller.
Ines Ivancok gab sich dennoch optimistisch. "Das ist das wichtigste Spiel für uns, wir müssen mit dem Druck umgehen können. Ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Spiel abliefern werden", betonte die 25-jährige ÖHB-Internationale, mit sechs Treffern Österreichs Topscorerin gegen Norwegen.