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Katarina Pandza: Mit nur 21 Jahren die Werferin vom Dienst

Die Kroatien-Legionärin spielt mit ihrer Schwester Ana sowohl auf Klub- als auch Teamebene zusammen - treffsicher zeigt sie sich für beide Teams.

Katarina Pandza: Mit nur 21 Jahren die Werferin vom Dienst Foto: © GEPA

Mit erst 21 Jahren gehört Katarina Pandza bereits zu einer der tragenden Säulen bei Österreichs Handball-Frauen.

20 Tore in den drei Vorrundenspielen der WM in Skandinavien legen beredtes Zeugnis von der Klasse der Wienerin ab, die mit der ÖHB-Auswahl ab Mittwoch in der Hauptrunde auf Frankreich, Angola und Slowenien trifft (alle Infos >>>).

"Sie ist aus dem Nationalteam nicht mehr wegzudenken", bestätigte ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser vor dem Start in die zweite Turnierphase.

Trotz jungen Alters eine Konstante

Pandzas Klasse zeichnete sich schon vor Jahren ab. 2019 wurde sie Torschützenkönigin bei der U17-EM, debütierte im selben Jahr in der A-Auswahl und setzte sich 2021 auch bei der U19-EM die Krone der besten Schützin auf. Für Österreichs Frauen hat sie es inzwischen in 33 Partien auf 140 Tore gebracht - ein Ende der Torlawine ist nicht in Sicht.

"Sie ist eine Konstante im Angriff, aber auch in der Abwehr", meinte Fölser im Hinblick auf die vielseitigen Qualitäten der 1,79-m-Rückraum-Frau, die zum Vorrundenabschluss gegen Außenseiter Grönland achtmal netzte.

Bemerkenswert scheint nicht zuletzt ihre Abgebrühtheit - vorgeführt etwa beim entscheidenden Siebenmeter gegen Südkorea in der Schlusssekunde des WM-Auftaktspiels. Pandza setzt bereits seit geraumer Zeit auf mentale Betreuung.

"Das war lange ein Tabuthema. Wir sind so einem großen Druck ausgesetzt, das ist das überhaupt keine schlechte Sache", betonte sie.

Geschwisterpaar am Ball

Familiär "vorbelastet" ist Pandza in Sachen Handball nicht. Aus dem "Vorbeischauen in der Südstadt" wurde eine innige Beziehung, auch ihre beiden jüngeren Schwestern verfielen dem Virus. Die bald 20-jährige Ana gehört ebenso zu Österreichs Auswahl, gemeinsam bilden sie neben Lena und Ines Ivancok das zweite Geschwisterpaar.

Und auch auf Klubebene spielen die beiden zusammen in Kroatien. Mit Rekordchampion Podravka Vegeta liegt das Gespann, das selbst kroatische Wurzeln hat, derzeit auf Meisterkurs - und Katarina wenig überraschend unter den Top-Fünf-Werferinnen der Liga.

Dass sie im Sommer vom deutschen Bundesligisten Metzingen zu Podravka wechselte, war zwar nicht ganz nach Geschmack von ÖHB-Teamchef und Thüringen-Coach Müller. "Ich hätte sie lieber zu mir geholt", sagte der Deutsche, der Kroatiens Liga für zu wenig kompetitiv hält. Dennoch sei die Entscheidung letztlich "sehr gut für sie" gewesen, "da hat sie einen Schritt gemacht", bestätigte Müller. "Es läuft ziemlich gut", fand Pandza selbst.

Bei Podravka, das international in der European League spielt und nächstes Jahr die Champions League anpeilt, ticken die Uhren anders als in Metzingen. "Der Trainer wird gesiezt, es ist viel, viel strenger", berichtete Pandza, die in Koprivnica gleich neben ihrer Schwester wohnt.

Zwei Jahre währt ihr Vertrag in Nordkroatien noch, dann soll es sowohl auf der Landkarte als auch beim Liganiveau quasi nach oben gehen. "Der Norden ist ein absoluter Traum, ich würde aber auch nach Ungarn oder Frankreich gehen."

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