Österreichs Handball-Nationalteam muss ab sofort ohne Rekordspieler Robert Weber auskommen.
Der 38-Jährige gibt am Samstag seinen Team-Rücktritt bekannt, nachdem er für die ÖHB-Auswahl 228 Mal gespielt und 990 Tore - die zweitmeisten der Geschichte - erzielt hatte.
"Nach 20 Jahren im Nationalteam ist der Zeitpunkt nun gekommen, um Servus zu sagen und offiziell meinen Rücktritt aus der österreichischen Nationalmannschaft zu erklären", verlautet Weber via Instagram.
Über Jahrzehnte ein Fixpunkt im Team
Er blicke mit einem "lachenden und weinenden" Auge zurück auf eine "lange und sehr schöne Zeit" mit "vielen glücklichen, aufregenden und erfolgreichen Momenten".
Nach dem Debüt am 19. November 2004 bei einem 30:20-Test-Sieg gegen Italien in Innsbruck verpasste der Flügelspieler nahezu kein Länderspiel mehr und war vor allem bei den Großereignissen - EM 2010, WM 2011, EM 2014, WM 2015, EM 2018, WM 2019, EM 2020, WM 2021, EM 2022 und zuletzt der EM in diesem Jahr - ein Fixpunkt im Team.
Bei Letzterer in Deutschland, wo Österreich Rang acht belegte, wurde Weber auch ins All-Star-Team gewählt.
"Eine Ära geht zu Ende"
"Robert hat über zwei Jahrzehnte die Rechtsaußen-Position im Nationalteam geprägt. Robert trug das Teamtrikot immer mit Stolz und hat stets sein Herz für Österreich auf dem Feld gelassen. Sein Name hat die letzten 20 Jahre mitgeprägt. Eine Ära geht zu Ende. Seinem Einsatz und Engagement für das Nationalteam gilt großer Dank", sagt ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser.
Kein Akteur hat öfter als Weber gespielt, öfter getroffen hat nur Andreas Dittert, der es auf 1.089 Tore brachte. "Die Familie und ich haben diese Entscheidung gemeinsam getroffen. Es ist der richtige Zeitpunkt", betont der Linkshänder.
Kein komplettes Karriereende
Auf Klubebene feierte der ÖHB-Rekordspieler in Deutschland seine größten Erfolge, 2014/15 wurde er im Magdeburg-Dress Liga-Torschützenkönig, 2016 gewann er den DHB-Pokal, 2023 mit den Füchsen Berlin auch noch die EHF European League, den zweitwichtigsten Europacup-Bewerb.
Weitere Karriere-Stationen waren anfangs Hard, in Deutschland auch noch HBW Balingen-Weilstetten und HSG Nordhorn-Lingen sowie in Griechenland für ein halbes Jahr Olympiakos SFP.
Mit 2.510 Toren ist er in der deutschen Bundesliga die Nummer fünf der ewigen Schützenliste. Seine Klub-Karriere ist noch nicht zu Ende, aktuell ist Weber in der zweiten Schweizer Liga bei der SG Fides/Otmar St. Gallen im Einsatz.